Vermutlich handelt es sich um eine Abwägung der Vor- und Nachteile. Das Amt schreibt ja, dass es für eine dritte Person schwer oder sogar unmöglich wäre, mit der Tochter in wirklichen Kontakt zu kommen. Auch wenn die Oma vielleicht nicht rundum die Wunschkandidatin ist, ist natürlich schon auch darauf zu achten, dass zumindest die Aussicht darauf besteht, dass die beauftragte Person immerhin einen günstigen Einfluss ausüben kann.
Es gibt (nicht erstaunlich) auch ein paar Untersuchungen darüber, wie sich Eingriffe der Behörden auf Jugendliche auswirken. Dabei zeigt sich immer wieder, dass es sehr ungünstig ist, wenn die Betroffenen sich sträuben oder den Eingriff völlig ablehnen. Dann ist es u. U. (fast) unmöglich, irgendwie positiv auf sie einzuwirken. Daher sucht man normalerweise im Umfeld der Betroffenen nach Personen, die einen günstigen Einfluss haben könnten.
Auch mir geht es beruflich und privat immer wieder so, dass ich eine Menge Zeit damit zubringe, nach einer Person X zu suchen, die mit Person Y ein ernsthaftes Gespräch führen könnte, ohne dass Y sich gleich auf den Schlips getreten fühlt und daher das, was man ihr zu vermitteln sucht, von Anfang an ablehnt.