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Inhaftierter Reichsbürger und Ex-Oberst tritt in Hungerstreik
Maximilian Eder, ehemaliger Bundeswehr-Oberst aus dem Bayerwald und laut Ermittlern beteiligt an gewaltsamen Umsturzplänen, ist in einen Hungerstreik getreten. Er sitzt seit der großen Razzia in der Reichsbürger-Szene im Dezember in Haft.
Der ehemalige Bundeswehr-Oberst Maximilian Eder, der als führendes Mitglied einer Reichsbürger-Gruppe einen Umsturz des politischen Systems mitgeplant haben soll, ist seit dem 12. April im Hunger- und Durststreik. Das hat sein Pflichtverteidiger Alois Fuggenthaler aus Zwiesel dem BR bestätigt. Zunächst hatte die Mediengruppe Bayern entsprechend berichtet.
Eder seit 12. April im Hungerstreik
Nach Ansicht des Anwalts, der gerade im Urlaub ist, ist der Schritt Eders eine Folge der aktuellen psychischen Situation seines Mandanten, der zuletzt in der JVA Landshut in Untersuchungshaft saß. Dort sei er sehr isoliert. Briefe würden kontrolliert, Gespräche gebe es nur durch eine Trennscheibe.
Eder habe zuletzt wenig Perspektiven gesehen – ungeachtet der tatsächlichen juristischen Lage. Seit seiner Entscheidung, Essen und Trinken zu verweigern, habe er nur hin und wieder den Mund ausgespült. In den Folgetagen habe sich sein körperlicher Zustand verschlechtert, weshalb er am vergangenen Freitag ins Bezirksklinikum Landshut gebracht worden sei.
Ins Krankenhaus verlegt
Sein Anwalt zeigte sich im Gespräch mit dem BR in diesem Punkt erleichtert: "Wir sind froh, dass er im Krankenhaus untergebracht ist." Ob Eder dort behandelt wird, konnte sein Anwalt im Gespräch mit dem BR nicht sagen, äußerte jedoch die Hoffnung, dass "die Sache gut" ausgehe. Das Bezirksklinikum Landshut wollte auf BR-Anfrage keine Auskunft geben, die JVA Landshut verwies auf die Pressestelle des Generalbundesanwalts in Karlsruhe. Auch dort ist eine Anfrage gestellt.
Eder mutmaßlich im Führungszirkel der Reichsbürger-Verschwörer
Laut Ermittlern soll Eder zum Führungsstab der Reichsbürger-Gruppierung gehören, die bei einer Großrazzia im Dezember aufgeflogen war und im Verdacht steht, als terroristische Vereinigung das politische System stürzen zu wollen. Die Gruppe soll Pläne für einen gewaltsamen Sturm auf den Bundestag gehabt haben.
Eder gehörte Ermittlern zufolge zur Führung des "militärischen Arms" der Verschwörer. Dieser sollte den demokratischen Rechtsstaat auch auf Ebene der Gemeinden, Kreise und Kommunen "beseitigen", hieß es später von der Bundesanwaltschaft. Der Vereinigung sei bewusst gewesen, dass es dabei zu Toten kommen werde.
"Festnehmen und exekutieren"
Mitglieder des Rechtsausschusses des Bundestags berichteten damals nach einer Sondersitzung, die mutmaßlichen Verschwörer hätten "Heimatschutzkompanien" bilden wollen. Diese hätten nach Auskunft der Bundesanwaltschaft im Falle eines Umsturzes Menschen "festnehmen und exekutieren" sollen.
Eder auch Gesicht der "Querdenker"-Szene
Der im Kreis Freyung-Grafenau wohnhafte Maximilian Eder diente als Oberst bei der Bundeswehr, bei den Elitekämpfern vom KSK und arbeitete für die NATO. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde er zu einem der prominentesten Gesichter der so genannten Querdenker-Szene, trat beispielsweise bei einer Demonstration im Januar 2022 in Nürnberg auf oder war neben einem AfD-Landtagsabgeordneten Redner bei einer Kundgebung im niederbayerischen Regen.
In einem Video, das er kurz vor seiner Festnahme in den sozialen Medien veröffentlichte, sprach Eder von einer "Zeitenwende", die in den nächsten Wochen kommen werde, und von einer "neuen Justiz", die die Corona-Maßnahmen aufarbeiten werde.
Eder wurde bei der Razzia nicht in seinem Haus angetroffen, sondern in einem Hotel in Ponte San Giovanni nahe Perugia festgenommen. Später lieferte ihn Italien an Deutschland aus.
Eders Anwälte, die sich laut Verteidiger Fuggenthaler derzeit durch eine "Unmenge von Akten" durcharbeiten, sehen die konkreten Vorwürfe kritisch: Sie seien "weit hergeholt und konstruiert".
Sie denken also wohl eher daran, dass Meister Eder plemplem sein könnte? Wär natürlich möglich...