Ich kenn so ne Verkaufstour nur von "günstigen" Ausflügen auf Mallorca, die man optional buchen konnte. "Günstige Pauschalreisen" habe ich noch nicht gemacht, aber wie läuft das da? Wenn Ausflüge "im Preis enthalten" sind, und ich bleibe stattdessen im Hotel oder nehme einen Mietwagen, können die das doch nicht erzwingen, oder?
Das führt jetzt wirklich ein wenig vom Thema weg, obwohl die Praktiken, um die es hier geht, sicher auch für Peterle
interessant wären. Nur so viel: Ich kenne es so, dass man tatsächlich einen Aufpreis zahlen muss, wenn man diese Ausflüge nicht mitmacht. Wenn man nicht zahlt und auch nicht mitmacht, soll es dem Vernehmen nach für den Gast auch schon mal ungemütlich werden, dann wird zumindest der Aufpreis sehr offensiv eingetrieben. In der Türkei läuft das oft so, dass Du z.B. an der türkischen Riviera (Südküste) sitzt und man Dich dann auf einen 2-Tages-Ausflug nach Pamukkale zu den dortigen Kalkterrassen karrt (hübsche Stukkateurarbeiten übrigens), wobei der Ausflug dann eben an so einer Teppichbude vorbeiführt. Beliebte Methode ist auch ein Urlaub an zwei verschiedenen Standorten und beim Transfer von Standort 1 zu Standort 2 geht es eben zum Teppich-, Schmuck- oder Lederverkauf, gegen den übrigens unsere deutschen Kaffeefahrten nichts sind. Abgesehen davon, dass man selbst mit den aufdringlichen Verkäufern zu kämpfen hat, muss man miterleben, wie die Mitreisenden reihenweise den überteuerten Ramsch kaufen.
Übersetzt auf unseren Fall könnte das beispielsweise bedeuten: Peter der Großkotzige lädt zur "Fahrt in Blaue" für 5,00 EUR einschließlich Kaffee und Kuchen und umfangreichem Wurst-Geschenkpaket ein. Die Fahrt führt an einem einsamen Landgasthaus irgendwo in den stillgelegten Tagebauregionen Mitteldeutschlands vorbei (ich staune jedes Mal, wenn ich z.B. ganz in der Nähe von Leipzig kilometerweit durch völlig menschenleere Gegenden fahre). Dort erwarten einen dann Peter und seine Verkaufsexperten
, die die meist im Rentenalter befindlichen Teilnehmer stundenlang vollsülzen, um Reichsbank-Optionsscheine für den urzeitgerechten Kartoffelanbau oder für ein Erdwärmeprojekt auf dem Neptun zu verticken. Die Fahrt geht erst weiter, wenn genügend Umsatz gemacht wurde. Das würde sicher ganz gut zum königlichen Gesamtkonzept passen.