Autor Thema: Breitbart News - Trump exportiert Aluhüte  (Gelesen 7218 mal)

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Offline D.B.Cooper

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Na, das halte ich für etwas schnell geschossen, Leipzig und Dresden mögen die locations sein, wo der Wahnwitz am krassesten celebriert wird, das sagt uns aber noch nicht allzuviel darüber wer genau da herumbölkt.
OBM Leipzig seit 1990: immer SPD
OBM Dresden seit 1990: entweder CDU oder FDP

Legida setzt sich in Leipzig überhaupt nicht durch. Kaum Teilnehmer, aber viele Gegenveranstaltungen. In Dresden dagegen ist Pegida immer recht gut besucht.

Sorry, L und DD kann man bei diesem Thema überhaupt nicht einen Topf werfen!
« Letzte Änderung: 23. November 2016, 12:33:48 von D.B.Cooper »
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Offline Aluhutträger

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Es war nicht meine Absicht Leipzig und Dresden qualitativ zu vergleichen, denn das Dresden da im Punkto Konzentration ein anderes Kaliber ist als Leipzig ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisenondern es ging mir primär erst einmal um den Vergleich Sachsen vs. Thüringen, wo ich die politischen Rahmenbedingungen für solche Aktionen in Sachsen eben doch günstiger sehe.
Das man dann auch innerhalb Sachsens die Standorte noch einmal differenzieren kann und sollte, ist dann der nächste Schritt.
In Leipzig scheint sich das einigermaßen totgelaufen zu haben, stellt sich also die Frage warum? Haben die Leute es sich anders überlegt und beschlossen auf einmal keine selbsternannten "Wutbürger" mehr sein zu wollen oder haben sie gemerkt, dass sie in Leipzig schlicht mehr Gegenwind erleben als in Dresden? Strategisch gesehen wäre Leipzig als Standort günstiger gewesen weil zentraler gelegen, vielleicht ohne selbsternannte gallische Dörfer im Erzgebirge im direkten Umland, dafür aber mit einem nach Sachsen-Anhalt und Thüringen hineinreichende Einzugsbereich während Dresden irgendwo sprichwörtlich am rechten Rand der Republik liegt, deswegen wäre, wie gesagt Leipzig der sinnvollere Standort gewesen um den Mobb zusammen zu trommeln und ich kann mir auch vorstellen, dass das Abruppte erscheinen der dortigen Phänomene und auch das doch relativ zügige Abebben möglicherwese damit was zu tun hat, dass reichlich Pack von außerhalb mobilisiert wurde und dort angekarrt kam, dann aber merkte, dass möglicherweise seitens der Stadt dort mehr Schwierigkeiten gemacht wurden als anderswo und deswegen weiterzog.
Kann ich nicht beweisen, ist nur eine hypothetische Überlegung, würde aber erklären, warum es ausgerechnet Sachsen derartig trifft, während andere DDR-geschädigte Regionen sich augenscheinlich ruhiger verhalten, nämlich einfach deswegen, weil die schlimmsten Krawallbrüder und -Schwestern lieger dort ihre Gesinnung demonstrieren gehen, wo sie weniger Repressionen zu befürchten haben.

Wie gesagt, alles Spekulation meinerseits aber ich kann es mir sehr gut vorstellen.
 

Offline rtk

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Wie gesagt, alles Spekulation meinerseits

Diese Spekulationen sind etwas, nun ja, rationalistisch. Entwicklungen von der Größenordnung und Dynamik wie Pegida im Herbst 2014 entstehen m.E. nicht aus strategischem Kalkül, sondern sind als emergente Phänomene wesentlich irrationaler und komplizierter zu erklären. Eine weitere mögliche Erzählung von mir: Pegida war weniger ein Ergebnis von Mobilisierung (wie Hogesa), sondern baute tatsächlich zum großen Teil auf Menschen aus Dresden und Umgebung. Legida in Leipzig folgte, so weit ich weiß, erst einige Zeit nach dem Anwachsen der Demos in Dresden, und versuchte einen Übertrag, der aus verschiedenen lokalen Gründen scheiterte (wenn man das jetzt schon so sagen kann). Ich denke, das hat viel mit der Entwicklung in Leipzig in den 90ern zu tun, als in Teilen der Stadt Neonazis sehr dominant wurden und sich (teils als Reaktion) auch eine wehrhafte linke Szene entwickelte. Leipzig war da in vielem um einiges härter als Dresden. Inmitten der jahrelangen jugendlichen Straßenkämpfe um die äußeren Bezirke duckte sich das Leipziger Bürgertum zwar größtenteils erschrocken weg, konnte diese Erfahrungen aber auch recht geschickt mit Stadt- und Standortpolitik verbinden (Quartiersmanagements, rechtsdominierten Plattenbau wie in Grünau zurückbauen, linke Szene in Creative-City-Kram einbetten). Vor allem aber klopft sich das Dresdner Bürgertum noch heute wegen der Montagsdemos auf die Schulter im Glauben, die Leipziger hätten im wesentlichen die DDR zu Fall gebracht. Die hatten ihre Revolution schon und sind deswegen in ihrem Konservativismus bislang deutlich weniger rechtslastig als die Dresdner Bürger. Diese konnten ihre eigene Revolution erst mit Pegida nachspielen und sich so das "Wir sind das Volk" aneignen. Auf viele Weisen ist Leipzig mehr nach Berlin orientiert als nach Dresden, deswegen haben z.B. Legida und Bärgida (nebst Gegendemos) auch einen recht ähnlichen Charakter, finde ich.
 

Offline Chemtrail-Fan

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Ich habe es früher nicht wahrhaben wollen, bin jetzt aber auch der Meinung, dass da das "Tal der Ahnungslosen" eine nicht unwesentliche Rolle spielt. In Leipzig war das "Westfernsehen" praktisch problemlos zu empfangen. In Dresden und den umliegenden Hochburgen war das nicht der Fall. Da gab es größere Areale, die das "Westfernsehen" nur vom Hörensagen kannten.
Dabei kommt es keinesfalls darauf an, dass das "Westfernsehen" irgendwie besonders gut gewesen wäre (was es nicht war), aber man konnte sich als DDR-Bürger zumindest ein Bild davon machen, was die andere Seite von sich selbst und von der DDR hält.
Und das war für Mitdenkende doch durchaus auch ernüchternd.
Die Landsleute in Dresden und Umgebung hatten diese Möglichkeit nicht. Damit entstand dort irgendwie diese "Lügenkresse"-Haltung, die dann aber kurioserweise auch auf das vormalige "Westfernsehen" übertragen wurde. Hauptsache, es handelte sich um "Staatsfernsehen", auch wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk das zumindest nicht durchweg rechtfertigt (wenn ich die Wandlung des BR sehe, der sich vom reinen CSU-Sender zum wenigstens teilweise kritischen Rundfunk gewandelt hat...).

Aber vielleicht kann @dieda was aus eigener Anschauung beisteuern. Ich war ja auch nur ein paar Jahre lang Wahl-Dresdner (und ansonsten "Westfernseh"-verwöhnt...  ;D ).
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Offline dieda

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@Aluhutträger

ganz einfach:
Dresden ist der Vorrort von Freital. #mussmanwissen

Und Dresden ist die Partnerstadt von Hamburg.
#mussmanauchwissen

Und wenn Du den Joke nicht gleich verstehst und/oder gerne weiterspekulieren willst, dann lies mal hier:
https://www.nsu-watch.info/2016/11/hamburg-und-der-nsu/

Und noch eine kleine Gedankenstütze: Auffliegen des NSU war am 04.11.2011. Richtig? Fällt Dir zu einem 04.11. und zu Hamburg vielleicht noch was ein? Mir schon und sogar in Verbindung mit dem Namen "Mahler". HTH.
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Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 

Offline Sandmännchen

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soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 

Offline D.B.Cooper

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Freital und die Sächsische Schweiz sind kackbraun. Von dort ist es ein Katzensprung bis DD.

Die Mehrzahl der Dresdner schämen sich für Pegida. Schaden ist bereits angerichtet. Kaum jemand will noch an der Dresdner Uni Vorträge halten.

Und mit Dynamo Dresden hat man ja auch noch ein "brilliantes" Aushängeschild. Aber das nur am Rande.
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Offline hair mess

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Mich zieht es auch nicht mehr sehr in eure Schweiz, so schön das Wandergebiet auch ist.
Davon träum ich mal. Aber, wenn ich mir denke, was ich da bei manch einem Fest, oder bei einem Getränkemarkt einmal erlebt und mir habe anhören müssen. . . Und das war noch weit vor Pegida - - -
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Aluhutträger

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Diese Spekulationen sind etwas, nun ja, rationalistisch. Entwicklungen von der Größenordnung und Dynamik wie Pegida im Herbst 2014 entstehen m.E. nicht aus strategischem Kalkül, sondern sind als emergente Phänomene wesentlich irrationaler und komplizierter zu erklären. Eine weitere mögliche Erzählung von mir: Pegida war weniger ein Ergebnis von Mobilisierung (wie Hogesa), sondern baute tatsächlich zum großen Teil auf Menschen aus Dresden und Umgebung. Legida in Leipzig folgte, so weit ich weiß, erst einige Zeit nach dem Anwachsen der Demos in Dresden, und versuchte einen Übertrag, der aus verschiedenen lokalen Gründen scheiterte (wenn man das jetzt schon so sagen kann). Ich denke, das hat viel mit der Entwicklung in Leipzig in den 90ern zu tun, als in Teilen der Stadt Neonazis sehr dominant wurden und sich (teils als Reaktion) auch eine wehrhafte linke Szene entwickelte. Leipzig war da in vielem um einiges härter als Dresden. Inmitten der jahrelangen jugendlichen Straßenkämpfe um die äußeren Bezirke duckte sich das Leipziger Bürgertum zwar größtenteils erschrocken weg, konnte diese Erfahrungen aber auch recht geschickt mit Stadt- und Standortpolitik verbinden (Quartiersmanagements, rechtsdominierten Plattenbau wie in Grünau zurückbauen, linke Szene in Creative-City-Kram einbetten). Vor allem aber klopft sich das Dresdner Bürgertum noch heute wegen der Montagsdemos auf die Schulter im Glauben, die Leipziger hätten im wesentlichen die DDR zu Fall gebracht. Die hatten ihre Revolution schon und sind deswegen in ihrem Konservativismus bislang deutlich weniger rechtslastig als die Dresdner Bürger. Diese konnten ihre eigene Revolution erst mit Pegida nachspielen und sich so das "Wir sind das Volk" aneignen. Auf viele Weisen ist Leipzig mehr nach Berlin orientiert als nach Dresden, deswegen haben z.B. Legida und Bärgida (nebst Gegendemos) auch einen recht ähnlichen Charakter, finde ich.

Dann muss ich mich an dieser Stelle glaube ich etwas deutlcher erklären. Ich halte nicht PEGIDA insgesamt für ein auf Mobilisierung beruhendes Phänomen, damit würde man es sich sicherlich zu einfach machen. Ich bin aber durchaus der Meinung, dass Mobilisierung bei der Ausbreitung, Nachahmung und dabei, die Sache am Leben zu erhalten, möglicherweise eine Rolle spielt.

Somit möchte ich gar nicht bestreiten, dass das Dresdener Umland ein gewaltiges Problem darstellt. Allerdings möchte ich differenzieren zwischen Strippenziehern (Das Ding mag sich nicht auf Kommando gebildet haben, aber bei den ganzen nicht mehr durchsichtigen Verbandelungen mit der AfD gehe ich davon aus das da schon seit längerem auswärtige Einflüsse, die ein Interesse daran haben das am Leben zu erhalten eine Rolle spielen).

Wenn man in diesem Zusammenhang von Revolution oder eher Reaktion spricht, lass uns doch einmal anfangen wie ein Reaktionär zu denken.

Was also tun um genügend Einfluss zu bekommen? Schritt eins, wenn sich meine Richtung irgendwo durchzusetzen beginnt, alle Kräfte dahin, um die Chancen zu verbessern. Schritt zwei, Ausdehnung des ganzen, denn mit 2 halben Provinzen macht man keine Revolution, sondern wird allenfalls von der Staatsmacht zur Raison gebracht werden, wenn man beginnt, es zu weit zu treiben.

Selbst wenn der rechte Sumpf alles, was er an Organisationstalent hat, zusammenzieht, so lange Dresden der einzige hot-spot ist, können sie damit nicht viel mehr als das Erzgebirge und vielleicht die beiden Lausitzen auftrommeln, darüber hinaus werden sie die Mitläufer kaum noch bewegen können.

Deswegen denke ich mir, dass diejenigen, die den ganzen Kram organisieren (denn an eine reine Nachahmungsklamotte glaube ich da nicht), versuchen,

a) die Sache am Kochen zu halten,
b) sich weiter ins Land hinein zu fressen (hier bieten sich Leipzig und Berlin sicherlich an).

Um es kurz auf den Punkt zu bringen: ich denke, dass nicht unbedingt ein Großteil der PEG♥♥♥en überregional hinzugezogen wird, wohl aber, dass sich die Scharfmacher und Radikalinskis sehr mobil zeigen und die der Sache noch einmal ordentlich Schub geben, demnach wären Bevölkerungsdichte + Pack-Dichte + Dichte der Anführer des Packs größer als in anderen Regionen Ostdeutschlands, dem dann mindestens einer dieser Faktoren abgeht. Mobilisierbaren Pöbel gibt es in jedem Sozialen Brennpunkt der Republik, machen wir uns nichts vor. Die Frage ist daher, denke ich, eher

a) gibt es genügend Antreiber?
b)wie geht die übrige Bevölkerung damit um
c) wie geht die regional zuständige Ordnungsmacht damit um.

Diese Ausgangsbedingungen scheinen in Dresden günstiger als anderswo, das ist richtig.
« Letzte Änderung: 24. November 2016, 17:47:20 von Sandmännchen »
 

Offline dieda

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Wo kommen die Leute der Dresdner Pegida überhaupt her? Aus der Stadt Dresden? Aus dem Umland? Weiter weg?

Ähäm aus dem Neuschwabenland und zwar über die niegelnagelneue Autobahn in der Hohlerde mit deren geheimen Hinterausgang im Erzgebirge aus dem nationalsozialistischen Untergrund?  ;)
SCNR

Aber mal Spaß beiseite, ganz so simpel war und ist diese gesamte Gemengelage hier in Sachsen nun wirklich nicht. Es kommen rein regionale Komponenten aber auch landesweite und sogar globale Trends zusammen.

Ich versuche es mal, und im Gegensatz zu einigen anderen hier im Forum vertrete ich nämlich diesbezüglich durchaus die Auffassung, dass die Sachsen in einigen Punkten einfach mal wieder und teilweise auch unfreiwillig "Vorreiter" einer auch allgemeinen Entwicklung ist, wenn auch keiner sehr positiven und wobei ich dies nicht nur auf die konkrete Ausprägungen (PEGIDA, hohe Reichiansammlungen) beziehe.

Unsere Ur- Reichis aus der Anfangsszeit wie Ebel waren vermutlich wirklich nur ein Spinnertrüppchen mit Neigung zu antiquierten Uniformen und lustigen Ypsausweisen, die allenfalls andere Spinner anzogen, also allenfalls ein Fall für die Freaks des Skurrilen oder die Titanic, obwohl ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob "unser" Peter Weinmann" nicht vielleicht sogar dieser Peter Weinmann sein könnte. Aber irgendwas ist dann so um 2010/2011/2012 passiert, dass diese kleine und skurrile Splittergruppierung so massiv an Zulauf gewinnen konnte.

Ich nenne mal ein paar Stichpunkte, die mit da hineingespielt haben könnten: die Echokammern der neuen sozialen Medien, die allgemeine Erschließung neuer Themenfelder wie Esotherik, der Berliner "Chemtrailprozess" mit Kachelmann, der Frust und allgemeine Abbau bei Polizei und Justiz und ca. 2011 kündigte der Staat auch noch der Rockerszene den Kampf an.

Jedenfalls schreibt September 2011 das Vorstandsmitglied der sächs. Polizeigewerkschaft Volker Schöne seine berühmte "Ich habe Angst!"- Rede und bald ist die DPHW unter ihm als selbsternannten General geboren, auch ist ab dem 04.11.2011 der schon fast vergessene Rechtsextremismus wieder im öffentlichen Bewußtsein zurück (Zwickau liegt ja auch noch in Sachsen) und nach Aussagen einer ehemaligen Userin hier im Forum soll Ebel in etwa dieser Zeit ausgerechnet in ostdeutschen Kampfsportstudios für seine "Sache" geworben haben, was somit ein neues "Zielpublikum" in Richtung "erlebnisorientierte Fußballfans" erschlossen haben könnte, der Rest könnte Gruppendynamik sein.

Ende 2012 ist dann das Thema "Reichsbürger" erstmalig und nach dem Vorfall im sächsischen Bärwalde bei Meißen in Verbindung mit Gewalt in der Presse. Die DPHW, eine bis 400 Mann starke Gruppe von teilweise "Intensivstraftätern" (K. Köditz) bestand ja auch nicht nur ausschließlich aus echten Sachsen, sondern war, hier auch wieder über das Internet, bereits mehr oder weniger stark ganz bundesweit organisiert, der Vorfall hätte sich also auch in einer anderen Gegend zutragen können.

2013 kommt nun ein exentrischer Bratwurstverkäufer aus dem Dresdner Umland, ein gewisser Lutz Bachmann hier ins Spiel, allerdings noch in einer ganz anderen Rolle und zu einer Zeit, als den Dresdnern und den Menschen an den Nebenflüssen der Elbe nach 2002 nun schon das zweite (!) Mal (viele haben das als besonders traumatisierend wahrgenommen) und trotz aller Erklärungen der Neocons, dass es ja eigentlich gar keinen Klimawandel gäbe, das Wasser der Elbe bis zum sprichwörtlichen Hals steht.

Der agile und lustige "Partykönig" Bachmann, und das muss man ihm mal zu Gute halten, war damals der ganz undemokratisch gewählte "Leiter" vom "Orgateam" der sich via der neuen sozialen Medien sogar effizient selbstorganisierten Hochwasserhelfer bei der Elbeflut 2013. Hier spielte die Bedeutung von Facebook als Nachrichtenzentrale das erste Mal eine sogar entscheidende Rolle. Auch das dazugehörige Lagezentrum bzw. die Sandsackabfüllung der Fluthelfer lag ausgerechnet im Dresdner Dynamostadion, sprich auf den eilig errichtenten Hochwasserdämmen stand plötzlich eine Art gelebte "Querfront in der Not". Das war schließlich auch ein Novum. Und Dresden hatte Glück, die Dämme hielten und Bachmann bekam (m.E. zu Recht) dafür einen Preis.

Hier hätte nun die Geschichte mit einem Happy End schon zu Ende sein können sein können, aber es kam noch was anderes, denn schon Mai 2014 "erleidet" Dresden die nächste "Natur"-Katastrophe, zumindest aus Sicht von Teilen der Bevölkerung  ;). Die CDU verliert errutschartig im Dresdner Stadtrat und ein Bündnis linker Parteien im Verein mit den freien Wählern bilden nun eine gemeinsame rot- rot - grüne Mehrheit, die dann später auch noch einen FDP- Bürgermeister unterstützen sollten. Skandal! Gewisse Parallelen zu Ähnlichkeiten in der aktuellen Situation in D. angesichts schwindender Mehrheiten bei den großen Parteien will ich jetzt mal lieber nicht ziehen...  :snooty:

Und als dann im Sommer 2014 gleich noch das zweite sächsische Quasi- Erdbeben folgte und auch noch die bislang fast 25 Jahre alleinregierende sächs. "Einheitspartei" ihre Mehrheit verliert und eine große Koalition eingehen musste, was schließlich noch weitere Auswirkungen die Finanzierung von vielen öffentlichen Bauvorhaben hatte, sahen Teile der der Bevölkerung jetzt gleich "das Ende nahe". Wieder andere, kleinere Teile könnten (:spekulatius:) sich aus verschiedenen, auch aus niedrigen Beweggründen nun ganz dem neuen- alten "Kampf gegen Links" und gegen die "rote Socken" in ihrer plötzlich "bedrohten Heimat" und damit besonders dem heldenhaften Kampf gegen den fürchterlichen "Linksfaschismus" im Allgemeinen und im Dresdner Stadtrat im Besonderen ;) verschrieben haben. Sprich, das war die Stunde der klassischen "Patrioten" eben....  ;)

Und um das besser zu verstehen muss man wissen, dass z.B. die Personalie vom Sohn des Vizeministerpräsidenten Dulig (SPD) bei diversen Links- Rechts- Auseinandersetzungen wiederholt eine wichtige Rolle spielt (vergl. "Gruppe Freital" alias "Sachsen Antiantifafrei") Selbst der CDU- Jusitzminister Gemkow, der sich der scheuklappenfreien juristischen Aufarbeitung linker wie rechter und auch der Reichsbürgerstraftaten verschrieben hatte, erlebte 2015 einen Anschlag auf sein Privathaus.

Nun, das alles ist nun der zum einen sächsisch- politische, und zum anderen der klimawandelbedingte sowie der durch neuen sozialen Medien ermöglichte Hintergrund, vor dem sich ab Ende 2014 (auch wieder mobilisiert via Facebook) in Verbindung mit einem durchaus medienwirksamen Logo bzw. Namen die nun plötzlich "besorgten Bürger" unter der Leitung von o.g. Ex- Fluthilfekoordinator und Fußballfreund Lutz Bachmann trafen und den öffentlichen Raum besetzten. Ging es ja mal wieder um eine "gute Sache", schien es zumindest. Die Rekrutierung dieser Urpegida hatte anfänglich auch noch viel mit Bachmanns alten Party- und Fluthilfekontakten zu tun, es kamen dazu die mehr oder auch weniger erlebnisorientierten "Sportfreunde" (auch Football und Eishockey!) aus Dresden selbst sowie von deren befreundeten Sportvereinen des Umlandes bis nach Südbrandenburg und bis runter ins Voigtland. Dann kamen die Freunde Schickimicki- Dresden- Unit und der sonstigen Partyszene aus Dresden und Umgebung sowie die Freunde und Bekannten der Orgas und dazu wieder deren Freunde und Bekannte u.s.w.. Bald gesellten sich auch die üblichen C&A- Jackenrentner, die gefühlt auch schon seit 1913 unter ihrer DDR- Diktaturträger- "Strafrente" leiden sowie jene hinzu, die es "denen da oben" mal endlich zeigen wollten. Trotzdem war die PEGIDA noch lange eher eine sonderliche Mischung aus scheinbar- harmlos- schrägem "Party- und Klassentreffen" (ich erinnere mich noch an die grausigen "Weihnachtsgesänge" 2014) und damit eben auch kein 1:1 Exportschlager, weil für den Export einige wichtige Dresden- Zutaten fehlten. Die kam erst mit der Verschärfung der Sprache und deutlicheren politischen Ausrichtung.

Nachdem sich also langsam der harte Kern und deren wahre Gesinnung deutlich herausgeschält hatte, spätestens nach Wilders "Besuch", haben sich aus dieser Dresdner Sonderedition von "Wir sind das Volk" zuerst die Partyfreunde und dann die Freunde der Freunde bisweilen mit Grausen, dann die, "die es denen mal da oben mal" zeigen wollten aus Frust und schließlich die C&A- Jackenfraktion aus Ermattung zurückgezogen, aber es dauerte eben, da die Echokammern von Facebook noch eine eigenen Gegen- Wirklichkeit bildeten. Auch spielten mehr oder weniger offene Sympatien der Polizisten bis hoch in Leitungsebenen bei PEGIDA lange eine systemerhaltende Rolle.

Seit also ca. einem Jahr stabilisert sich PEGIDA nun bei ca. 1500- bis max. 4000 Teilnehmern und obwohl sich alles längst totgelaufen und Bachmanns Ruf gänzlich ruiniert scheint, besteht der verbliebene "harte Kern" noch immer nicht nur aus ausschließlich Rechtsextremen, sondern da sind immer noch, ich schätze mal bis fast 50%, auch solche dabei, die man eher unter dem typisch "sächsisch- Lausitzer Granitschädel" einordnen könnte, also eine hier in der Gegend bisweilen auch häufig verbreitete Form von besonderem Beharrungssvermögen und Sturheit.  ;)

Sicher ist vieles an PEGIDA tatsächlich ein sächsischer Sonderfall und das Ganze hat selbst noch eine eigene sächsische Vorgeschichte bis 1933, was hier allerdings zu weit führen würde, aber sich einzubilden, andere Gegenden von Deutschland seien von solchen Entwicklungen gänzlich verschont, halte ich für gefährlich und arrogant. Vielleicht sind sie (Achtung, Sarkasmus) nur noch nicht "soweit".  ;)
HTH
« Letzte Änderung: 24. November 2016, 16:47:52 von dieda »
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Offline dieda

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Ups, Fundstück:
 ???

Also von Donald Trump geht es über die TD Trump Deutschland zu Hans- Hermann- Tiedje sowie über die Marseille- Kliniken mit dem Ex- Oberst der NVA Dietmar Enderlein aias IM "Rolf Jakob" und wieder mit Hans- Hermann Tiedje als dortige Aufsichtsräte zum inzwischen vorbestraften Ullrich Marseille und von dort geich zur Partei rechtsstaatlicher Offensive bzw. der Schill- Partei in nur 3 Schritten...
 :shifty:  :o

Ähäm, wo war jetzt bei uns nochmal die hausinterne Ausgabestelle für die Aluhüte?  :scratch:

Die TD Trump Deutschland AG:

Zitat
TD Trump Deutschland AG war ein im August 2000 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen der Trump Inc. USA und der Marseille-Kliniken Hamburg. Ziel war die Vermarktung von Immobilien unter dem Namen Trump und das Errichten von Hochhäusern. Zu diesem Zweck verfügte das Unternehmen über das Namensrecht für sechs Jahre. Nach eigener Darstellung wurde das Unternehmen mit einem Stammkapital von 4 Mio. Euro je zur Hälfte von der Trump USA und den Marseille-Kliniken getragen. Die Leitung des Unternehmens übernahm Hans Ulrich Gruber, ein ehemaliger Vorstand des Thyssen-Konzerns. Zeitgleich war Gruber auch Vorstand der TD Artos AG zur Vermarktung von Fonds-Papieren unter dem Zeichen Trump, und Aufsichtsratsvorsitzender der Marseille-Kliniken AG. Donald Trump schied 2001 aus dem Aufsichtsrat aus.[1] Die Einzahlung von 2 Mio. Euro in das Gemeinschaftsunternehmen durch Trump USA war Gegenstand eines Rechtsstreits in New York zwischen den beiden Gesellschaftern. Das Unternehmen wurde im April 2005 aufgelöst.[2] Im Juni 2005 ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung gegen die Marseille-Kliniken, da sie für die TD Trump Deutschland als hundertprozentige Tochter des Unternehmens vollständig habe einstehen müssen; Marseille bestritt den Vorwurf mit dem Hinweis, seit August 2000 sei Trump USA wieder als Gesellschafter mit einem 50-Prozent-Anteil eingestiegen.[3]

Nachdem 2000/01 Hochhausprojekte in Berlin und Frankfurt am Main gescheitert waren (siehe Millennium Tower),[4] wurden die Aktivitäten auf Stuttgart konzentriert, wo die Planungen für einen Trump Tower auf dem Pragsattel, mit ca. 250 Mio. Euro Investitionssumme, 55 Stockwerken und 220 Metern das höchste Gebäude Süddeutschlands, am weitesten fortschritten. Im Mai 2001 wurde das Projekt[1] und im Oktober 2001 ein Entwurf Peter Schwegers präsentiert.[5] In allen drei Städten erhielten die Vorhaben ein intensives Presse-Echo; in Stuttgart zweifelten die Zeitungen am Umfang der Beteiligung Donald Trumps. Der Gemeinderat, der die Finanzierung als nicht gesichert ansah, verweigerte dem Projekt am 21. Januar 2003 in einer Sitzung des beschließenden Ausschusses für Umwelt und Technik die Genehmigung. Zur Erstattung der Planungskosten wurde ohne Erfolg ein Prozess gegen die Stadt geführt.[6]

Die Gremien zu dem Zeitpunkt, als das Projekt in Stuttgart aktiv betrieben wurde, waren wie folgt besetzt (die US-Vertreter erschienen nicht zu den Sitzungen):
Vorstand  
Hans Ulrich Gruber

Aufsichtsrat
Vertreter Marseille-Kliniken
Ulrich Marseille (Vorsitz)
Estella-Maria Marseille
Hans-Hermann Tiedje
   
Vertreter Trump USA
Donald Trump (stellvertretender Vorsitz)
Dino S. Bradley
George H. Ross

TD Trump Deutschland AG
Rechtsform    Aktiengesellschaft
Gründung    2000
Auflösung    2005
Sitz    Berlin
Leitung    Hans Ulrich Gruber, Ulrich Marseille, Donald Trump
Branche    Immobilien
Stand: 30. Oktober 2016

Belege
1. Marco Dalan: Der Turmbau zu Schwaben. In: Die Welt, 14. Mai 2001.
2. Thomas Durchdenwald: Serie: Ablage P (4). Der Trump Tower – eine Luftnummer. In: Stuttgarter Zeitung, 2. Januar 2010 (Seite 2).
3. Nebenwerte Marseille-Kliniken: Aktie ringt um Aufwärtstrend. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Juni 2005.
4. Sabine Beikler: Hochhäuser in Berlin: Ein Trump-Tower für den Alex. In: Der Tagesspiegel, 8. November 2000; Peter Brinkmann: Frankfurt will Berlin Trump-Tower klauen. In: Berliner Kurier, 17. November 2000; Trump Tower wird in Frankfurt gebaut. In: Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, 20. Oktober 2001.
5. Swantje-Britt Körner: Architektur. Europas erster Trump-Tower setzt auf Sicherheit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Oktober 2001.
6. Stuttgart vs. Trump: Gericht entscheidet - kein Schadenersatz an Trump. In: Shortnews, 24. März 2004.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/TD_Trump_Deutschland


Der Politiker Ullrich Marseille:

Zitat
2001 trat Marseille in die Partei Rechtsstaatlicher Offensive – die so genannte „Schill-Partei“ ein und war deren Spitzenkandidat bei der Landtagswahl von Sachsen-Anhalt 2002. Die Partei scheiterte damals mit 4,5 % der Stimmen an der Fünf-Prozent-Hürde. Im gleichen Jahr kam er in die Schlagzeilen, weil er den Hamburger Parteivorsitzenden Ronald Schill in seinem Privatflugzeug von Hamburg nach München geflogen hatte, damit dieser dort eine Haarprobe zur Entkräftung von Gerüchten des Kokainmissbrauchs abgeben konnte. 2003 trat Marseille aus der Partei aus.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Marseille

Die Gerichtsverfahren Ullrich Marseille:

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Ein Verfahren Marseilles durch alle Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht zur Zulassung zum juristischen Staatsexamen ging zu seinen Ungunsten aus. Nachdem er 1983 das erste Staatsexamen nicht bestanden hatte, hatte er versucht, sich für die Nachprüfung eine juristische Examensarbeit zu kaufen. Marseille klagte erfolglos gegen die Entscheidung des Prüfungsamtes, das ihn von weiteren Prüfungen ausgeschlossen hatte, nachdem sein Täuschungsversuch ans Licht gekommen war.[13][14][15] Trotzdem wird Marseille in den Medien gelegentlich fälschlich als Jurist bezeichnet.

2009 wurde Marseille vom Landgericht Halle wegen Versuchs der Anstiftung zur Falschaussage in Tateinheit mit versuchter Nötigung zu einer zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt, weil er 2000 versucht haben soll, durch einen Drohbrief auf das Aussageverhalten eines Zeugen in einem Schadensersatzprozess vor dem Oberlandesgericht Naumburg Einfluss zu nehmen. Ihm wurde die Auflage erteilt, 6 Mio. € an die Staatskasse zu zahlen.[16] Das Oberlandesgericht Naumburg wies Marseilles Revision gegen das Urteil zurück, änderte jedoch die Geldauflage ab.

In einem anderen Verfahren wurde Marseille 2010 vom Landgericht Halle wegen Bestechung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Mit Abschluss des Revisionsverfahrens beim Oberlandesgericht Naumburg ist das Urteil seit Juli 2011 endgültig rechtskräftig.[17][18]

Marseille erklärte wenige Tage nach dem Urteil gegenüber dem Magazin Wirtschaftswoche zunächst nur seine Bereitschaft zum Rücktritt von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender, um Schaden von den Marseille-Kliniken abzuwehren.[19] Nur sechs Tage später teilt das Manager Magazin die Demission Marseilles mit.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Marseille[20]


Die Partei Rechtsstaatliche Offensive

Zitat
In ihrer Selbstdarstellung betonte die Partei, nicht in den Kategorien von rechts und links beschrieben werden zu können. In der öffentlichen Diskussion jedoch wurde die Partei teils als rechtsbürgerlich, vor allem jedoch als rechtspopulistische Protestpartei wahrgenommen. Sie bemühte sich von Anfang 2004 an verstärkt, ein freiheitliches Profil aufzubauen. So orientierte die Partei sich ab dieser Zeit an Jörg Haider. Vorher betrachtete sie sich größtenteils als rechtskonservatives Anhängsel der CDU.[1]

In ihrem Programm plädierte die Partei Rechtsstaatlicher Offensive unter anderem für die ihrer Ansicht nach notwendige Stärkung der inneren Sicherheit. Bekämpfung des Terrors sollte durch „Sicherung“ erfolgen. Allgemein sollte dies durch eine konsequente Strafverfolgung und Anwendung der Gesetze erreicht werden, wobei das Recht der Opfer eindeutig Vorrang vor dem Recht der Täter haben sollte. In der Wirtschaftspolitik vertrat sie liberale Positionen, in der Sozialpolitik wurden soziale Themen betont. So lehnte sie Hartz IV ab.

Die Freiheit der Bürger war ihrer Meinung nach in Deutschland nicht mehr gewährleistet, wegen massiven Vordringens des Staates, repräsentiert durch die etablierten Parteien. Darüber hinaus strebte die Partei eine restriktivere Ausländerpolitik an. Zuwanderung sollte streng kontrolliert werden, Asylmissbrauch stärker als bisher bekämpft werden. Das Asylrecht sollte aus der Verfassung genommen und über ein einfaches Gesetz behandelt werden. Die multikulturelle Gesellschaft wurde abgelehnt, ebenso der geplante EU-Beitritt der Türkei.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Partei_Rechtsstaatlicher_Offensive


Edith sagt: und der ehemalige Vorstand der TD Trump Deutschland AG Hans Ulrich Gruber ist ja auch noch eine Personalie für sich #mussmanwissen:
https://www.welt.de/print-welt/article593624/Der-Thyssen-Komplex.html
Spoiler
Der Thyssen-Komplex
Von Uwe Müller | Veröffentlicht am 21.12.1999 | Lesedauer: 7 Minuten
Millionen-Überweisungen und fragwürdige Beraterhonorare - der Industriekonzern soll tiefer in die Leuna-Affäre verstrickt sein, als bisher angenommen. Die Schlüsselrolle dabei soll Top-Manager Dieter Vogel einnehmen
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In dunkler Nacht ist der Anblick überwältigend. Dann blinken auf dem riesigen Gelände, das so groß wie 400 Fußballfelder ist, Tausende Lichter. Sie illuminieren mit dem nur wenige Kilometer von Leipzig gelegenen Industriekomplex Leuna 2000 die modernste Erdölraffinerie Europas. Um die Entstehungsgeschichte des bedeutendsten deutsch-französischen Investitionsvorhabens nach dem Zweiten Weltkrieg ranken sich wilde Gerüchte. Der stählerne Koloss wird mit horrenden Schmiergeldzahlungen, illegalen Parteispenden und massivem Subventionsbetrug in Verbindung gebracht.

Einer, der das skandalumwitterte Schlüsselprojekt im mitteldeutschen Chemiedreieck von Anfang an begleitet hat, ist Ex-Thyssen-Chef Dieter Vogel. Fragen nach den merkwürdigen Umständen des Raffinerieneubaus umschiffte der eloquente Karrieremann in der Vergangenheit stets galant: "Darüber könnte ich ein Buch schreiben." Doch sein Wissen wird der Topmanager, der im Aufsichtsrat von Bertelsmann sitzt und den die rot-grüne Regierung Ende März zum Oberkontrolleur der Deutschen Bahn ernannt hat, schon bald preisgeben müssen. Der in der letzten Woche konstituierte Untersuchungsausschuss zur Parteispendenpraxis wird es sich kaum nehmen lassen, den Wirtschaftskapitän als wichtigen Zeugen zu laden und intensiv zu befragen. Denn als Vorstandschef der Thyssen Handelsunion AG (THU) gehört Vogel zu den entscheidenden Initiatoren der rund 4,9 Milliarden Mark teuren Raffinerie.

Die von Vogel bis 1996 gelenkte THU, die frühere Dienstleistungs- und Handelstochter des nun mit Krupp zusammengelegten Thyssen-Konzerns, hat mit den Unternehmen Lurgi und Technip das so genannte TLT-Konsortium geschmiedet. Im Auftrag des Leuna-Investors, der französischen Mineralölfirma Elf Aquitaine, errichtete TLT für rund 3,5 Mrd. Mark das Herzstück der Raffinerie.
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Der lukrative Auftrag könnte für Thyssen-Krupp ein unangenehmes Nachspiel haben. Denn womöglich ist der Ruhrgebietskonzern weit tiefer als bisher angenommen in die dubiosen Leuna-Machenschaften verstrickt, die bisher allein dem ehemaligen Staatskonzern Elf unter der Führung des im August 1993 abgelösten Präsidenten Loik Le Floch-Prigent angelastet wurden. Neuen Auftrieb haben derartige Spekulationen jetzt durch die von der "Bild"-Zeitung als "Frau Raffzahn" titulierte Agnes Hürland-Büning bekommen. Kurz nach ihrem Ausscheiden als Parlamentarische Verteidigungsstaatssekretärin im Jahr 1990 erhielt die CDU-Politikerin von mehreren Thyssen-Firmen, die zu Vogels THU zählten, fürstliche Honorare in Höhe von acht Millionen Mark.

Der heutige Thyssen-Krupp-Aufsichtsratschef Heinz Kriwet, seinerzeit noch Vorsitzender des Thyssen-Konzernvorstandes, ist laut "Berliner Zeitung" über die Höhe der kürzlich bekannt gewordenen Zahlungen irritiert. Gesichert ist nach Angaben des Unternehmens, dass von dem Hürland-Honorar auch 500 000 Mark im Zusammenhang mit der Leuna-Raffinerie geflossen sind. Doch welche Leistung hat THU-Lenker Vogel, ohne dessen Wissen und Billigung das Geld wohl kaum angewiesen werden konnte, von der Christdemokratin erwartet? Nach Medienberichten sollte Hürland-Büning, die in ihrer Zeit auf der Hardthöhe "Mutter der Kompanie" hieß und dort mit dem heute wegen Steuerhinterziehung international gesuchten Staatsekretärskollegen Holger Pfahls zusammenarbeitete, angeblich die Verlegung einer für den Chemiestandort Ostdeutschland bedrohlichen Pipeline verhindern. Tatsächlich gab es damals Pläne von Esso, die neuen Länder via Rohr mit Mineralöl-Fertigprodukten zu versorgen. Damit wäre der Bau der Raffinerie Leuna 2000, ohne den die Chemieregion um Merseburg kollabiert und der THU einer der lohnendsten Aufträge in der Firmengeschichte entgangen wäre, unwirtschaftlich geworden. Hürland sagt heute: "Der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen, Gerhard Schröder, war für den Bau der Pipeline. Mir ist es aber gelungen, über politische Kontakte die Planfeststellung in Sachsen-Anhalt zu verhindern." Ein Sprecher der Elf Deutschland GmbH hält es dagegen für undenkbar, dass eine Staatssekretärin a.D. einen Welt-Ölkonzern von seinen Absichten hätte abbringen können: "Völliger Unsinn."

Zudem gab es damals in Sachsen-Anhalt eine massive Abwehrhaltung gegen das Pipelineprojekt. Wofür aber hat Thyssen dann das stattliche Honorar angewiesen? Was die Angelegenheit besonders pikant macht: Als Beraterin verpflichtet wurde die Geldempfängerin Hürland-Büning ausgerechnet von Dieter Holzer, der bei der Leuna/Minol-Privatisierung durch die Treuhand als Vermittler für Elf agierte und der für Thyssen auch umstrittene Panzerlieferungen des Typs Fuchs in den mittleren Osten flankiert haben soll. Gleich mehrfach intervenierte der in Monaco lebende Geschäftsmann Holzer in Sachen Leuna in Bonn. Auch, als das Engagement der Franzosen nach dem Amtsantritt des Elf-Präsidenten Philippe Jaffre in den neuen Ländern zeitweilig auf der Kippe stand. So am 11. November 1993 mit einem Schreiben, über dem die Anrede "Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Lieber Helmut Kohl" prangt.

Der Name Holzer jedenfalls gilt als eine zentrale Figur bei den Schmiergeldern, die vom Elf-Konzern im Leuna-Kontext geflossen sind. Angeblich um bei dem Leuna/Minol-Verkauf den Zuschlag zu erhalten, überwiesen die Franzosen Ende 1992 aktenkundige 256 Millionen Francs (75 Millionen Mark) auf eine schwarze Kasse in der Schweiz, die Briefkastenfirma Nobleplac des korsischen Geschäftsmanns und Multimillionärs André Guelfi. Laut Guelfi dienten die Millionen nicht zuletzt dazu, in Deutschland "ein paar schwergängige politische Zahnräder zu ölen". Sein Nobleplac-Konto will der heute 80-Jährige nur als Transferstelle zur Verfügung gestellt haben. Von dort ist die Summe angeblich ohne sein Zutun an zwei Liechtensteiner Adressen weitergeleitet worden.

Allein 220 Millionen Franc landeten bei einer Stand-by-Establishment, die wiederum 152 Millionen Franc auf das Konto der Luxemburger Delta International überwies. Die Sammelstelle im Großfürstentum wird Holzer zugerechnet. Ob der Betrag anschließend zur Pflege der politischen Landschaft in Deutschland eingesetzt wurde, wie Staatsanwälte in Paris und Genf vermuten, konnte bislang nicht nachgewiesen werden.

Den Thyssen-Krupp-Konzern taucht die Hürland-Holzer-Connection jedenfalls in ein seltsames Licht. Das gilt um so mehr vor dem Hintergrund einer ominösen Überweisung, die von der Thyssen Rheinstahl Technik (TRT) veranlasst worden ist. Am 17. Juni 1993 wurden von TRT 13 Millionen Mark auf Guelfis anrüchige Nobleplac überwiesen. Angeblich sollte mit dem Betrag, von dem Vogel wohl gewusst haben muss, so genannte "Vorstudien" zum Leuna-Projekt finanziert werden. Weshalb bedient sich aber ein renommierter Konzern einem schwarzen Konto in der Schweiz?

Im Frühjahr hat ein ehemaliger enger Mitarbeiter von Vogel, das für den Raffinerieneubau zuständige THU-Vorstandsmitglied Hans Ulrich Gruber, in einem Gespräch mit der WELT die Nobleplac-Angelegenheit heruntergespielt. "Ich war damals für das Projekt noch nicht zuständig", so der leitende THU-Mann, "wie die Mittel im Einzelnen verwendet wurden, entzieht sich unserer Kenntnis." Im Übrigen habe sich der Thyssen-Konzern im Jahr 1994 aus seiner anfänglichen Rolle als Gesellschafter im Betreiberkonsortium der Raffinerie zurückgezogen. Mit dem daraus resultierenden Verkauf der Anteile an Elf seien die 13 Millionen Mark für die "Vorstudie" zurückerstattet worden. Die Schlussfolgerung Grubers vor neun Monaten: "Für mich ist das ein neutraler Punkt. Darüber muss ich nicht mehr nachdenken."

Doch eine solche Verdrängung wird sich das Unternehmen in der inzwischen aufgewühlten Parteiensumpf-Atmosphäre wohl kaum leisten können. In der Düsseldorfer Konzernzentrale heißt es, dass die erhobenen Vorwürfe "unrechtmäßigen Handelns" jedenfalls nach "vorliegenden Erkenntnissen" nicht den Tatsachen entsprächen. Thyssen-Krupp werde seine Leuna-Unterlagen dem Untersuchungsausschuss des Parlaments übergeben. Diese Offenheit ist neu. Noch im März hatte sich das Thyssen-Konsortium TLT strikt geweigert, bei der Aufklärung eines von der EU-Kommission vermuteten Subventionsbetruges mitzuwirken. Wie die WELT (siehe Ausgabe vom 12. März.) damals offen legte, weigerte sich TLT trotz eindringlicher und mehrfacher Bitten der Bundesregierung und von Elf Aquitaine, Auskunft über die Verwendung jener 3,5 Milliarden Mark zu geben, die für die Errichtung der schlüssselfertigen Raffinerie geflossen sind. Erst nach langem Drängen durften die europäischen Wettbewerbshüter Einblick in eine Preiskalkulation nehmen.

Dieter Vogel, der so vieles über die Verbindungen zwischen Thyssen und Leuna weiß, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen: Er wird aber kaum daran vorbeikommen, sich öffentlich zu erklären. Denn der Mann, den ein Machtkampf im Zusammenhang mit der Fusion von Thyssen und Krupp den Job kostete, weiß aus leidvoller Erfahrung, welches Presseecho ungeklärte Vorwürfe auslösen können. Im Jahr 1993 war Vogel ins Visier der Staatsanwälte geraten. Angesichts der Schwere des Vorwurfs - die THU soll bei der Abwicklung der ehemaligen DDR-Firma AHB Metallurgiehandel 73 Millionen Mark veruntreut haben - wurde der Spitzenmanager 1996 sogar mit weiteren Gefolgsleuten vorübergehend festgenommen. Erst Ende 1998 konnte das Verfahren mit einer "verurteilungslosen Friedensstiftung ohne Schuldspruch" eingestellt werden. Den Angeschuldigten wurde vom Gericht auferlegt, zehn Mio. Mark an die Staatskasse und gemeinnützige Organisationen zu zahlen.
Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article593624/Der-Thyssen-Komplex.html
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« Letzte Änderung: 4. Januar 2017, 02:30:26 von dieda »
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Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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