Mit der App-Postille wird die Echtheit der Unterschrift des Unterzeichners bestätigt. Und -Achtung, Tusch!- dass er zur Unterzeichnung des fraglichen Dokuments befugt ist.
Conclusio: Jeder Reichi, der eine Appostille will, erkennt die Existenz der Bundesrepublik an! Ätsch.
Diese simple Erkenntniss muss sich in den simplen Geistern jetzt nur noch festsetzen.
Allerdings gibt es bei Apostillen einen Trick, der nicht aus der Reichsbürgerecke kommt, aber wahrscheinlich auch bald hier auftreten wird:
Grundsätzlich kann jedes Mitgliedsstaat des Haager Apostilleabkommen Einspruch gegen den Beitritt eines neuen Landes erheben. Der Einspruch gilt dann aber nur zwischen diesen Ländern.
Deutschland nutzt das gerne gegen Länder, in denen die Ausstellung öffentlicher Urkunden eher von der Zahlungsbereitschaft als von dem in der Urkunde dargestellten Sachverhalt abhängt.
Das gilt z.B. für die Republik Moldau. Österreich hingegen sieht das nicht so streng, ich kann mir zu meiner moldauischen Urkunde daher eine Apostille in Österreich holen. Österreich hat wiederum ein Abkommen mit Deutschland, dass zwischen den Ländern Urkunden ohne weiteres anerkannt werden. Meine österreichische Apostille auf die moldauische Urkunde gilt also auch in Deutschland.
Der Trick funktioniert mit Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Der Reichsbürger kann sich also einen dieser Staaten aussuchen, den er anerkennt.