In der Gegend scheint es ein richtiges Nest von "Reichsbürgerflüchtlingen" zu geben, die sogar quasi einen "eigenen Ortsteil" haben. Wobei mir persönlich der Name Joachim Späh noch nicht übern Weg gelaufen ist, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.
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Fall Juliette: Das Auge der Vorsehung
Geschrieben am 20. Mai 2020 in Nachrichten
Caacupé: Eine riesige Darstellung des Auges der Vorsehung, auch bekannt als “Das Auge, das alles sieht“, schmückt das Eingangsportal zur Residenz des deutschen Staatsbürgers Joachim Späh im Stadtteil San Francisco in Atyrá an der Grenze zum Ortsteil Cabañas von Caacupé, die gestern von der Staatsanwaltschaft auf der Suche nach dem Mädchen Juliette durchsucht wurde, das seit mehr als einem Monat vermisst wird.
Das Auge, das als freimaurerisches Symbol und als angeblicher Geheimbund der Illuminaten gilt – obwohl es auch von anderen Sektoren, einschließlich des Christentums, verwendet wird -, erregte die Aufmerksamkeit der Journalisten, die die von Staatsanwalt Lorenzo Lezcano angeführten Intervention. Parallel dazu gab es Hausdurchsuchungen in San Lorenzo, wo man ebenfalls nach Hinweisen auf eine Freundschaft und Geschäftsbeziehung zwischen Späh und dem Stiefvater des Mädchens Juliette, Reiner Helmut Oberüber, suchte.
Die Bewohnern des Stadtviertels San Francisco behaupteten, Oberüber, seine Frau Lilian Zapata und das Mädchen Juliette selbst hätten Spähs Wohnung mehrmals besucht. Sogar eine der Quellen, die darum gebeten hatten, den Namen nicht öffentlich zu machen, will Juliettes Stiefvater in den ersten Märztagen erkannt haben, als er an einem Rennen teilnahm. „Herr Späh gibt zu, dass er eine gewisse Freundschaft mit Reiner Oberüber gepflegt hat und dass er das Unternehmen von Herrn Oberüber finanziert hat“, sagte der der Staatsanwalt Lorenzo Lezcano.
Der Rechtsanwalt von Späh, Fidel Godoy, gab zu, dass sein Mandant ein Bürogebäude und ein Wohnhaus für Oberüber in Monte Pacará, Emboscada, errichtet habe.
Die Polizei beschlagnahmte zudem ein Telefon, auf dem die Gespräche zwischen Späh und Oberüber registriert waren, zusätzlich zu Kameraaufnahmen, die die Anwesenheit von Juliette und ihrer Familie vor Ort bestätigen konnten. Unter den durchsuchten Dokumenten fanden sie Aufzeichnungen über ein weiteres Anwesen von Späh, in Ytumi, Caacupé, wo sie einen Container überprüften jedoch keine weiteren Hinweise zum Aufenthaltsort des Mädchens fanden.
Joachim Späh ist ein deutscher Staatsbürger, der sich vor einigen Jahren, zusammen mit anderen Familien deutscher und schweizerischer Herkunft in verschiedenen ländlichen Wohnhäusern niedergelassen hat, die zusammen wie ein geschlossenes Wohnviertel als deutscher Ortsteil bekannt sind.
Im November 2019 hatte die Staatsanwaltschaft bereits nach einer anonymen Anzeige wegen angeblichen Waffenhandels das Haus von Joachim Späh durchsucht und mehrere potente Schusswaffen wie Gewehre, Pistolen, Schrotflinten, Patronen und Munition in seinem Besitz gefunden. Der Mann begründete den Besitz als Sammler und konnte belegen, dass alle bei der Dimabel (Direktion für Kriegsmaterial der Streitkräfte) registriert sind.
Es liegt nahe, dass die Beziehungen zwischen Späh und Oberüber mit Immobilien zu tun haben, die europäischen Bürgern, hauptsächlich Deutschen, angeboten werden. Was während der Durchsuchung nicht festgestellt werden konnte, ist die Bedeutung des angeblichen Freimaurer- oder Illuminaten-Symbols in der Residenz oder wie “das allsehende Auge“ helfen könnte, das Mädchen Juliette zu finden.