Neues aus dem Königreich 09/2023 - Anerkennung durch Untersagung

[Neubuerger]

Die Verweildauer im Kernteam ist ja auch teilweise sehr kurz. Die meisten Pudel sind nach 1-2 Jahren wieder weg (Butterfee?). Wer da eingearbeitet ist, ist in ein paar Monaten wieder weg.  Weil die Arbeitsmoral so beschissen ist, hat Peter auch Tages- und Wochenberichte eingeführt, die er sich dann immer zuschicken lässt. Die Effizienz hat sich seit der Kinderpost nicht verändert.

Kurz: Sobald die Leute halbwegs eingearbeitet sind, ergreifen sie auch wieder die Flucht. Keine Überraschung bei solchem Micromanagement.

Müllmann hatte damals berichtet, dass die Visumsprozedur so lange gedauert hat, weil Martin erst fünf Probestempelungen brauchte bis der Stempel gerade saß. 

Spannend. Tja, systembedingt zieht er halt nicht unbedingt die hellsten Kerzen an...

[lobotomized.monkey]

Weil die Arbeitsmoral so beschissen ist, hat Peter auch Tages- und Wochenberichte eingeführt, die er sich dann immer zuschicken lässt.

Hat ein Chef (ÖD) von mir auch mal gefordert. Sollte Berichte über Fortschritte schreiben und warum ich die Ziele nicht erreicht habe (unrealistische Zeitvorgaben und zu wenig Zeit). Als ich die Berichte schrieb, kam der Posten "wöchentliche Berichte schreiben" hinzu. War dann auch wieder nicht gut.

[Sandmännchen]

Hihi, kenn ich

Das kann man in der freien Wirtschaft auch erleben. Da wollte mal jemand, dass man in der Zeiterfassung nicht nur jedes Ticket angibt, an dem man gearbeitet hat (macht ja noch Sinn), sondern auch, was man daran gearbeitet hat. Ich hab dann einfach immer "irgendwas" reingeschrieben, das ging dann bei seiner automatisierten Prüfung durch. Gebraucht hat er das eh für nix.

[kairo]

Müllmann hatte damals berichtet, dass die Visumsprozedur so lange gedauert hat, weil Martin erst fünf Probestempelungen brauchte bis der Stempel gerade saß.

Das ist ja auch höchst bedeutend. Das Siegel muss genau waagerecht/senkrecht ausgerichtet sein, und es darf sich auf keinen Fall mit gedrucktem Text oder einer Unterschrift überschneiden. Sonst güldet alles nicht. So wars im Kaiserreich Deutschland (wie aus ungewöhnlich gut unterrichteter Quelle verlautet), und im Königreich muss es genau so sein.

[Froschkönig]

Das KRD möchte eben ein echter deutscher Staat sein. Da kann man doch nicht eine effiziente, gut funktionierende und bürgerfreundliche Verwaltung haben!

[BlueOcean]

Da hat Fitzek in zehn Jahren nichts dazu gelernt. Unzählige der damals davongetragenen Kisten waren voller Aktenordner mit minutiösen Arbeitsberichten der Pudel. Bei jedem der nicht wenigen Fehler hatte Fitzek nämlich darauf gedrungen, dass alles, alles!, ganz genau aufzuschreiben ist. Und die Pudel haben sich (zuerst etwas maulend) daran gehalten und das sah dann ungefähr so aus:

08:47 Zur Arbeit erschienen
09:03 Tee gekocht
09:12 Telefonanruf
09:27 A. S. ist herein gekommen
09:43 S. G. ist gegangen
09:52 Noch ein Telefonanruf
10:12 S. G. ist wieder gekommen
10:23 Mit S. G. und A. S. Tee für Besprechung gekocht
10:30 Besprechung (Telefon ausgestellt)
10:50 Besprechung zu Ende
11:20 A. M. ist mit einem Buch gekommen
11:52 Aufs Klo gegangen
12:22 Zur Mittagspause gegangen
13:51 Wieder bei der Arbeit
14:11 Große Kanne Tee für alle aufgesetzt
14:23 M. G. kommt vorbei und schimpft warum man uns nicht anrufen kann
14:25 Telefon wieder angestellt
14:52 Heizplatte glüht, das Wasser für den Tee ist verdampft
14:53 Telefon klingelt aber keiner kann rangehen
15:02 Heizplatte wieder abgekühlt
15:05 Neuen Tee gekocht

[nixweiter]

Also darf auch bezweifelt werden, dass es irgendwen mit Ahnung gibt.

Vielmehr würde bei einer offenen Diskussion auffallen wie inkonsistent das KRD eigentlich ist. Und das möchte man den Neuankömmlingen erst zumuten nachdem sie ihre Taschen geleert haben.

und das sah dann ungefähr so aus: [...]

Erinnert mich, aus einem nicht direkt fassbaren Grund, an den Film "Das Leben der Anderen".

[Sandmännchen]

Also 2 Anrufe angenommen,2 mal Tee gekocht, einmal versuchte Brandstiftung.

Man fragt sich glatt, wie sie den ersten Tee unfallfrei bewältigt haben. Sollte es nicht besser einen Teebeauftragten geben, der sicherheitseingewiesen ist und keiner anderen Tätigkeit nachgeht? m/w/divers.

[Habra]

Wenn ich das Tagesprotokoll des Pudels richtig interpretiere, fiel die Schimpfkampagne des M.G. bereits in den Bereich der Überstunden der ganzen Woche. Ist da automatisch ein Überstundenabbau in der nächsten Woche fällig? Oder wird das Ganze etwa mit Überstundenzuschlag in E-Mark oder sonstigem Monopolygeld ausgeglichen? Fragen über Fragen.

In der freien Wirtschaft, d.h. in der Wirtschaft in der BWLer oder VWLer als GFs fungieren, konnte ich feststellen, dass Außendienstmitarbeiter Berichte über ihre Außendiensttätigkeit liefern mussten, die ca. ein Drittel der wöchentlichen Arbeitszeit beanspruchten. Mir blieb es übrigens erspart, da ich diesen GFs klarmachen konnte, dass ich Wichtigeres zu tun hätte und Mitbewerber schon dezent angefragt hätten, wie ich mit dem GF zufrieden wäre. Übrigens hatte ich es in ca. 20 Jahren in der Firma mit ungefähr 15 GFs zu tun.

[Prahlhans]

Manuela K. ist das perfekte Beispiel für diese „Die-sind-alle-dumm-!-Wenn ich was zu sagen hätte-würde-ich-soundso-entscheiden-Leute“.

Die wollen alle Chefs sein, was zu sagen haben, Macht ausüben. Die glauben, dass einem den ganzen Tag lang immer zwei Varianten zu einem Sachverhalt zur Entscheidung vorgelegt werden und dann wird entschieden.

Dass man als „Chef“ aber viel Überzeugungsarbeit leisten muss, permanent verhandelt, hinterfragt und bewertet.
Ausgeblendet.

Sich belesen muss, immer wieder die gleichen Runden mit „Gegenspielern“ dreht und komplexe Wirkzusammenhänge ergründen und beachten muss.
Ausgeblendet.

Servant Leadership? Ich bin kein Sänger aufm Schiff!

Ihre Fachgruppen, Admins, Manuelas, … sind einfach verkappte Hierarchien, besetzt mit Menschen, die bei oben genannten Anforderungen unmittelbar an ihre Leistungsgrenze stoßen und genervt die Leute anpöbeln.

Sie sind wirklich konsequent in ihrer Unfähigkeit, selbst innerhalb ihrer Fantasiewelt.

[califix]

Man sollte sich vergegenwärtigen, dass es selten wirklich dumme Fragen gibt, aber viel mehr ziemlich dumme Antworten. Und bei den Pudeln gibt eigentlich nie etwas anderes.

[Neubuerger]

Manuela K. ist das perfekte Beispiel für diese „Die-sind-alle-dumm-!-Wenn ich was zu sagen hätte-würde-ich-soundso-entscheiden-Leute“.

Die wollen alle Chefs sein, was zu sagen haben, Macht ausüben. Die glauben, dass einem den ganzen Tag lang immer zwei Varianten zu einem Sachverhalt zur Entscheidung vorgelegt werden und dann wird entschieden.

Vor allem wollen sie alles entscheiden. Sie verkennen dabei aber, das Chef (oder irgendwas vergleichbares) heisst, das man Mitarbeiter hat, denen man Aufgaben überträgt und die diese dann selbstständig in einem gegebenen Rahmen erledigen lässt. Wenn man alles immer selber entscheiden muss, kann man die Aufgaben auch gleich selber erledigen. Das ist dann Micromanagement, führt auf allen Seiten zu Unzufriedenheit und dazu, dass sich alle permanent überarbeitet fühlen, weil jeder alles anschauen muss.

Dass man als „Chef“ aber viel Überzeugungsarbeit leisten muss, permanent verhandelt, hinterfragt und bewertet.
Ausgeblendet.

Sich belesen muss, immer wieder die gleichen Runden mit „Gegenspielern“ dreht und komplexe Wirkzusammenhänge ergründen und beachten muss.
Ausgeblendet.

Auch das ein Chef für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen und sich um die größeren Zusammenhänge im Hintergrund zu kümmern hat, übersehen sie.

Sie sind wirklich konsequent in ihrer Unfähigkeit, selbst innerhalb ihrer Fantasiewelt.

Immerhin etwas.

[Sandmännchen]

Die Mitarbeiter sind aber auch schon nach 2 Anrufen überfordert und stellen das Telefon ab. Zudem muss man das Teekochen überwachen, damit nix passiert.

Ich glaube, an dir Selbständigkeit dort muss man andere Maßstäbe ansetzen als anderswo.

[Rechtsfinder]

Naja, im Prinzip machen sie es da ja so wie die allermeisten Führungskräfte im Land. Auch in pudelfreien Betrieben wird ge-micromanagement was das Zeug hält, Arbeitnehmer werden durch Kontrolle durch "Chefs" (Chef ist ein Ehrentitel, den kaum einer verdient ) von ihrer Arbeit abgehalten und Verbesserungsvorschläge werden mit "nein, ich hab das anders entschieden" abgelehnt (was übrigens eine Nullaussage ist, die man sich sparen kann, liebe mitlesende Arbeitgeber).

Grundlage ist: Die Leute kommen wegen der Aufgabe, bleiben wegen des Teams und gehen wegen der Führungskräfte.

Das von @Prahlhans und @Neubuerger beschriebene Führungsverhalten ist klug und wünschenswert, aber leider die absolute Ausnahme.

[lobotomized.monkey]

Grundlage ist: Die Leute kommen wegen der Aufgabe, bleiben wegen des Teams und gehen wegen der Führungskräfte.

Das von @Prahlhans und @Neubuerger beschriebene Führungsverhalten ist klug und wünschenswert, aber leider die absolute Ausnahme.

Jepp, dem kann man nur zustimmen, und daran wird das KRD auch scheitern. In einer guten Unternehmenskultur herrscht Offenheit, Neugier (auf Neues) und Vertrauen in den unterschiedlichen Kompetenzen der Mitarbeiter. Diese Eigenschaften müssen von "Chefs" vorgelebt werden, damit sie ihre Vorbildrolle erfüllen und dann auch den gerechtfertigten Respekt der Kollegen (wir nehmen mal an, dass der/die Chef/in sich als Teil des Teams sieht) sich erarbeitet haben.
Bringt man diese Kriterien nicht mit, dann rutscht eine Firma in die Mittelmäßigkeit ab, weil das Team sich nicht mehr engagiert, das erzeugt Stress in den Führungsetagen, die Zügel werden angezogen (man möchte ja wissen, was nicht funktioniert), Kennzahlen werden von BWLern erhoben, Entscheidungen aufgrund der Vorschläge von BWLern getroffen, die Todesspirale beginnt; im KRD spart man sich nur die BWLer.
Die Leichtigkeit ist weg, Kompetenz auch, die Führungskräfte versagen, Kollegen verlassen das Team, das Team bricht auseinander und nur noch die Aufgabe bleibt, jedoch niemand kann sie mehr bearbeiten.
Mein Fazit: Führungskräfte müssen nur wissen, wo ihre Kompetenz endet und dann die Aufgaben vertrauensvoll in die Hände von mehr Kompetenz delegieren und genau dafür die Verantwortung übernehmen.
Beim KRD sehe ich das nicht, weil jeder für alles kompetent ist. Das Erkennen der eigenen Inkompetenz setzt auch gewisse Fähigkeiten voraus, die z. B. im KRD nicht unbedingt gegeben sind, bzw. in der normalen Firmenwelt theoretisch den Kreis potenzieller Führungskräfte stark einschränkt. Denn das Eingestehen eigener Grenzen wird von weniger kompetenten Führungskräften eher als Schwäche gesehen und dann ausgenutzt (Verdrängung des Ehrlichen).
Das dürfte das Verhalten von Führungskräften im KRD sowie in vielen Firmen -glaube ich- hinreichend beschreiben.