@ArV Danke. Da ist ne Menge dran, aber selbst mit dem typisch dumpfen "Elitenanspruch" muss es die (geistigen) Glatzen doch extrem ärgern, dass sie eben keine "Massenbwegung" hinbekommen. Anspruch und Bestätigung einer "Fürherpersönlichkeit" ist doch gerade, dass diese unter sich viele viele
Schlafschafe Gefolgsleute sammelt... wenn man sich jetzt den Nervling mit seiner Lederhosengaudi, den 3. Weg und andere Führerfantasten anschaut greift der eigene Anspruch nicht richtig... weder quantitativ noch (und vor allem) qualitativ. Und gerade Nervling ist nicht soo dumm, dass er trotz permanenter Nichtbeachtung durch die Massen ewig allein aus den Auftritten Selbstbestätigung ziehen kann... man sieht an den Videos, dass er Reaktionen vom Publikum braucht... je mehr das schrumpft, desdo mehr schrumpft die Performance (und wahrscheinlich noch so manch anderes

). Er ist nicht so selbstgenügsam wie die Enten, die allein aus ihren Auftritten Bestätigung ziehen (und selbst diese buhlen mit den Videos um die Gunst von El PresidENTE, "Kein Video keine Demo"). Die Filterblase greift meiner Meinung nach nur bei denen, die keinerlei reaktive Bestätigung brauchen. Selbst der Mörder von Halle hat weitergemacht, obwohl ihm klar war, dass er aufgrund seines "Misserfolges" keinen Fame aus der Szene mehr abgreifen kann.
Eichmann und Co: Diese Menschen kann man nicht als Maßstab für heutige Nazis nehmen. Sie waren Träger des Vernichtungsregimes, haben die Propaganda nicht nur konsumiert, sondern auch in Befehle umgewandelt/weitergegeben. Eichmann wusste genau, was er plant und er hat es mit größter (intellektueller) Energie getan. Wie andere Technokraten des Naziregimes (z. B. Speer) waren das keine Volkslooser, sondern hochgebildete, intelligente Menschen, denen die Konsequenzen der Ideologie, ihres Handels und des Regimes in allen Facetten klar waren... nicht nur hinsichtlich der Vernichtung von Menschen im Holocaust, sondern auch bezüglich des Weltkrieges (Ressourcenkonflikt "Judentransporte-Wehrmachtstransporte" oder auch "Vernichtung von Menschen und Arbeitskräftemangel"). Dabei sind in meinen Augen die Motive dieser Menschen sehr komplex gewesen: Persönliche Erfahrungen durch den 1. Weltkrieg und die Weimarer Republik, populäre Wissenschaftstheorien zu Rasse, Rassenhygiene, Schuldexternalisierung für alles was in den 20igern passierte, Erfahrungen mit den politischen Unruhen zwischen den Parteien/Straßenschlachten, sozialtheoretische Auseinandersetzungen um linke Theorien aller Art, persönlicher Erfolg/Ruhm/Einfluss im "Führerstaat"... da käme sicher noch ne Menge mehr, was heute auf die Nachwuchsnazis so nicht zutrifft. Die sind weder in der Stellung, ihre Fantasien durchzusetzen, "groß" zu werden, noch haben sie jemals den Leidensdruck gehabt, wirklich was tun zu müssen.