Autor Thema: Feuilleton  (Gelesen 6739 mal)

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Re: Feuilleton
« Antwort #30 am: 22. Oktober 2019, 22:18:17 »
Zu links für die DDR:

Aus dem Buch: "Ständige Ausreise", 2019 im CHLinksVerlag.


D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #31 am: 7. November 2021, 07:41:50 »
Tobias Ginsburg war wieder undercover unterwegs, nach dem Besuch bei den Staatsfeinden nun die Frauen-, Gesellschafts- und Menschenfreinde und Weiße Männer, die ganz schön alt aussehen:

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-11/maennerrechtsbewegung-antifeminismus-rechtextremismus-maennerrechtler-europa

Zitat
Männerrechtsbewegung

Wie rechte Männerbünde Europa bedrohen

Frauenfeinde, Fundamentalisten und Rechtsextreme haben in Europa ein Netzwerk geschaffen.


Autor Tobias Ginsburg hat es für einen erschütternden Bericht infiltriert.
Eine Rezension von Henrik Merker
6. November 2021, 12:01 Uhr282 Kommentare

Männerrechtsbewegung:
Teilnehmer einer Antihomosexuellen-Demonstration in Polens Hauptstadt Warschau © Attila Husejnow/​dpa

Was haben saufende Burschenschaftler, radikale Männerrechtler aus der FDP und polnische Erzkonservative gemeinsam? Sie sind die letzten Männer des Westens. So lautet auch der Titel eines neuen Buches, das den Blick freigibt auf eine ziemlich abartige Welt – eine, die nur so trieft vor Frauenhass, Bier und Übermenschengehabe. Eine Welt, die sich gern akademisch gibt und der doch nur der Mief des letzten Jahrhunderts aus jeder Pore quillt.

Spoiler
Abgestiegen in diese Sphäre ist Autor Tobias Ginsburg, bekannt für seinen Roman Reise ins Reich. Er gab sich dafür als Reichsbürger aus und konnte tief in die Strukturen der bis dahin wenig beachteten Politsekte eindringen. Jetzt hat er sich die nächste verschlossene Szene vorgenommen: Mit einer Undercoverrecherche durchleuchtet er ein frauenverachtendes, rechtes Netzwerk in Europa und darüber hinaus. Ginsburg traf dafür Akteure wie die deutsche rechtsextreme Burschenschaft Germania, christliche Fundamentalisten in Polen und organisierte Incels in den USA.

Der studierte Dramaturg lenkt den Blick zuerst auf die FDP. Die liberale Partei, ganz deutsche Mitte, bürgerlich, bald in der Bundesregierung vertreten. Und doch beherbergt sie Gruppen, die Freiheiten nur für Männer kennen. FDP-Männer etwa treffen sich auf dem Herrenberg am Rande von Jena und beraten, wie sie den Frauen ihre Rechte nehmen können. Dort trifft Ginsburg auf eine Bierzeltwelt aus Hass, die gar nicht zum geschniegelten Bild der Koalitionsverhandlungen passen will.

Rechtsextreme hinters Licht geführt
Teils muss der Autor über seine Protagonisten lachen. Anders scheinen die Erfahrungen aus jener Parallelwelt unerträglich für einen, der so gar nicht im Milieu von Burschenschaft und Frauenfeindlichkeit aufwuchs. Doch sein Humor weicht einer Bestürzung, wie wenig die demokratische Gesellschaft die Netzwerke wahrnimmt, die selbstverständlich erscheinende Frauen- und Minderheitenrechte bekämpfen.

Mit harten Fakten schildert Ginsburg, wie sich Netzwerke dieser Art in Europa breitmachen. Ein gewisser Voyeurismus begleitet das Werk, wenn in Burschenschaftskellern gesoffen wird und die vermeintlich intellektuellen Männerrechtler Stück für Stück ihre Frauenverachtung und ihr Faible für den Nationalsozialismus preisgeben. Wenn sie verkohlte Bratwürste essen, der Männlichkeit wegen.

Wohl noch nie wurden Rechtsextreme so sehr hinters Licht geführt wie für diese Recherche. Ginsburg, maskiert mit geschorener Glatze und Schnauzer, gekleidet im Stil hipper Skinheads: Wie ein Zielfahnder sucht er seine Protagonisten und gerät dabei an zentrale Figuren der Szene. Er wirft Köder aus, knüpft vermeintliche Freundschaften, verspricht gemeinsame Projekte. Der Leser ist nah dran am Entstehungsprozess des Buches, taucht ein in die Welt, die Ginsburg hinter verschlossenen Türen findet.

Heiligt der Zweck das Mittel der Täuschung? Die Antwort kann hier nur Ja lauten. Vom kleinen Burschenschafter führt Ginsburg den Leser zur europäischen Dimension der Netzwerke am Beispiel Polens. Das Buch ist brandaktuell mit Blick auf die Eskalation zwischen Polen und der europäischen Union. Daran beteiligt sind nach Recherchen von Ginsburg die polnischen Nationalisten und christlichen Fundamentalisten der Organisation Ordo Iuris. Sie ist in Europa bestens vernetzt, in ihrem Umfeld tummeln sich von Russland finanzierte Gruppen.

Ginsburg setzt dem Zynismus der Rechten die Stimme der Menschen entgegen, die von Hass und Gewalt beinahe täglich betroffen sind. Die hasserfüllten Worte haben ganz reale Konsequenzen, politische Entscheidungen gegen die Rechte von Homosexuellen und Frauen werden ganz real und aktuell in die Tat umgesetzt. Diese politischen Entscheidungen zerstören Leben, führen Ginsburgs Recherchen zufolge schon zu innereuropäischer Binnenflucht. Homosexuelle ziehen von Warschau nach Berlin, aus Gründen persönlicher Sicherheit. "Wie kann es da sein, dass sich in Deutschland niemand für Polen interessiert", fragt ein polnischer LGBT-Aktivist, er selbst ist mittlerweile nach Deutschland gegangen. Die Frage stellt er Ginsburg, alle Leserinnen und Leser sollten sich ihr stellen.

AUS DER SERIE
:
Störungsmelder
Männerrechtsbewegung
:
Wie rechte Männerbünde Europa bedrohen
Frauenfeinde, Fundamentalisten und Rechtsextreme haben in Europa ein Netzwerk geschaffen. Autor Tobias Ginsburg hat es für einen erschütternden Bericht infiltriert.
Eine Rezension von Henrik Merker
6. November 2021, 12:01 Uhr282 Kommentare
Männerrechtsbewegung: Teilnehmer einer Antihomosexuellen-Demonstration in Polens Hauptstadt Warschau
Teilnehmer einer Antihomosexuellen-Demonstration in Polens Hauptstadt Warschau © Attila Husejnow/​dpa
Was haben saufende Burschenschaftler, radikale Männerrechtler aus der FDP und polnische Erzkonservative gemeinsam? Sie sind die letzten Männer des Westens. So lautet auch der Titel eines neuen Buches, das den Blick freigibt auf eine ziemlich abartige Welt – eine, die nur so trieft vor Frauenhass, Bier und Übermenschengehabe. Eine Welt, die sich gern akademisch gibt und der doch nur der Mief des letzten Jahrhunderts aus jeder Pore quillt.

Abgestiegen in diese Sphäre ist Autor Tobias Ginsburg, bekannt für seinen Roman Reise ins Reich. Er gab sich dafür als Reichsbürger aus und konnte tief in die Strukturen der bis dahin wenig beachteten Politsekte eindringen. Jetzt hat er sich die nächste verschlossene Szene vorgenommen: Mit einer Undercoverrecherche durchleuchtet er ein frauenverachtendes, rechtes Netzwerk in Europa und darüber hinaus. Ginsburg traf dafür Akteure wie die deutsche rechtsextreme Burschenschaft Germania, christliche Fundamentalisten in Polen und organisierte Incels in den USA.

Der studierte Dramaturg lenkt den Blick zuerst auf die FDP. Die liberale Partei, ganz deutsche Mitte, bürgerlich, bald in der Bundesregierung vertreten. Und doch beherbergt sie Gruppen, die Freiheiten nur für Männer kennen. FDP-Männer etwa treffen sich auf dem Herrenberg am Rande von Jena und beraten, wie sie den Frauen ihre Rechte nehmen können. Dort trifft Ginsburg auf eine Bierzeltwelt aus Hass, die gar nicht zum geschniegelten Bild der Koalitionsverhandlungen passen will.

Rechtsextreme hinters Licht geführt
Teils muss der Autor über seine Protagonisten lachen. Anders scheinen die Erfahrungen aus jener Parallelwelt unerträglich für einen, der so gar nicht im Milieu von Burschenschaft und Frauenfeindlichkeit aufwuchs. Doch sein Humor weicht einer Bestürzung, wie wenig die demokratische Gesellschaft die Netzwerke wahrnimmt, die selbstverständlich erscheinende Frauen- und Minderheitenrechte bekämpfen.

Mit harten Fakten schildert Ginsburg, wie sich Netzwerke dieser Art in Europa breitmachen. Ein gewisser Voyeurismus begleitet das Werk, wenn in Burschenschaftskellern gesoffen wird und die vermeintlich intellektuellen Männerrechtler Stück für Stück ihre Frauenverachtung und ihr Faible für den Nationalsozialismus preisgeben. Wenn sie verkohlte Bratwürste essen, der Männlichkeit wegen.

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Wohl noch nie wurden Rechtsextreme so sehr hinters Licht geführt wie für diese Recherche. Ginsburg, maskiert mit geschorener Glatze und Schnauzer, gekleidet im Stil hipper Skinheads: Wie ein Zielfahnder sucht er seine Protagonisten und gerät dabei an zentrale Figuren der Szene. Er wirft Köder aus, knüpft vermeintliche Freundschaften, verspricht gemeinsame Projekte. Der Leser ist nah dran am Entstehungsprozess des Buches, taucht ein in die Welt, die Ginsburg hinter verschlossenen Türen findet.

Heiligt der Zweck das Mittel der Täuschung? Die Antwort kann hier nur Ja lauten. Vom kleinen Burschenschafter führt Ginsburg den Leser zur europäischen Dimension der Netzwerke am Beispiel Polens. Das Buch ist brandaktuell mit Blick auf die Eskalation zwischen Polen und der europäischen Union. Daran beteiligt sind nach Recherchen von Ginsburg die polnischen Nationalisten und christlichen Fundamentalisten der Organisation Ordo Iuris. Sie ist in Europa bestens vernetzt, in ihrem Umfeld tummeln sich von Russland finanzierte Gruppen.

Politische Entscheidungen, die Leben zerstören
DAS BESTE AUS Z+:
Gesellschaft
Mann
Frauenhass:
"Antifeminismus hat keine politische Heimat"
Ginsburg setzt dem Zynismus der Rechten die Stimme der Menschen entgegen, die von Hass und Gewalt beinahe täglich betroffen sind. Die hasserfüllten Worte haben ganz reale Konsequenzen, politische Entscheidungen gegen die Rechte von Homosexuellen und Frauen werden ganz real und aktuell in die Tat umgesetzt. Diese politischen Entscheidungen zerstören Leben, führen Ginsburgs Recherchen zufolge schon zu innereuropäischer Binnenflucht. Homosexuelle ziehen von Warschau nach Berlin, aus Gründen persönlicher Sicherheit. "Wie kann es da sein, dass sich in Deutschland niemand für Polen interessiert", fragt ein polnischer LGBT-Aktivist, er selbst ist mittlerweile nach Deutschland gegangen. Die Frage stellt er Ginsburg, alle Leserinnen und Leser sollten sich ihr stellen.

Ginsburg trieb sich nicht nur in den Netzwerken rum, er vertraute bei seinen Recherchen auf die Expertise von Szenekennern wie der Polin Klementyna Suchanow und der Soziologen Miro Dittrich und Andreas Kemper, die seit Jahren zur Szene forschen. Auch Investigativlegende Günter Wallraff stand dem Autor zur Seite, liefert das Vorwort. Ein Appell an die Gesellschaft, einen sehr genauen Blick zu werfen auf die Netzwerke der Leute, die viel Energie und Zeit darin investieren, Europas Untergang zu sein.

Rechtsradikaler Adel in der AfD, rechtskonservative Professoren aus der Bürgerschaft: Ginsburg zeigt, wie parallel ihre Argumente verlaufen, wie nah sich bereits ihre politischen Positionen gegenüber Minderheiten sind. Und wie fatal es ist, Polen als exotisches Land innerhalb der EU zu betrachten. "Das kann bei uns doch nicht passieren" – mit diesem Mythos räumt Ginsburg auf. Rechte Netzwerke bedrohen unsere Gesellschaftsform. Und sie sind keineswegs immer mit Pistolen bewaffnet.

Tobias Ginsburg: Die letzten Männer des Westens. Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats. Rowohlt Verlag, Hamburg 2021. 333 Seiten, 16 Euro.
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« Letzte Änderung: 7. November 2021, 09:28:35 von dieda »
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Re: Feuilleton
« Antwort #32 am: 7. November 2021, 09:27:51 »
Getreu dem alten Motto: warum werden Frauen seit Jahrtausenden unterdrückt? Antwort: es hat sich bewährt.

:banghead:
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #33 am: 7. November 2021, 09:56:04 »
Wegen Zeitmangel habe ich mir das neue Werk von Ginsburg diesmal nur als Hörbuch gegeben. Ich bin ein wenig enttäuscht. Zwar hat er wieder auf seine bewährte Taktik zum Einschleichen in die entsprechenden Kreise zurückgegriffen, aber die Auswahl der Ziele erscheint beliebig. Diesmal fehlt der rote Faden. Richtig gut wird es immer dann, wenn sich Bezüge zu Rechtsextremen bieten. Immer wieder wird vom Thema Frauenhass in Richtung Homophobie abgebogen und dann alles miteinander verquirlt. Das Topos "toxische Männlichkeit" trifft es irgendwie besser.

Ein Problem waren sicher die fehlenden Recherchemöglichkeiten während der Corona-Beschränkungen. Leider wurde die Gelegenheit verpasst, hier die Schnittstellen zwischen Männerrechtsbewegung und Corona-Leugnern aufzuzeigen. Inbesondere die Episode in den USA wirkt wie ein Fremdkörper, es fehlt an den Bezügen zu den anderen Teilen des Buches. Der Schlussteil in Polen wirkt wie nachträglich aufgesetzt.

Das Buch kann sich nicht entscheiden, ob es das um seine verlorene Vormachtstellung ringende weiße Patriarchat oder die bei Frauen erfolglosen Verlierer darstellen möchte. Die Aspekte INCEL und Pickup Artist werden zwar erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt.

Besonders ärgerlich ist es, dass der Autor beim Thema Chris Ares und NDS gerade dann aussteigt, als es durch den Umzug nach Bautzen interessant wird.
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Re: Feuilleton
« Antwort #34 am: 7. November 2021, 13:43:44 »
Ich sehe diese toxische Männlichkeit im gleichen Bereich wie Rassismus und fanatischer Religiösität. Es geht bei allem grundsätzlich darum, eine konstruierte "Vormachtstellung"/Überlegenheit um jeden Preis zu erhalten: "Ich bin etwas Besseres, weil ich Mann, weiß und Christ bin! Dass ich in Realität dumm, ungebildet und ungepflegt bin hat mit meiner Erfolglosigkeit im Leben nix zu tun, mir steht alles zu, weil ich Mann, weiß und Christ bin!" Diese Anspruchshaltung findet man bei allen diesen Gruppen wieder, besonders widerwärtig bei den Incels (Der Staat hat mir ne F*tze zu stellen!). Gleichzeitig findet man auch überall die Weigerung, selbst etwas zu tun. Diese Weigerung wird mit tausend Ausreden garniert, auch und gerade Verschwörungstheorien sind dabei sehr beliebt (Der Tiefe Staat will nicht, dass ich einen Job und eine Frau bekomme!).

Es wäre eigentlich zum Lachen, wenn dort nicht so viel Gewalt und (Selbst-)Hass unterwegs wäre.
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #35 am: 7. November 2021, 18:44:17 »
Grundthema ist die Selbstüberhöhung durch Mitgliedschaft in einer Gruppe, ob das nun die Nation, Religion, eine Verschwörungstheorie oder das Geschlecht ist. Dafür sind halt Leute anfällig, die ein geringes Selbstbewusstsein haben und nichts anderes finden, an dem sie sich beweisen können.

Die Verschärfung des Problems gegenüber früher, als alles besser war usw., könnte durchaus auch daran liegen, dass einem heute nicht mehr die realen anderen Menschen im direkten Umfeld den Spiegel vorhalten und vielleicht als Vorbild dienen, stattdessen begegnen einem hochpolierte Zerrbilder aus den Medien. Schon bei Facebook soll das ja üblich sein. Dagegen schneidet das reale Selbst halt schlecht ab. Bei jedem Menschen.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #36 am: 7. November 2021, 19:48:45 »
Bei mir nicht! Aber ich bin ja auch nur eine Person.  :P
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Re: Feuilleton
« Antwort #37 am: 8. November 2021, 05:34:37 »
Zitat
stattdessen begegnen einem hochpolierte Zerrbilder aus den Medien. Schon bei Facebook soll das ja üblich sein. Dagegen schneidet das reale Selbst halt schlecht ab. Bei jedem Menschen.

Ein wesentlicher Grund für mich diese Jauchegruben soweit es geht zu meiden.
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