Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1363713 mal)

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1215 am: 10. Oktober 2016, 09:10:03 »
Das Urteil betrifft zwar keinen Reichsbürger, allerdings verdient unsere Klientel ja gerne mit solchem Schwachfug ihr Geld, angefangen beim Königreich mit seinem Gesundheitshaus.

http://www.rechtsindex.de/steuerrecht/5701-esoterik-die-seminare-einer-heilerin-und-die-umsatzsteuerpflicht

Spoiler
Finanzgericht Stuttgart, Urteil vom 06.07.2016 - 14 K 1338/15

Esoterik: Die Seminare einer Heilerin und die Umsatzsteuerpflicht
Eine "Geistheilerin" aus der Schweiz bot im Inland Seminare an, die sich mit esoterischen Praktiken befassten. Diese Umsätze erklärte sie im Inland nicht. Das Finanzgericht Stuttgart entschied, dass die Umsätze steuerbar und steuerpflichtig seien. Die Umsätze sind nicht als sog. Heilbehandlungen von der Umsatzsteuer befreit.
Der Sachverhalt

Das beklagte Finanzamt wurde von einem Dritten über die Seminartätigkeiten informiert. Auf Nachfragen des Finanzamts erklärte die Klägerin sie erziele steuerfreie Umsätze. Ihre Tätigkeit sei mit der eines Heilpraktikers vergleichbar. Die Heilbehandlung stehe im Vordergrund. Sie sei eine anerkannte "Heilerin".

Sie biete im Wesentlichen Ausbildungsseminare, eine "mentale Rückenbegradigung", ein Aufrichten der Wirbelsäule, spirituelle Therapien, Reiki- und Lichtgrad-Einweihungen an. Sie nehme im Wesentlichen ein "Besprechen" (Heilgebete), ein "Clearing" sowie ein Handauflegen vor. Ihr Entgelt orientiere sich an den Kosten des Seminarraums, ihren Reise- und Übernachtungskosten sowie der Pausenverpflegung der Teilnehmer. In ihren Rechnungen weise sie keine Umsatzsteuer gesondert aus. Das beklagte Finanzamt setzte Umsatzsteuer fest.
Die Entscheidung

Das Finanzgericht Stuttgart entschied, dass die Umsätze aus im Inland durchgeführten Seminaren im Inland steuerbar und steuerpflichtig seien. Die Klägerin führe keine Heilbehandlungen im Sinne des Umsatzsteuerrechts aus. Für eine Steuerfreiheit sei erforderlich, dass der Unternehmer eine Heilbehandlung im Bereich der Humanmedizin durch ärztliche oder arztähnliche Leistungen erbringe und die dafür erforderliche Qualifikation besitze.
Der Klägerin fehle es schon an der erforderlichen Berufsqualifikation

Nach den Aussagen der Klägerin beruhe ihre Fähigkeit zum Heilen auf Talent und nicht auf einer Ausbildung im eigentlichen Sinne. Im Übrigen dienten Heilbehandlungen im Bereich der Humanmedizin der Diagnose, Behandlung und, soweit möglich, der Heilung von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen. Sie müssten einen therapeutischen Zweck haben. Umfasst seien auch vorbeugende Maßnahmen, jedoch keine Maßnahmen zu anderen Zwecken.

Die Steuerbefreiungstatbestände seien eng auszulegen und müssten mit den Zielen in Einklang stehen, die mit den Befreiungen verfolgt werden. Im Streitfall habe die Klägerin keinen therapeutischen Zweck ihrer Leistungen darlegen können. Sie habe weder Diagnosen erstellt noch Krankheiten therapiert.
Den Rechnungen ließen sich keine Diagnosen entnehmen

Es sei auch nicht nachvollziehbar, welche Leistungen zu welchem Preis gegenüber den genannten Kunden erbracht worden seien. Seminarteilnehmer seien auch Personen gewesen, die sich eine Steigerung ihres Wohlbefindens versprochen haben.

Bei den Adressaten der Seminare habe es sich um "offene Gruppen" gehandelt. Die Teilnahme sei voraussetzungslos und ohne vorherige Einzelgespräche möglich gewesen. Ein spirituelles Wirken erwecke nicht den Eindruck, Ersatz für eine medizinische Betreuung zu sein. Es gehe nicht um Heilkunde.

Gericht:
Finanzgericht Stuttgart, Urteil vom 06.07.2016 - 14 K 1338/15
FG Stuttgart
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Offline Praktikantin Gottes

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1216 am: 10. Oktober 2016, 22:34:22 »
Folgender Großstadtschamane ist zwar auch kein Reichswichtel, legt aber einen ebenso unverkrampften Umgang mit Hakenkreuzen an den Tag wie das echte SSL-Klientel:

http://www.nordbayern.de/region/hersbruck/arger-um-hakenkreuze-am-kz-aussenlager-hersbruck-1.5542612
 

Offline Noldor

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1217 am: 11. Oktober 2016, 00:23:25 »
Folgender Großstadtschamane ist zwar auch kein Reichswichtel, legt aber einen ebenso unverkrampften Umgang mit Hakenkreuzen an den Tag wie das echte SSL-Klientel:

http://www.nordbayern.de/region/hersbruck/arger-um-hakenkreuze-am-kz-aussenlager-hersbruck-1.5542612

Der unverkrampte Umgang mit Hakenkreuzen scheint wohl bekannt zu sein: https://www.google.de/search?q=Esoteriker+Danny+Gross&ie=UTF-8

Ist halt ein schamloser Esoabzocker wie genügend andere auf dieser Welt.

Wohl nicht sehr erfolgreich.  4645 Besucher auf seinem Gästebuch seit dem 2. 9. 2008.  http://www.flf-book.de/Benutzer/dannygross.23.htm

Aber das wird schon noch wenn die Menschheit erfährt was für eine schamanische Konifere unter ihr weilt.

Der kann alles: http://www.danny-gross.de/heilung-rituale/index.html

 

Offline echt?

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1218 am: 11. Oktober 2016, 18:20:39 »
Ich bremse nicht für Nazis!
 

Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #1219 am: 12. Oktober 2016, 16:10:29 »
Xavier Naidoo hat letztes Jahr einen Preis bekommen, über den er sich bestimmt gewaltig freut:

Zitat
Es handelt sich um das "Goldene Brett vorm Kopf", einen Satirepreis für Pseudowissenschaft, der am Dienstag parallel in Wien und Hamburg verliehen wurde.

Preisträger dieses Jahr: Ryke Geerd Hamer, germanischer Mediziner, Wohltäter und Retter der Menschheit. Eine wirklich gute Wahl.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/pseudowissenschaft-ryke-geerd-hamer-gewinnt-goldenes-brett-a-1116214.html

Übrigens:

Zitat
Der österreichische Kabarettist Roland Düringer stand ebenfalls auf der Nominierten-Liste. Die Jury entschied sich aber gegen ihn. Düringer bietet in seiner Talkshow Verschwörungstheoretikern eine Plattform und lässt deren gefährliche Aussagen ungeprüft und im Plauderton stehen. Weil er in Österreich so beliebt ist, gilt er als Multiplikator.
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2016, 16:18:13 von kairo »
 

Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1220 am: 12. Oktober 2016, 18:38:57 »
Sie werden zunehmend gewalttätiger. Nach der Axt jetzt ein Beil...

Spoiler
Salzwedel: Wohnungsdurchsuchung an der Arendseer Straße wegen Drogendelikten
Reichsbürger wirft Beil auf Polizisten: SEK-Einsatz im Plattenbau

ds Salzwedel. Während einer polizeilichen Wohnungsdurchsuchung wurden Polizisten heute Morgen gegen 6 Uhr in Salzwedel von einem Beschuldigten mit einem Beil beworfen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Das Amtsgericht Stendal hatte die Durchsuchung der Wohnung in einem Plattenbau an der Arendseer Straße im Rahmen eines Strafverfahrens angeordnet.

Bei den zwei Beschuldigten handelt es sich um ein Ehepaar im mittleren Alter, oberhalb von 30 Jahren. Sie sind der Polizei wegen eines Betäubungsmitteldeliktes - Verdacht des unerlaubten Anbaus und Handels - ins Visier geraten. Der Mann ist wegen verschiedener Straftaten, darunter auch Gewaltstraftaten, bereits polizeilich bekannt. Es bestand der Verdacht, dass er bewaffnet sein könnte. In seiner Wohnung wird zudem ein großer Hund gehalten. Außerdem hatte er sich in der Vergangenheit bei polizeilichen Maßnahmen als aggressiv und renitent erwiesen. Nach Polizeiangaben lehnt der Mann jegliche bundesdeutsche Autorität, die bundesdeutsche Zuständigkeit und bestehende Rechtsnormen ab.

Aus diesen Gründen wurden zur Unterstützung der Durchsuchungskräfte weitere Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) des LKA hinzugezogen. Die Wohnungstür wurde aufgebrochen. Die Bewohner waren zu Hause. Im Rahmen des Zugriffs der Spezialkräfte setzte sich der Mann körperlich zur Wehr. Es gipfelte sogar darin, dass er ein Beil in Richtung der handelnden Beamten warf. Er musste deshalb vorübergehend gefesselt werde. Sein Widerstand, einschließlich fortlaufender verbaler Beleidigungen, brachte ihm neue Anzeigen ein.

Bei der anschließend durchgeführten Durchsuchung wurden zirka 100 Gramm Marihuana und andere Beweismittel gefunden und sichergestellt. Verletzte gab es nicht. Die Ermittlungen dauern an.
[close]
https://www.az-online.de/altmark/salzwedel/reichsbuerger-wirft-beil-sek-einsatz-plattenbau-arendseer-strasse-6833173.html
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Presseschnipsel
« Antwort #1221 am: 12. Oktober 2016, 18:40:18 »
...
Zitat
Es handelt sich um das "Goldene Brett vorm Kopf", einen Satirepreis für Pseudowissenschaft, der am Dienstag parallel in Wien und Hamburg verliehen wurde.
Preisträger dieses Jahr: Ryke Geerd Hamer, germanischer Mediziner, Wohltäter und Retter der Menschheit. Eine wirklich gute Wahl.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/pseudowissenschaft-ryke-geerd-hamer-gewinnt-goldenes-brett-a-1116214.html
...

Keine Kommentarfunktion   :-\
Dabei sind die SPONies in puncto VT-Gedöns prinzipiell ziemlich unbedarft, teils sogar desorientiert. Die haben in diesem Bereich manchmal Tür und Tor für allerschwerste Wahnwichteleien geöffnet, weil sie gar nicht überblickten, was für Figuren sie damit unter ihren Steinen hervorgelockt haben. Teilweise haben sie auch gar nicht begriffen,  was für Kommentare sie durchgelassen haben.  Gerade bei Reichsdeppischem fehlt denen die Ahnung. Damit entsprechende Kommentare wieder verschwinden, ist externe Hilfe erforderlich.
 

Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1222 am: 15. Oktober 2016, 15:11:25 »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1223 am: 16. Oktober 2016, 20:26:11 »
Der Postillon ist aber auch eine gemeine Zeitung...  :snooty:

https://www.buzzfeed.com/philippjahner/ehrliche-nachrichten?utm_term=.cvnppMnK7b#.iqw22woWeE

So zwei-drei Kunden sind auch dabei^^...
VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer: "Das Obsiegen von bloßem Geschwätz aus Betroffenheit oder Empörung ist das Schlimmste, was einem Rechtsstaat passieren kann."
 

Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1224 am: 17. Oktober 2016, 08:15:30 »
Noch ein Schoßbesitzer (Holger Kahl), dazu noch mit "prominentem" Sohn:

Spoiler
Brandensteins Schlossherr verschreckt Besucher mit Thesen der Reichsbürger
17.10.2016 - 07:03 Uhr

Bei der Schlossführung scheint Schlossherr Holger Kahl etwas den Faden zu verlieren. Plötzlich geht es nicht mehr um die wechselvolle Geschichte von Brandenstein, sondern um die BRD, die als Staat nie existiert habe und auch heute nicht existiere.

Ranis. Schloss Brandenstein, das zur Stadt Ranis im schönen Saale-Orla-Kreis gehört, ist einen Besuch wert. "Ich war beeindruckt" schrieb ein Leser unserer Zeitung aus Jena an die Redaktion. Um dann zu schildern, warum er das Haus "fluchtartig" wieder verließ.

Grund dafür sei Schlossherr Holger Kahl gewesen. Der Antiquitätenhändler hatte das Schloss im Jahr 2000 als denkmalgeschützte Ruine erworben und durch fachmännische Sanierung gerettet. Bei der Schlossführung für seine Besucher schien er jedoch etwas den Faden zu verlieren. Plötzlich sei es nicht mehr um die wechselvolle Geschichte von Branden- stein gegangen, sondern um die BRD, die als Staat nie existiert habe und auch heute nicht existiere. Kanzlerin Merkel würde 81 Prozent der Steuereinnahmen heimlich "weiterleiten" und so weiter. Oben zitierter Besucher hatte wenig Mühe, Parallelen zu den Thesen der sogenannten Reichsbürger festzustellen.

"Leute mit solchen Ansichten sind gefährlich"
Kahl findet, der Begriff "Reichsbürger" werde verwendet, um kritische Menschen wie ihn zu diffamieren. Leider hat er keine Zeit, das gegenüber der Presse zu erläutern. Im Internet findet sich aber ein Portal des von Kahl mitgegründeten Vereins "Kulturberg Brandenstein". Hier ist nicht nur von Spiritualität, natürlichem Leben und alternativen Heilmethoden die Rede. Sondern ebenso vom "nationalen Notstand", von "Völkermord in ‚unserem‘ Land" und Erfahrungen mit "Willküraktionen der Firma ‚Finanzamt‘". Wie zur Abrundung taucht auch die "Darwinsche Evolutionslüge" auf.

Die Reichsbürgerszene, sagt das Landesamt für Verfassungsschutz, sei in sich sehr heterogen und lasse in Thüringen kaum feste Strukturen erkennen. Hier tummelten sich Geschichtsrevisionisten mit Verschwörungstheoretikern, aber auch handfesten Rechtsextremen. Die gemeinsame Klammer: Das Deutsche Reich existiere fort, womit klar sei, dass BRD-Institutionen und Behörden den (Reichs-)Bürgern nichts zu sagen hätten. "Leute mit solchen Ansichten sind gefährlich", ist sich die Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König sicher. Warum? "Weil die verrückt sind", lautet ihre knappe Antwort.

Das ist nicht speziell auf Kahl gemünzt, den König gar nicht kennt. Aber ein Teil der Raniser Einwohnerschaft scheint sich dem Urteil anzuschließen. "Ein Spinner", finden nicht wenige. Andere sehen seine Sanierungsleistung auf Schloss Branden­stein im Vordergrund. Als Holger Kahl zur Wahl des ehrenamtlichen Bürgermeisters von Ranis am 6. Juni gegen Amtsinhaber Andreas Gliesing (parteilos) antrat, holte er 30,9 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Vielleicht wären es noch mehr geworden, wenn der Kandidat nicht Schulden bei der Stadt gehabt hätte. Im November stellte er seine Ratenzahlungen für den Schlosskauf ein mit der Begründung, das Grundbuch (eines angeblich nicht existierenden Staates) sei kein hinreichender Beweis, dass die Stadt bei Verkauf des Schlosses Eigentümer war. Kurz vor der Bürgermeisterwahl legte Kahl im Rathaus Geld auf den Tisch. 15.000 Euro, in bar.

Kommentiert: Volkhard Paczulla über eine wieder erstarkende Randszene

Es gibt durchaus verschiedene Möglichkeiten, der Realität zu entfliehen. Auswandern nach Kanada gehört zu den harmloseren.

Die sogenannten Reichsbürger, die sich übrigens in Abgrenzung zum gewöhnlichen BRDling selbst so titulieren, wählen eine andere Methode. Völkerrecht, kein Friedensvertrag mit dem Kriegsverlierer Deutsches Reich, kein rechtsnachfolgender Staat hüben wie drüben. Mit dieser Argumentation lässt sich jedes Problem mit einer Behörde spielend aus der Welt schaffen.

Theoretisch. In der Praxis belassen es die Reichsbürger aber nicht bei ihrer fixen Idee. In Brandenburg etwa rücken sie bevorzugt Gerichtsvollziehern und Finanzbeamten auf den Leib. Die körperliche Präsenz von plötzlich fünf, sechs Kerlen im Büro empfinden vor allem Mitarbeiterinnen als Bedrohung. So ist es auch gemeint.

In Sachsen-Anhalt wurde sogar geschossen, als Polizei in den selbst gegründeten Staat eines Reichsbürgers vordrang. Der "Staat" reichte gerade bis zur Grundstücksgrenze.

Spätestens hier ist aber der an sich weite Grenzverlauf der Meinungsfreiheit überschritten. Bürger dürfen zwar den Rechtsstaat ablehnen, in dem sie leben. Aber seine Gesetze und die Sicherheit anderer missachten, das dürfen sie nicht.

Volkhard Paczulla / 17.10.16 / OTZ
[close]
http://www.otz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Brandensteins-Schlossherr-verschreckt-Besucher-mit-Thesen-der-Reichsbuerger-1963393488

Das Schlößchen:


Wer den Sohn nicht kennen sollte:

(der mit Hut)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1225 am: 17. Oktober 2016, 11:29:56 »
Das erklärt eventuell auch, warum Fabian Kahl in letzter Zeit nicht mehr oder kaum noch bei Bares für Rares zu sehen ist.
Ich hoffe mal sehr, dass er den Unsinn von seinem Vater nicht übernimmt.
Die Grundbuch-Sache hatte es auch Adrian sehr angetan. Immerhin hat Holger Kahl das Geld noch gezahlt.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1226 am: 17. Oktober 2016, 13:15:04 »
Cassandra P. (Der Thread über sie ist ja zu) darf 600€ für ihre Videos berappen:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/xanten/gespraech-mit-jugendamt-im-internet-verbreitet-geldstrafe-aid-1.6290619

Link macht gerade auf Facebook die Runde durch diverse Gruppen und Anti-Gruppen, auch wenn der Artikel schon vom 28. September ist.

//edit: Wurde jetzt auch in Cassandras Thread übernommen, danke dafür.
« Letzte Änderung: 17. Oktober 2016, 13:31:08 von Derausmwaldkam »
Dieses Posting wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1228 am: 18. Oktober 2016, 23:19:24 »
Hui^^...
In seinen FB-Kommentaren gehts aber gut rund. Bei den Antworten auf den ersten Kommentar sind mindestens drei Reichis dabei
und kommen direkt mit BRD-GmbH, Eintrag im Handelsregister, Besatzung und Reichi-Seiten die man doch bitte widerlegen soll, sonst
hat man Unrecht...
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1229 am: 19. Oktober 2016, 06:50:36 »
Falls jemand zu Forschungszwecken zum Naidoo-Konzert geht, muss er folgendes wissen:

http://www.drlima.net/2016/10/diese-12-tipps-muessen-sie-beachten-wenn-sie-auf-ein-xavier-naidoo-konzert-gehen/
 
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