D'accord! Mit einer winzigen Einschränkung:
...hört offensichtlich sogar irgendwelche "Stimmen", wenn seine "Interdimensionalen" mal wieder mit ihm flüstern...
Kann sein, daß ich einen von Dir eher ironisch gemeinten Kommentar zu ernst nehme.
Er hört sicher keine Stimmen. Höchstens gerne seine eigene aus dem Munde anderer. Zu berechnend ist der Beräumte. Ich glaube auch, daß er keine Schlafprobleme hat. Fitzek ist entgegen seiner Anti-Ego-Eso-Propaganda vollkommen im seinem eigenen Ego aufgegangen. Der schläft sicher gut, begibt sich regelmäßig auf Urlaubsreisen und ist auch ansonsten vollkommen entrückt von dieser Welt. Aber sicher nicht schizophren o.ä.
Klar, auch die "Stimmen" sind bei dem nur reinste Angeberei und Wichtigtuerei, vor allem vor seinem eher naiven Klientel.
Also ironisch gemeint, wenn auch mit deutlichem Hinweis auf eine m.E. tatsächliche, abnorme Persönlichkeitstörung.
Und ich glaube auch, dass er nicht selbst darunter leidet, im Gegenteil, unter solchen Typen leiden immer nur andere und die Umwelt.
Allerdings vergöttern leider solche Typen auch viele: entweder die ganz, ganz schwachen Menschen, oder eben auch sehr ähnlich gestrickte Typen, die sich nur nicht wagen, ihre Machtgelüste genauso dreist auszuleben, wie Fitzek. Aber die könnten ihn auch aus ganz anderen Gründen "unterstützen".
Das macht diesen ganzen Fitzelsumpf ja auch so aberwitzig und undurchsichtig.
@A.R.Schkrampe Du irrst, das Thema ist hier nicht privat, sondern betrifft nämlich auch Politiker wie Bürgemeister, Jurnalisten und Ehrenamtliche. Sollen die jetzt auch alle die Koffer packen oder müssen die Sachsen eher am Ende noch die Blauhelme rufen?
http://www.sz-online.de/sachsen/du-haengst-an-der-naechsten-laterne-3198702.htmlSpoiler
Dienstag, 15.09.2015
„Du hängst an der nächsten Laterne“
Seit Jahresbeginn wurden in Sachsen bereits 18 Politiker bedroht. Doch nicht nur sie trifft der Zorn.
Von Tobias Hoeflich
„Halt Dich aus diesem Asylscheiß raus!“: Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke ist nicht nur Ziel von anonymen Anrufern.
Linke-Stadtrat Richter ist nicht das einzige Bedrohungsopfer.
Ein Sprengsatz zerstörte den Golf des Freitalers Michael Richter.
Es ist ein Mittwochabend Ende März, als bei Klaus-Peter Hanke das Telefon schellt. „Ihr Schweine!“, brüllt ein Unbekannter dem Pirnaer Oberbürgermeister entgegen. „Halt Dich aus diesem Asylscheiß raus!“ Weitere Anrufe folgen – und auch Taten. Während Hanke zu Hause ist, verriegeln Unbekannte sein Gartentor mit einem massiven Schloss. Der Grund dafür liegt nah: Bei einer NPD-Demo kurz zuvor schaltete die Stadtverwaltung die Beleuchtung des Pirnaer Marktplatzes nicht an. Außerdem wehte ein Banner am Rathaus: „Diese Stadt hat Nazis satt.“
Hanke geht offensiv mit den Drohungen um. „Mit dem Eindringen in meine Privatsphäre wurde eine klare Grenze überschritten“, sagt er am Tag darauf. Der OB erstattet Anzeige, erhält viel Zuspruch aus der Pirnaer Bürgerschaft und verkündet, sich nicht einschüchtern lassen zu wollen. Die Täter aber, die hinter den Beschimpfungen am Telefon und der Gartentor-Aktion stecken, sind bis heute nicht belangt: „Es läuft derzeit ein Verfahren. Ein Verdächtiger ist ermittelt worden“, erklärt Stadtsprecher Thomas Gockel.
Die Drohungen gegen den Pirnaer OB sind längst kein Einzelfall mehr. „Nach unserem Eindruck nimmt die Häufigkeit von persönlichen Anfeindungen und Bedrohungen gegen Bürgermeister zu“, sagt Cornelia Leser vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag. Seien es in den Vorjahren nur wenige Einzelfälle gewesen, traten solche Vorfälle in den letzten Wochen gehäuft auf. Meist kam es dazu im Zusammenhang mit geplanten Asylbewerberheimen in den jeweiligen Kommunen. „Wir sehen zunächst den Freistaat in der Pflicht, Straftaten konsequent zu verfolgen.“
Das Operative Abwehrzentrum (OAZ) des Freistaats, das politisch motivierte Straftaten bearbeitet, untermauert Cornelia Lesers Vermutung mit Zahlen: Seit Jahresbeginn hat es Ermittlungen in 29 Fällen mit 18 geschädigten Amtsträgern gegeben, sagt Pia Leson, Sprecherin des Innenministeriums. Die Straftaten ließen sich alle in Zusammenhang mit der aktuellen Asyldiskussion bringen. Meist handle es sich dabei um Anzeigen wegen Beleidigung, Bedrohung oder Sachbeschädigung.
Zu den Opfern zählen etwa Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), der Dutzende üble E-Mails erhielt, oder der Freitaler Linken-Stadtrat Michael Richter, auf dessen Auto ein Anschlag verübt wurde. Zuletzt sah sich auch Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz mehreren Drohungen ausgesetzt, nachdem er die Ausschreitungen vor einer geplanten Asylunterkunft Mitte August scharf kritisierte. Unter anderem fand er einen Zettel in seinem Briefkasten, auf dem Gewalt gegen ihn angekündigt wurde. Zu all dem äußern will sich Opitz nicht mehr öffentlich, teilt eine Sprecherin aus dem Heidenauer Rathaus mit.
Am Wochenende traf es den Landesparteitag der Linken in Neukieritzsch. Unbekannte zerstörten in der Nacht zu Sonntag 34 große Glasscheiben des Tagungszentrums. Der Sachschaden beträgt 250 000 Euro. Das OAZ ermittelt in alle Richtungen.
Neben Amtsinhabern und Journalisten beklagen auch zahlreiche Mitarbeiter von Willkommensinitiativen, bedroht worden zu sein. Als Eric Hattke im Dezember 2014, damals als Sprecher des Studentenrates der TU Dresden, zum Sternmarsch für eine weltoffene Stadt aufrief, erhielt er in der Folge Dutzende beleidigende Anrufe und E-Mails. „Du hängst an der nächsten Laterne“ war nur eine von vielen anonymen Warnungen. Wie massiv das auch in den kommenden Wochen werden würde, hat der Student damals nicht geahnt: „Ich war wohl zu naiv, um das vorherzusehen.“
Er betont, dass er nur stellvertretend stehe für viele Ehrenamtliche, die ähnliche Mails und Anrufe erhalten haben. Inzwischen ist Hattke Sprecher des Netzwerks „Dresden für alle“ und nach wie vor Ziel von Beschimpfungen. Dafür genügt ein Klick auf sein Facebook-Profil: „Hattke, geh Arbeiten Du Dummbatz statt leere, unnütze Phrasen zu dreschen ... werd erst mal erwachsen“, ist dort zu lesen. Oder unter einem Foto, auf dem der Student nahe einem Gewässer steht: „Fall bloß rein und bleib drinn liegen ...“ Inzwischen seien die Kommentare mehr beleidigend als drohend, sagt Hattke trocken. Er löscht sie auch nicht. Jeder solle diese „Wand des Hasses“ sehen können. Dennoch perlen die Worte der enthemmten Hetzer nicht an ihm ab. „Natürlich macht einem das Angst. Man liest das nicht einfach so und denkt, es passiert schon nichts. Aber man sollte auch nicht in Panik verfallen.“
Wie viele Opfer hat auch Hattke Anzeige erstattet. Doch oft bleiben die Urheber von Beleidigungen unentdeckt. Sie agieren in der Anonymität, rufen mit unterdrückter Nummer an oder schreiben unter extra angelegten Mailadressen. Das macht eine Verfolgung schwer. Allein im Fall des per Mail und in anonymen Briefen bedrohten Heidenauer Bürgermeisters Jürgen Opitz laufen derzeit acht Strafverfahren. Immerhin bei drei davon liege ein Anfangsverdacht gegen konkrete Personen vor. Von den gesamten 29 Fällen, die das OAZ bearbeitet, wurden in sieben Fällen acht Tatverdächtige ermittelt, vier davon wurden an die Staatsanwaltschaft weitergereicht.