Wieso der Mann, der in der Pandemie mit hunderten Gästen feierte, nicht begreifen will, daß die Infektionen nicht durch mustergültige Kooperation mit dem Gesundheitsamt zweitrangig werden ...
Wenn er sich tatsächlich an die Vorschriften gehalten hat, war das Risiko im akzeptierten Rahmen. Dass dann tatsächlich etwas passiert ist, kann mam dann nicht dem Veranstalter anlasten, aber man muss daraus lernen, dass die Vorschriften nicht ausreichen.
Die Teilnehmeranzahl gehört begrenzt, und pro Woche sollte niemand an mehr als einer solchen Feier teilnehmen können.
Das ist die Diskrepanz des Wortes "schuld".
So ist er wohl nicht in straf- oder ordnungsrechtlichen Gründen schuld.
Eine Schuld trifft ihn aber, weil er überhaupt gefeiert hat.
Wenn ich mit der Familie bei Regen spazierengehe, bin ich nicht schuld im Sinne von Straf- oder Ordnungsrecht, da dies nicht verboten ist.
Wenn zwei von vier Kindern danach eine Erkältung haben, bin ich daran vermutlich schon schuld.
Ob die Erkältung schlimm ist, mag jeder selbst entscheiden.
Wenn die beiden Kinder dann den Rest der Familie anstecken, wer ist da schuld?
Mag jeder selbst weiterdenken, ob das Risiko von Corona oder das einer Erkältung schlimmer ist, ob es einen Unterschied in der Höhe der Schuld gibt.
Ich will darauf hinaus, dass ich den Begriff der Schuld nicht mag, noch nie mochte.
Die Suche nach den Schuldigen hält oft mehr auf, als sie nützt.
Wichtiger ist es, einen oder mehrere Verantwortliche zu finden, die an die Spitze der Lösungsfindung zu setzen sind.
Oft schon habe ich die Schuld auf mich genommen, damit es weitergeht.
Aber ich habe auch oft schon die Verantwortung übernommen,
weil ich wusste, dass ich die Lösung schneller bewirke als Andere, und das jetzt endlich beginnen will.
Manchmal war es auch schon gelöst und die Schuldigensuche hielt das Tagesgeschäft unnötig auf.
Nach wenigen Tage ist Gras darüber gewachsen, meist weiß eh ein jeder,
wer wirklich schuld ist und meist hat eh ein jeder seine eigene Wahrheit,
die er auch gerne behalten darf. Geschadet hat mir die Schuldübernahme noch nie.
Wer ist schuld an eine falschen Entscheidung?
Der Chef, der aus eigennützigen Gründen nicht anwesend ist, oder
der Vertreter des Vertreters, dem in vielen anstehenden Entscheidungen die Erfahrung fehlt oder der,
der vom Vertreter des Vertreters die Entscheidung verlangt hat?
Oder sollten sie nicht alle drei die Verantwortung übernehmen um den Dreck aus dem Karren zu ziehen?