Tja, also mit dem Rechnen hapert es: Angeblich sollen ja 355.000 bar eingezahlt worden sein - die eigene Tabelle auf der nächsten Seite weist aber nur 350.000 aus. (Das ist übrigens nur ein einziger der vielen Schnitzer.)
Dann gibt der Herr RA auch noch offen zu, dass Geld in den Lebensunterhalt der KRDler geflossen ist (Seite 7).
Inhaltlich und argumentativ sehe ich da nichts wirklich Neues: Der Herr RA will uns weis machen, Untreue liege nur dann vor, wenn nachweislich Geld irgendwie "illegal" verwendet worden sei. Untreue liegt aber auch dann schon vor, wenn a) nicht nachvollziehbar ist, wie das Geld angelegt oder verwendet wurde, oder b) wenn das Geld nicht dem Zweck entsprechend verwendet wurde. Beide Punkte scheinen mir offensichtlich erfüllt zu sein, der Herr RA liefert ja selbst die Beweise dafür gleich mit. In der Verhandlung würde ich als Vertreter der StA wohl auf "Eingeständnis durch den Angeklagten" plädieren.
Auch in Sachen Fluchtgefahr nichts wirklich Neues (Überzeugendes schon gar nicht): Auf der einen Seite behauptet der Herr RA, Peterleang habe sich den Prozessen nicht entzogen, sondern diese geradezu gesucht, er erkenne die Rechtsordnung der BRD ja auch an, auf der anderen Seite hingegen führt er aus, dass Peterleang sich seinen eigenen Staat gegründet habe, sich als dessen "Obersten Souverän" sehe usw., und merkt nicht, dass er sich damit widerspricht: Wenn ich mir meinen eigenen Staat ausdenke, meine eigenen Gesetze, mir meine eigenen Kennzeichen, Ausweispapiere, Führerscheine usw. ausstelle, dann verleugne ich damit offensichtlich eine bestehende Rechtsordnung.
Insgesamt wohl keine Glanzleistung des Herrn RA.