Der finanzielle Schuss in den Ofen begann meiner Ansicht nach bereits deutlich vor der Parteigründung: Maaßen versuchte seine Macht zu erweitern, indem er als Chef einer Bundesoberbehörde Politik gestalten wollte. Sich also quasi als Minister aufspielte, beziehungsweise sich als selbiger zu empfehlen. Also mehr Macht zu bekommen; parteitechnisch wie auch beruflich.
Kleiner Exkurs: Im AfD-Umfeld findet man regelmäßig die Aussage, dass man ja eigentlich weder links noch rechts sei, sondern die gesellschaftliche Mitte der 90'er wiederspiegeln würde; dies wird dann auch meist mit dem Wort "normal" umschrieben. Und diese Normalität ist nun durch
die Linken bedroht.
Sein Ziel war es also, die CDU so zu führen, dass sie dieses Spektrum abschöpfen kann.
Hierzu wollte Maaßen in meinen Augen gegen dieses
Links vorgehen und hat daher das rechte Spektrum ausgeblendet. Durch seine öffentlichen Äußerungen wollte er dies auch in die Bevölkerung tragen. Dieser Versuch ist krachend gescheitert, nachdem er mit Chemniz den Bogen überspannt hat. Das Ziel der rückwärtsgerichteten Politik lässt Maaßen bereits bei seiner Parteigründung erkennen:
Wir möchten das kritische Bürgertum ansprechen, und zwar von den Konservativen über die Markt- und Nationalliberalen, die Libertären (...) bis hin zu den klassischen Sozialdemokraten, die eine Sozialdemokratie eines Helmut Schmidt vertreten haben
Hier kommt ja auch noch der Historikerwitz zu tragen, dass Schmidt der beliebteste Bundeskanzler war, den die CDU jemals hatte.
Auch ist auffällig, dass er sich auf eine Zeit bezieht, in der er noch Kind beziehungsweise Heranwachsener war. Schmidt wurde '74 BuKa. Da war Maaßen gerade mal 12. Als er das Konstruktive Misstrauensvotum durchführte, war Maaßen 19. Diese Sichtweise teilt er also wieder mit den mittdreißiger und vierziger AfD-Wählern, welche die 90'er, also ihre Kindheit oder Jugend zum traumhaften Jahrzehnt verklären.
Die Parteigründung ist also als Antwort hierauf nur ein folgerichtiger Schritt. Er sieht große Übereinstimmungen mit vielen AfD-Wählern (Hach ja, damals als wir noch jung waren und dies und das noch normal war...) und kann jetzt das Parteiprogramm formen. Ebenfalls bietet sich dann noch die Möglichkeit, sich als Juniorpartner einer möglichen CDU-Koalition einen Ministerposten zu sichern.
Seine Planungen für mehr Macht und Kiesel sind damit also meiner Einschätzung nach unverändert.