Zum "Hochverrat":
Ich denke mal, das Schlüsselwort hier ist "Gewalt" im Sinne von "primär körperlich wirkenden Zwanges zur Überwindung eines geleisteten oder erwarteten Widerstandes". Soviel Gewaltpotential steckt selbst im abgehärteten Körper unseres Karatekoches nicht.
Darüberhinaus wäre es auch eine politische Entscheidung/Wertung den Fiduziar durch eine entsprechende Anklage politisch aufzuwerten. Sogar die RAF-Terroristen wurden in der Bundesrepublik als stinknormale Mörder und Mitglieder eine "kriminellen" (später "terroristischen") Vereinigung behandelt, die Verfahren damit entpolitisiert.
Gerade für die "1. Generation" in den Stammheimer Prozessen ein ziemlicher Aufreger, man sah sich als "Kriegsgefangene". Nicht als kriminell.
Selbst erfolgreiche Attentate auf Repräsentanten unseres Staates wären wohl nicht für sich geeignet um den "Hochverrat" zu erfüllen, da sie für sich kaum "den Bestand der Bundesrepublik beeinträchtigen" könnten. So dünnhäutig ist die Republik wohl nicht. Für Möchtegern-Seperatisten oder "Könige in der Nussschale" braucht man diese grossen Kaliber wohl erst recht nicht.
In den 50er Jahren wurde wohl mal gegen KPD-Mitglieder der "Hochverrat" angewendet (Oskar Neumann, Karl Dickel und Emil Bechtle).
Ich möchte ausserdem den Stefan K. mal in Schutz nehmen.
Seinem Foto nach trägt er das erste mal in seinem Leben (seit seiner Erstkommunion/Konfirmation/Jugendweihe) einen Anzug mit Krawatte.
Gerade letzteres kann beim ungeübten Träger zu Irritationen bzw. Behinderung des Blutflusses zum Gerhirn hin führen.
Es ist durchaus möglich, dass man hier Zeuge einer langfristig angelegten Selbststrangulation wird.
Beim Lesen seiner Beiträge berücksichtige ich das - und seitdem kann ich sie etwas besser einordnen.