Aus diesen Jesusmails sprechen so herrlich Malelas einfach gestrickte Denkmuster und die Unvermeidlichkeit ihres Scheiterns.
Sie will die Erlöserin sein, die der Welt den Frieden bringen kann. Aber wie argumentiert sie gegenüber den Hotelmanagern?
Auf der kommerziellen Schiene.
Man stelle sich vor, Jesus hätte sich das Lokal, in dem das letzte Abendmahl stattfand, gratis erschnorrt mit dem Argument, dass es später zur Pilgerstätte und Touristenfalle werden würde.
Oder man stelle sich vor, Maria und Josef hätten bei den Unterkünften in Betlehem angekündigt, Maria werde hier den Messias gebären, und welch eine Goldgrube dies für den Hotelier später werden würde, wenn er sich nur im Jetzt zu einer guten Tat entschliessen könnte.
Und nein, ich bin auch nicht gläubig - aber ich beziehe mich hier auf die Geister, die Malela rief mit ihrem Jesusvergleich.
Schon lange ist für jeden äusseren Betrachter klar, dass absolut keine der Geschäftsideen, mit denen uns Malela in den letzten Jahren unterhalten hat, je von Erfolg hätte gekrönt sein können. Denn selbst in der Esoterikbranche gibt es nicht genug Kunden mit derart tiefen Ansprüchen, dass sie sich von einer Malela kostenpflichtig ihr eigenes Alltagsleben erklären lassen würden ("Abiomatik"). Auch wollte so gut wie niemand "Spirit Builder" werden oder Malela zum Coach eines "Easy Life" machen. Ja, selbst der "Seelen-Escort-Service" scheint, trotz eines gewissen "Sex sells"-Faktors im Namen, ein einziger Flop gewesen zu sein.
Traurig, aber wahr: Malela hat geistig einfach nicht das Zeug zur Esoterikunternehmerin. Sie ist viel zu einfach gestrickt und ist auf der "spirituellen" Ebene, wenn man es überhaupt so nennen kann, nie über das Kreieren immer neuer Worthülsen wie "Spirit Builder" hinausgekommen. Einfachste Assoziationen und Gefühle ohne tiefere Bedeutung überhöht sie zu Erkenntnissen von kosmischem Belang und erwartet, dass man sie ihr buchstäblich, für bare Münze, abkauft.
Passend zur Flachheit ihres pseudo-spirituellen Gesülzes fällt mir immer wieder auf, wie dinglich orientiert ihre Vorstellungen von einem guten Leben eigentlich sind. Auch hier wieder der Kontrast zu Jesus (tja, Malela, die Geister, die du riefst): Bei diesem handelte es sich der Überlieferung nach um einen bettelarmen Wanderprediger, der jedenfalls nicht nach materiellem Reichtum strebte. Malela hingegen - das machen ihre Andeutungen immer wieder offenbar - wünscht sich ein der Erlöserin angemessenes Promileben, in dem sie gut situiert mit Jonas an ihrer Seite viel Spass haben kann, ohne je wieder Geldsorgen zu haben. Ab und zu schaut ein Kamerateam von RTL2 für eine Homestory vorbei, damit die Massen sie gebührend bejubeln können, während sie nebenbei und Spass habend den Weltfrieden bringt.
Welch unspirituell grosse Rolle das Materielle und Finanzielle in Malelas Gedanken spielt, illustriert auch das folgende, mehrere Jahre alte Video. Ich habe es nie veröffentlicht, da es im Grunde unvollendet ist und ich es noch hätte kürzen wollen, aber wie das Leben so spielt, hatte ich dann anderes zu tun. Deshalb: Enjoy.
Malela rechnet sich reich