Recht hat er! Das ist doch Terror wenn man im kalten Winter auf dem Weg zur Bahn binnen einer Minute den Geruch von verbrannten Mandeln mit Karamel, meterlanger Bratwurst, gruseligem
und verkohlter Leber aushalten soll.
Mit dem digitalen Kirmesgedudel aus irgendwelchen Automaten, dem Getröte der Berg- und Talbahn sowie ewig säuselnden Kinderchören in Tonlagen als ob sie in doppelter Geschwindigkeit abgespielt würden. Alles blitzt und blinkt und funzt und leuchtet und kreischt in einem Crescendo von Farben, das sonst auf auf eine schwer behandlungsbedürftige Augenkrankheit hindeuten dürfte.
Und während das nicht endende Gesäusel in der Luft von Liebe und Frieden dröhnt, zerren Eltern ihre plärrenden Blagen durch das elende Gewühl. "Komm jetzt!", "Nein!" und "Ich habe dir schon tausend Mal gesagt..."
Unförmig vermummte plumpe Gestalten, die an Sitzkissen oder gestrandete Walrosse erinnern und sich durchaus ähnlich bewegen, umringen die Glühweinstände. Und wenn man das Pech hat in eine dieser Gruppen zu geraten und einen dann aus dem Polyesterplüsch zwei glasige Augen anstarren und einem ein kehlig gegurgeltes "Hallo, schöner Mann," entgegenschallt...
#MeToo