Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1298073 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6390 am: 25. Oktober 2019, 09:44:45 »
@SchlafSchaf

JaEin. Das dürfte die Abspaltung des Freistaats Preussen, "Bismarcks Erben" bzw. "Penzliner Runde" bzw. "Preussisches Institut" sein.
Da gehört auch die "Zeitung" (wenn man es so nennen möchte) "Volldraht" dazu.
Würde auch altersmäßig und vom Rest passen. ;)

Das sind die, deren Sprecher, Frank Radon, im Moment versucht beim Obererpel anzudocken und der bei den großen Kundegebungen des Erpels Reden schwingt.  ;)

Eine Vorortrecherche hat ans Tagesblick gebracht, das es sich bei einem der durchsuchten Objekte um das „Verkehrsministerium“ handelte, die runtergekommene Schrauberwerkstatt

Gibt noch einen neueren Artikel dazu, da sieht man auch Bilder von der Hütte:

https://www.nordkurier.de/demmin/reichsbuerger-beklagen-terroranschlag-in-demmin-2537154310.html

Spoiler
Zitat
HAUSDURCHSUCHUNG
Reichsbürger beklagen "Terroranschlag" in Demmin
Auf seiner Homepage veröffentlicht der „Freistaat Preußen“ eine Eilmeldung zur Hausdurchsuchung in Demmin. Sie klingt wie Satire oder böser schwarzer Humor.
 Kai Horstmann 

Demmin.

Ein sogannnter „Freistaat Preußen” hat eine polizeiliche Hausdurchsuchung in Demmin und im Bereich Pasewalk als Terroranschlag bezeichnet. Auf der Internetseite des „Freistaats Preußen“ ist zu lesen: „Eilmeldung zu den Terroranschlägen vom 16. Oktober 2019 auf Staatsangehörige des Freistaats Preußen“.

Gleichzeitig wird bei den „alliierten Besatzungsmächten des Zweiten Weltkriegs“ ein Strafantrag gegen die „BRD-Staatsanwaltschaft Rostock“ und die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gestellt und um Hilfe gebeten.

Der Vorwurf lautet, dass „durch einen paramilitärisch organisierten Verband, der das Ziel verfolgt, in völkerrechtswidriger Weise den Wiederaufbau der staatlichen Strukturen des preußischen Staates zu verhindern“, ein Terroranschlag verübt wurde. Gemeint sind hier die Beamten der Polizei, die als „paramilitärische Einheiten der BRD-Terrormiliz“ beleidigt werden.

Zusammenhang mit Terroranschlag von Halle?

Die Recherche des Nordkuriers ergab, dass eine Durchsuchung in einer Autowerkstatt in der Demminer Mozartstraße stattgefunden hat. Neben dessen Eingangstür zum Büro steht: „Zutritt verboten für Vaterlandsverräter“ sowie öffentliche Vertreter wie Gerichtsvollzieher und auch für Polizisten. Doch dieses Verbotsschild machte wohl keinen großen Eindruck auf die Beamten. Diese durchsuchten anscheinend nicht nur die Autowerkstatt, sondern zugleich auch das dazugehörige Wohnhaus.

Die Razzia erfolgte im Rahmen der Ermittlungen gegen verfassungsfeindliche Schreiben, die an verschiedene Polizeidienststellen im gesamten Bundesgebiet verschickt wurden. Durchgeführt wurde die Razzia unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Rostock und des Landeskriminalamtes (LKA). Einen Zusammenhang mit dem wirklichen Terroranschlag in Halle verneinte Dr. Anna Lewerenz. Zugleich wies die Sprecherin beim LKA darauf hin, dass Mitglieder der Reichsbürgerbewegung nicht unmittelbar Teil der rechtsextremistischen Szene seien.

Werkstatt-Mann angeblich nur angestellt

Übereinstimmend berichteten viele Anwohner, dass einige Polizisten Sturmhauben getragen haben, die sie während des ganzen Einsatzes nicht absetzten, dazu seien sie bewaffnet gewesen. Dazu wurde beobachtet, wie zahlreiche Akten aus zwei Containern auf dem Gelände von der Polizei getragen wurden.

Der augenscheinliche Werkstattbesitzer Stefan W. verwahrte sich dagegen, dass bei ihm ein Polizeieinsatz stattgefunden hätte. Er sagte, dass er auch kein Reichsbürger sei, habe keine Verbindung zu der Szene, auch nicht zum „Freistaat Preußen“. Er sei noch nicht einmal Besitzer der Kfz-Werkstatt, sondern sei dort nur angestellt. Wer der Besitzer der Werkstatt sei, würde niemanden etwas angehen.

„Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden wir nicht bestätigen, dass die Razzia in dieser Kfz-Werkstatt stattgefunden hat“, sagte Dr. Anna Lewerenz. Ebenfalls nicht bestätigen wollte sie, dass die Polizisten bewaffnet waren. Die Polizeisprecherin bestätigte indes die Beschlagnahmung von Dokumenten sowie die von den Anwohnern genannte Uhrzeit. Zielperson sei, so Dr. Anna Lewerenz, ein 42-jähriger Mann gewesen.






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« Letzte Änderung: 25. Oktober 2019, 09:46:18 von Gerichtsreporter »
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6391 am: 25. Oktober 2019, 09:51:36 »
In Bad Grönenbach fühlen sich NeoNazis und Rechtsterroristen wohl besonders wohl, die Verfahren nach Durchsungen etc. werden wohl seit Jahren verschleppt, die Bevölkerung stört sich an den tollen Mitbewohnern wenig.

Geldwäsche, Schwarzarbeit, Volksverhetzung, illegale Tonträger etc.? Nichts, was ein Verfahren irgendwie sinnvoll oder erforderlich macht. Da fragt man sich: Welcher Partei gehört der Staatsanwalt wohl an?  :scratch: :scratch:

Spoiler
Propagandaschmiede im Kurort
24. Oktober 2019 um 9:30 Uhr   
 

Aus einem Kneippheilbad im Allgäu vertreibt ein Neonazi rechtsradikale Musik und Kleidung in die ganze Welt. Im Ort interessiert sich niemand wirklich dafür.

Von Sebastian Lipp

„Die richtige Balance für Körper, Geist und Seele“: So wirbt die Marktgemeinde Bad Grönenbach im idyllischen Allgäu um Kurgäste. Ein „Urlaubsort mit Weitblick“ will das beschauliche Kneippheilbad mit 5.600 Einwohnerinnen und Einwohnern sein. Doch nicht alles am Ort passt zu dem Bild. Gerade einmal eine Gehminute vom Bahnhof entfernt hat sich ein Unternehmen eingemietet, das als weltweiter Vertrieb für rechtsextreme Propaganda fungiert.

Als im Sommer ein Team aus Journalistinnen und Journalisten recherchiert, stehen zwei schwere Motorräder vor dem Gebäude, daneben drei Männer: schwarze Hoodies, Glatzen, Vollbärte. „Ihr braucht gar nicht näherkommen!“, schreit einer den Reportern entgegen. Es ist Benjamin Einsiedler. Er führt das Geschäft, in das sich die Männer flüchten. Die Tür knallt ins Schloss und wird abgesperrt.

Vermeintlich unauffälliges Unternehmen

Kurz darauf spricht ein Mechaniker vom Kfz-Betrieb im gleichen Gebäude die ungebetenen Besucher an. Er wisse, dass Einsiedler für seine Autowerkstatt Shirts und Werbefolien bedrucke, sagt er. Das allerdings ist nur ein Teil – der, den die Bürgerinnen und Bürger in Bad Grönenbach mitbekommen. Die Firma namens Oldschool Records ist zugleich ein Plattenlabel für rechtsextreme Musik und Modevertrieb für Anhänger neonazistischen Gedankenguts. So werden aus Bad Grönenbach etwa Platten und Shirts von Musikern aus dem Umfeld des in Deutschland verbotenen Blood-and-Honour-Netzwerks verschickt. Darunter etwa Skrewdriver oder Eigenproduktionen des Allgäuer Naziurgesteins Faustrecht und sogar solche, in denen die Terrorgruppe NSU besungen wird.

Während des Gesprächs mit dem Mechaniker kommen zwei der Männer aus der Tür von Einsiedlers Unternehmen und besteigen die Motorräder. Ihre Halstücher über die Nase gezogen, knattern sie lautstark davon. Der Zaungast sagt, über die Nachbarn habe man keine Beschwerden. Ihm sei „nicht aufgefallen, dass da offensichtlich irgendwelche rechten Sachen“ passieren, fügt er in breitem Dialekt hinzu.

Tatsächlich ist das Unternehmen tief verstrickt in die rechtsextreme Szene des Allgäus – namentlich das Netzwerk Voice of Anger. Die Gruppierung hat ihre Wurzeln in der örtlichen Skinheadszene der Neunzigerjahre. Damals fielen in der Region Skinheads mit brachialen Überfällen auf vermeintliche Ausländer und andere Feindbilder auf. Die Gruppe, die sich damals noch Skinheads Allgäu 88 nannte, wurde verboten. Doch sie verschwand nicht, benannte sich um, formierte sich neu – heute laufen die Fäden bei Voice of Anger zusammen.
Im professionellen Neonaziuntergrund

Das Netzwerk bietet der Neonaziszene im Allgäu seit über 15 Jahren eine professionelle Struktur und verfügt über mehrere Immobilien. Benjamin Einsiedler gilt als Führungsfigur. Mit Oldschool Records betreibt er den kommerziellen Arm der Szene. Bereits vor rund zehn Jahren vertrieb er Tonträger und Textilien. Nach einer Razzia im Skinheadmilieu ermittelte die Staatsanwaltschaft 2009 gegen die Gruppe wegen Volksverhetzung, Geldwäsche und Schwarzarbeit.

2014 kam es zur nächsten groß angelegten Razzia im Allgäu. Die Polizei meldete damals, über 900 Straftaten durch Produktion und internationalen Versand von Tonträgern und Textilien festgestellt zu haben. „Polizei zerschlägt Neonaziversand“, titelte die Lokalzeitung damals. Doch davon kann keine Rede sein: Die Staatsanwaltschaft dampfte das Verfahren ein und Einsiedlers Anwalt führte die Behörde vor, während das Gericht im Urteil mit Thesen von Rechtsradikalen argumentierte – und den Labelbetreiber freisprach. Das Oberlandesgericht München hob den Freispruch später auf und verwies das Verfahren zurück ans Landgericht Memmingen. Unterdessen läuft das braune Geschäft weiter.
„Das ist mir ganz neu“

In Bad Grönenbach scheinen weder Einsiedlers Umtriebe noch die juristischen Folgen große Wellen geschlagen zu haben. Bürgermeister Bernhard Kerler (CSU) sagt, er habe zwar gehört, dass es Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen gab, diese aber nicht verfolgt. Unzulässige Aktivitäten seien Sache von Polizei und Staatsanwaltschaft – „wir als Gemeinde sind da sicher nicht zuständig“.

Auch in der Nachbarschaft ist Benjamin Einsiedler ein Begriff. Man kennt ihn, aber wie genau der junge Rechtsrockunternehmer seinen Lebensunterhalt bestreitet, weiß kaum jemand – oder will es nicht wissen. Die Gespräche drängen den Eindruck auf, dass hier einfach weggeschaut wird.

Im Gemeinderat sei Oldschool Records ebenfalls nie ein Thema gewesen, sagt Judith Schön, die Chefin der örtlichen SPD-Fraktion. Sie selbst habe nicht gewusst, dass es das Unternehmen noch gibt: „Die hängen das ja auch nicht raus hier am Ort.“ Schön glaubt, dass die Polizei das Problem im Griff hat.
Unauffälligkeit als Erfolgsrezept

Sich zu tarnen gehört zum Erfolgsrezept der Allgäuer Szene. Ein Szenegänger etwa mimt den netten Landwirt von nebenan, ein anderer betrieb eine hippe Event-Location in einer ehemaligen Kirche und Benjamin Einsiedler verzichtet auf Neonazibanner an seinem Firmensitz. Dafür lässt er sich das braune Geschäft mit Aufträgen aus der Nachbarschaft subventionieren.

„Egal ob Bürgermeister, Gemeinderat oder Anwohnerinnen und Anwohner, man muss ganz klare Kante zeigen und sagen: Wir wollen das nicht haben“, sagt Petra Krebs im Gespräch mit dem Störungsmelder. Die Grünen-Abgeordnete im Landtag von Baden-Württemberg kämpft im benachbarten Landkreis Ravensburg mit Voice of Anger, wo die Gruppe zuletzt zwei große Konzerte ausrichtete. Eines davon hatten die bayerischen Behörden eigentlich verboten. Doch dort konnten die Neonazis unbehelligt feiern.

Als Reaktion hat sie ein Bündnis gegründet, mit dem sie in dem Landkreis gegen die Verbreitung von Neonazipropaganda, die Konzerte von Voice of Anger und rechtsradikale Straftaten vorgehen will. Dazu will sie auch Behörden und Kommunen in die Pflicht nehmen. „So etwas bräuchte es auch in Bad Grönenbach“, sagt Krebs.
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https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2019/10/24/propagandaschmiede-im-kurort_29103
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Offline Rabenaas

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6392 am: 25. Oktober 2019, 09:56:12 »
Geldwäsche, Schwarzarbeit, Volksverhetzung, illegale Tonträger etc.? Nichts, was ein Verfahren irgendwie sinnvoll oder erforderlich macht. Da fragt man sich: Welcher Partei gehört der Staatsanwalt wohl an?

Ein Staatsanwalt kann Verfahren nicht nach Belieben verschleppen: ist eins nach 5 Monaten noch offen, kommt es in die "Resteliste" - dann muß er das begründen, und Abteilungsleiter sowie Behördenchef gucken drauf. Und bei politischen Verfahren muß zudem regelmäßig alle 2 Monate an den Generalstaatsanwalt und das Justizministerium berichtet werden; eine lästige Sache!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6393 am: 25. Oktober 2019, 10:37:54 »
Da kommt anscheinend die letzte "Rieger-Immobilie" unter den Hammer. (Wir erinnern uns: Der Erpel verdankt sein Haus einem Kredit des großen Parteivorsitzenden  ;), von den diversen Verstrickungen unserer Klientel in die diversen Rieger-Vereine (siehe z.B. Volksleerer) gar nicht zu reden.)

Spoiler
Geschichtsträchtige Immobilie in Dörverden
Heisenhof kommt unter den Hammer
Jörn Dirk Zweibrock 24.10.2019 0 Kommentare

Das Objekt soll in Rostock für mindestens 95.000 Euro versteigert werden. Möglich ist nach Auskunft des Landkreises Verden lediglich eine privilegierte Nutzung.

Ein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück mit 3200 Quadratmeter Nutzfläche soll am Sonnabend, 30. November, bei einer Auktion in Rostock versteigert werden. Beworben wird das Objekt mit der Aussicht auf Felder, einen Bach und die in der Nähe fließende Weser. Das Mindestgebot liegt bei 95.000 Euro.

Auf den ersten Blick klingt das nach einem ziemlich verlockenden Angebot, auf den zweiten verbirgt sich dahinter jedoch der leerstehende Heisenhof im tiefsten Süden der Gemeinde Dörverden. Barbara Meyer aus Kirchlinteln, die das Gut 2011 für den symbolischen Wert von einem Euro gekauft hat, will sich schon lange wieder von der geschichtsträchtigen Immobilie trennen. Wollte sie ursprünglich noch eine halbe Million Euro dafür haben, ist der Kaufpreis inzwischen allerdings beträchtlich gepurzelt.

Bis zur Schließung der Barmer Niedersachsenkaserne diente das im Jahr 1898 von Adolf Heise erworbene Gut der Bundeswehr als Standortverwaltung. Später wollte dann der inzwischen verstorbene rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger ein Schulungszentrum daraus machen. Der Landkreis Verden hatte die Abrissverfügung schließlich auf die neue Besitzerin Barbara Meyer übertragen. Nach Aussage von Volker Lück, Leiter des zuständigen Fachbereiches Bauen und Umwelt beim Landkreis Verden, sollen derzeit die Abrisskosten ermittelt werden. Das war allerdings bereits im Frühjahr dieses Jahres Stand der Dinge (wir berichteten). Die Abrisskosten, es standen groben Schätzungen zufolge schon einmal 300.000 Euro im Raum, sollen demnach von Barbara Meyer beglichen werden.

Fast täglich finden Hofbesichtigungen statt

Die Norddeutsche Grundstücksauktionen AG hat die Versteigerung in Rostock für den 30. November um 11 Uhr angesetzt. „Es gibt bereits Interessenten, fast täglich finden Hofbesichtigungen statt“, teilt Rüdiger Meyer, Ehemann der Besitzerin, mit. „Alle Dokumente zur Verhinderung des Abrisses liegen in Rostock vor“, erläutert der Kirchlintler. In der Objektbeschreibung im Internet steht Folgendes: „Der Landkreis hat gegenüber dem Auktionshaus telefonisch mitgeteilt, dass im Zuge einer neuen Bauleitplanung die Abrissverfügung zurückgenommen werden könnte und somit wohl auch eine entsprechende Umnutzung zulässig wäre.“ Für das weiträumige Areal im Außenbereich ist nach Aussage von Volker Lück lediglich eine sogenannte privilegierte Nutzung, sprich eine Landwirtschaft im Vollerwerb beziehungsweise eine Forstwirtschaft möglich.

Lück geht aufgrund der räumlichen Verhältnisse nach wie vor nicht davon aus, dass sich Interessenten für eine privilegierte Nutzung finden. „Wie sollen denn dort Tiere die Treppen hinaufkommen?“, fragt er sich beispielsweise. Um die Bestandsgebäude so herzurichten, dass sie nach heutigen Gesichtspunkten genehmigt werden, müsste ein möglicher Käufer nach Einschätzung von Experten vermutlich kräftig in den Heisenhof investieren. Sollte sich aber dennoch ein Landwirt im Vollerwerb oder Forstwirt für Gut Ramdohr finden, wird der Landkreis die Abrissverfügung folglich nicht ausführen. Wird das Gelände in Drübber von einem potenziellen Käufer hingegen nicht privilegiert genutzt, müsste die Gemeinde Dörverden für die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit ins Boot geholt werden.

Im März dieses Jahres wollte laut den Eheleuten Meyer bereits ein Kaufinteressent, „ein Landwirt aus der Region“, beim Landkreis in Verden vorstellig werden. Pläne für ein Luxus-Hotel, einen Wellness-Tempel oder ein Gesundheitszentrum scheiterten im Vorfeld ebenfalls. Die Schatten der Vergangenheit sind jedenfalls allgegenwärtig, bereits vor Riegers Gastspiel gelang das Gut zu zweifelhafter Berühmtheit. Zu Beginn der 1940er-Jahre richtete dort nämlich die Eibia, zur damaligen Zeit eine der größten Schießpulverfabriken Europas, ihre Verwaltung für die Anlage Weser ein.

Leere Rumflaschen, die auf den Tischen vor sich hingammeln, vergilbte Zeitungsfetzen, Wände, von denen der Putz nur so hinabrieselt – einen richtig guten Eindruck hat das 1782 von Friedrich Wilhelm Basilius von Ramdohr geerbte Gut in jüngster Zeit nicht gemacht. Dafür ist es aber immer noch eine kreative Spielwiese für Lost-Place-Fotografen. Auch potenziellen Interessenten bleiben die baulichen Mängel der teilweise unterbunkerten Räumlichkeiten nicht verborgen. „Sanierungsbedürftiger Zustand“ steht im Exposé. Und weiter: „Die Außenanlagen sind teilweise nicht gepflegt und zugewachsen.“

Ein Energieausweis wurde gemäß Internetseite der Norddeutschen Grundstücksauktionen AG noch nicht erstellt – und zwar vor dem Hintergrund der aktuell vorhandenen Abrissverfügung und weil es auf Gut Ramdohr eben keine nutzbare Heizung gibt. 
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https://www.weser-kurier.de/region/verdener-nachrichten_artikel,-heisenhof-kommt-unter-den-hammer-_arid,1870168.html

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6394 am: 25. Oktober 2019, 13:30:00 »
JaEin. Das dürfte die Abspaltung des Freistaats Preussen, "Bismarcks Erben" bzw. "Penzliner Runde" bzw. "Preussisches Institut" sein.


Jupp!   ;D


Zitat
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Reichsbürger beklagen "Terroranschlag" in Demmin

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Demmin.
Ein sogannnter „Freistaat Preußen” hat eine polizeiliche Hausdurchsuchung in Demmin und im Bereich Pasewalk als Terroranschlag bezeichnet. Auf der Internetseite des „Freistaats Preußen“ ist zu lesen: „Eilmeldung zu den Terroranschlägen vom 16. Oktober 2019 auf Staatsangehörige des Freistaats Preußen“.

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Der Vorwurf lautet, dass „durch einen paramilitärisch organisierten Verband, der das Ziel verfolgt, in völkerrechtswidriger Weise den Wiederaufbau der staatlichen Strukturen des preußischen Staates zu verhindern“, ein Terroranschlag verübt wurde. Gemeint sind hier die Beamten der Polizei, die als „paramilitärische Einheiten der BRD-Terrormiliz“ beleidigt werden.

Zusammenhang mit Terroranschlag von Halle?
Die Recherche des Nordkuriers ergab, dass eine Durchsuchung in einer Autowerkstatt in der Demminer Mozartstraße stattgefunden hat. Neben dessen Eingangstür zum Büro steht: „Zutritt verboten für Vaterlandsverräter“ sowie öffentliche Vertreter wie Gerichtsvollzieher und auch für Polizisten. Doch dieses Verbotsschild machte wohl keinen großen Eindruck auf die Beamten. Diese durchsuchten anscheinend nicht nur die Autowerkstatt, sondern zugleich auch das dazugehörige Wohnhaus.

Die Razzia erfolgte im Rahmen der Ermittlungen gegen verfassungsfeindliche Schreiben, die an verschiedene Polizeidienststellen im gesamten Bundesgebiet verschickt wurden. Durchgeführt wurde die Razzia unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Rostock und des Landeskriminalamtes (LKA). Einen Zusammenhang mit dem wirklichen Terroranschlag in Halle verneinte Dr. Anna Lewerenz. Zugleich wies die Sprecherin beim LKA darauf hin, dass Mitglieder der Reichsbürgerbewegung nicht unmittelbar Teil der rechtsextremistischen Szene seien.

Werkstatt-Mann angeblich nur angestellt
Übereinstimmend berichteten viele Anwohner, dass einige Polizisten Sturmhauben getragen haben, die sie während des ganzen Einsatzes nicht absetzten, dazu seien sie bewaffnet gewesen. Dazu wurde beobachtet, wie zahlreiche Akten aus zwei Containern auf dem Gelände von der Polizei getragen wurden.

Der augenscheinliche Werkstattbesitzer Stefan W. verwahrte sich dagegen, dass bei ihm ein Polizeieinsatz stattgefunden hätte. Er sagte, dass er auch kein Reichsbürger sei, habe keine Verbindung zu der Szene, auch nicht zum „Freistaat Preußen“. Er sei noch nicht einmal Besitzer der Kfz-Werkstatt, sondern sei dort nur angestellt. Wer der Besitzer der Werkstatt sei, würde niemanden etwas angehen.

„Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden wir nicht bestätigen, dass die Razzia in dieser Kfz-Werkstatt stattgefunden hat“, sagte Dr. Anna Lewerenz. Ebenfalls nicht bestätigen wollte sie, dass die Polizisten bewaffnet waren. Die Polizeisprecherin bestätigte indes die Beschlagnahmung von Dokumenten sowie die von den Anwohnern genannte Uhrzeit. Zielperson sei, so Dr. Anna Lewerenz, ein 42-jähriger Mann gewesen.https://www.nordkurier.de/demmin/reichsbuerger-beklagen-terroranschlag-in-demmin-2537154310.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6396 am: 25. Oktober 2019, 18:28:49 »
Jetzt haben wir es dreimal  ;D

Mist!
Aller guten Dinge sind zwar ...

Und ich hatte eigens die SuFu bemüht!



Der Attentäter von Halle entspricht wirklich vollkommen unserer Kundschaft:


Zitat
Aussage vor Ermittlungsrichter
Halle-Attentäter glaubt an jüdische Weltverschwörung

Der Attentäter von Halle hat vor dem Ermittlungsrichter seinen Glauben an antisemitische Verschwörungstheorien offenbart. Er bezeichnete sich als "unzufriedenen weißen Mann", der ganze Tage im Internet verbracht habe.

Freitag, 25.10.2019   14:10 UhrDruckenNutzungsrechteFeedback
Der rechtsextreme Attentäter von Halle hat vor dem Ermittlungsrichter in Karlsruhe offenbart, wie massiv er antisemitischen Verschwörungstheorien anhing. Die Juden, so behauptete er bei seiner Haftvorführung, strebten die Weltherrschaft an. Sie steckten hinter der US-Notenbank und der Europäischen Union. Auch die Grünen und die Linken seien durchsetzt mit Juden. Die Flüchtlingskrise sei ebenfalls von Juden gesteuert, so der Attentäter, dazu zähle auch der US-Finanzinvestor George Soros. Dieser habe Migranten hergelockt, um Deutschland in einen multikulturellen Staat zu verwandeln.

Solche Verschwörungstheorien sind in rechtsextremen Foren weitverbreitet. Der Attentäter von Halle verbrachte nach eigenen Angaben manchmal ganze Tage im Internet. Er hielt sich vor allem auf sogenannten Imageboards auf, über die Nutzer anonym Hass verbreiten können.

Gegenüber dem Ermittlungsrichter bezeichnete er sich als "unzufriedenen weißen Mann". Er sei immer ein Einzelgänger gewesen, echte Freunde oder eine Freundin habe er nie gehabt. Männer wie er bekämen auch deshalb keine Frauen ab, weil Ausländer sie ihnen wegschnappten, gab er vor dem Richter an. Sein Verteidiger beschrieb den Beschuldigten als "sozial isoliert".
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/halle-attentaeter-stephan-balliet-glaubt-an-juedische-weltverschwoerung-a-1293330.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6397 am: 26. Oktober 2019, 07:33:35 »
Jetzt reicht's dem MDR offenbar doch auch mal:


Zitat
Provokanter Kabarettist: MDR überdenkt offenbar Zusammenarbeit mit Uwe Steimle

Er fällt immer wieder mit fragwürdigen Äußerungen auf – jetzt könnte genau das Konsequenzen haben.

Offenbar überdenkt der MDR seine Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten Uwe Steimle.
Er selbst scheint von den Plänen allerdings nichts zu wissen.
25.10.2019, 20:41 Uhr
Spoiler
Leipzig. Uwe Steimle fällt immer wieder mit kontroversen Äußerungen auf. Jetzt scheint sein Arbeitgeber, der MDR, die Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten zu überdenken. Wie der „Spiegel“ berichtet, gibt es beim Sender Überlegungen, sich von dem 56-Jährigen zu trennen.

„Die Redaktionen sind aktuell dabei, den Bereich Kabarett und Satire inhaltlich neu aufzustellen“, wird die Programmdirektion des MDR zitiert. Bereits im vergangenen Jahr hatte Intendantin Karola Wille Steimle in einem persönlichen Gespräch zur Mäßigung aufgerufen. „Es ist eine Grenze überschritten, wenn uns jemand in die Nähe des Staatsfernsehens rückt“, sagte Wille dem Magazin.

Staatsfunk und „Kraft durch Freunde“-Shirt
In einem Interview mit der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ hatte Steimle Deutschland als „besetztes Land“ bezeichnet und einen staatsfernen Rundfunk bestritten. Nicht der einzige Fall dieser Art: In seiner Sendung „Steimles Welt“ hatte der Kabarettist unter anderem verleumderische Gerüchte über Flüchtlinge verbreitet, in seinem Bühnenprogramm verglich er die rechtsextreme Terrorzelle „Revolution Chemnitz“ mit der Olsenbande.

Im vergangenen Juni ließ sich Steimle mit einem „Kraft durch Freunde“-Shirt fotografieren – eine Anspielung auf die nationalsozialistische Freizeitorganisation.

Angeblich vier bestätigte Sendetermine
Steimle selbst weiß von den Plänen des Senders bislang offenbar nichts. Auf eine Anfrage der „Bild“-Zeitung antwortete der Kabarettist: „Mit mir hat keiner geredet, im Gegenteil. Ich habe fürs kommende Jahr vier bestätigte Sendetermine. Dabei geht es unter anderem um die Druschba-Trasse.“
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https://www.rnd.de/medien/mdr-uberdenkt-offenbar-zusammenarbeit-mit-uwe-steimle-A3FOXCCAHREEZEOHDJKMM23NE4.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6398 am: 26. Oktober 2019, 11:44:58 »
Ich mich eh schon immer gefragt, wie dieser für viele eher nur peinliche Selbstdarsteller zu der Bezeichnung "Kabarettist" gekommen ist. Aber gut, "Kabarett" heißt ja eigenlich auch nur "KLEIN- Kunst".
"Klein" passt und über Kunst kann man sich bekanntlich streiten.

Herkunft und Jugend

Steimle wuchs in Dresden-Trachau auf. Beide Elternteile waren Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.[1] Sein Vater war zudem Berufsoffizier in der Panzertruppe der Nationalen Volksarmee, dann bei der Bundeswehr Pförtner;[2] die Mutter arbeitete in einem volkseigenen Verpackungsbetrieb. Beide Elternteile verstarben wenige Jahre nach der Wiedervereinigung.[3][4] Steimle betrieb in seiner Jugend Leistungssport (Bestleistung im 100-Meter-Lauf 11,2 Sekunden). Nach der Schule lernte er zunächst Industrieschmied im Edelstahlwerk Freital. Danach studierte er an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig.

D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6399 am: 26. Oktober 2019, 14:07:54 »
noch ein "Hoheitsgebiet": 

Zitat
Justiz
Frankfurt: Halbstarker in Uniform

von Stefan Behr

Ein Oberkommissar im Zeugenstand erklärt das Amtsgericht Frankfurt zu seinem Hoheitsgebiet.


Es ist ein Fall, der bizarr genug erscheint, um das Interesse der Presse zu wecken. Die 52 Jahre alte Sabine H. muss sich am Freitagmorgen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung verantworten.

Spoiler
Laut Anklage ist ihr am 29. Mai 2018 in der Buslinie 54 die Klimaanlage zu kühl eingestellt. Sie sucht Schutz an der Vordertür beim Fahrer, wo es, wie sie sagt, nicht so furchtbar kalt gewesen sei. Zwischen Busfahrer Mohamed Ö. und ihr kommt es ohne großes Vorspiel zu unschönen Szenen. Laut Anklage haut sie ihn ein bisschen, er schubst sie weg, sie klaubt das Kleingeld aus der Rückgeldschale und bewirft den Busfahrer mit Groschen, schnappt sich seine Brille und wirft sie aus dem geöffneten Seitenfenster, der Bus gerät ins Schlingern, Ö. beendet die Fahrt, beide Beteiligten wollen die Polizei rufen, Ö. ist schneller.

Statt eines Freundes und Helfers, erinnert sich Sabine H., sei dann freilich Oberkommissar Martin B. erschienen. Der habe sie sofort öffentlich gedemütigt, lautstark als Säuferin, notorische Diebin und Schwarzfahrerin tituliert. Sie habe sich über das Verhalten B.s auch noch vor Ort bei dessen Kollegin beschwert, aber die habe bloß mit den Achseln gezuckt und geantwortet: „So isser halt!“

Da scheint die Kollegin wahr gesprochen zu haben. Denn vor Gericht präsentiert sich Martin B. – mit glattgegelten Haar mit blonden Strähnchen, dem unvermeidlichen Vollbart und hochgekrempelten Ärmeln, die volltätowierte Unterarme zeigen – nicht bloß optisch wie der Sergeant-at-arms eines Rocker-Charters, der sich zu Halloween als Polizist verkleidet hat. Er benimmt sich auch so.
Dann knallt er die Tür zu

Als vor Prozessbeginn die Angeklagte und ihre Verteidigerin einem Pressefotografen verbieten wollen, Fotos von ihnen zu machen, verweist der Journalist auf seine ausdrückliche Fotogenehmigung. Der als Zeuge geladene B. beschließt daraufhin, das Amtsgericht zu seinem persönlichen Hoheitsgebiet zu erklären. Er verlangt, die Ausweise des Fotografen zu sehen, schnappt sich dessen Fotogenehmigung und liest sie ungebeten auf dem Gerichtsflur vor. „So eine Genehmigung kann jederzeit vom Richter zurückgezogen werden“, tönt er und betritt den Gerichtssaal, in dem die Richterin bereits sitzt. Als der Fotograf ihm folgen will, packt er ihn, stößt ihn in den Flur zurück und zischt: „Seien Sie froh, dass Sie mich nicht privat getroffen haben!“ Dann knallt er die Tür zu.

Als kurz darauf die Schriftführerin den Saal betreten will, hält B. sie offenbar für den Fotografen und tritt ihr die Tür von innen fast ins Gesicht. Entgegen dem ausdrücklichen Wunsch B.s sieht die Richterin aber keinen Grund, die Genehmigung zu widerrufen.

Der Prozess wird schließlich vertagt. Sabine H., die an einer attestierten Nervenkrankheit leidet, sagt, die Aggression sei zuerst vom Busfahrer ausgegangen, bis Martin B. dann übernommen habe. Mohamed Ö. weilt im Urlaub und konnte nicht kommen. Zwei weitere Zeugen fehlen unentschuldigt und werden jeweils mit einem Ordnungsgeld von 150 Euro bedacht. Vielleicht hatten sie einfach keine Lust, ein zweites Mal auf Martin B. zu treffen, was wohl weder dienstlich noch privat erquicklich sein dürfte.
[close]
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-halbstarker-uniform-13167867.html
 :facepalm:
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6400 am: 26. Oktober 2019, 14:11:38 »
Hoheitsgebiet? Das ist doch Firmengelände!  ;D
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6401 am: 26. Oktober 2019, 14:15:29 »
AG Frankfurt.
Ganz klar!
AG ist immer Firmengelände.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6402 am: 26. Oktober 2019, 15:15:53 »
Nochmal zu Maximilian Tischer:
(diskutiert auch an andem Ort: https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1421.msg256172#msg256172)

Hier eine ausführliche Stellungnahme im Bundeswehr- Journal:

http://www.bundeswehr-journal.de/2019/kontroverse-um-mitarbeiter-des-afd-politikers-jan-nolte/

Spoiler
Nachrichten

Kontroverse um Mitarbeiter des AfD-Politikers Jan Nolte

25Okt
2019
arpm| c0| FAUS DEN STREITKRÄFTEN, Bundeswehr

Berlin/Karlsruhe/Frankfurt am Main. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jan Nolte beschäftigt einen Mitarbeiter, der in engem Kontakt zu dem ehemals dringend terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. stand oder vielleicht immer noch steht. In einem Beitrag des Politmagazins „defacto“ des Hessischen Rundfunks am 19. August dieses Jahres hatte Nolte erstmals bestätigt, dass dieser Mitarbeiter – in der Öffentlichkeit bekannt als „Maximilian T.“ – über ihn auch Zugang zu vertraulichen Parlamentsakten hat. Der AfD-Abgeordnete ist Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages. Dort ist immer noch, unter anderem im Zusammenhang mit der Untersuchung möglicher rechter Strukturen in der Bundeswehr, Franco A. ein Thema. Jetzt berichtet die Berliner Tageszeitung (taz), dass Maximilian T. mehr rechtsextreme Bezüge hat als bisher bekannt.

Wie die taz in einer Vorabmeldung am heutigen Freitag (25. Oktober) schreibt, hätten ihre Recherchen dafür die entsprechenden Belege und Hinweise ergeben. So sei der Vater des AfD-Mitarbeiters und Bundeswehroffiziers, Thomas T., „seit Langem in der rechtsextremen Szene unterwegs“. Mitte der 2000er-Jahre sei Thomas T. als Reichsbürger aktiv gewesen, und unter anderem als „Inspekteur des Deutschen Reiches“ aufgetreten.

Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums im Bundestag, der CDU-Politiker Armin Schuster, äußerte gegenüber der taz: „Die politische Hygiene würde es erfordern, dass Maximilian T. nicht im Bundestag arbeitet. Dass er hier ein- und ausgehen darf, ist geradezu entwürdigend für das Parlament.“

Gegen Maximilian T. hatte die Bundesanwaltschaft zunächst ab Mai 2017 wegen der „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ ermittelt, das Verfahren aber vor einem Jahr eingestellt. Er galt als Komplize des Bundeswehroffiziers Franco A., dem vorgeworfen wird, dass er als syrischer Flüchtling getarnt ein Attentat geplant habe. Noch während der laufenden Ermittlungen wurde Maximilian T. Mitarbeiter des AfD-Verteidigungspolitikers Nolte, bekam aber zunächst keinen Hausausweis für den Bundestag.
Einstufung im Innenausschuss als „Rechtsextremist“?

Maximilian T., der seit mindestens Anfang 2017 AfD-Mitglied ist, hat den taz-Recherchen zufolge im Landesverband Sachsen-Anhalt inzwischen ein Parteiamt übernommen: Er soll den Landesfachausschuss „Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungshilfe und Außenwirtschaft“ leiten. Auch sein Vater bewege sich in diesem AfD-Landesverband und plane darüber hinaus den Aufbau einer deutschen Siedlung im Kaliningrader Gebiet in Russland, so die taz. Wie das Blatt weiter schreibt, lebt die Schwester von Maximilian T. offenbar mit Franco A. zusammen.

Wie die taz weiter in Erfahrung gebracht haben will, wird Maximilian T. „einer internen Bewertung des Bundesamtes für Verfassungsschutz im Innenausschuss als Rechtsextremist eingestuft, bei dem tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung vorliegen“. Die Recherchen hätten gezeigt, dass der Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Nolte „Ermittlern ein Smartphone abgegeben habe, auf dem alle persönlichen Daten gelöscht waren“.

Die taz weist darauf hin, dass Die Bundestagsverwaltung kein Mitspracherecht bei der Stellenbesetzung der Fraktionen und Abgeordneten hat. Warum die Bundeswehr Maximilian T. die Nebenbeschäftigung im Bundestag genehmigt hat, wollte das Verteidigungsministerium auf Anfrage der Redaktion nicht erläutern. Ein Ministeriumssprecher habe erklärt, man äußere sich nicht zu „Einzelpersonalangelegenheiten“. Maximilian T. habe auf Fragen der Tageszeitung ebenfalls nicht geantwortet (Anm.: der gesamte Beitrag erscheint in der Wochenendausgabe 26./27. Oktober).
Zugang zu sensiblen Dokumenten des Verteidigungsausschusses

Der Offenbacher Franco A. und der Seligenstädter Maximilian T. haben in der gleichen Kaserne in Frankreich nahe der deutschen Grenze gedient. Gegen beide wurde lange Zeit ermittelt. Die Strafverfolger hatten T. vorgeworfen, Komplize von A. zu sein. Unter anderem war T. mit A. zum selben Zeitpunkt in Wien auf einem Offiziersball, als A. auf dem dortigen Flughafen eine Pistole in einer Toilette versteckt haben soll.

Das Ermittlungsverfahren gegen Maximilian T. wurde mit Verfügung des Generalbundesanwalts vom 4. Oktober 2018 nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt. Am 28. November 2018 twitterte Nolte in seinem AfD-Account: „Nach langer Wartezeit durfte ich heute meinen Mitarbeiter Maximilian T. im Bundestag willkommen heißen. Alle Vorwürfe gegen ihn wurden fallen gelassen. Frau von der Leyen [die damalige Verteidigungsministerin] darf nun gerne Verbindung mit dem Büro Nolte aufnehmen, um sich persönlich bei ihm zu entschuldigen.“

In seinem „defacto“-Beitrag für den Hessischen Rundfunk über Maximilian T., gesendet am 19. August, hatte Autor Franco Foraci den Sicherheitspolitiker der AfD auch auf die sensiblen Akten und Protokolle des Verteidigungsausschusses und den Zugang dazu angesprochen. Erstmal hatte Nolte danach eingeräumt: „Mein Mitarbeiter könnte Protokolle einsehen, das geht. Aber mein Mitarbeiter zählt ja nicht zu rechten Kreisen.“
Bundesgerichtshof sah Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat

Dem am 26. April 2017 wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat festgenommenen Oberleutnant Franco A. war unter anderem damals vorgeworfen worden (aus der Pressemitteilung des Bundesgerichtshofs vom 18. August 2017): Der Beschuldigten „soll gemeinsam mit zwei weiteren Beschuldigten den Plan gefasst haben, einen Angriff auf das Leben hochrangiger Politiker und Personen des öffentlichen Lebens vorzunehmen. Hierzu sollen sich die Beschuldigten eine Schusswaffe beschafft und diese auf dem Flughafen Wien versteckt haben. Der geplante Anschlag habe von dem Beschuldigten Franco A. durchgeführt werden sollen, der den Verdacht in Richtung der in Deutschland erfassten Asylbewerber habe lenken wollen. Außerdem habe der Beschuldigte sich aufgrund des Besitzes der Schusswaffe sowie weiterer Munition nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz und dem Waffengesetz strafbar gemacht. Schließlich habe er unter seiner Scheinidentität als syrischer Flüchtling ihm nicht zustehende Geldleistungen erhalten und deshalb einen Betrug begangen.“

Wie ist inzwischen der aktuelle Ermittlungsstand zu Franco A.? Simone Rafael, Chefredakteurin von Belltower.News – Netz für digitale Zivilgesellschaft, dem journalistischen Internetportal der Amadeu Antonio Stiftung, hat am 18. September zu dem Fall eine Fülle an Informationen veröffentlicht.
Oberlandesgericht Frankfurt am Main stufte Prozess eine Instanz herab

So erinnerte die Publizistin daran, dass die Bundesanwaltschaft ursprünglich zwar Anklage wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat (nach §89a StGB) erhoben hatte. Am 7. Juni 2018 habe jedoch das zuständige Oberlandesgericht Frankfurt am Main mit einer Abweisung der Klage nach §89a überrascht. Für das Gericht habe „kein hinreichender Tatverdacht für die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ bestanden, zitiert Rafael aus der entsprechenden Presseerklärung. Die Begründung der Frankfurter Richter: Franco A. habe die möglichen Tatpläne und -mittel bereits seit Ende Juli 2016 gehabt und dennoch keine terroristische Attacke verübt. Es sei „zwar überwiegend wahrscheinlich, dass der Angeschuldigte sich die beiden Pistolen und die beiden Gewehre sowie 51 Sprengkörper beschaffte und diese aufbewahrte. Es sei jedoch nicht überwiegend wahrscheinlich, dass er dabei bereits den festen Entschluss hatte, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat zu begehen“. Da aber konkrete Attentatspläne fehlten, sei ein Terrorverfahren nicht gerechtfertigt.

Das Oberlandesgericht veranlasste schließlich, den Prozess eine Instanz herabzustufen und Franco A. vor dem Landgericht Darmstadt „nur“ wegen Täuschung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und Waffendiebstahls anzuklagen.

Die ursprüngliche Anklage unter §89a habe der Staatsanwaltschaft, wie Rafael weiter schreibt, wohl „als Türöffner“ gedient, um die Hausdurchsuchungen zu rechtfertigen. Doch offenbar hätten die sichergestellten Beweise – mehr als 1000 Schuss Munition, Teile von Handgranaten, Waffen, Sprengstoff und Anleitungen zum Bombenbauen und eine Todesliste – nicht genügt, um Anklage wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat zu erheben.

Die Autorin des Beitrags in Belltower.News: „Gegen die Abweisung der Klage nach §89a StGB hat die Bundesanwaltschaft Beschwerde beim Bundesgerichtshof eingelegt. Dort liegt nun der Ball. Die letzte Instanz in Zivil- und Strafverfahren in Deutschland muss entschieden: Wird es einen Prozess gegen Franco A. wegen Rechtsextremismus und Terror geben, oder nur wegen Munition, Waffen und Sozialbetrug? Eine Entscheidung steht seit Monaten aus.“
Ermittler entdeckten Notizen von einer Anschlagsplanung

Inzwischen gibt es Neues, das den Fall wieder anschieben könnte Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), die Zentralredaktion der Madsack-Mediengruppe, am 6. September berichtete, soll Franco A. Planungen für einen Anschlag schriftlich festgehalten haben. Den Ermittlern lägen Notizen aus einer Terminmappe des Oberleutnants vor. Diese könnten als Ablaufplan für ein Attentat in Berlin gedeutet werden. Die Zentralredaktion beruft sich auf einen Vermerk des Bundeskriminalamtes.

Danach habe Franco A. von seiner Heimatstadt Offenbach mit einem Motorrad nach Berlin fahren wollen. Ein Komplize hätte ihm eine Schrotflinte in die Hauptstadt bringen sollen. Laut RND sollte der Anschlag der Vorsitzenden der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, gelten.

Dass Franco A. Kahane als Anschlagsopfer in den Blick gefasst hatte, war bekannt. Die Bundesanwaltschaft hatte bei der Anklageerhebung im Dezember 2017 mitgeteilt, dass dies aus „Aufzeichnungen des Angeschuldigten“ hervorgehe, ohne Details zu nennen.
Öffentliche Bewertung durch das Parlamentarische Kontrollgremium

Im Zusammenhang mit dem Fall Franco A. und der laufenden Untersuchung „Erkenntnisse und Maßnahmen [des] Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, des Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Bundesnachrichtendienstes zur Aufklärung möglicher rechtsextremistischer Netzwerke mit Bezügen zur Bundeswehr“ gab das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages am 11. September eine öffentliche Bewertung ab.

Darin heißt es: „Das Parlamentarische Kontrollgremium befasst sich seit Ende letzten Jahres mit [dem] Bereich der Extremismus-Abwehr. Es nimmt erste vom Bundesministerium für Verteidigung dem Kontrollgremium mitgeteilte Konsequenzen zur Kenntnis, die eine Neuausrichtung des Bundesamts für den Militärischen Abschirmdienst in die Wege leiten sollen.“

Die Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums betonten, dass man von der Bundesregierung nun erwarte, die Nachrichtendienste des Bundes als einen wichtigen Teil der föderalen Sicherheitsarchitektur mehr denn je dazu anzuhalten, auch bei der Extremismus-Abwehr Hand in Hand zusammenzuarbeiten. Die Untersuchung des Gremiums dauere an. Man „behalte sich vor, der Bundesregierung für alle drei Behörden weitere Änderungsnotwendigkeiten aufzuzeigen“.

Unser Bildmaterial:
1. Außenansicht des Deutschen Bundestages. Hier ist seit Kurzem im Büro des AfD-Abgeordneten Jan Nolte ein Mitarbeiter beschäftigt, dem „rechtsextreme Bezüge“ nachgesagt werden. Die Berliner taz griff den Fall in ihrer Wochenendausgabe 26./27. Oktober 2019 auf.
(Foto: Jürgen Detmers/ZDF)

2. In seinem Twitter-Account veröffentlichte AfD-Bundestagsabgeordneter Nolte nach Einstellung des Ermittlungsverfahren gegen Maximilian T. ein Foto und folgenden Text: „Nach langer Wartezeit durfte ich heute meinen Mitarbeiter Maximilian T. im Bundestag willkommen heißen. Alle Vorwürfe gegen ihn wurden fallen gelassen. Frau von der Leyen darf nun gerne Verbindung mit dem Büro Nolte aufnehmen, um sich persönlich bei ihm zu entschuldigen.“ Wir haben zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte das Gesicht von Maximilian T. unkenntlich gemacht.
(Foto: Büro Nolte; Bildmontage: mediakompakt)

[close]

Über den Vater und sein "Deutsch- Russisches Friedenswerk", dem vermutlich auch Tobias Ginsburg in seinem Kapitel über das geplante "Monaco an der Memel" begegnet sein könnte - zumindest hieß sein Gesprächspartner auch "Thomas" -  machen sich auch noch andere so ihre "Gedanken". Zumindest zur eigenen Einordnung wirklich lesenswert:

http://kaliningrad-domizil.ru/portal/material/archiv--mit-deutschem-akzent/braucht-das-kaliningrader-gebiet-unzufriedene-deutsche/

Spoiler

Braucht das Kaliningrader Gebiet unzufriedene Deutsche?

    Fr, 14 Jun 2019
    Archiv ... mit deutschem Akzent

Braucht das Kaliningrader Gebiet unzufriedene Deutsche?
Begleittext zur Videoinformation

Der hier veröffentlichte Text ist der gesprochene Begleittext zum Video und entspricht der Qualität eines Manuskripts. Am Ende des Textes finden Sie den eigentlichen Beitrag in Form einer Videoinformation. Nur der Manuskripttext enthält nicht alle angebotenen Informationen, denn im Videobeitrag gibt es zusätzliche eingeblendete Text-, Grafik- und Fotoinformationen.

Neben dieser Frage, auf die ich eine Antwort geben werde, werde ich in diesem Beitrag auch über die Logik des Auswanderns in das Kaliningrader Paradies sprechen. Für diejenigen unter uns, die wenig Zeit haben, fasse ich das Wichtigste zusammen: Nein, wir brauchen keine unzufriedenen Deutschen im Kaliningrader Gebiet. Nein, es gibt keine Logik für ein massenhaftes Auswandern von Deutschen in das Kaliningrader Paradies.

Irgendetwas Ungewöhnliches geht vor. In den deutschen Medien liest man kaum etwas Optimistisches, Angenehmes über Kaliningrad und die Anzahl der Deutschen, die mit mir Kontakt aufnehmen und sich für eine Übersiedlung nach Kaliningrad interessieren, wächst mit jedem Monat. Kaum ein Tag vergeht, wo ich nicht Anfragen beantworten muss oder mich mit Deutschen in Kaliningrad treffe.

Und es wächst die Zahl der Deutschen, die in organisierten Reisegruppen nach Kaliningrad reisen, um sich über „Deutsche Dörfer“ zu informieren, die Deutsche im Kaliningrader Gebiet organisieren wollen.

Für mich ist diese Entwicklung unerklärlich. Warum ausgerechnet Kaliningrad? Warum wollen sich so viele Deutsche in der kleinsten Region Russlands, dem ehemaligen Ostpreußen, ansiedeln? Ausgerechnet hier, wo es von Iskander-Raketen und anderem russischen Militär nur so wimmelt und wo internationale Organisationen, wie z.B. die Caritas, offiziell über das Elend im Kaliningrader Gebiet informieren? All das müsste doch abschrecken – oder?

Ich habe mit keinem einzigen Deutschen gesprochen, der in sozialen oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten war, arbeitslos oder sonst irgendwie hilfebedürftig. Alle, ausnahmslos, die bei mir gesessen haben, waren finanziell und materiell gut gestellt und hatten ein ausgeprägtes soziales Umfeld in Deutschland und waren bereit, das alles aufzugeben. Ich verstehe das nicht.

Und alle argumentierten mir gegenüber in derselben Tonlage – so, als ob alle einen einheitlichen Polit-Kurs besucht hätten: Deutschland geht den Bach runter, der Euro ist nichts mehr wert, die deutsche Bevölkerung soll ausgerottet werden, Deutschland ist nicht souverän, die Deutschen haben nichts zu sagen und leben unter der amerikanischen Diktatur … ich könnte die Aufzählung fortsetzen, aber ich glaube, Sie haben verstanden, liebe Leser und Zuschauer.

Und dann zeigten sich alle meine GesprächspartnerInnen davon überzeugt, dass Russland im Allgemeinen und Putin im Besonderen Retter der Welt sind. Woher kommt diese Überzeugung von Menschen, die täglich, 24 Stunden deutsche Medien konsumieren und eigentlich wissen müssten, wie schlimm es um Kaliningrad, Russland und Putin bestellt ist?

Irgendwie kann ich noch Verständnis aufbringen für individuelle Übersiedlungen, also einer Einzelperson oder einer Familie ohne schulpflichtige Kinder. Es gibt immer Individualisten (z.B. solche wie mich), die aus dem Standard-Rahmen herausfallen, die besondere Bedingungen brauchen, um sich wohl zu fühlen, die nicht unbedingt das Paradies im sprichwörtlichen Sinne suchen, die sich beweisen wollen.

Nur wenn massenhaft ausgewandert werden soll, ganze Dörfer, ganze Siedlungen geschaffen werden sollen, dazu noch in dem geopolitisch empfindlichen Gebiet Kaliningrad, dann ist das für mich unklar.

So gibt es zwei Deutsche, die Herren Godwin Bachmann und Thomas Tischer, die mit ihrem Verein „Deutsch-Russisches Friedenswerk“ in Deutschland, mit Deutschland unzufriedene Deutsche suchen und diese, so wie sie es formulieren, im Königsberger Gebiet, dem Land der dunklen Wälder und kristallenen Seen, ansiedeln wollen.

Mit dieser Formulierung ist schon der Grundstein für ein Scheitern des „Unternehmens Babarossa“ … äh, Entschuldigung, ich meinte natürlich „Unternehmen Arche“ gelegt. Der Deutsche muss wissen, dass die russische Gesellschaft in Kaliningrad auf kleinste Germanisierungssignale empfindlich reagiert. Diese unzufriedenen Deutschen werden von der ersten Minute ihres Auftauchens im Kaliningrader Gebiet, im Zentrum der Aufmerksamkeit der gesellschaftlichen Kräfte stehen, die sich um eine drohende Germanisierung des Gebietes Sorgen machen. Die Praxis wird diesen Neu-Königsbergern, diesen Neu-Ostpreußlern schnell die Grenzen aufzeigen, die die Kaliningrader Toleranz hat. Und dann?

Tja, dann beginnt die Unzufriedenheit dieser Deutschen in Russland, wenn man merkt, dass es auch in Russland Gesetze und ungeschriebene Verhaltensnormen gibt, dass es in Russland Befindlichkeiten gibt, die man in Deutschland vermutlich nicht kennt.

In meinen Gesprächen mit Deutschen bringe ich diese Argumentation immer vor. Ich kann sie nicht überzeugen. Das ist erstaunlich. Alle bisherigen Deutschen, die nach Kaliningrad gekommen sind und mit mir gesprochen haben, haben festgestellt, dass sie in Kaliningrad nicht glücklich werden und sind wieder abgereist. Aber jetzt scheint es andere Deutsche zu geben. Die scheinen keine Kaliningrader Schwierigkeiten zu schrecken. Und ich frage mich: Was sind das für Deutsche?

Diese Deutsche meinen, dass in Deutschland verkehrt über Russland berichtet wird. Hm, woher wissen diese potenziellen Auswanderer, dass deutsche Medien verkehrt berichten? Und wenn ich dann nachhake stelle ich fest, dass sie über Russland und Kaliningrad überhaupt nichts wissen. Wieso wissen sie dann, dass deutsche Medien verkehrt berichten? Wieso kommen sie also auf den Gedanken, in ein unbekanntes Land, ein unbekanntes Gebiet überzusiedeln und Probleme in unbekanntem Umfang auf sich zu nehmen?

Man stellt mir die Frage, ob es möglich ist, die Sprachprüfung irgendwie zu umgehen. Die Leute sind noch nicht mal in Russland angekommen und denken schon darüber nach, bestehende Gesetze nicht einzuhalten! Und wenn es möglich ist, die Sprachprüfung nicht abzulegen, sondern diese zu kaufen – wie wollen sie in dem Land ohne Sprachkenntnisse klarkommen? Wie wollen sie im Supermarkt Butter von Margarine unterscheiden? Wie wollen sie russische Gesetze einhalten, wenn sie sie nicht lesen können?

Haben sich diejenigen, die den Lockrufen der Herren Bachmann und Tischer planen zu folgen, mal real Gedanken über das gemacht, was ihnen vorgeschlagen wird?

Man will Grund und Boden erwerben – landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Umwandlung in Bauland ist möglich. Man braucht nur viel Zeit und noch mehr Geld. Wer soll das bezahlen? Natürlich die Häuslebauer! Wer sonst?

Es müssen Wasser-, Gas- und Stromleitungen gelegt werden. Eine sehr teure Angelegenheit. Wer soll das bezahlen? Natürlich die Häuslebauer – wer sonst!

Straßen müssen gebaut werden, Verwaltungsgebäude, andere Infrastrukturgebäude, wie Feuerwehr, Polizei, technische Gebäude.  Normalerweise fühlt sich der Staat hierfür zuständig. Aber wieso soll der russische Staat Geld für eine deutsche Siedlung ausgeben? Somit werden die Kosten durch die Neusiedler getragen – umgelegt auf die Kosten für den Bau des Siedlungshauses.

Und bei dem Bau des Deutschen Dorfes müssen russische Gesetze beachtet werden. Das gesamte Leben ist auf der Grundlage russischer Gesetze zu organisieren – tja, da wird es interessant, wenn man die Sprache nicht kennt und somit diese Gesetze nicht einhält.

Bei der letzten Reise, die die Herren Bachmann und Tischer vom 18-29. Mai 2019 organisiert hatten, gab es rund 30 Teilnehmer. Im vergangenen Jahr 2018 waren es vielleicht auch 30 Teilnehmer. Wenn diese 60 Teilnehmer alle in KLD siedeln wollen und jeder nur eine Million Euro gibt, so sind das lächerliche 60 Mio. Euro, mit denen niemals ein Dorf, welches wirklich funktioniert, errichtet werden kann. Und welcher Deutsche ist überhaupt bereit, eine Million Euro in ein kleines Siedlungshaus zu investieren, mit anteiliger Übernahme sonstiger Infrastrukturkosten. Keiner der Teilnehmer an der letzten Reise, hat auf mich den Eindruck eines Millionärs gemacht.

Ergo: die unzufriedenen Deutschen aus Deutschland, werden schnell unzufriedene Deutsche in Russland werden und wohl schnell um Hilfe rufen, um sich vor den bösen und teuren Russen zu retten, die mit ihren Gesetzen den Deutschen das Leben im Königsberger Gebiet schwer machen. Im Jahre 1938 hatte Hitler ein Erbarmen mit den Sudetendeutschen und schickte die Wehrmacht. Wie man den unzufriedenen Deutschen am Stadtrand von Königsberg heute helfen kann – da reicht meine Phantasie nicht aus. Zumindest aber erstmal mit westlichen Journalisten- und Kamerateams, die die unzufriedenen Deutschen auf dem Ex-Adolf-Hitler-Platz, im Zentrum der Stadt filmen.

Einer meiner treuen Kommentatoren bei Facebook belehrte mich vor kurzem wie folgt:

Joern Gebert:  Werter Herr Niemeier, das Problem ist, das Sie die Geschichte eben nicht besonders gut kennen. Nach der Auflösung der K&K Monarchie wurde den Sudentendeutschen das vom US-Präsidenten garantierte Selbstbestimmungsrecht leider verweigert. In der Tat wurden massiv tschechische Beamte im sudetendeutschen Gebiet angesiedelt, man könnte sie auch als "unzufriedene Tschechen" bezeichnen, die Fakten schaffen sollten, also genau das was Sie diesen "unzufriedenen BRD-Bürgern" hinsichtlich Kaliningrads vorwerfen. Das Gegenteil ist eher richtig. Anstatt das die Kaliningrader Oblastverwaltung ein Zeichen der Wiedergutmachung und Kooperation sendet und derartige Projekte vielleicht sogar fördert, wird stattdessen alles getan, das Deutsche, die aus Angst vor einer neuen Vertreibung oder Schlimmeres aus der BRD fliehen möchten, hier jede Kooperation verweigert wird. Ich denke die Oblastverwaltung hat in dieser Situation meines Erachtens jetzt die moralische Pflicht den Schutzsuchenden aus der BRD zu helfen. Ich kann die Oblastverwaltung in dieser Situation nur auffordern das Gebiet für Deutsche sofort zu öffnen und eine Ansiedlung und Eigentumserwerb unbürokratisch zuzulassen.

 

 

Liebe Leser, lassen Sie sich diesen Kommentar mal auf der Zunge zergehen und ersetzen die Worte „tschechische Beamte im sudetendeutschen Gebiet“ mal mit „russische Beamte im ostpreußischen Gebiet“ … Und Russland soll Wiedergutmachung leisten! Tja, so sind sie, die Deutschen.

Tja, und dann gibt es noch andere Stimmen:

Guenther Hermann von Bose: Meine Mutter wurde 17 in Königsberg geboren und deswegen ist das, was da ist, noch immer mein Eigentum.

Oder:

„… Ostpreußen war ist und bleibt ein unauslöschlicher Teil Deutschlands und der deutschen Nation“, meint „Deutscher Schwur“.

 

 

Das lesen die Russen natürlich mit besonderem Interesse und stellen sich die Frage, ob die Herren Bachmann und Tischer auch so denken, wenn sie über das Königsberger Gebiet sprechen und fragen sich, was die beiden Herren denn wirklich wollen.

Nun, die beiden Herren wollen genau das, was mein treuer Facebook-Kommentator Gebert in einem weiteren Beitrag zusammenfasst:

„Entscheidend ist die Verhandlungen mit den Russen zu suchen. Wir brauchen ein rechtlich gesichertes Zuzugs- und Niederlassungsrecht für alle Deutschen im Königsberger Gebiet. Von wem das Gebiet verwaltet wird, ist meines Erachtens derzeit eine zweitrangige Frage, wo wir uns nicht aufreiben sollten.“

 

Tja, Herr Gebert schlägt also vor, über die Aufhebung der russischen Zwangsverwaltung des Königsberger Gebietes etwas später zu sprechen. Hm, wann? Na, wenn die unzufriedenen Deutschen auf dem Ex-Adolf-Hitler-Platz im Kaliningrader Stadtzentrum stehen – oder?

In Russland gibt es eine Scherzfrage, die ich auf dieses Thema zuschneide:

Es gibt zehn Gründe, weshalb es kein deutsches Dorf im Kaliningrader Gebiet geben wird: Der erste Grund ist: Es ist nicht ausreichend Geld vorhanden, um dieses Projekt zu finanzieren. Wollen Sie nun noch die anderen neun Gründe wissen?

Normalerweise endet hier die Scherzfrage, aber ich kann noch weitere Gründe nennen:

    Ein nicht unwesentlicher Teil der Kaliningrader Gesellschaft wird sich diesem Projekt entgegenstellen und alle rechtlichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten nutzen, um das Projekt zu verhindern.
    Die zuständigen Behörden werden keinerlei Baugenehmigungen geben für Häuser, Straßen und sonstige Infrastruktureinrichtungen, wenn es sich nicht um Bauland handelt.
    Die zuständigen Behörden, insbesondere die Gebietsduma, wird einem Antrag auf Umwandlung von Grundstücken in Bauland für Deutsche, die ein Dorf in Königsberg errichten wollen, nicht zustimmen.
    Den Deutschen, die in „Königsberg“ siedeln wollen, wird kein Zeitweiliges Wohnrecht oder eine Aufenthaltsgenehmigung ausgestellt, wenn sie nicht die Sprach- und Gesellschaftsprüfungen erfolgreich ablegen. Und auch dann, werden sie höchstens ein Zeitweiliges Wohnrecht oder eine Aufenthaltsgenehmigung für das Kaliningrader Gebiet bekommen.
    Den Deutschen wird nicht die russische Staatsbürgerschaft verliehen, die Voraussetzung ist, um Grund und Boden zu erwerben, wenn sie dafür im Gegenzug nicht die deutsche Staatsbürgerschaft abgeben.
    Die russischen Behörden werden den Deutschen keine unternehmerischen Handlungen gestatten, wenn diese dafür nicht die Festlegungen der russischen Gesetze und Normative zur Grundlage nehmen.
    Schon jetzt wird das „Dorf Arche“ als autonomes Dorf deklariert – auch wenn diese Autonomie wirtschaftlich maskiert wird. Es wird nie die Genehmigung für ein autonomes Deutsches Dorf im Kaliningrader Gebiet geben.
    Die russisch-kaliningrader Realität, das tägliche Leben, wird schnell zur Ernüchterung der Deutschen führen die sich haben überreden lassen. Rückforderungen von Geld, Annullierung von Verträgen werden das Dorf Arche zum Zusammenbruch führen.
    Das bisherige unprofessionelle Vorgehen der Verantwortlichen Bachmann und Tischer wird das Projekt alleine zum Scheitern bringen – es sei denn, es sind Dritte, koste es was es wolle, an diesem Projekt eines deutschen Trojanischen Pferdes im Kaliningrader Gebiet interessiert.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

… ach, ehe ich es vergesse und ehe ich mich verabschiede!

Wollen wir in Kaliningrad denn überhaupt Deutsche haben? Ja, natürlich wollen wir. Aber wir brauchen keine unzufriedenen Deutschen in Königsberg, die dann irgendwann mit Kaliningrad unzufrieden sind – wenn sie feststellen, dass wir hier unseren Tee auch nur mit Wasser kochen … übrigens mit Wasser, was noch nicht die Qualitätsmerkmale hat, wie in Deutschland.

Tschüss und Poka aus Kaliningrad
Reklame

Königsberg lebt, obwohl viele Deutsche dies bezweifeln

    Di, 11 Jun 2019

Deutsche und Deutsches haben es nicht einfach im Ex-Königsberg. Warum?

    Sa, 15 Jun 2019

Kommentare ( 7 )

    boromeus
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 08:50 pm

    "Wollen wir in Kaliningrad denn überhaupt Deutsche haben?Ja,natürlich,wollen wir. Aber wir brauchen keine unzufriedenen Deutschen in Königsberg"
    Vielleicht eine Empfehlung.Nehmen Sie doch einfach eine CD auf ,dann können Sie jeden Tag Ihre Monologe 1000 Mal abspulen.Wird langsam langatmig Ihr Thema.Natürlich braucht KGD unzufriedene Deutsche.Wer soll euch denn sonst den Spiegel vorhalten.Dieses Recht werden Sie uns doch wohl auch zugestehen.Sie tun es ja auch jeden Tag auf Ihre zynische Art u.Weise.Ausserdem ertragen wir ja auch jedes Jahr tausende "zufriedene"russische Staatsbürger,die ihrem Heimatland den Rücken kehren,weil es bei ihnen zu Hause so hervorragende Zustände ,im Bereich Infrarstrukturen,Krankenhäuser,Schulen und Kindergärten gibt.Ich kenne da ein paar Paradebeispiele per Exelance...
    Und was Ihre Aussage "Ja wollen wir" angeht.Klar, solange man daraus den eigene Vorteil schlagen und sie nach eigenen Vorstellungen gängelt,kann, gerne.Ansonsten brauchen wir die nicht..

        Uwe Erich Niemeier
        Veröffentlicht: 14. Juni 2019 09:10

        ... es zwingt Sie niemand, meine Meinung auf meinem Portal zu lesen. Und was ich auf meinem Portal veröffentliche - überlassen Sie bitte mir. Es reicht mir schon, wenn andere deutsche Stellen Einfluss auf den Inhalt meiner Beiträge versuchen zu nehmen. Ich ertrage auch ihre fast täglichen Nörgeleien und empfehle Ihnen nicht, irgendwelche CD aufzunehmen.

    Georg
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 11:08 pm

    Ich habe vor kurzem eine Dokumentation gesehen über die estnische Stadt Narwa. Diese Stadt mit ca.60000 Einwohnern liegt am gleichnamigen Grenzfluss und am anderen Ufer liegt die russische Stadt Iwangorod. In Narwa leben 95 Prozent ethnische Russen, die sich zu ihrer Abstammung bekennen, aber als estnische Patrioten fühlen. Niemand hat von diesen Leuten ein Interesse daran, ins Heimatland zurückzukehren, sie fühlen sich wohl in der EU. Wortlaut: "man muss nur über die Brücke gehen und man sieht den gewaltigen Unterschied. Das sagt doch alles über das Lebensniveau zwischen EU und Russland und das gleiche gilt für Kaliningrad. Ich würde Ihnen gerne mal ein paar Damen vorstellen, die aus Kaliningrad stammen, die würden Ihnen mal was erzählen. Und wenn nun einige "gestörte" Deutsche meinen, sie möchten nach KGD umsiedeln, bitteschön, sicherlich kein großer Verlust bzw. doch, wenn sie mittellos wieder zurückkehren und dem Sozialstaat zur Last fallen.

        Uwe Erich Niemeier
        Veröffentlicht: 14. Juni 2019 11:14

        ... es gibt in jedem Land Bürger, die mit ihrem Land einverstanden oder nicht einverstanden sind. Ich bin mit Deutschland nicht einverstanden, deshalb lebe ich in Russland. Russen sind mit Russland nicht einverstanden, deshalb leben Sie in Estland, Deutschland oder sonstwo, wo sie glücklich sind.

    Alfred Anton Daschner
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 12:08 pm

    sehr geehrter Herr Niemeier,
    ich erlaube mir, Ihnen in positiver auf all den "Schmarrn" - den Ihnen die Anderen versuchen, aufzutischen -
    zu antworten.

    Ich stelle nur eine einzige Frage in den Raum mit einer einzigen Feststellung: Die Deutsche Nationalflagge hat die Farben: schwarz, rot und Gold.
    Was bedeuten diese Aussage?
    Ganz einfach: Gold = verkörpert die vergangen goldene Zeit
    Rot = verkörpert das unsinnig vergossene Blut
    Schwarz =

        Uwe Erich Niemeier
        Veröffentlicht: 14. Juni 2019 12:19

        ... ups. Die Definition werde ich mir merken.

    Alfred Anton Daschner
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 12:33 pm

    Leider ist mir ein Fehler unterlaufen und ich konnte die Farbe Schwarz nicht mehr definieren:

    Schwarz = bedeutet : auf all dies kommt der schwarze Sargdeckel! (Ich meiner hiermit: kein eigenes Denken, keine eigene Existenz - also ergo: Nichts!!!

    mit herzlichen Grüßen
    alfred
    daschner

        Uwe Erich Niemeier
        Veröffentlicht: 14. Juni 2019 13:07

        ... ich hatte mir die Definition von Schwarz schon so in etwa gedacht ... meinte, dass Sie dies der Phantasie jedes Einzelnen überlassen wollten.

    Alfred Anton Daschner
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 14:17 pm

    Nachtrag:

    Kant: Königsberg.

    Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!

    Und wie bereits erwähnt: Lassen Sie sich doch einfach nicht auf gewisse Niveaulosigkeiten ein - das haben sie nicht nötig - Herr Niemeier.

    Jeder soll nach seiner Fasson glücklich sein - Descart!

    nochmals herzlichen Gruß

    Daschner

    ru-moto
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 18:48 pm

    Dieser Beitrag war höchst interessant, unterhaltsam und sehr aussagekräftig. Danke dafür!

    Er öffnet tiefe Einblicke ich die Denkweise ewig Gestriger und lässt zugleich in den Kommentaren derer, die nicht dazu zu rechnen sind, hoffen, dass doch die Vernunft über die Dummheit noch siegt. Was ja heutzutage schon eher eine Ausnahme ist...

    [...es zwingt Sie niemand, meine Meinung auf meinem Portal zu lesen...]
    Genau solchen Text wollte ich an die ewigen Nörgler gerichtet auch schon öfter schreiben.

    Allen KGD-Fans (und jenen, die es noch werden), ein schönes WE
    LG aus Ösistan

    Радебергер Radeberger
    Veröffentlicht: 14. Juni 2019 21:11 pm

    Ich mußte erst einmal ein bißchen nachdenken. Eine Kategorie kennen wir ja schon. Das sind die Ostpreußen-Fans, die sich einbilden, KG wird wieder Teutsch. Sollen sich doch diese Fans mal mit den Polen beschäftigen, weil die das größte Stück vom Kuchen sich einverleibt haben. Sich mal mit denen auseinandersetzen, wann die beabsichtigen, diese Gebiete wieder unter deutsche Verwaltung zu geben. Auch mit Litauen, das ja auch noch einen Streifen hat, wäre doch ein Ansinnen möglich. Wenn sie dann das haben, haben sie ja KG quasi in der Zange. Mal sehen, ob es sich überhaupt lohnt, weiter zu reden.
    Ansonsten gibt es doch für deutsche "Auswanderer" auf so einem Privatsender eine Sendung, wie es diesen innerhalb der EU und außerhalb derselben so ergangen ist. Da müßten aber einige wirklich mitbekommen haben, daß man auch in anderen Ländern der westlichen Hemisphäre erstens Geld, 2. einen Beruf, 3. Sprachkenntnisse und 4. Kenntnisse der gesetzlichen Möglichkeiten wissen muß.
[close]

Zitat aus Ginsburg, Tobias, "Heim ins Reich", Verlag Das Neue Berlin, 2. (überarbeitete) Auflage 2018, S. 258ff:

Zitat
Thomas’ Idee ist nicht neu. Die »Regermanisierung Königsbergs« wurde bereits in den Neunzigerjahren versucht, damals von Manfred Roeder. Erinnern Sie sich? Das war eben der erste aller selbsternannten Reichsbürger, der Rechtsterrorist, der sich schon 1978 zum Reichsverweser ernannt hatte. Gemeinsam mit weiteren Neonazigrößen, unter anderem dem DVU-Vorsitzenden Gerhard Frey ("ein gekauftes A*rschloch", so Thomas) und einem Stammkapital von 500000 Mark machte er sich 1993 auf den Weg nach Kaliningrad. Als »Deutsch-Russisches Gemeinschaftswerk« erwarb der Neonazitrupp alte Häuser, ließ Russlanddeutsche ein ganzes Dorf aufbauen und sich ansiedeln. Die Ostprovinz sollte zurückgeholt werden, und Roeder durfte seine Pläne sogar in der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr kundtun. Die Bundeswehr war begeistert und spendete dem verurteilten Terroristen und Holocaustleugner drei alte Militärfahrzeuge und annähernd zwei Tonnen Werkzeug im Wert von insgesamt 20000 Mark.
Die »Aktion Deutsches Königsberg« scheiterte dennoch. Roeder und Kumpane erhielten ein Einreiseverbot. Aber die Idee der »Regermanisierung Ostpreußens« blieb in der Neonaziszene quicklebendig, auch jenseits des Sommerurlaubs in Polen und des Ferienhäuschens in Ungarn.
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2019, 15:17:38 von dieda »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6403 am: 26. Oktober 2019, 16:45:56 »
Er kann sich also doch erinnern. Wie er es tut bzw. Verantwortung verdrängt, ist typisch für die Zeit, schützt aber nicht vor Strafe.

Die Vorsitzende hat sich offenbar gut vorbereitet:



Zitat
„Ich hörte die Schreie aus der Gaskammer“
Stand: 25.10.2019 | Lesedauer: 5 Minuten

Von Per Hinrichs
Chefreporter WELT AM SONNTAG

Im letzten Kriegsjahr war Bruno D. Wachmann in einem KZ bei Danzig. Im Hamburger NS-Prozess räumt er ein, dass er die Morde in der Gaskammer beobachtet hat. Doch zu einem Detail schweigt er.

Es geht doch. Er kann sich erinnern, auch an diesen schrecklichsten Teil seiner Erlebnisse im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig, in dem Bruno D. von August 1944 bis April 1945 eingesetzt war. „Vom Wachturm habe ich die Gaskammer gesehen“, berichtet er. „Und Schreie und Poltern habe ich gehört, das war nach ein paar Minuten vorbei.“
Spoiler
Der junge SS-Mann, der im letzten Kriegsjahr mit einem Gewehr bewaffnet auf dem Wachturm seinen Dienst versah, war also gerade Zeuge der Ermordung von Gefangenen mittels Gas geworden. Er hat ihre Todesschreie gehört und den verzweifelten wie aussichtslosen Kampf der Sterbenden wahrgenommen. Doch das will Bruno D. damals nicht verstanden haben.

„Ich wusste nicht, was mit den Leuten geschah. Ich habe gedacht: Was machen sie da mit denen, aber hatte keine Vorstellung gehabt.“

Richterin Anne Meier-Göring hebt die Stimme an. Die Vorsitzende der Jugendstrafkammer bemüht sich auch am vierten Verhandlungstag, den 93 Jahre alten Angeklagten so auszufragen, als ob sie einen bockigen Teenager vor sich hat. Sie lächelt, fragt nach und wirkt in kaum einem Moment wie eine Richterin, die unter allen Umständen die persönliche Schuld eines Angeklagten feststellen will.

Doch nun weicht alle Freundlichkeit aus ihrem Gesicht. „Aber Sie haben doch gerade gesagt, dass die Menschen dort hineingegangen sind. Das können sie mir doch nicht erzählen. Sie haben auch 1982 in einer Vernehmung klar gesagt, wie dort Menschen in die Gaskammer geführt worden sind. Einige Minuten habe es Lärm gegeben, und dann sei es still geworden.“

Ist es möglich, dass der junge Wachmann nicht mitbekommen haben will, dass die Menschen dort getötet worden sind? Hat er sich damals tatsächlich bis zur Grenze des Absurden selbst belogen? Oder lügt Bruno D.?

„Damals, als ich da stand, wusste ich die Antwort noch nicht“, windet er sich. „Heute weiß ich, dass es ...“ Der Satz bleibt unvollendet.

„Sie wurden vergast, umgebracht, ermordet“, hilft ihm die Richterin. „Darüber wurde doch auch gemunkelt, wie sie selbst gesagt haben.“

„Ich konnte nicht hundertprozentig sagen, die werden jetzt vergast, weil ich es nicht gesehen habe“, entgegnet der Greis. „Ich habe häufig gedacht: Hoffentlich passiert da heute nichts. Hoffentlich werden heute keine in die Gaskammer hineingeführt.“

Bruno D. berichtet, wie jeweils 20 bis 30 Männer und Frauen in den Raum hineingeführt worden sind, ohne Gegenwehr, ein Mann in einem weißen Kittel habe sie begleitet. „Ihnen wurde gesagt, die sollen zur Untersuchung, weil sie zu einem Arbeitseinsatz außerhalb des Lagers eingeteilt werden sollten.“ Die Legende, mit denen die Gefangenen in Sicherheit gewiegt werden sollten, hätten seine Kameraden ihm erzählt.

Und Bruno D. erinnert sich auch daran, wie Wachmänner von Eisenbahnwaggons berichtet hätten, die abgedichtet und als Gaskammer benutzt worden seien. „Da wurde mal gesagt, dass das gemacht wurde.“ Gesehen habe er es nicht.

Dass den dort Eingesperrten ein grausiges Schicksal bevorstand, wusste er also. „Die Menschen, die dort eingesperrt waren, hatten nichts verbrochen“, sagt er. „Aber was konnte ich dagegen machen?“

Mit zwei Sätzen verteidigt sich Bruno D. immer wieder: Er habe sich nicht freiwillig zum Lagerdienst gemeldet, sondern sei zur Wehrmacht eingezogen worden, die ihn dann in den Wachdienst der SS überstellt habe. Und er habe nichts ausrichten können, obwohl er mit den „Taten nicht einverstanden war“.

Letztlich nimmt er, der ein Rädchen in der Menschenvernichtungsmaschine gewesen war, für sich in Anspruch, Pech gehabt zu haben. Und daher, folgert er, sei er berechtigt gewesen, all das Erlebte nach dem Krieg zu vergraben und zu vergessen.

Doch mit dieser Haltung nimmt er den Blick der Opfer aus dem Blick, die er zu bewachen hatte, die er beim Gang in die Gaskammer beobachtete und die unter seinen Kameraden zu leiden hatten. Richterin Meier-Göring nimmt sich seine Gewissensbisse vor. „Mit wem haben Sie das besprochen, wenn Sie nicht einverstanden waren?“ „Ich habe alles in mich hineingefressen. Das hat mich damals sehr belastet, und das belastet mich heute noch.“

Soll er konkret werden, bleibt er vage
Aber was genau belastet ihn denn heute noch? Dass die Menschen ermordet worden sind? Dass er dabei zusehen musste? Oder dass er mitgeholfen hat? Immer, wenn er konkrete Situationen oder Wahrnehmungen schildern soll, die seine angebliche Belastungen erklären und unterfüttern könnten, bleibt er vage. Selbst bei Fragen nach seinem Wachdienst, den er ja gute achte Monate jeden Tag ausführte, kommt nur Schemenhaftes zutage.

„Wie sollten Sie ihren Wachdienst ausführen, was wurde Ihnen gesagt“, will Meier-Göring wissen.

„Den Zaun beobachten und aufpassen, dass sich keiner dem Zaun nähert.“

„Haben Sie keine Broschüre bekommen?“

„Nein.“

Meier-Göring will wissen, ob er sich an seinen Ausbilder, den Kompanieführer Reddig erinnert; der Angeklagte verneint. Dabei war er der oberste und bekannteste Ausbilder im Lager. Als sie nach der Broschüre fragt, meint sie ein Ausbildungsheftchen namens „Richtig – falsch“, das Wachmannschaften in den Konzentrationslagern als bebilderte Dienstvorschrift überreicht wurde. Dort sollten die Wachleute lernen, wie sie Gefangene zu beaufsichtigen hatten und was bei Fluchtversuchen zu tun ist – nämlich Erschießen des Flüchtenden.

„Was sollten Sie machen, wenn sich jemand dem Zaun nähert?“

„Ich weiß nicht mehr, wie die Befehle da lauteten. Wir sollten auf auf dem Turm Wache stehen und aufpassen, dass nichts passiert.“

„Hat sich mal jemand dem Zaun genähert?“

„Nein“, sagt Bruno D. Sonst hätte er „Alarm“ gegeben; was das bedeutet hätte, wisse er aber angeblich nicht mehr.

Zur Gaskammer hatte Meier-Göring noch eine Frage. „Gab es da nur eine Tür? Oder einen Ausgang?“

Da muss Bruno D., nicht lange überlegen. „Ich habe nie gesehen, dass da jemand herausgekommen wäre.“
[close]
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article202510698/NS-Prozess-Ich-hoerte-die-Schreie-aus-der-Gaskammer.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #6404 am: 27. Oktober 2019, 15:00:54 »
Jetzt gibt es beim WDR einen Bericht zum "Reichsbürger" in der Atomanlage Jülich.

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg253657#msg253657
Spoiler
Mutmaßlicher "Reichsbürger“ in Jülich klagt gegen Entlassung

Von Helga Lennartz

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    Kläger war Mitarbeiter der Jülicher Atomanlage
    Verfassungsschutz stuft ihn als „Reichsbürger“ ein
    Verdächtige Facebook-Kommentare verfasst?

Das Aachener Verwaltungsgericht verhandelt am Montag (28.10.2019) über die Klage eines Ex-Mitarbeiters der Jülicher Atomanlage. Der Mann war im April entlassen worden. Er steht im Verdacht, „Reichsbürger“ zu sein.

Rund 13 Jahre lang war der Kläger Mitarbeiter der „Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen“ und mit dem Rückbau des früheren Versuchsreaktors befasst. Wie alle Personen, die in einem atomaren Sicherheitsbereich tätig sind, wurde auch er regelmäßig auf seine Zuverlässigkeit hin überprüft. Eine Aufgabe, die in Nordrhein-Westfalen das Wirtschaftsministerium als atomrechtliche Aufsichtsbehörde übernimmt.

Im Visier des Verfassungsschutzes

2017 tauchten dann Berichte auf, auch vom Verfassungsschutz, die den Mann als sogenannten „Reichsbürger“ einstuften. Er soll zu jener heterogenen Gruppe gehören, die die Bundesrepublik Deutschland und deren Rechtssystem ablehnt. Viele der Anhänger sind überzeugt, dass das „Deutsche Reich“ noch besteht. Der Verfassungsschutz bezeichnet die Reichsbürger-Szene als „staatsfeindlich“.

Verdächtige Aktivitäten

Aufmerksam wurden die Behörden, als der Mann sich beim Kreis Düren einen „Staatsangehörigkeitsausweis“ ausstellen ließ. Der sogenannte "Gelbe Schein" wird von vielen Reichsbürgern als einziges amtliches Dokument akzeptiert. Andere Ausweispapiere der Bundesrepublik Deutschland lehnen sie häufig ab. Ein Normalbürger braucht den "Gelben Schein" selten. Auch hatte der Mann auf seiner Facebook-Seite Kommentare verfasst, die den Behörden bedenklich erschienen.

Nach Prüfung des Falls wurde ihm schließlich die „Atomrechtliche Zuverlässigkeit“ entzogen, später folgte seine Entlassung

Kläger bestreitet alle Vorwürfe

Dagegen wehrt sich der Mann nun vor Gericht und klagt gegen das Land NRW. Er bestreitet, Reichsbürger zu sein. Er sei nach wie vor zuverlässig und kein Sicherheitsrisiko. Zudem habe er seine angeblich brisanten Facebook-Einträge längst gelöscht, bei allen anderen Kommentaren beruft er sich – laut Verwaltungsgericht - auf das Recht der freien Meinungsäußerung.

Nun müssen die Richter entscheiden.
[close]
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/reichsbuerger-gegen-land-100.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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