Ob die Verrohung auch den ....gidas dieses Landes geschuldet ist?
*Psychotherapeut nickt eifrig* Das ideologische Fundament wurde erfolgreich umgedeutet und neu besetzt. Aus einem diffusen "Manche Politiker machen zweifelhafte Geschäfte in ihrer Rolle als Staatsdiener, an denen sie sich persönlich bereichern" wurde "WÜR SÜN DES VÖLK!" als verbindender Gedanke für gesellschaftlich Außenstehende. Und als übersteigerte Provokation und Wutentladung werden dann auch Hitler und co. wieder so ein bißchen salonfähig. Natürlich sind die meisten PEGIDA- wie AfD-Anhänger keine echten Nazis, aber worauf reagieren "die da oben" schon? Wenn man so ein bißchen rrrechts ist. Und eine starrrrke Hand brrrrauchen wir jetzt sowieso, mit all den Schmarrrotzerrrn. Und das war das, was die echten Nazis wie Meenen, Oberlercher und Mahler wollten. Das steht so wortgetreu in ihren Texten.
Sie wollten eine Stimmung der Verunsicherung und des sozialen Neidklimas auf der einen Seite, um das Volk gegen die herrschende Politik zu mobilisieren, denn - so ihre Annahme - wenn das Volk erstmal auf der Straße ist, kann man es immer noch unter seine Fahne ziehen. Hauptsache es steht überhaupt erstmal auf der Straße. Das ist PEGIDA. Natürlich noch nicht "das Volk", aber es steht schon auf der Straße und damit ist ein Teil der Prophezeiung in Erfüllung gegangen. Das wurde jahre-, jahrzehntelang auf jedem kleinen Stammtisch immer wieder wiederholt, ich hab es ja selbst miterlebt. "Den Leuten muss es erst schlecht gehen, dann gehen sie auf die Straße. So lange müssen wir durchhalten und wenn es soweit ist, übernehmen wir sie."
Das hat nun, entgegen der Prophezeiung, nicht mit der NPD geklappt, aber immerhin mit der AfD, die sich - mal mehr, mal weniger - gegen die Beeinflussung durch echte Nazis noch/wieder wehrt. An der Stelle ist die Fraktion echter Nazis weniger erfolgreich gewesen. Dafür so Nazi-Mystik-Spinner wie Mahler mit seinem Konzept der Reichsbürger. Das hat er nicht gerade erfunden, aber davor hat das keiner großartig propagiert. Er hingegen konnte jahrelang in NPD und co. als gefragter Mann referieren und werben und das hat er auch gemacht. Nicht wenige der ersten bekannteren Reichsbürger waren/sind deshalb NPD-Mitglieder, bzw. aus ihrem Dunstkreis. Mahlers konkret formuliertes Ziel war es, die BRD als "Konstrukt der Juden" von innen heraus zu zerstören, indem man sie überlastet - dafür billigt er auch ausdrücklich Gewalt, was u.a. zu seinen Haftstrafen führte, er sitzt momanten wohl immer noch ein. Wenn es an jeder Ecke seine Reichsbürger gebe, werde das System so instabil, dass die fähigen Leute wieder übernehmen und den Holocaust fortsetzen und damit die Völker der Welt von den Juden befreien könnten. Er hat regelrecht darum gebettelt, dass alle bitte Anfragen und Beschwerden schriftlich mit Gesetzestexten unterfüttern und an die Ämter zurückschicken; also das, was heute unsere Kundschaft halt den ganzen Tag so macht. Er griff auch konkret persönliche Schulden auf, die niemand der BRD gegenüber bezahlen müsse und man solle sich dagegen wehren, mit allen Mitteln! Er wollte also ein Klima der Gewalt und Verunsicherung und ihm war ziemlich klar, dass jeder Hinterwäldler mit Schulden zu seinem Werkzeug werden könnte. Nun hatten wir in kurzer Zeit drei konkrete Fälle von Gewalt nach dem Prinzip Mahlers.
Letztendlich jedenfalls ging das damals selbst der NPD zu weit, die sich einerseits son bißchen der Intelligenz wie der Radikalität mit ihm geschmückt hat, aber dann doch langsam begriff, wie durch der war - und hat ihn gekonnt abgesägt. An der Stelle war dann aber schon der bis dahin eher hinter vorgehaltener Hand immer noch aktive Antisemitismus in der NPD wieder ausgebrochen, was auch in Aussagen ihrer Führungspolitiker gipfelte, die das ein-zwei Jahre vorher so nie gesagt hätten, vgl. Udo Voigts Aussage zum Holocaust und den Fälschungen und Udo Pastörs mit seiner "Judenrepublik" mit den vorigen Parteivorsitzenden, die praktisch nie auch nur Israel erwähnt haben wollten - als Ausnahme sei hier der vorige Parteivorsitzende Deckert genannt, der übelster Antisemit und Freund Mahlers war/ist. Den Parteivorsitzenden davor und danach war/ist Antisemitismus ein rotes Tuch, jedenfalls solange es bekannt werden könnte.