Ich vergaß gar nichts. Die Frage vom Allister war ja nicht, ob Sturgeon wieder eine Parlamentsmehrheit zusammen-, sondern ob sie mit der Wahl ein eindeutiges Mandat für die Selbständigkeit Schottlands und den Wiedereintritt in die EU bekommt. Das wäre der Fall gewesen, wenn sie nicht nur eine knappe, sondern auch eine komfortable eigenständige Mehrheit erreicht hätte, so daß beim Referendum noch Leute mit - m. E. durchaus berechtigten - Zweifeln abspringen können, ohne das Ergebnis zu gefährden.
So muß man ihr schon davon abraten, ein nunmehr endgültig letztes Referendum anzusetzen, solange die EU noch nicht begriffen hat, daß sie Schottland nicht jahrelang zwischen den Stühlen sitzen und damit am ausgestreckten Arm verhungern lassen kann.
Und selbst, wenn man sich auf ein Verfahren einigen könnte, welches einen nahtlosen Übergang ermöglicht, ist dann immer noch nicht ausgemacht, ob die spanische Regierung nicht in letzter Minute noch ob der Wirkung auf die Separatisten im eigenen Lande kalte Füße bekommt und den Schotten die Tür vor der Nase zuschlägt. So wie die Franzosen das schon im Herbst 2019 mit den Balkanländern gemacht haben:
https://www.sn.at/politik/weltpolitik/frankreich-verhindert-eu-beitrittsgespraeche-mit-westbalkan-77725363 Da gab es zwar ein paar Tage lang helle Aufregung und an die Düpierten ein paar tröstende Worte, seitdem hört man aber nichts mehr davon.