Naidoo hat früher gleichzeitig antisemitischen und homophoben Mist gesungen und im nächsten Interview dann behauptet weder Antisemit noch homophob und schon gar kein Reichsbürger zu sein.
Ich denke das liegt in der Natur der Sache. Sind es ja alles Begriffe die mit "schlecht" in Bezug gebracht werden. Und man selbst ist ja nicht schlecht, die anderen sind die Arschlöcher. In dem Bezug hat sich mir mal ein Interview mit einem amerikanischen KKK-Mitglied ins Gedächtnis gebrannt wo der Nazi-Schlumpf meinte es sehe sich nicht als Rassist...
Und war im persönlichen Kontakt auch nicht anders: "Bin kein Reichsbürger, den Kaiserquatsch glaub ich nicht", aber nur Minuten später die Legitimität der BRD seit '45 anzweifeln.
Ein jeder hat das Recht sich zu irren.
So sehe ich es auch und gewähre ihm an der Stelle Benefit of Doubt.
Das wäre der erste Schritt, offenes Ohr und keine Verurteilung. Schon gar nicht auf irgendwelchen Spekulationen (Kohle knapp). Ich sehe es als kleine Chance aufzuzeigen wie die Mechanismen, die er eben selbst direkt Erfahren hat, auch bei anderen Themen wirken.
Ich werfe ihm mit Sicherheit auch nicht vor die Sache professionell aufgezogen zu haben. Wenn es ernst gemeint ist war das ein enormer Schritt. Richtig angepackt hieße er hat wieder ein Fuß in der Tür zur Öffentlichkeit. Schlecht angepackt wird er nur von noch mehr gechasst.
Objektiv betrachtet: Da von 2 Jahren die Rede ist wird er sich wohl nur von Querdullies und Impfgegnern trennen. Ob da Potential für mehr Selbstreflektion drin steckt wird sich zeigen müssen. Wenn der Auslöser der Ukraine-Krieg war sprechen wir da ja auch von einem relativ kurzen Zeitraum. Das scheint mir für die Entwicklung von umfassendem Skeptizismus™ doch arg knapp.