Das, was mir vom "Polizeiruf 110" bekannt ist, deutet darauf hin, dass es sich um ziemlich dröge Sendungen handeln muss.
Ach, die waren eigentlich gar nicht übel. Vor allem die aus München mit Edgar Selge und Matthias Brandt. Die Rostocker waren etwas "anders", aber eigentlich schon gut. Bloß der am vergangenen Sonntag nicht. Der war unterirdisch.
Die ARD-Themenwoche heißt ja gerade "Gerechtigkeit".
Es ging um einen Sexcualmord von vor -zig Jahren. Ermittler war der heutige Chef. Der Täter wurde aber freigesprochen. Die Mutter des Opfers, eine pensionierte VoPo, kommt jede Woche einmal auf die "Wache" und weist auf den cold case hin. Als sie wiedermal besonders jammert, entschließt sich das Team zur Ermittlung.
Noch etwas früher wurden zwei der Ermittler, darunter die Kommissarin vom LKA, wegen Strafvereitelung im Amt und Falschaussage zu Geldstrafen verurteilt. Diese Tatsache wird immer wieder mal thematisiert, vor allem die Schwierigkeit, das Geld auf einmal aufzubringen. Weil es so schwer ist, 1,3 Monatsgehälter aufzubringen, läßt sich der eben verurteilte Kommissar dann auch auf Drogengeschäfte ein. Natürlich nur mit Widerstand.
Durch intensives Studium von Akten, Asservaten und einer Landkarte kommt das Team auf die Spur des Täters: Es kann nur der Freigesprochene sein!
Der Chef weist auf die Unmöglichkeit hin, einen Freigesprochenen nochmals vor den Richter zu schleifen und ein Oberkommissar verweist auf den Rechtsstaat.
Vorbildlich.
Da aber der Gerechtigkeit Genüge getan werden muß, entschließt sich das Team, vom Verdächtigen DNS-Proben zu holen, "um Sicherheit zu haben". Man sucht ihn also als Dreierpack auf und will ihn unter einem Vorwand dazu verleiten, eine DNS-Probe abzugeben. Derweil steigt Kommissar Nr.4 in den Keller ein und holt sich eine U-Hose aus der Wachmaschine. Mit DNS-Probe, wie sich später herausstellt.
"Jetzt haben wir ihn!", jubelt der Chef, als diese DNS mit der vom Höschen des Opfers übereinstimmt, weil wohl an jeder DNS-Probe ein Zeitstempel zu finden ist.
Doch wie den Täter der gerechten Verurteilung zuführen? Wieder weiß es der Chef: Man muß ihn zu einem Geständnis bringen, dann ist ein Wiederaufnahmeverfahren unausweichlich.
Also wird der Verdächtige einem gewissen Druck ausgesetzt, den man durchaus als Folter bezeichnen kann. Die Mutter des Opfers erhält den Hinweise, wer der Täter ist und die informiert die Presse, die dann auch zahlreich vor dem Haus erscheint. Frau und Tochter verlassen ihn, es wird einsam um ihn herum, er verdunkelt die Wohnung.
Reicht aber noch nicht, der Verdächtige begibt sich freiwillig zur Polizei und legt auf dem Dach des Gebäudes (ohne Abhörmittel versteht sich) praktisch ein Geständnis ab. Die Kommissarin hat ihn mit viel Einfühlungsvermögen dazu gebracht.
Reicht bloß zu einer Verurteilung immer noch nicht. Da stößt man auf die Tatsache, daß der Verdächtige auch mal in Hamburg war und zu diesem Zeitpunkt dort eine Prostituierte ermordet wurde. Es ist wohl kein Lustmord, sondern ein Haßmord, so daß die Kommissarin messerscharf schließt, es kann nur der Verdächtige gewesen sein.
Einem emotionalen Tiefschlag erlebt das Team, nachdem der Chef die Mutter des Opfers ermuntert hat, eine Schadenersatzklage einzubringen, denn dann muß der Fall offizielle neu aufgerollt werden. Doch bald stellt sich heraus: Der Anspruch ist verjährt, das Team hat die wöchentlich jammernde Mutter zu lange nicht ernstgenommen. Mist!
Die zu Beginn des Film verurteilte Kommissarin kommt schließlich auf eine Idee: sie nimmt das bekannte Höschen der Rostocker Toten und kontaminiert mit der darauf befindlichen DNS des Täters das Höschen der Hamburger Toten, das ihr aus Hamburg geschickt worden war.
Nun kann der Täter unfehlbar verurteilt werden, wenn auch nicht wegen des Rostocker Mordes. Aber immerhin. Tränen der Mutter. Dankbarkeit.
Man könnte nun einwenden, ein hochkriminelles Team aus zum Teil Vorbestraften decke sich gegenseitig bei weiteren Straftaten und die Ergebnisse seien gar nicht verwertbar.
Nun, es geht schließlich um Gerechtigkeit. Oder so.
mit dem Polizeiruf wo sich die AfD schlecht dargestellt meint.
Die afd fühlt sich natürlich auch durch diesen "Polizeiruf" zu Unrecht an den Pranger gestellt und hat bereits beim Rundfunkrat Beschwerde eingelegt.
Die Kommissarin hat nämlich an ihrem Laptop einen "FCKNZS"-Aufkleber und damit kann ja nur die afd gemeint sein.
Verstehe ich nicht ganz, denn in der afd sind doch bekanntlich gar keine Nazis?
Am Sonntag und Montag war der Film auch auf YT, jetzt scheint er verschwunden, aber die Skandalszeme ist verfügbar:
Wie Besorgte Bürger festgestellt haben, handelt es sich um Antifa-Propaganda, die gegen das Neutralitätsgebot im Rundfunkstaatsvertrag verstößt:
Die Beschwerde der afd:
https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/afd-beschwert-sich-wegen-antifa-postern-beim-ndr-1433718711.htmlIn der ARD-Mediathelk ist dieser wertvolle Krimi mit dem Titel "Für Janina" immer noch verfügbar.