[00:00:19.127] Oliver:
Ja, und da ist auch schon wieder Sonntag. Herzlich willkommen, liebe Zuhörer, zu einer neuen Ausgabe vom Leuchtturm Podcast, mittlerweile die 17. Ausgabe und auch diesmal sind wir beiden in bester Verfassung. So schaut es aus, liebe Leute. Und zur 17. Ausgabe des Leuchtturm Podcast haben wir uns gedacht, kümmern wir uns heute doch mal in der Verfassung mit dem Artikel 17 und da geht es um die Amtssprache. Den lese ich euch zunächst einmal vor. Seite 18. Die deutsche Sprache ist Staats- und Amtssprache und steht unter dem besonderen Schutz dieser Verfassung. Dies berechtigt den König, alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutze der Muttersprache der Deutschen zu ergreifen. Ja Daniel, hör mal. Hast du das Gefühl, dass unsere Sprache irgendwie angegriffen wird?
[00:01:06.765] Daniel:
Ja, erstmal Greetings to you, mein Friends. Ich hopen, dass ihr be well seid. Ja, so hört sich wahrscheinlich sehr witzig an, vielleicht so ein bisschen ähnlich wie holländisch. Und das wollen wir natürlich
nicht, dass irgendwann unsere wundervolle Sprache sich so transformiert, dass da immer mehr englische Worte sich einschleichen. Und deswegen schenken wir dem Ganzen auch nochmal ein besonderes Augenmerk oder auch ein besonderes Ohr, dass wir eben, so wie es in der Verfassung steht, die Sprache, die deutsche Sprache wieder mehr in den Fokus und ins Bewusstsein rücken wollen und das auch weitestgehend oder bestengehend schützen möchten.
Das Beispiel ist natürlich lächerlich und so wie es ausgesprochen wird, liegt es wohl eher an den Englischkenntnissen des Sprechers.
[00:01:52.412] Oliver:
Ja, die deutsche Sprache lohnt sich deswegen auch zu schützen, weil es eine sehr exakte Sprache ist. Es gibt also Sprachen auf der Welt, wo sich Menschen, die die gleiche Sprache sprechen, sehr häufig
nochmal nachfragen müssen, ob sie richtig verstanden haben, weil viele Worte sehr, sehr ähnlich klingen. Und im Deutschen ist das eigentlich nicht so. Wenn man da die Sprache gut beherrscht, dann versteht
einen der andere gegenüber eigentlich in den meisten Fällen sehr gut. Und nun ja, wir haben sicherlich gar kein Problem damit, wenn die Menschen Englisch sprechen können. Und das beneide ich vielleicht auch sogar ein bisschen, weil mein Englisch jetzt nicht so exzellent ist. Aber es geht halt eben darum, dass das Englisch die eine Sache ist und dass in unserer Sprache halt eben sehr, sehr viele englische
Begriffe jetzt aktuell Einkehr finden, wo man dann die wirklich hinterfragen darf, ist das Verständnis dann auch noch so vorhanden.
Unsere Sprache enthält auch sehr viele französische, lateinische und griechische Lehnworte. Fremdwort- oder Sprachpurismus gibt es als Phänomen aber schon länger, das war auch im 19. Jahrhundert eine ganze Weileziemlich populär und natürlich auch während des 3. Reichs. Siehe dazu beispielsweise
hier oder
hier[00:02:39.831] Daniel:
Ja, absolut richtig. Und ich finde auch ganz interessant, das kam mir jetzt gerade so, dass ja immer mehr diese englischen Worte hier einfließen und man ja generell auch gerade von so einer Vermischung der
Völker spricht. Ich finde auch die englische Sprache super schön. Ich höre auch gern englische Musik und so, spreche auch gern mal Englisch. Aber ich finde, dass eben gerade auch dieser, ich sag mal, der
Volksgeist gewahrt werden sollte und dass eben Deutsch, Deutsch bleiben sollte, so wie Englisch, Englisch bleiben sollte. Ich meine, in Amerika oder England wird ja jetzt auch kein Deutsch irgendwie in die englische Sprache so intensiv eingebracht. Und ja, deswegen.
Genau, ihr findet die englische Sprache total schön. Ist so ein ähnliches Argument wie bei Rassisten. "Ich kann kein Rassist sein, ich kenne ja sogar Ausländer".
Achja und gerade in Amerika ist die deutsche Sprache schon hip und es werden durchaus einige Begriffe in die Sprache eingebracht über das allseits bekannte "kindergarden" hinaus.
[00:03:18.897] Oliver:
Ja, jedes Wort der Sprache transportiert ja auch ein besonderes eigenes Gefühl zum Beispiel. Und ja, wenn da viele andersprachige Begriffe drin sind, dann wird es sicherlich schwierig, dieses Gefühl dann
noch zu empfinden erstmal auch so richtig. Genau. Ich habe hier mal duden.de aufgeschlagen, besser gesagt mal im Internet hier aufgerufen. Und da sind wirklich so einige Wörter in unserer Sprache drin oder
zumindest laut Duden. Da darf man das wirklich mal hinterfragen. Wisst ihr zum Beispiel, was Downcyceln ist? Der eine oder andere mag das wissen. Ich persönlich muss jetzt wirklich dann nochmal nachgucken, was es ist. Und Downcyceln ist, runterscrollen, Bedeutung. Geringwertige Rohstoffe aus Abfallstoffen gewinnen. Da kannst du dir was vorstellen, Daniel.
[00:04:07.480] Daniel:
Ja, schon eher als wenn ich sage, ja, lass mal Downcyceln.
Dann schafft mal einen griffigen, kurzen Begriff, der nicht ein ganzer Satz ist.
[00:04:14.382] Oliver:
Was haben wir noch? Influencer ist mit aufgeführt beim duden.de. Soll zu unserem Sprachschatz dazugehören. Lockdown.
[00:04:21.773] Daniel:
Lockdown, ja. Das ist ja das Wort schlechthin. Das Wort des Jahres oder der Jahre, könnte man sagen. Also ja, wird ja immer nur auch hier im deutschen Raum gesagt, oh, ist es Lockdown, ist es Lockdown.
Aber ja, was heißt das eigentlich genau? Und vor allem, dass es auch im deutschen Duden steht. Das ist auch schon wieder sehr suspekt, muss man einfach sagen. Und ja.
[00:04:43.390] Oliver:
Ja, wenn man das Wort Ausgangssperre hört, dann ist es halt einfach viel brisanter. Das ist sehr verharmlost, auch das Wort Lockdown dadurch. Was haben wir noch? Ähnliches Wort Shutdown. Und das ist die
Bedeutung, das Herunterfahren eines technischen Systems. So als Beispiel, ja. Es wird abgekürzt, dass es ein Shutdown.
[00:05:08.314] Daniel:
Ja, gibt's noch was? Social, Social Distancing. Ja, auch so ein tolles Wort. Social Media.
[00:05:17.579] Daniel:
Soziale Medien.
[00:05:17.612] Oliver:
Soziale Distanzierung. Und dann noch Fridays for Future ist jetzt tatsächlich auch ein Begriff, der im Duden aufgeführt ist. Das nicht klasse? Gender-Sternchen. Na ja, also Duden.de ist sicherlich nicht mehr
die Quelle, die es mal war.
Nur am Rande: Der Duden sammelt zwar Wörter, aber er ist weder eine amtliche Quelle noch die ultimative Instanz. Sprache lebt und verändert sich und genau das bildet der Duden ab.
[00:05:36.225] Daniel:
Ja, und du hast ja vorhin auch schon gesagt, die deutsche Sprache ist so sehr genau im Vergleich zu anderen Sprachen. Und ja, ich finde es auch so enorm wichtig, dass wir nicht nur einfach sprechen, sondern auch hören, was wir sagen. Und die genaue Bedeutung hinter den Worten erkennen.
Na klar, die deutsche Sprache ist was ganz besonderes. Und sonst so?
Daniel: Wenn man zum Beispiel das Wort Wohnhaft nimmt. Es ist ja auch so, es gibt ja keinen Wohnsitz, sondern du hast ja die Wohnhaft in der BRD. Warum ist das so? Da steckt ja auch eine Geschichte hinter. Also dass man auch viel mehr wieder dieses Bewusstsein oder die Achtsamkeit bekommt und schaut, okay, was bedeutet dieses Wort eigentlich? Und das ist eben so deutlich im Deutschen, es ist selbsterklärend, dass es irgendwie Wohnhaft bis in der Haft quasi.
Endlich mal wieder Reichsbürgerunsinn.
[00:06:24.944] Oliver:
Völlig richtig. Und diese Achtsamkeit, die haben Daniel und ich auch in unserer Folge 15 auch walten lassen, als wir nämlich ganz bewusst das Wort autografiert gewählt haben. Es ist nämlich so, dass da das
Thema Mensch und Person so ein bisschen reingeht. Immer wenn es um die Worte unterschreiben, unterzeichnen geht, dann ist das Wort unter da ja auch drin und ja, das ist immer dann nur die Rede von einer Person. Und autografieren tun tatsächlich die Menschen. Und aus dem Grunde hatten wir dann auch das Wort so gewählt, da ist auch schon die ein oder andere Rückfrage gekommen und aus diesem Grunde sei es dann nochmal erklärt. Noch ein anderes Beispiel auch aus dieser Ecke, das Thema Mann und Weib. So sind es eigentlich die ursprünglichen Bezeichnungen. Immer wenn eigentlich von einer Frau die Rede ist, ist es von einer juristischen oder natürlichen Person die Rede. Und der Herr ist das Pendant zum Mann. Weil Herr ist dann von der Person die Rede, aber ursprünglich heißt es Mann und Weib. Und da hat man ja auch wunderbar geschafft, uns das Wort so madig zu machen, in großen Teilen der Gesellschaft, dass das Weib, das Wort Weib tatsächlich als eine Beleidigung auffasst im ersten Moment. Und nur wenn sie offen für das Thema ist oder es vielleicht schon mal gehört hat, dann auch weiß, dass es eigentlich dann sogar als sehr… Was Gutes. Was eigentlich was Positives mit gemeint ist. Eine Wertschätzung. Das ist das Wort, was ich gesucht habe. Eine Wertschätzung, die dann zum Ausdruck gebracht wird.
Warum eigentlich "autografieren" und nicht unterschreiben? Ist auch kein wirklich deutsches Wort.
Es *hieß* vielleicht mal Weib, allerdings hat dieser Begriff eine massive Bedeutungsverschlechterung erfahren, Grund dafür ist wohl die geringe gesellschaftliche Wertschätzung der Frau über viele Jahre.
Daher passt wohl eher "Mann und Frau".
[00:07:52.964] Daniel:
Ja, verdrehte Welt, sieht man da wieder ganz deutlich. Und es ist auf jeden Fall super spannend, diese… Also wenn man sich da wirklich auseinandersetzt, dass in wie vielen Worten einfach Wahrheit steckt oder was eben einfach dahinter steckt. Und deswegen finde ich es so wichtig, dass man sich damit beschäftigt und immer mal versucht, die, ja ich sag mal, positiven Wortschatz zu integrieren. Und das ist auch so schön, dass es hier im Königreich Deutschland ja dafür gesorgt wird, dass wir wieder da mehr zurückkehren. Und deswegen sind da zum Beispiel auch ganz viele Begriffe, die vom Negativ ins Positive gewandelt werden, wie zum Beispiel auch Geld verdienen. Da ist wieder diese Verneinung fair, aber daraus wird dann einfach er dienen. Also es ist so, also es macht schon ganz viel, weil da steckt ja auch eine Kraft hinter. Ich meine, wenn man etwas ausspricht, dann bringt man es. Wenn man so ein bisschen so energetisch dem Ganzen folgt, dann ist es, ja, also es findet seinen Weg aus deinem Inneren ins Äußere und manifestiert sich dann auf eine gewisse Weise. Ja, und diese Kraft der Worte, das wussten natürlich auch schon die Menschen in früheren Zeiten. Ja, und es geht natürlich noch viel weiter als jetzt den genauen Wortlaut, denn ich meine, auch allein die Aussprache oder wie man ein bestimmtes Wort sagt, das hat ja auch immer eine eigene Frequenz, eine Schwingung, also ist ja auch irgendwie alles Vibration. Und ja, ist auch so ein Thema, was mich total fasziniert, ist einfach so die Welt der Mythen und Sagen, ja, wo es dann auch so viele Zaubersprüche gibt oder die sogenannte Runensprache, ja, wo einfach Worte oder bestimmte Wortlaute dafür genutzt wurden, um wirklich auch, ja, zu zaubern, in Anführungszeichen, oder eben auch einfach heilende Effekte zu erzeugen. Ja, da haben wir auch zum Beispiel, was ja heute immer noch gebraucht wird, vielleicht bei vielen auch einfach unbewusst, ist ja auch einfach das Oben, ja. Das ist die Urkraft, man sagt doch so die, das erste Wort oder die ersten Buchstaben, die einfach da waren, so der Urton des Universums. Und ja, das wusste man schon seit vielen, vielen tausend Jahren, oder wer weiß, wie lange das schon existiert, dieses alte Wissen. Und da darf man auch wieder Aufmerksamkeit drauf richten und auch die Art und Weise, wie man spricht, also da auch so ein bisschen seine Aufmerksamkeit drauf richten. Ja, und was mir jetzt auch noch einfällt, wo wir vorhin schon mal dieses wundervolle Wort Gender-Sternchen da im Duden gefunden haben. Also im Königreich gibt es hier kein Gendern und ich überlege auch schon die ganze Zeit, ich weiß nicht, Oli, vielleicht hast du eine Idee, das deutsche Wort
für Gender.
[00:10:45.510] Oliver:
Gute Frage, ja. Hab ich mir noch nie gestellt, die Frage.
[00:10:46.641] Daniel:
Ja, so Geschlechtlichkeit oder was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall Fakt ist, im Königreich gibt es das nicht. Also wenn da jetzt König steht, das ist jetzt nicht irgendwie so, dass nur ein Mann der König werden kann. Ein König gilt auch für das Weib genauso wie für den Mann.
Ahja. Leute, macht euch doch nichts vor. Es gibt Peter und sonst niemanden, der je diese Rolle übernehmen wird.
[00:11:05.001] Oliver:
Ja, genau richtig. Und dann denke ich, haben wir ein paar Beispiele aufführen können, warum dieser Artikel seine Berechtigung hier in der Verfassung hat. Und warum ich es auch toll finde, dass der König
vom Königreich Deutschland die Muttersprache von uns Deutschen schützen möchte. Und ja, würden wir euch einfach animieren an der Stelle einfach in Zukunft einen Ticken bewusster auf die Sprache zu achten. Habe ich da jetzt doch wieder ein englisches Wort verwendet, was einfach von jedem auch benutzt wird, was sich völlig eingebürgert hat. Das ist mit Sicherheit nicht schlimm, aber wir können ja einfach versuchen, langsam wieder so ein bisschen den Spieß da umzudrehen und mehr und mehr unsere deutschen Worte zu verwenden.
Welches englische Wort? Etwa animieren? Das kommt mitnichten aus dem englischen, der Wortstamm "animare" kommt aus dem Lateinischen, übernommen ist es aber vermutlich im 16. Jhd. aus dem französischen
"animer".
[00:11:43.797] Daniel:
Ja, absolut. Also ich erwische mich dann auch immer noch, wie ich dann mal sorry sag oder irgendwie sowas und da fängt es ja aber erst mal an, dass man... Ja oder geflasht. Ich bin geflasht. Ja, ich bin
geflasht oder was auch immer da gerade ist. Oder auch im Lockdown, wie wir vorhin schon gesagt haben, das hat sich einfach so eingeschlichen. Und das ist ja auch wieder, weil wir sind einfach Gewohnheitswesen. Und man kann das natürlich wieder alles entwöhnen und es fängt ja damit an, dass man immer wieder merkt, wenn man sowas ausspricht, ah Moment mal, ♥♥♥, habe ich jetzt schon wieder gesagt. Und irgendwann ist es dann aus dem Wortschatz raus, ja. So wie bei mir war es dann immer, dass ich dann aufgehört habe immer, ja, Menschen mit Personen anzusprechen, sondern dann immer mehr...
[00:12:36.497] Oliver:
Also mittlerweile hat sich das etabliert, dass ich sage, die Menschen, wenn ich wirklich von den Menschen spreche und nicht irgendwie in der Hand bin, dann ist das ein gutes Beispiel, Daniel. Ja, Lust auf Fast Food?
[00:12:46.352] Daniel:
Nein, lass uns mal lieber schnell was essen gehen, denn der Magen knurrt. Ja, ihr Lieben, wir machen jetzt Feierabend und feiern den Abend. Tut uns doch gleich und feiert mal ein wenig euren Abend des
Sonntages und ja, dann kommt natürlich wie immer gut in die neue Woche, ja, denkt mal über das nach, was ihr so redet, ja, wirft mal ein genaues Ohr da drauf und ja, dann hören wir uns nächste Woche wieder.
Bis dahin bleibt in bester Verfassung.