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Mehrere Aktionen gegen das Treffen und für Demokratie sind bereits angekündigt. Und auch auf den Straßenverkehr werden sich diese Aktionen auswirken. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Am 26. Juli soll um 12 Uhr eine Kundgebung auf dem Karlsruher Schlossplatz beginnen. Hierbei soll es verschiedene Redebeiträge sowie Informationsstände geben. Gegen 16 Uhr ist dann ein Aufmarsch geplant. Dieser soll vom Schlossplatz über die Kaiserstraße auf den Adenauerring bis zur Straße „Am Fasanengarten“ gehen und anschließend zurück zum Schlossplatz. Immer präsent werden am Samstag vermutlich die Fahnen der Bundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs sein. Laut eigenen Angaben soll das Treffen „etwas Aufrechtes, Ehrliches und Redliches sein“, wie es in einem Aufruf im sozialen Netzwerk Telegram heißt.
Wie viele Teilnehmer werden erwartet?
Laut Polizei Karlsruhe werden etwa 500 Teilnehmer erwartet. Angemeldet wurde die Demonstration von einer Einzelperson.
Was wollen die Reichsbürger erreichen?
Die Reichsbürger-Bewegung lehnt die Bundesrepublik und das Grundgesetz ab. „,Reichsbürger’ beziehen sich auf unterschiedliche Staats- und Herrschaftsformen sowie Grenzziehungen des historischen ,Deutschen Reiches’. Es finden sich zum Beispiel Verweise auf die Jahre 1871, 1919 oder 1937“, schreibt das Bundesamt für Verfassungsschutz. Nach Meinung der Reichsbürger ist Deutschland kein souveräner Staat, sondern eine Firma, die von geheimen Mächten kontrolliert wird.
Welchen Widerstand gibt es gegen die Reichsbürger-Proteste?
Das Karlsruher Netzwerk gegen Rechts ruft dazu auf, ab 11 Uhr auf dem westlichen Schlossplatz zu sein, „gegen dieses absurd anmutende und dennoch gefährlich rechte Spektrum“, wie es in einer Ankündigung heißt. Ab 14 Uhr soll es auch Reden und diverse Grußworte geben. Ab 16 Uhr, wenn die Reichsbürger ihren Aufmarsch starten, kündigt das Netzwerk diverse antifaschistische Mahnwachen in der Stadt an, die dann besucht werden. „Wir harren aus, bis die letzten ,Reichsbürger’ abgezogen sind“, heißt es weiter. Das Netzwerk rechnet mit bis zu 800 Teilnehmenden.
Und was plant das Bündnis für Demokratie und Menschenrechte?
Das Bündnis, in dem mehr als 70 Partner gemeinsam aktiv sind, plant diverse dezentrale Aktionen in der Stadt. „Wir wollen zeigen, wie demokratisch die Stadtgesellschaft ist“, sagte Stefany Wally, eine der Sprecherinnen des Bündnisses, jüngst gegenüber dieser Redaktion. Die Landesvereinigung Baden in Europa, einer der Bündnispartner, lädt ab 14 Uhr auf den Kaiserplatz. Dieser soll für einen Tag zum „Platz der Republik“ werden. Dies soll vor Ort entsprechend inszeniert werden. Umrahmt wird die Aktion von Redebeiträgen, auch zur Einordnung des politischen Kontexts. Eine weitere Aktion initiiert das Badische Landesmuseum. Am 26. Juli wird auf dem Karlsruher Schloss nicht wie üblich die badische, sondern die bundesdeutsche Flagge gehisst. Bereits am Freitag, 25. Juli, lädt die Staatliche Kunsthalle zwischen 14 und 16 Uhr zur offenen Plakatwerkstatt. Hier können Plakate und Botschaften für den demokratischen Protest am Samstag gestaltet werden. „Wir wollen verhindern, dass die Reichsbürger in unserem Karlsruhe ihre Postkartenmotive finden“, so Luca Wernert vom Bündnis jüngst gegenüber dieser Redaktion.
Proteste haben Auswirkungen auf den Straßenverkehr
Werden die Proteste auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben?
Ja. „Aufgrund der Versammlung sind Straßensperrungen entlang der Aufzugsstrecke erforderlich, die bis zum Passieren des Aufzuges aufrechterhalten und unmittelbar danach wieder planmäßig aufgehoben werden“, teilte ein Sprecher der Stadt Karlsruhe auf Anfrage dieser Redaktion mit. In Bezug auf die weiteren Aktionen seien keine zusätzlichen Sperrungen geplant.
Wie wird die Polizei vor Ort präsent sein?
Die Polizei wird „mit einer der Einsatzlage angemessenen Kräfteanzahl vor Ort sein“, wie eine Sprecherin auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte. Auch Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz werden zur Unterstützung herangezogen. „Das Polizeipräsidium Karlsruhe bewertet wie bei jeder Versammlung oder Veranstaltung die vorliegenden Erkenntnisse und erstellt ein daran orientiertes Gesamtkonzept, um allen Versammlungsteilnehmenden die friedliche und störungsfreie Ausübung des Grundrechts auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu ermöglichen“, so die Sprecherin weiter.
Wie groß ist die Gefahr von Ausschreitungen auf dem Schlossplatz?
Das lässt sich im Vorfeld nicht genau sagen. Beim letzten Treffen der Reichsbürger in Schwerin im März ist es laut NDR lediglich zu kleineren Zwischenfällen und keinen größeren Ausschreitungen gekommen. Die Karlsruher Polizei habe bislang keine Hinweise auf Störungen. Dennoch rechne man „aktuell mit einem lautstarken Gegenprotest“ gegen die Reichsbürger-Versammlung.
Frau Susemihl und das Impfgeschwader freuen sich schon auf die neuen Impflinge, hab ich gehört.
Nur das mit der Bismarck-Rente ab 70 soll schwierig werden, weil die nix arbeiten ...