Das "Beispiel" einer "Zustiftungsvereinbarung" mit Fitzefatze höchstpersönlich als Notar ist auch absolut großartig
(ab S.363):
Beispiel ist die "Zustiftung" von Silke und Tobias, das sind die Eltern des "lebenden Kindes Anna" aus Thüringen, das "im KRD" geboren ist und daher seit sechs Jahren keine Geburtsurkunde hat und wohl auch nicht zur Schule gehen wird. Silke war die Heilpraktikerin und (selbsternannte?) Geburtshelferin, die kein griechisch kann und daher (danke,
@Helvetia) das Wort für "Sklavin" mit "Dienerin der Frau" übersetzt und (fälschlich) auf einen Geburtskontext bezogen hat. Es gab da dieses wilde Video, wo sie mit leuchtenden Augen erzählte, dass sie bei ihrer Katze gesehen habe, wie diese die Nachgeburt gefressen hatte und das dann für sie nach ihrer Geburt ganz toll gewesen sei. Ich enthalte mich mal besser jedweden Kommentars.
Jedenfalls, die beiden haben wohl ein Grundstück (ggf. nicht allein, da taucht noch eine weitere Person auf, die komplett geschwärzt ist) und wollten das dem "Königreich" zustiften. Und ihre "Zustiftungsvereinbarung" ist im Paket enthalten. Schauen wir mal.
Es geht schon mit völlig verquastem Satzbau los:
Zustiftungsvereinbarung über unbewegliche Sachen zwischen Wir, Peter I. König von Deutschland (...) und Silke (...) Tobias (...)
Müsste es dann nicht, gebeugt, "zwischen
uns, Peter der viertel-nach-depperte etc." sein? Oder ist Peter so unbeugsam, dass er sich nicht einmal den Regeln der gemäß Art. 17 der KRD-"Verfassung" unter besonderem Schutz stehenden deutschen Sprache beugt? Man weiß es nicht.
Peter weiß aber offensichtlich auch nicht viel. Zum Beispiel nicht so richtig, wer er eigentlich ist:
Wir, Peter I., König von Deutschland, Staatsoberhaupt des Staates Königreich Deutschland (KRD) und vertretender Treuhänder, Wir, Peter, Menschensohn des Horst und der Erika, aus dem Hause Fitzek [Peter Fitzek (sic)], der Stiftung "Königreich Deutschland" zu Lutherstadt Wittenberg gemäß Urteil vom 19.11.2018, Az. 4 O 527/18 des Landgerichtes Dessau-Roßlau - (Stiftungs-)Treuhänder oder Stiftungsträger und Notar -
(Die eckige Klammer und auch das "sic" ist im Original so enthalten. Sic!)
Also, äh, was jetzt? "Wir, Peter I. König von Deutschland" oder "Wir, Peter, Menschensohn"? Oder vielleicht doch einfach "Peter Fitzek"? "sic" ist ja lateinisch für "so" und bedeutet, wenn man es in Klammern anfügt ja "genau so, wie es hier steht" und wird in der Regel dazu benutzt, um zu betonen, dass ein Rechtschreibfehler im Original vorkommt und man den nicht beim Übertragen fälschlich hinzugefügt hat...
Ist Peterleang (*snüff*
@Pantotheus) nun Stiftungstreuhänder oder Stiftungsträger? Was denn nun? "Oder" würde ja heißen: eins von beidem, aber Fitzek weiß nicht, was. Wäre er beides, hätte er ja "und" schreiben können. Und Notar ist er gleich auch. Ahahaha.
Und "Stiftung gemäß Urteil"? Das klingt lustig. Ich dachte, Stiftungen würden duch Stiftungsakt errichtet, aber vielleicht bin das nur ich, der ich die höhere Magie der fitzek'schen Jura-Künste noch nicht voll durchdrungen habe.
Toll ist auch die Absichtserklärung:
Die Beteiligten sind sich einig, dass diese Vereinbarung zum Zwecke der unechten Sezession im Rahmen der Zustiftung von Liegenschaften (unbewegliche Sachen) in die Stiftung Königreich Deutschland abgeschlossen wird.
Da Fitzeks "unechte Sezession" so wie er sich das vorstellt, nicht passieren kann und wird, dient die Vereinbarung also einem unmöglichen Zweck.
Weiter geht es richtig lustig damit, dass beide Seiten das KRD als Staat anerkennen (nicht, dass das in irgendeiner Form irgendwie bedeutsam wäre). Weiterhin steht hier:
Die Zustifter besitzen die Staatsangehörigkeit der Vereinigung Königreich Deutschland, welche zumindest in Bezug auf vorliegende Zustiftung unwiderruflich und dauerhaft besteht.
Okay, also ist das KRD auf einmal kein Staat mehr, sondern eine Vereinigung (da Art. 9 GG die Vereinigungsfreiheit regelt ja dann nach deutschem Recht und nicht nach eigenem, eigenstaatlichen Recht), hat aber trotzdem Staatsangehörige. Und die Staatsangehörigkeit kann partiell widerruflich oder partiell nicht dauerhaft sein, aber in Bezug auf die Stiftung ist das dann nicht so? Also könnten z.B. Silke und Tobias ihre Staatsangehörigkeit ablegen oder anderweitig verlieren, aber in Bezug auf die Zustiftung soll das dann nicht wirken? Interessant, interessant. Ich dachte immer, entweder wäre man Staatsangehöriger, mit allen Rechten und Pflichten - oder nicht. Aber gut, das KRD macht ja alles immer etwas anders.
(Was für ein Unsinn.)
Dann will Peter "als Treuhänder und Notar" beurkunden. Dabei hat er wohl selbst keine Lust mehr auf seine ganzen Quatsch-"Titel" (und kennt auch die Copy-Paste-Funktion seines Textverarbeitungsprogramms nicht), denn er kürzt seine eigenen Titel nach "Menschensohn des Horst und der Erika ..." einfach mit den drei Punkten im Zitat ab. Nein, wirklich. Was ein bisschen schwierig ist, weil ja oben in den Titeln irgendwo ein "oder" versteckt war und wir jetzt nicht wissen, wer da was genau meint. Wie sollen wir denn da dann kontrollieren, ob denn nun der richtige mit nasser, blauer Tinte unterschrieben hat?
Das ist doch alles Willensbruch im Völkerrecht!
Lustig auch die Nr. 5 des angeblich beurkundeten, wo - erneut! - ein Zustiftungszweck festgelegt wird. Weiter oben war ja die Rede von der unechten Sezession. Nun aber:
Die Zustiftung erfolgt im Rahmen des Artikels 2 der Stiftungsverfassung zu folgenden Zwecken:
* Naturheilpraxis "[geschwärzt]"
* Betrieb "[geschwärzt]" i.G.
* Ort der Begegnung und deds Austausches
* Wohnstätte, Herberge, Übernachtungen, Gemeinschaftsaufbau
* Forschungsfeld alternativer Lebensweisen
* Leben im Einklang mit der Natur
* ökologische Lebensweise, Kosteneffizientes Bauen
* Wiederverwertung und Einsatz bestehender Ressourcen
* Selbstversorgung, Saatgutgewinnung, Gartenarbeit
* Kombination von moderner Technik und altem Wissen
* Ziel: Autarkie (Strom, Wasser, Lebensmittel)
* Veranstaltungen, Tag der offenen Tür
* (Kurz-)Lehrgänge mit Praxisbezug, Seminare, Beratungen
* Natürliches Bauen mit Lehm, Stroh, Stein, Holz ...
* Natürliche Geburten, Natürliche Entwicklung von Kindern und Erwachsenen
* ein neues Wir.
Ahja. Zustiftung eines Grundstücks mit Haus und Nebengelassen zum Zweck "ein neues Wir". Kriegt Peter also mit jedem zugestifteten Grundstück ein neues "Wir, Peter, irgendwas" dazu, oder was? Da muss man dann aber schon ein paar Hofschranzen allein dafür abordnen, für jedes einzelne Fitzelchen, was irgendein Verstrahlter dem obersten Fitzel "zugestiftet" haben wollte, ein eigenes, neues "Wir" hinzuzufügen und bei Eintreten vorzulesen. Was für ein Hampelmann.
Danach wird dann aufgezählt, wozu das Gebiet alles dienen soll, wobei ich mich wundere, warum sie "Fernsehen gucken, ♥♥♥n und vor dem schlafengehen Zähne putzen als Beitrag zur Volksgesundheit" nicht aufgezählt haben.
Naja, Peterleang (*snüff*) wird schon wissen, warum.
Spannend dann der folgende Abschnitt
Die Zustifter haben alle Freiheiten in der Gestaltung und bei allen Baumaßnahmen auf der Liegenschaft und an bzw. in den Gebäuden und Nebengelassen. Solange die Maßnahmen gemäß der KRD-Verfassung erfolgen, ist die Zustimmung mit dem Stiftungstreuhänder obsolet, sofern die Maßnahmen einen Wert in Höhe von 1/4 des Liegenschaftswertes gemäß Bodenrichtwert nicht übersteigen.
Moment, wenn die richtig Geld in ihr Grundstück investieren, sollen sie vorher Peter fragen? Weil er dann "bessere" Möglichkeiten der Geldverbrennung vorschlagen kann, oder was?
Lustig.
Natürlich will Peter selbst kein Geld in das Grundstück reinstecken, es soll ihm einfach nur in seinem Kopf gehören.
Von laufenden Unterhaltskosten des Zustiftungsgegenstandes, wie Wasser, Strom, Telefon usw., stellen die Zustifter den Treuhänder frei. Im Rahmen von Bau- oder Umbaumaßnahmen steht es dem Träuhänder frei, die Nießbraucher zu unterstützen.
Nießbraucher sind die Zustifter plus ggf. ihre Kinder, das weiß man noch nicht so genau und will sich auch nicht festlegen.
Ganz wichtig und ein wirklicher Reichsbürger-Klassiker:
Die Schornsteinfegearbeiten übernehmen die Zustifter selbst.
Ob sie diese Passage dann auch heranziehen, wenn der echte Schornsteinfeger klopft? Oder ist damit gemeint, dass sie ihn bezahlen und nicht Peterchen? Manchmal würd ich ja Fitzek gern mal interviewen zu sowas.
Toll ist auch, dass schon vorgedruckt ist, dass in Reinsfeld und Wittenberg unterschrieben wird. Das haben sie dann also zwischen zwei Orten hin und hergetragen, um es unterschreiben zu lassen. Ist dann aber trotzdem am 25.01.2022 passiert. Ja dann
Also, das ist schon ziemlich witzig. Verwaltungs-Rollenspiel vom Feinsten, selbst der vierjährige Rechtsfinder von vor vielen, vielen Jahren hätte das in seiner Kinderpost nicht ernsthafter, gravitätischer und nichtssagender hinbekommen.
Peter Fitzek, die vollendete Witzfigur.