Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für eure ausführlichen und teils abschreckenden, teils aufbauenden Antworten. Wir fanden viele Tipps von euch sehr hilfreich.😊
Wir geloben, euch auf dem Laufenden zu halten. Unabhängig davon, ob es spektakulär oder ganz zivilisiert ablaufen wird.
Meine Frau und ich versuchen mal auf einige Themen einzugehen:
Infos, die wir über den Reichsbürger noch haben:
- Er ist der (ehemalige) Eigentümer und Bewohner. Wir haben also keinen Mietvertrag mit ersteigert.
- Er ist um die 60, vermutlich alleinstehend ohne Familie.
- Er hat in seiner Mail geschrieben, dass er vor einigen Jahren aufgehört hat, „Umsatz zu machen“. Er war selbstständig in der Versicherungsbranche tätig. Das hat mich tatsächlich überrascht. Wenn er grob im Finanzkontext beruflich unterwegs war, sollte er doch wissen, dass wenn unter dem Vatikan wirklich Trillionen Unzen Gold liegen, Gold plötzlich ungefähr so viel wert sein wird wie Eisen oder Humus.
- Neben der Bank hatte auch das Finanzamt und die Gemeinde Schulden im Grundbuch stehen.
- Laut den Nachbarn war seine Restschuld bei der Bank lächerlich gering. Das spricht dafür dass er wirklich überzeugt von dem ist, was er tut.
- Wir hatten ihm vor der Versteigerung per Brief (bevor wir seine Gesinnung kannten) ein deutlich höheres Angebot gemacht, als 50% vom Verkehrswert. Wieder… er scheint überzeugt zu sein, dass er nicht der Gerichtsbarkeit unterliegt.
- Laut den Nachbarn ist sein Haus nicht nur von außen sondern auch innen top gepflegt. Am Tag der Versteigerung hat er angeblich noch den Garten schön gemacht. Vermutlich ist er komplett in ner anderen Realität und glaubt an den Mist und das Gold im Vatikan.
- Seltsamerweise hatte das Verkehrswertgutachten Innenaufnahmen und viele Infos. Sprich er hat den Sachverständigen scheinbar damals reingelassen. Vllt hat der behauptet er kommt von der Nesara oder dem Vatikan. Auf den könnten wir mal zugehen.
Einen Briefkasten hat er übrigens noch. Wir waren ein paar Mal inkognito in der Nähe des Hauses. Unseren Brief vor der Versteigerung hatte er ja auch gelesen.
Denkt ihr, die Polizei darf uns Auskunft geben, ob der Reichsbürger aktenkundig ist? Wir haben schon den Dorftratsch über Bekannte aktiviert. Die haben lediglich bestätigt, dass in der Straße ein Reichsbürger wohnt.
Für die Wohngebäudeversicherung haben wir mit einem Versicherungsmakler zusammengearbeitet, dem wir die Situation sehr genau geschildert haben. Die mutwillige Zerstörung ist insbesondere abgedeckt. Da wir eh komplett energetisch sanieren wollen, würde er uns aber einen Gefallen tun, wenn er selbst den Boden rausreißt und die Küche demoliert.
Leider ist das Haus autark mit Öl beheizt. Da können wir leider nichts abdrehen. Ob man Öl mit Gold zahlen kann? Wie gehen denn solche Leute einkaufen, wenn man nicht an den Euro glaubt?
Zu Adrian Ursache: Tatsächlich haben wir heute mit einem Anwalt telefonisch über unsere Rechtschutzversicherung den Fall besprochen. Der hat uns darauf hingewiesen, dass wir den Einsatz von Polizei und SEK erstmal selbst zahlen müssten. Wenn die Infos stimmen, die mir Perplexity zusammengetragen hat, ist so ein SEK-Einsatz beeindruckend günstig (tausende statt zehntausende). Aber gut wir hoffen einfach dass es soweit nie kommen werden muss. Wir wollen dem ja wirklich auch nichts Böses. Wenn er denn gesprächsbereit wäre und das ohne GV ginge, würden wir dem ja auch eine menschenwürdige Zeit zur Räumung geben.
Kann ein GV sich eigentlich weigern, sich so einer Sache anzunehmen?
Eine große Sorge neben der Räumung ist tatsächlich, dass wir den einfach nie loswerden, weil er auch in 5 Jahren noch glaubt, dass er Opfer der Deutschland GmbH ist und er natürlich noch immer Eigentümer ist. Also insbesondere, dass er oder seine Kollegen uns auflauern.