Autor Thema: Feuilleton  (Gelesen 6736 mal)

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Re: Feuilleton
« Antwort #15 am: 28. Mai 2019, 21:20:35 »
Als bekennende Zonengabi, die die Wende begeistert und voller Hoffnung und den folgenden gefühlten Totalabsturz mit Leib und Seele mitgemacht hat, macht mich diese Diskussion schon etwas betroffen. Ich lese hier zu viele Pauschalaussagen und -vermutungen, gegen die ich nicht angehen möchte - zumindest nicht hier.

Ich bitte einfach nur darum, auch die andere Seite zu sehen: Die Mehrheit der Menschen haben auch im Osten nicht die AfD gewählt. Es können also nicht alle Ossis doof sein.
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
(frei nach Christian Morgenstern)
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #16 am: 28. Mai 2019, 22:23:20 »
- es ist falsch, die Verantwortung ausschließlich bei der Politik zu
  suchen (das machst Du nämlich). Vielmehr ist jeder Einzelne
  mit verantwortlich.
  Mit Verlaub, aber es ist ossi-like, die Verantwortung immer nur
  "bei denen da oben" zu suchen und sich selbst für unbeteiligt zu
  halten

Das ist ja ganz schön und lustig, aber die Politik hat m.E. dafür zu sorgen, dass entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Sonst brauchen wir keinen mehr davon. Dann machen wir es gleich FDP-mäßig und lassen alles den Markt regulieren.
Und da sehe ich absolut die Politik in der Verantwortung. Natürlich ist auch jeder selbst dafür verantwortlich, was aus ihm wird. Aber wenn man sehenden Auges die Sache abdriften lässt, dann hat da auch die Politik versagt.
Das ist in KEINEM Fall eine Entschuldigung dafür, was die blau-braun-dunkelbraunen Leute da treiben - weder für den Einzelnen noch für die Gruppe. Aber man muss doch wohl zugeben, dass es schwierig ist, sich aus einem sozialen Umfeld, das derartig geprägt ist, herauszulösen. Man darf den Herdentrieb da nicht unterschätzen. Es gibt Mutige (oder auch vielleicht sogar Wagemutige), die den Ausbruch versuchen und mit etwas Glück schaffen. Wenn wir aber ehrlich sind: Die meisten schwimmen doch mit der Masse mit. Wenn die Masse dann mit erigiertem rechtem Arm durch die Gegend läuft und passende Parolen skandiert, dann wird da halt mitgelaufen. Und wenn die Eltern und der Rest des sozialen Umfelds das dann abtut als "Hörner abstoßen" oder "Jugendsünden", statt einzugreifen, dann ändert sich auch nichts. Und das ist für mich der Ansatzpunkt, wo man die Strukturen aufbrechen muss. Sehr zeitintensiv, das gebe ich zu. Das geht nicht in kurzer Zeit. Das erfordert politische Bildung und den Anstoß zu eigenem Denken. Wie das allerdings in diese Köpfe jetzt noch hineinzubekommen ist, ist für mich aktuell ein Rätsel.

Aber wir können nicht ganze Landschaften abschreiben, nur weil dort eine (immer noch!) Minderheit ein System wiederhaben will, das schon einmal die halbe Welt zerstört hat.


- die Illusionen vom Westen lagen nur zum geringen Teil an
  schauerlichen Angebereien der Wessis, sondern daran, daß die
  DDR-ler daran glauben wollten. Ich kann mich an
  Diskussionen erinnern, in denen ich Probleme oder
  Herausforderungen im Westen erläutern wollte, etwa daß einem
  gebratene Tauben oder Videorekorder nicht in den Mund fliegen,
  oder daß sich nur wenige Leute einen Ausflug nach New York
  leisten können, diese Versuche aber von den Ossis massiv
  abgewürgt wurden. Man wollte sich seine Vorstellungswelt
  nicht von der Realität abwürgen lassen.

Da stimme ich Dir zum größten Teil zu. Wobei beide Teile miteinander verquickt sind - es gab ja westliche "Probleme", von denen man im Osten gar keine Kenntnisse hatte oder sie ausschließlich für SED-Propaganda hielt. Dass zum Beispiel im Westen ein guter Teil des Einkommens auch früher schon für die Miete draufging. Dass Grundnahrungsmittel oder Nahverkehrsmittel nicht subventioniert und damit deutlich teurer waren. Dass das dicke Auto oder das Haus, von dem die Bilder geschickt wurden, auf Pump gekauft war und man sich dafür hoch verschuldet hatte (Kredite gab es in der DDR ja praktisch nicht, damit konnte auch fast niemand was damit anfangen, was das bedeutet). Dass das Bruttoeinkommen (das dann Richtung Osten kommuniziert wurde) auch nicht mal näherungsweise dem Netto entsprach.

Aber Deine Beispiele sind schon sehr schön und treffend.
Ich erinnere mich (kann aber dazu beim besten Willen keine Quellen mehr benennen, könnte aber sogar das Statistische Jahrbuch gewesen sein), dass wohl relativ kurz nach der Wende der Anteil der Haushalte, die über einen Videorecorder verfügten, im Osten höher war als im Westen. Aber durch die Abschottung konnten vor der Wende erfolgreich Gerüchte die Runde machen in der Form "Im Westen, jaaaa, im Westen, da jeder(!) einen Videorecorder! Und wir? Wir haben nicht mal einen Farbfernseher!". Also war bei vielen einer der ersten Einkaufsgänge einer zum Kauf eines Videorecorders.
Auch die Sachen mit dem Reisen - klar konnte der "Wessi" überall hin. Ob er es sich leisten konnte und wenn ja, wie oft, danach hat man nicht gefragt. Und damals war ja der von Dir erwähnte Flug nach New York fast unbezahlbar, gar kein Vergleich zu heute.
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #17 am: 28. Mai 2019, 22:36:47 »
Zitat von: mork77
Es fiel der Nachkriegsgeneration in Deutschland bezogen auf das dritte Reich auch schwer. Und hier reden wir von "nur" 12 Jahren, die mit einem Krieg endeten. Trotzdem " Der Adolf hat die Autobahnen gebaut und alle hatten Arbeit!" Hörte man bis in die 80er.
Heute ist mit derartigen Märchen aufgeräumt worden.
Das habe ich auch 2005 noch gehört. Von Menschen, die in den 70ern geboren sind. Man konnte nachts das Fahrrad unabgeschlossen draußen stehen lassen, es gab kaum Kriminalität etc. "Da profitieren wir heute noch von" bezüglich der Autobahn und andere hilterhimmelnde Sätze auch letztes Jahr noch.
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Re: Feuilleton
« Antwort #18 am: 28. Mai 2019, 22:45:15 »
Nur mal was zu den Rahmenbedingungen: Die ostdeutsche Wirtschaft war kaputt, selbst einzelne "Leuchttürme" konnten da nix retten. Die Mehrzahl der Betriebe hinkte, was Maschinen, Produkte, Organisation etc. anging dem Westen mind. 10 Jahre hinterher, die Automatisierung hatte man dank reaktiver Planwirtschaft nicht in die Betriebe bringen können... trotz eines sehr ambitionierten "IT-Programmes" mit Kerngebiet um Dresden (das Saxony Valley hat 10 Jahre später davon profitiert, allerdings hatten die Genossen bereits in den 50/60igern erfolgreich eine sich entwickelnde volkseigene Halbleiterforschung abgewürgt). Moderne Buchhaltung und das ganze Instrumentarium der F&E und Marketing gab es in der DDR nicht. Es war nach 1990 schlichtweg "niemand" (nicht in signifikanter Stärke) da, der Unternehmen aufbauen und führen konnte... oder den Glücksrittern aus den gebrauchten Bundesländern Paroli bieten konnte. Jeder mit halbwegs Verstand und Mut ist weggegangen... weil es eben keine Strukturen für Karriere oder Erfolg gab. Das ist vielen Ossis nicht wirklich bewusst, sie geben einer Politik die Schuld, die Milliarden an Förder- und Sozialmitteln in die Regionen gepumpt hat, die in einer Marktwirtschaft aber keine langfristige Wirkmacht in der Wirtschaft entfalten können, wenn keine Wirtschaft da ist. Schaut man sich die Transferleistungen an, dann wird man verrückt: Zwischen 1991 und 2005 sind jährlich etwa 60-70 MRD € geflossen. https://www.bundestag.de/resource/blob/550094/8e17e37a176c0f9c69150314bed6894d/wd-4-033-18-pdf-data.pdf Da zu sagen, man hätte nix getan ist einfach Schwachsinn, weil es undifferenziert ist. Natürlich war die Giesskanne Kohls nicht wirklich wirksam, aber sie bedeutete auch, dass eben keine Region komplett abgeschrieben wurde.

Edit: Achja, die Mythen der DDR sind auch so eine Sache. Kriminalität gab es nicht, natürlich, offiziell durfte es keine geben^^ Schaut man sich die Akten von Stasi und VoPo an findet man die gleichen Dinge wie im Westen und wie heute wieder. Klauen gabs im großen Stil, der Trabbi-Anhänger hiess nicht umsonst Klaufix und wer ein Haus bauen wollte, der "organisierte" eben frei nach dem Motto: Wir müssen noch mehr aus den VEBs rausholen. Auch schön das mit dem Antifaschismus, offiziell war man ja per definitionem antifaschistisch, daher gab es keine Faschisten/Nazis in der DDR... es gab lediglich Fussballhooligans/Rowdytum und "verirrte Jugendliche", wobei man gegen Punks härter vorging als gegen rechte Skins. Die Wahrheit kannte jeder, nur wurde sie nur im vertrauten Kreis ausgesprochen... nach aussen hielt sich die offizielle linie bis heute.
« Letzte Änderung: 28. Mai 2019, 22:52:48 von Schreibtischtäter »
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #19 am: 28. Mai 2019, 23:26:27 »
Zitat
Klauen gabs im großen Stil, der Trabbi-Anhänger hiess nicht umsonst Klaufix und wer ein Haus bauen wollte, der "organisierte" eben frei nach dem Motto: Wir müssen noch mehr aus den VEBs rausholen.
Die andere Seite war: Wer 10 Häuser bauen wollte, musste Material für 11-12 rechnen. Und entweder hat fast nie jemand herausgefunden was mit dem Rest geschehen ist oder es wurde vertuscht - oder man hat halt selber auch irgendwann etwas beschaffen müssen und konnte beim Nachdenken nicht mehr tun, als Verständnis zu haben.
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Re: Feuilleton
« Antwort #20 am: 29. Mai 2019, 00:56:22 »
es gab ja westliche "Probleme", von denen man im Osten gar keine Kenntnisse hatte oder sie ausschließlich für SED-Propaganda hielt. Dass zum Beispiel im Westen ein guter Teil des Einkommens auch früher schon für die Miete draufging. Dass Grundnahrungsmittel oder Nahverkehrsmittel nicht subventioniert und damit deutlich teurer waren. Dass das dicke Auto oder das Haus, von dem die Bilder geschickt wurden, auf Pump gekauft war und man sich dafür hoch verschuldet hatte (Kredite gab es in der DDR ja praktisch nicht, damit konnte auch fast niemand was damit anfangen, was das bedeutet). Dass das Bruttoeinkommen (das dann Richtung Osten kommuniziert wurde) auch nicht mal näherungsweise dem Netto entsprach.
Ausnahmsweise mag ich dir widersprechen: Exakt diese Dinge waren mir (und einigen Bekannten) definitiv bewusst. Das waren keine Geheimnisse. Aber, die meisten DDRler in meinem Umfeld wollten 1990 das einfach nicht wahrhaben. Da bin ich voll bei Schkrampe.
Da wurde argumentiert, dass alleine das Arbeitlosengeld im Westen schon 2000 DM betragen würde. Pauschal. Netto. Bis Lebensende. :facepalm: Selbst erdachte Fake News. Zum Haareraufen.
Diese Leute haben dann ihre ersten DM in Pyramidenspiele (General3000) versenkt. Auch da war man als Warner schnell der Dummkopf, der ja keine Ahnung von "Investition" und Marktwirtschaft ("das Geld muss arbeiten!!!eins!1elf") hatte.
Nachdem die Veranstalter und das Geld weg waren, mutierte man zum Schuldigen, da man als Miesepeter nicht selber "investiert" und somit den Zusammenbruch verursacht hätte.

Ein sehr großer Teil der DDR-Bevölkerung war es mMn einfach nicht mehr gewohnt, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Schule, Ausbildung, Arbeitsplatz, Einkommen, Wohnung, Ehekredit, Kindergarten, FDGB-Urlaub. Alles war geregelt, alles war gesichert.
Mit der Wiedervereinigung sollte nun noch obendrauf ein hoher Lebensstandard bzw. garantierter Reichtum kommen.
Als sich dann die blauäugigen Hoffnungen in das westliche Schlaraffenland zerschlugen, brauchten solche Leute Schuldige für ihre Lebensträgheit.
Ausländer bieten sich da bekannterweise an.
Weshalb sich allerdings knapp 30 Jahre nach der Wiedervereinigung soviele Leute im Osten noch immer betrogen fühlen, ist rätselhaft.  :scratch:
 
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Offline BlueOcean

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Re: Feuilleton
« Antwort #21 am: 29. Mai 2019, 03:18:18 »
- die Illusionen vom Westen lagen nur zum geringen Teil an
  schauerlichen Angebereien der Wessis, sondern daran, daß die
  DDR-ler daran glauben wollten. ...

Ja. Aber die DDR-ler kannten das West-System nicht und hatten es nie erlebt. Sie konnten keine Erfahrung damit haben, sondern sie konnten sich nur aus früherer Propaganda, dem Fernsehen und Hörensagen ein paar Vorstellungen oder eben Illusionen davon machen.

Dann wurden sie nach der Wende in kürzester Zeit in dieses ihnen unbekannte System hinein geworfen und mussten sich darin mit vielen Ängsten und Unsicherheit sowie mit Unwissen und Unkenntnis irgendwie zurecht finden, sich daran gewöhnen, sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Sich verschätzen, plumpe, peinliche oder gar existentielle Fehler begehen, die neuen Grenzen finden, die neue Freiheit erlernen.



Ja. Aber die allermeisten West-ler kannten das DDR-System nicht, mussten es nie kennen lernen und kennen es bis heute nicht. Viele wollen bis heute an plumpe Vereinfachungen und peinliche Illusionen von dem DDR-System glauben, die mit der früheren Lebensrealität der DDR-ler kaum eine reale Schnittmenge haben.

Die West-ler mussten überhaupt nichts in ihrem Leben ändern oder sich umstellen. Sie mussten sich mit nichts auseinander setzen und die meisten haben sich bis heute nicht ernsthaft mit dem ehemaligen DDR-System beschäftigt. Wozu auch? Die Wetterkarte ist etwas größer geworden und statt Bonn ist jetzt Berlin Hauptstadt. Das war es doch.
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Offline Rabenaas

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Re: Feuilleton
« Antwort #22 am: 29. Mai 2019, 05:09:42 »
Als bekennende Zonengabi...

Ach du warst das!

...die die Wende begeistert und voller Hoffnung und den folgenden gefühlten Totalabsturz mit Leib und Seele mitgemacht hat...

Ich als Besserwessi habe schon Ende 1990 den "Aufbauhelfer" gemacht und bin - von wenigen Ausnahmen abgesehen - überall angeeckt, wenn ich Blut, Schweiß und Tränen prophezeite. Und wenige Monate später war ich dann das ♥♥♥, das auch noch rechtbehalten hatte.

Die Mehrheit der Menschen haben auch im Osten nicht die AfD gewählt.

Es gibt noch eine leise Hoffnung...

Es können also nicht alle Ossis doof sein.

Es gibt Ausnahmen?!  ;D

Also eine Lanze muß ich doch mal für die Ossis brechen: ihre Diktatur haben sie ganz alleine und  - was alles andere als selbstverständlich war - gewaltlos abgeräumt (man denke nur an die Ereignisse in China oder Rumänien im gleichen Jahr). Und ich habe im "Beitrittsgebiet" Menschen kennengelernt, mit denen ich noch heute befreundet bin und die ich nicht missen möchte. Andere auch, aber es gibt halt überall solche und solche.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline fingalickin

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Re: Feuilleton
« Antwort #23 am: 29. Mai 2019, 08:23:10 »
Zitat
Klauen gabs im großen Stil, der Trabbi-Anhänger hiess nicht umsonst Klaufix und wer ein Haus bauen wollte, der "organisierte" eben frei nach dem Motto: Wir müssen noch mehr aus den VEBs rausholen.
Die andere Seite war: Wer 10 Häuser bauen wollte, musste Material für 11-12 rechnen. Und entweder hat fast nie jemand herausgefunden was mit dem Rest geschehen ist oder es wurde vertuscht - oder man hat halt selber auch irgendwann etwas beschaffen müssen und konnte beim Nachdenken nicht mehr tun, als Verständnis zu haben.

Dieses Phänomen sozialistischer Prägung nennt man in Russland “kommunisieren”.
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #24 am: 29. Mai 2019, 08:59:13 »
Ausnahmsweise mag ich dir widersprechen: Exakt diese Dinge waren mir (und einigen Bekannten) definitiv bewusst. Das waren keine Geheimnisse. Aber, die meisten DDRler in meinem Umfeld wollten 1990 das einfach nicht wahrhaben. Da bin ich voll bei Schkrampe.

Du darfst mir nicht nur ausnahmsweise widersprechen, sondern auch generell. Insbesondere dann, wenn ich selbst dran schuld bin, wenn ich missverständlich schreibe.
Selbstverständlich wussten viele (dank Karl-Eduard  ;D ;D ;D), dass im Westen auch nicht alles eitel Sonnenschein ist, so wie sich das manche vorgestellt haben. Die von Dir erwähnten Beispiele kenne ich auch persönlich (nicht aus eigener Erfahrung, aber durchaus aus dem näheren Umfeld).


Ein sehr großer Teil der DDR-Bevölkerung war es mMn einfach nicht mehr gewohnt, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Exakt! Das ist eigentlich auch das, worauf ich hinaus will. Wenn so etwas schon bekannt ist - wieso unternimmt man dann nicht was dagegen? Natürlich nicht, indem man die Leute wieder an die Hand nimmt oder ihnen jeden Morgen sagt, dass sie vorm Anziehen der Schuhe die Hose anziehen sollten, weil sie das sonst nicht allein auf die Reihe kriegen. Nein, eher "Hilfe zur Selbsthilfe".


Weshalb sich allerdings knapp 30 Jahre nach der Wiedervereinigung soviele Leute im Osten noch immer betrogen fühlen, ist rätselhaft.  :scratch:

Weil es nach wie vor so schön einfach ist, die Schuld bei anderen zu suchen, statt bei sich selbst? Und es für manche Leute einfacher ist, Sozialleistungen zu beziehen, statt sich selbst ums eigene Leben zu kümmern? Weil es soooo anstrengend ist, sich persönlich weiterzubilden, um eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten, da nun mal keiner mehr Leute braucht, die schon zu DDR-Zeiten nur Hilfsarbeiten verrichtet haben? Weil die Leute nicht begreifen wollen, dass es sinnlos ist, der "guten alten Zeit" hinterherzujammern, statt den Blick nach vorn zu richten?



Jeder mit halbwegs Verstand und Mut ist weggegangen... weil es eben keine Strukturen für Karriere oder Erfolg gab.

Ja, wenn ich da diesen komischen Typen sehe, der mich jeden Morgen beim Rasieren anschaut. Oder die allerbeste Ehefrau von allen...


Das ist vielen Ossis nicht wirklich bewusst, sie geben einer Politik die Schuld, die Milliarden an Förder- und Sozialmitteln in die Regionen gepumpt hat, die in einer Marktwirtschaft aber keine langfristige Wirkmacht in der Wirtschaft entfalten können, wenn keine Wirtschaft da ist. Schaut man sich die Transferleistungen an, dann wird man verrückt: Zwischen 1991 und 2005 sind jährlich etwa 60-70 MRD € geflossen. https://www.bundestag.de/resource/blob/550094/8e17e37a176c0f9c69150314bed6894d/wd-4-033-18-pdf-data.pdf Da zu sagen, man hätte nix getan ist einfach Schwachsinn, weil es undifferenziert ist. Natürlich war die Giesskanne Kohls nicht wirklich wirksam, aber sie bedeutete auch, dass eben keine Region komplett abgeschrieben wurde.

Das war eben der Fehler, dass man angenommen hat, dass es ausreicht, nur schön viel Geld zu verteilen. Das führte aber nur dazu, dass man dann (Vorsicht: Übertreibung!) in einigen Ecken vergoldete Bordsteinkanten hatte. Die wahren Geldflüsse sahen dann aber anders aus. Aufgrund der Auftragsvergabe kamen dann vor allem Firmen aus dem Westen zum Zug, da durch den Umfang der zu erledigenden Dinge die Auftragsvolumina einfach so groß waren, dass es keine Firmen im Osten gab, die das hätten stemmen können (es gab leider auch viele Aufträge, die nicht so groß waren und dann trotzdem der Einfachheit halber an westliche Firmen gingen). Damit wurde zwar nominal Geld in den Osten und die Strukturen gepumpt, aber es ging anschließend wieder zurück in den Westen. Das war anders gedacht und geplant (hoffe ich zumindest), aber in der Realisierung sah es halt anders aus. Dazu kamen dann die von mir bereits erwähnten Verschwendungen öffentlicher Gelder, aus denen man dann etwas hätte machen können.
Bei der Gießkanne hätte m.E. eine engmaschige Überprüfung auf ihre Wirksamkeit geplant gehört. Und dann auch nicht Gießkanne, sondern punktuelle Tröpfchenbewässerung, um bei dem Bild zu bleiben.
Aber auch sonst reicht es nicht, einfach nur Geld zu verteilen. Das macht nur träge und faul, denn wozu soll ich mich selbst bemühen, wenn sowieso für mich gesorgt wird? Und zu dem "nur Geld verteilen" zähle ich auch die unsäglichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, mit denen versucht wurde, die Arbeitslosenstatistik zu schönen. Denn bei einer ernsthaften Betrachtung selbiger wäre sichtbar geworden, dass es erforderlich ist, andere Maßnahmen zu ergreifen. Und Maßnahmen wie Hilfsarbeiten beim Reinigen der örtlichen Gehwege sind zwar nützlich, bringen den Betroffenen aber nicht gerade ein Selbstwertgefühl und bringt sie auch nicht in den regulären Arbeitsmarkt zurück.

Eine endgültige Lösung habe ich natürlich auch nicht. Da sehe ich mich nicht als Fachmann. Aber wenn es die Vertreter des Volkes in der Politik auch nicht sind: es wird für jeden Sch... Geld rausgeworfen für Gutachten und Konzeptentwicklungen und was weiß ich (ich sage nur: Verteidigungsministerin). Dann muss ich mir halt die Fachleute ins Boot holen. An der Stelle fehlt dann aber das Geld und das Personal. Ich kenne selbst eine Sozialpädagogin im Sächsischen, die es geschafft hat, einige Jugendliche aus dem Milieu herauszulösen, indem sie sie erfolgreich zu einer aktiven Lebensführung gebracht hat und die jetzt auch wenigstens nicht mehr den Dunkelbraunen hinterherlaufen. Aber bei dem Arbeitspensum, das sie zu bewältigen hat, ist einfach nicht mehr drin als "einige". Sie sieht sich da schon manchmal als Sisyphos.
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Offline Rabenaas

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Re: Feuilleton
« Antwort #25 am: 29. Mai 2019, 09:18:35 »
Auch wenn ich das Blatt nicht sonderlich mag: interessante Analyse!
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Re: Feuilleton
« Antwort #26 am: 29. Mai 2019, 10:59:56 »
Auch wenn ich das Blatt nicht sonderlich mag

Das ist in der Tat interessant.

Noch interessanter ist es, wenn man diesen Artikel liest (der schon etwas älter ist, aber mir von FB heute wieder vorgesetzt wurde):


Zitat
LANDTAGSWAHLEN 1929
In Sachsen begann der Siegeszug der NSDAP

Schon Monate vor der Weltwirtschaftskrise: Bei der Landtagswahl am 12. Mai 1929 in Sachsen überraschte die NSDAP mit einer Verdreifachung ihres Stimmenanteils. Ein Stimmungswandel war der Hauptgrund.
Veröffentlicht am 12.05.2019

Spoiler
Vor jedem großen Erdstoß gibt es Vorbeben. Das gilt auch für die Politik. Bei der ersten Landtagswahl des Jahres erreichte die NSDAP am 3. Januar 1929 im winzigen Freistaat Lippe genau 2713 Stimmen, also 3,4 Prozent. Das war zwar das Doppelte wie im selben Wahlbezirk bei der Reichstagswahl 1928, aber immer noch marginal.

Im weitaus größeren Sachsen dagegen steigerte sich der Stimmenanteil der NSDAP bei der Wahl am 12. Mai 1929 auf mehr als das Dreifache – von knapp 38.000 auf rund 134.000 Stimmen. Die Dynamik der Erfolge für die Hitler-Bewegung nahm zu.

Woran lag das? Sicher an der Lage in der Reichshauptstadt. In Berlin regierte seit Ende Juni 1928 mehr lustlos eine große Koalition unter dem moderaten, recht bürgerlichen Sozialdemokraten Hermann Müller als Reichskanzler. Vor allem der linke Flügel der SPD drängte jedoch aus der Regierung hinaus, wollte lieber in der Opposition ihr linkes Profil schärfen.

Keine Rolle dagegen spielte die Weltwirtschaftskrise. Denn sie begann erst mit dem Schwarzen Donnerstag an der New Yorker Börse am 24. Oktober 1929 und schwappte im Frühjahr 1930 nach Europa – die deutsche Wirtschaft war 1929 noch nicht annähernd so vernetzt und von der globalen Konjunktur abhängig wie heute.

Deshalb spürte auch noch kein deutscher Wähler Mitte November 1929 die Folgen der Krise im fernen Amerika – und dennoch wurden die Kommunalwahlen in Preußen, Sachsen und Hessen für die Hitler-Bewegung zum großen Erfolg. Gegenüber ihrem Ergebnis bei der Reichstagswahl 1928 konnte die NSDAP ihren Stimmenanteil zum Beispiel in Berlin fast vervierfachen – von 1,6 auf 5,8 Prozent.

Der SPD-Reichstagsabgeordnete Ludwig Quessel analysierte das Wahlergebnis. Das „zur Einsicht und Umkehr mahnende Kennzeichen“ der Wahlen sei der „starke Aufstieg der Nationalsozialisten“, der „mit fast gesetzmäßiger Regelmäßigkeit überall in Erscheinung trat“, schrieb er.

Offenbar sei ein Stimmungswandel im Gange; der Umschwung weise „darauf hin, dass der Glaube an einen ruhigen Aufstieg des deutschen Volkes breiten Massen verloren gegangen und an seine Stelle die Sehnsucht nach der Gewalt als Retterin aus sozialer Not getreten“ sei.

Quessel schrieb hellsichtig: „Die nationalsozialistische Welle, die, mächtig ansteigend, am 17. November 1929 Preußen, Sachsen und Hessen überflutete, ist keine Zufallserscheinung. Sie ist ein Warnzeichen, das ernste Beachtung verdient.“

Zufrieden war natürlich die NSDAP-Spitze: „Es ist doch so gekommen, wie wir hoffen und glauben durften – ein überwältigender Aufstieg im ganzen Lande und vor allem in Berlin“, notierte der Gauleiter der Reichshauptstadt, Joseph Goebbels, in sein Tagebuch: „Das habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.“

Wähler aus allen sozialen Schichten, auch aus der Arbeiterschaft, hatten für die Nationalsozialisten gestimmt. Goebbels übertrieb jedoch, als er notierte: „Wir haben vor allem in proletarischen Gegenden starken Zuwachs. Dem Gesamtmarxismus jagten wir 70.000 Stimmen ab.“

Tatsächlich verlor die SPD mit 4,5 Prozent von allen Parteien am stärksten. Da KPD und DNVP bei einer etwas geringeren Wahlbeteiligung faktisch stabil blieben, die nationalliberale DVP sowie das katholische Zentrum leicht und die liberale Wirtschaftspartei auf niedrigem Niveau sogar deutlich zulegten, dürften 60.000 ehemalige SPD-Wähler zur NSDAP gewechselt sein. Diese Verschiebungen fanden allerdings nicht „in proletarischen Gegenden“ statt. Vielmehr verzeichnete die SPD in Arbeitergegenden Verluste von meist vier Prozent, die NSDAP dagegen Gewinne von rund 2,5 Prozent.

Deutlich höher war ihr Zuwachs dagegen in bürgerlichen Wohngebieten mit 6,5 bis 7,5 Prozent. Diese Gewinne lagen über den lokalen Verlusten der Sozialdemokratie. Die Hitler-Wähler konnten also nicht überwiegend aus vormaligen SPD-Anhängern bestehen.

Quessels Parteifreund Carlo Mierendorff vermutete: „Die NSDAP mobilisiert vor allem Nichtwähler, ja sie ist geradezu die ,ideale‘ Partei der Nichtwähler.“ Da es 1929 noch keine repräsentativen Vor- und Nachwahlumfragen gab, die Grundlage für seriöse Wechselwähleranalysen, waren gesicherte Angaben nicht möglich. Aber viel spricht dafür, dass der Aufstieg der Hitler-Bewegung zur Macht in Deutschland tatsächlich am 12. Mai 1929 in Sachsen begann.
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https://www.welt.de/geschichte/article193263635/Landtagswahlen-1929-In-Sachsen-begann-der-Siegeszug-der-NSDAP.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Feuilleton
« Antwort #27 am: 29. Mai 2019, 13:47:07 »
Nun, man kann von Ossis (und wessis) halten was man will, die Wahlergebnisse bei der Kommunalwahl bedeuten eigentlich "nur", dass viele Ostdeutsche nicht wissen, was sie wollen. Selbst die AfD weiss nicht, was sie will, sie ist keine genuine "DDR-Partei" wie die alte PDS, zumindest gemäß Wahlprogramm eher eine HardcoreAltFDP-Unternehmerflügel-Partei. Gleichzeitig gibts diese krude DDR-ölkische/Ostalgisch-nationalistische Rhetorik, die nicht zum Wahlprogramm passt. Die AfD greift damit die Stimmen derer ab, die "so nicht weiter wollen", aber auch keine Alternative haben. Die Mischung der AfD kann in der Fläche des Ostens nicht funktionieren, weil die "Feindbilder" nicht die grundlegenden Probleme sind. Die "Altparteien" und ihr Zustand im Osten sind mittlerweile ebenso Sympthom wie die Wirtschaftslage in der Fläche, die Ursachen liegen deutlich tiefer und sind durch Politik allein nicht anzugehen. Die Demografie ist ein Punkt, der sich in den letzten Jahren aber langsam drehte. Die Wirtschaft ist ein Punkt, wo aber Mrd. € auch nicht wirklich geholfen haben (die Wirtschaftsstrukturpolitik der DDR war nochmal ein ganz anderer Schnack, dort wurde für Ideologie extrem unvorteilhafte Entscheidungen getroffen, die ohne massive staatliche Intervention und Repression nach 1990 zerbrechen mussten, bspw. die Landwirtschaftsunterstützung zur Bremsung von Urbanisierung/Abwanderung in Großstädte, was 1990 umso mehr einsetzte). Schlimmer noch, mit der AfD in den Kommunen werden konkurrenzfähige Unternehmen abgeschreckt, denn konkurrenzfähig bedeutet international, bedeutet ausländer, bedeutet offene Geisteshaltung. Man sollte sich mal vorstellen, wenn ein ostdeutscher AfD-Bürgermeister mit einer Delegation chinesischer Investoren über die Ansiedelung von Unternehmen verhandelt :D
 
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Re: Feuilleton
« Antwort #28 am: 29. Mai 2019, 15:09:35 »
Zitat
LANDTAGSWAHLEN 1929
In Sachsen begann der Siegeszug der NSDAP

Was mich bei dem Artikel etwas befremdet (aber vielleicht bin ich auch nicht in der Lage, die Wahlergebnisse richtig zu lesen oder zu deuten):
In Sachsen lag der Stimmanteil der NSDAP bei der Landtagswahl 1929 gerade mal bei 4,96% (1926: 1,6%).
In Baden war das Ergebnis 1929 (zugegeben erst im Oktober, aber laut Artikel hat sich ja sowieso die Weltwirtschaftskrise nicht so schnell ausgebreitet) bereits bei 6,98% (1925: 1,16%).
In Oldenburg hatte die NSDAP in 1928 bereits 7,52% der Stimmen.
In Bayern war man 1928 auch bereits bei 6,13%.

Dann vergleicht man in Lippe die Ergebnisse der Landtagswahl von 1929 (3,35%) mit denen der Reichstagswahl von 1928 (2,06%), was das 1,6-fache ausmacht.
Für Sachsen tut man das aber nicht - hier lag man 1928 (Reichstag) bei 2,72% und 1929 (Landtag) bei 4,96% - das 1,8-fache, also nicht gerade sooo viel Unterschied, wenn man beim Vergleich der beiden Wahlen bleibt.

Und der Hinweis auf den "winzigen Freistaat Lippe" ist mir auch nicht ganz verständlich, es sei denn, dass dieser traditionell eine völlig andere politische Ausrichtung hatte.

Fakt ist, dass die Stimmanteile der NSDAP fast überall ab 1928 förmlich explodiert sind (ist schön auf den Grafiken unter http://www.gonschior.de/weimar/index.htm zu sehen). Ausnahme ist z.B. Bayern, da dort z.B. die erzkonservative BVP ihren Stimmenanteil halten konnte. In Bayern fällt auf, dass die SPD direkt vor der Machtübernahme deutlich mehr Stimmenanteile in Bayern hatte als bei der Landtagswahl in 2018.
Aber sonst vermag ich nicht zu sehen, dass Sachsen da wirklich so extrem aus der Masse herausgestochen hat.
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Feuilleton
« Antwort #29 am: 30. Mai 2019, 19:54:26 »
Als bekennende Zonengabi, die die Wende begeistert und voller Hoffnung und den folgenden gefühlten Totalabsturz mit Leib und Seele mitgemacht hat, macht mich diese Diskussion schon etwas betroffen. Ich lese hier zu viele Pauschalaussagen und -vermutungen, gegen die ich nicht angehen möchte - zumindest nicht hier.

Ich bitte einfach nur darum, auch die andere Seite zu sehen: Die Mehrheit der Menschen haben auch im Osten nicht die AfD gewählt. Es können also nicht alle Ossis doof sein.

Ein neuer Artikel zum Thema:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-in-gera-sergej-lochthofen-loest-streit-ueber-loser-stadt-aus-a-1270064.html