Der Fall ist auch in der Presse gelandet. Schon heftig für die Anwohner.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/hochhaeuser-bergkamen-hilferuf-oeffentlichkeit-100.html
Sanierung könnte eine Million Euro kosten
Die Brandschutz-Sanierung könnte laut Hausverwaltung rund eine Million Euro kosten. Einen Teil davon müssten wohl auch die Eigentümer zahlen.
Eher mehr. Und das zahlen die Eigentümer allein, wer denn sonst? Bei Hochhäusern aus den sechziger, siebziger Jahren gibt es konzeptionell keine Brandschutzklappen in den Abluftschächten. Wenn es unten brennt, dann qualmt es in allen darüber liegenden Wohnungen in die meist innen liegenden Bäder hinein. Bei uns wären bei einem einzigen Wohnungsbrand bis zu 54 Wohnungen betroffen gewesen, weil sich jeweils zwei nebeneinanderliegende in einen Schacht teilten.
Das heißt, man muß in sämtlichen Wohnungen eine Wand aufreißen und die Abzugsrohre austauschen. Sinnvolllerweise erneuert man bei der Gelegenheit auch mal die Wasserinstallation. So wurden aus den zwei Millionen DM, die die Hausverwaltung bei uns anfangs veranschlagte, am Ende fünf. Das wurde mit einer Sonderumlage von durchschnittlich 400 DM pro Wohnung und Monat finanziert. Wenn man das nicht stemmen konnte, blieb nur der Notverkauf.
Der Umbau dauerte zwei Jahre, solange mußte auch die Umlage gezahlt werden. Während man uns die Forderungen der Feuerwehr noch jahrelang aussitzen ließ, macht das heute nach dem Hochhausbrand in London natürlich keiner mehr.
Wer sich eine Eigentumswohnung kauft, sollte vorher dringend die Teilungserklärung und die Beschlußsammlung eingesehen sowie sich mit dem Wohnungseigentumsgesetz (WEG) befaßt haben.