Wenn mittelmässige Intelligenz auf ein Expertenpapier trifft...
Bestenfalls mittelmäßige Intelligenz gepaart mit mangelnder Bildung. Er redet, mal wieder, von Dingen, die er nicht versteht.
Beispiel: Peter kennt das Wort "Narrativ" nicht, merkt das aber nicht.
Das wird hier hinten aber auch als ein "Narrativ" bezeichnet. Ein "Narrativ" ist ja eine… —die Reichsbürger werden ja immer als Narretei bezeichnet, als—die ein gemeinsames Narrativ hatten, also eine, einen Blödsinn im Kopf sozusagen, ja, also wir–äh und: der Narr ist ja jemand, äh, wie man äh weiß, der, nunja, nicht so viel Unterscheidungsfähigkeit hat. Wird ja auch in unserer Gesellschaft so bezeichnet, ja. Und hier wird eben auch davon gesprochen, direkt, dass also so ein solches Narrativ gefunden werden soll. Auf der Seite 17 auf dem letzten Schreiben sozusagen, auf der letzten Seite findet man hier: "Dazu braucht es ein gemeinsames Narrativ." Also: "Wir bleiben zu Hause." ist ja das gemeinsame Narrativ, was dann gefunden wurde.
Wunderbar anzusehen seine Körpersprache, als ihm auffällt, dass er "Narrativ" nicht kennt und er dann in den Schwurbelmodus verfällt und einfach am nächstbesten Wort herumerklärt, das ihm einfällt. Nur, dass das eben nicht klappt.
"Narr" scheint (
glaubt man der Wikipedia) wohl nur ein deutsches Wort zu sein (die Wikipedia zitiert das Mittelhochdeutsche mit "narre" und das Althochdeutsche mit "narro"), dessen Herkunft nicht ganz geklärt ist. Es wird aber auch ein Wissenschaftler zitiert, der das Wort von einem spätlateinischen Wort für "Naserümpfer, Spötter" abgeleitet habe. Die Ableitung "Narretei" beschreibt damit in der Tat einen gewissen Blödsinn, den aber nur im übertragenen Sinne. Ursprünglich ist eine Narretei ein "Narrenstück", das man durchaus vom Bühnenstück ableiten darf: Eben der vorgeführte Spaß eines Narren, um andere zum Lachen zu bringen.
Insofern trifft Fitzefatze hier unabsichtlich tatsächlich den Kern: Reichsbürger machen sich zum Obst. Im Gegensatz zum mittelalterlichen Narren merken sie das aber nicht, weil dafür die Intelligenz nicht reicht.
"Narrativ" hingegen kommt vom lateinischen Wort "narrare", was "erzählen" bedeutet. Ein "Narrativ" ist demzufolge eine Erzählung. In der Politik (und zunehmend in der Gesellschaft) wird das Wort in seiner Prägung aus den Sozialwissenschaften verwendet: Diese verstehen das Wort "Narrativ" als Wort für eine "sinnstiftende Erzählung für eine Gruppe oder Kultur". Ein "Narrativ" ist damit eine Erzählung, mit der eine Gruppe die Welt deutet und ihren Platz in der Welt begründet.
Mit anderen Worten: Beim Schwurbeln so richtig daneben gegriffen, selten hat es mit der deutschen Sprache so gefitzt.
Das "Narrativ", das der nur mittelmäßig intelligente Koch z.B. pflegt ist das einer elitären Gruppe bzw. Person, die im Besitz einer alleinigen Wahrheit ist, trotz dessen von der Welt verkannt und gerade aufgrund dieser Wahrheit von bösen Mächten verfolgt und bekämpft wird. Nur kann er das nicht wissen, weil er nicht die nötige Bildung hat, das in Worte zu fassen. Schade eigentlich.
Manchmal tun mir die Pudel wirklich leid. Peter ist so ungebildet – und trotzdem noch schlauer als seine Pudel. Die armen.