Autor Thema: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle  (Gelesen 207984 mal)

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Offline R. Kimble

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #435 am: 7. November 2017, 20:34:59 »
es gibt Neues zum Prozess auf der Seite der Mitteldeutschen:

https://www.mz-web.de/halle-saale/prozess-gegen-adrian-ursache-beweisaufnahme---das-sagen-die-polizisten-im-zeugenstand-28778714

Spoiler
Prozess gegen Adrian Ursache Beweisaufnahme - Das sagen die Polizisten im Zeugenstand
Von Steffen Könau, 07.11.17, 09:35 Uhr

Es ist der der sechste Prozesstag im Verfahren wegen eines Mordversuchs gegen den ehemaligen „Mister Germany“ und späteren „Reichsgründer“ Adrian Ursache aus Reuden im Burgenland.
Und mit kurzer Verspätung erscheint zu Verhandlungsbeginn schon der vierte Verteidiger des Angeklagten. Dirk Magerl aus Potsdam stößt nach dem Sachsen Martin Kohlmann, der bei seinen zwei Auftritten versucht hatte, aus dem Strafverfahren eine Art politischen Prozess zu machen, ein Anwalt hinzu, der eine beruhigende Wirkung auf Adrian Ursache zu haben scheint.
Nach kurzer Diskussion wird der zuletzt wegen ständiger Störversuche durch fortwährend wiederholte Ablehnungsanträge gegen das Gericht von der Verhandlung ausgeschlossene Angeklagte wieder zugelassen. Ursache, der seinem Prozess von Anfang an neben der Anklagebank stehend folgt, wird sogar die obligatorische Fußfessel abgenommen.
Fast wirkt es nun wie ein ganz normaler Prozess, in dem nach der Wahrheit über das gesucht wird, was am 25. August vergangenen in der Poststraße am Ortsrand von Reuden geschehen ist, wo Ursache Anfang 2016 seinen eigenen Staat namens „Reich Ur“ ausgerufen hatte.
Der Fall Adrian Ursache: Um diesen SEK-Einsatz mit Schusswechsel geht es
Sondereinsatzkräfte hatten den Einsatz eines Gerichtsvollziehers absichern sollen, der eine angekündigte Zwangsräumung des zehn Wochen zuvor zwangsversteigertes Hauses durchführen wollte, in dem Adrian Ursache mit seiner Frau Sandra und den beiden halbwüchsigen Söhnen lebt.
Als Ursache das Vordringen der Beamten auf das Grundstück bemerkte, lief er nach eigenen Angaben in ein Nebengelass, holte einen dort verstecke Kleinkaliberrevolver, lud ihn mit drei Patronen und stellte sich den SEK-Männern entgegen.
Dabei soll der 43-Jährige, so zumindest die Anklageschrift, auf einen Beamten geschossen haben. Er habe auf den Kopf des Polizisten gezielt, der Schuss sei allerdings an dessen Helmvisier abgeprallt, so dass der Mann nur leicht am Hals verletzt wurde.
„Volk 'Ur' mit Blut und Eisen verteidigen“ - Das waren die  Ziele von Adrian Ursache
Um sich zu verteidigen, hätten die Beamten dann ihrerseits auf Ursache gefeuert, der zuvor angedroht hatte, sein „Volk Ur“ mit „Blut und Eisen zu verteidigen“. Ursache wurde dreimal getroffen und lebensgefährlich verletzt, er lag im Koma und trägt bis heute eine Drahtschiene am Arm, die die von einer Kugel zerschmetterten Knochen richtet.
Schussgeräusche, die auf einer zu Prozessbeginn vorgeführten Videoaufnahme aus der Bodycam eines Beamten zu hören waren, weckten jedoch Zweifel, weil Ursache Kleinkaliber-Revolver später zu feuern scheint als die großkalibrigen Polizeipistolen.
Allerdings hatte der Angeklagte über den gesamten Prozessverlauf verhindert, dass die Schwurgerichtskammer tatsächlich in eine Beweisaufnahme einsteigen konnte – stattdessen erging er sich in langwierigen Ausführungen zum Völkerrecht, zur Rechtsstaatlichkeit der Bundesrepublik und zum Geltungsbereich des Grundgesetzes.
Zwischendurch musste fortwährend über seine Ablehnungsanträge entschieden werden. Zuletzt dann sogar durch eine andere Kammer, die erneut entschied, dass es beim Vorsitzenden Richter Jan Stengel, den beiden anderen Berufsrichtern und den beiden Schöffen keinen Anlass zur Besorgnis der Voreingenommenheit gegenüber den Angeklagten gibt.
Adrian Ursache stellt weitere Ablehnungsanträge: Gesuch gegen Schöffen und Richterin
Eine Vorgeschichte, die auch an diesem Morgen über Saal 89 hängt. Ursache ist kaum wieder auf seinem Platz, als er schon zwei weitere Ablehnungsanträge verliest, erneut verfasst von seinem Chemnitzer Anwalt Martin Kohlmann, der selbst erneut nicht anwesend ist.
Diesmal richtet sich das Gesuch gegen die beiden Schöffen, die in einer dienstlichen Stellungnahme Bezug auf ein nicht existierendes Sitzungsprotokoll genommen hätten.
Und gegen eine Richterin, die Ursache in ihrer Stellungnahme einen „sichtlich verärgerten Verurteilten“ genannt habe. Dieser „freudsche Verschreiber“ (Kohlmann) zeige, dass sie seinen Mandanten bereits abgeurteilt habe.
Da solche Anträge nicht sofort beschieden werden müssen, werden die geladenen Zeugen aber heute erstmals nicht wieder weggeschickt. Nachdem Adrian Ursache weitschweifig und mit Gesetzbüchern jonglierend beantragt hat, einen Verfassungsrechtler begutachten zu lassen, ob das Landgericht überhaupt für ihn zuständig sei, nehmen drei Polizisten im Zeugenstand Platz.
Prozess gegen Adrian Ursache: Polizisten im Zeugenstand
Hauptkommissar Uwe a. hat am Tattag die Ermittlungen zu den Schüssen koordiniert, die Verkündung des Haftbefehls gegen Adrian Ursache im Krankenhaus in Leipzig organisiert und dabei, wie er sagt, „den Kollegen in Sachsen gesagt, was auf der politischen Strecke auf sie zukommen könnte“.
Weil der studierte Handelsfachwirt als „Reichsbürger“ galt und im Internet zahlreiche Anhänger hat, fürchtete die Tatortgruppe Komplikationen. „Ich habe die Kollegen vom Staatsschutz am Tatort gesehen“, beschreibt A. den Informationsfluss im Lagezentrum. Weil er unmittelbar danach in den Urlaub gefahren sei, habe er aber „sonst nichts mehr mitbekommen.“
Ähnlich äußern sich auch die beiden Kriminaltechnikerinnen, die nach ihm aussagen. Vor Ort seien Patronenhülsen, ein Geschoss und Ausrüstungsgegenstände der Beamten gesichert worden, im Krankenhaus übergab der operierende Arzt Projektil-Teile, die er aus Adrian Ursache herausgeholt hatte.
Zudem wurde der Helm mit dem angeschossenen Visier sichergestellt und die vermeintliche Einschussstelle markiert. Ob sie diese Stelle selbst gefunden habe oder ein anderer Beamter sie anwies, genau diese Stelle zu kennzeichnen, so Zeugin Ellen J., wisse sie nicht mehr.
Umso genauer erinnert sich Gerichtsvollzieher Steven J., der Adrian Ursache zum ersten Mal vor zehn Jahren begegnete, als Gläubiger des damals noch als Telefonverkäufer tätigen gebürtigen Rumänen versuchten, überfällige Schulden einzutreiben.
Anfangs sei das Verhältnis ganz normal gewesen, schildert J. „Frau Ursache kam auch immer mal und brachte vereinbarte Raten.“ Vor vier Jahren habe das dann aber nicht mehr ausgereicht, Ursache habe einen Offenbarungseid ablegen müssen, um einer drohenden Verhaftung zu entgehen.
Gerichtsvollzieher beschreibt Radikalisierung Adrian Ursaches
J. erlebte die folgende Radikalisierung des Schönheitskönigs aus nächster Nähe mit. „Als er nach zwei Jahren eine neue Eidesstattliche Versicherung hätte abgeben müssen, erklärte er mir, dass er das nicht tun werde.“
Erstmals äußerte Ursache damals Zweifel an der Legitimität von Gerichtsvollzieher, Gericht und „eigentlich der ganzen Bundesrepublik“. Er habe die Bundesrepublik eine GmbH genannt und behauptet, er, J., sei nur deren Angestellter. In der Folge habe der Angeklagte ihn per Mail und Fax mit umfangreichen Schriftstücken „bombardiert, die ich als sehr wirr empfand“.
Er habe zudem seinen Briefkasten abgeschraubt, um die Zustellung amtlicher Papiere zu verhindern und schließlich begonnen, „mich nicht nur per Mail, sondern auch im Internet öffentlich zu beleidigen und zu bedrohen“.
„In seinem Blut liegenlassen“ - Adrian Ursache drohte Gerichtsvollzieher Gewalt an
So habe er angekündigt, ihn „in seinem Blut liegenzulassen“, wenn er nicht aufhöre, die Forderungen der Gläubiger – darunter eine Krankenkasse, ein Reiseunternehmen und ein Autohaus – durchsetzen zu wollen.
Adrian Ursache selbst relativiert das und versucht mit Nachfragen, die Legitimität des Gerichtsvollziehers in Zweifel zu ziehen. Dessen Vorgehen stehe nicht „auf dem Boden des Grundgesetzes in der genehmigten Fassung von 1949“ wiederholt er mehrfach eine seine Standardformulierungen.
J. darauf kühl: „Das Grundgesetz ist seit 1949 mehrfach geändert worden und mein Handeln steht im Einklang mit dem Grundgesetz, das wir heute haben.“
Ursaches Anwälte aber lassen nicht locker. Minutenlang geht es um den Unterschied zwischen Urkunde, Abschrift und Ausfertigung, der Gerichtsvollzieher sitzt nicht mehr im Zeugenstand, sondern auf dem Grill - aber gar wird er nicht.
Prozess gegen Adrian Ursache: Nächster Verhandlungstermin  mit Analyse der Schussfolge
Nein, er habe den Polizeieinsatz nicht geplant, sondern die Polizei nur um Amtshilfe für seine Zwangsvollstreckungsmaßnahme gebeten, „weil ich wusste, das wird keine Räumung“, sagt J.
Schüsse habe er gehört, aber nur aus der Entfernung, weil das SEK erst bestehende Haftbefehle gegen die Familienmitglieder wegen ausstehender Schulden habe vollstrecken sollen, „ehe wir die Räumung durchführen“.
Als Steven J. zum Grundstück kommt, ist Adrian Ursache bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. „Dass es so eskaliert, sollte ja gerade verhindert werden.“
Beim nächsten Verhandlungstermin am Donnerstag werden Gutachter gehört, darunter der Experte, der die auf dem Video hörbare Schussfolge analysiert hat. (mz)
– Quelle: https://www.mz-web.de/28778714 ©2017
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« Letzte Änderung: 7. November 2017, 20:45:15 von R. Kimble »
 
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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #436 am: 7. November 2017, 20:35:47 »
Ein Anwalt muss dann ja wohl gehen... oder gilt § 137 StPO nicht mehr?  :scratch: :scratch:

https://dejure.org/gesetze/StPO/137.html

Oder läuft der vierte Anwalt jetzt als Anwalt der beigeordneten Ehefrau....geht theoretisch nicht, aber man weiß ja nie, wie das in Sachsen-Anhalt geregelt ist.  ::)

Richtig interessant:
Zitat
Umso genauer erinnert sich Gerichtsvollzieher Steven J., der Adrian Ursache zum ersten Mal vor zehn Jahren begegnete, als Gläubiger des damals noch als Telefonverkäufer tätigen gebürtigen Rumänen versuchten, überfällige Schulden einzutreiben.

Anfangs sei das Verhältnis ganz normal gewesen, schildert J. „Frau Ursache kam auch immer mal und brachte vereinbarte Raten.“ Vor vier Jahren habe das dann aber nicht mehr ausgereicht, Ursache habe einen Offenbarungseid ablegen müssen, um einer drohenden Verhaftung zu entgehen.
– Quelle: https://www.mz-web.de/28778714 ©2017
« Letzte Änderung: 7. November 2017, 20:41:17 von Gutemine »
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dtx

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #437 am: 7. November 2017, 20:46:15 »
Ein Anwalt muss dann ja wohl gehen... oder gilt § 137 StPO nicht mehr?  :scratch: :scratch:

https://dejure.org/gesetze/StPO/137.html

Da steht, daß er maximal drei wählen kann. Die Pflichtverteidiger hat er nicht gewählt.
 
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Offline R. Kimble

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #438 am: 7. November 2017, 20:49:55 »

Der Artikel auf der MZ Seite gibt endlich Fakten zum Tatablauf:

Als Ursache das Vordringen der Beamten auf das Grundstück bemerkte, lief er nach eigenen Angaben in ein Nebengelass, holte einen dort verstecke Kleinkaliberrevolver, lud ihn mit drei Patronen und stellte sich den SEK-Männern entgegen.
Dabei soll der 43-Jährige, so zumindest die Anklageschrift, auf einen Beamten geschossen haben. Er habe auf den Kopf des Polizisten gezielt, der Schuss sei allerdings an dessen Helmvisier abgeprallt, so dass der Mann nur leicht am Hals verletzt wurde.
– Quelle: https://www.mz-web.de/28778714 ©2017


 

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #439 am: 7. November 2017, 21:00:17 »
Zitat
Diesmal richtet sich das Gesuch gegen die beiden Schöffen, die in einer dienstlichen Stellungnahme Bezug auf ein nicht existierendes Sitzungsprotokoll genommen hätten.
Und gegen eine Richterin, die Ursache in ihrer Stellungnahme einen „sichtlich verärgerten Verurteilten“ genannt habe. Dieser „freudsche Verschreiber“ (Kohlmann) zeige, dass sie seinen Mandanten bereits abgeurteilt habe.
Das sind, falls es stimmt, wirklich ärgerliche Patzer und für die Verteidigung natürlich Steilvorlagen.
 

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #440 am: 7. November 2017, 23:53:40 »
Einfach ausgedrückt: Adrian ist plemplem



Nein, sowas sagt man nicht über andere Menschen! Obwohl, WO DU RECHT HAST, HAST DU RECHT.
 

Offline hair mess

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #441 am: 8. November 2017, 09:02:59 »
Wo hat dann Kimble das her, was er in den Spoiler gesteckt hat?


@hair mess

auf der verlinkten Seite nur etwas runter scrollen!  :clap: :clap:
Mir war das klar. Nur nicht dem Schreiberling vor mir. Der fragte, wo ich die Information über die Ehrenämter her hätte.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Gutemine

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #442 am: 8. November 2017, 09:57:11 »
NTA hat ein Video zusammengeschnitten

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #443 am: 8. November 2017, 12:22:30 »
@dtx Zündel hatte zeitweise sogar sechs (6) Verteidiger.

Immerhin hat jetzt endlich die Beweisaufnahme angefangen. Da besteht ja noch Hoffnung, dass der Prozess irgendwann abgeschlossen werden kann.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 

Offline Resting Bench

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #444 am: 8. November 2017, 13:02:21 »
Die Presse:

« Letzte Änderung: 8. November 2017, 13:11:33 von Das Chaos »
 
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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #445 am: 9. November 2017, 16:27:59 »
Heute scheint nach MZ nicht viel passiert zu sein.

https://www.mz-web.de/halle-saale/prozess-gegen-adrian-ursache-verteidiger-des--reichsgruenders--bremst-die-gutachter-aus-28818494

Spoiler
Prozess gegen Adrian Ursache Verteidiger des „Reichsgründers“ bremst die Gutachter aus – Quelle: https://www.mz-web.de/28818494 ©2017
Gutachter, die am Donnerstag im Prozess gegen „Reichsgründer“ Adrian Ursache eigentlich zu Wort kommen sollten, mussten unverrichteter Dinge wieder abreisen. Der frühere Mister Germany ist wegen versuchten Mordes an Polizeibeamten angeklagt, die eine Zwangsvollstreckung seines Hauses absichern sollten. 

Noch wisse man hier nicht, so der Verteidiger von Ursache, was vor Ort bei der Festnahme seines Mandanten tatsächlich abgelaufen sei. Deshalb habe er die Bitte, zunächst die Einsatzkräfte  zu befragen. Vorher wäre es schwierig, den Gutachtern die richtigen und wichtigen Fragen zu stellen.

Zuerst die Zeugen vom Tatort, dann erst die Bewertung durch die Sachverständigen - diese Änderung habe einen großen Vorteil: Aussagen können nicht den Gutachten angepasst werden. Dass diese Möglichkeit immerhin bestehe, besage seine juristische Erfahrung. Das Landgericht in Halle, wo der Fall verhandelt wird, schloss sich dem Vorschlag an. (mz) –

Quelle: https://www.mz-web.de/28818494 ©2017
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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #446 am: 9. November 2017, 17:18:27 »
Die Presse:
Zitat
Ich sehe die Gefahr, dass sie [die Schöffen] sich gnadenlos von den Berufsrichtern unterbuttern lassen.

Was soll das denn? Mit der Begründung kann ich jeden Schöffen ablehnen. Muss sich das Gericht mit so einem Quatsch überhaupt beschäftigen?
 
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Offline R. Kimble

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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #447 am: 9. November 2017, 20:31:55 »
Prozess gegen Adrian Ursache „Reichsgründers“ vermeidet plötzlich die Konfrontation

"Adrian Ursache, bisher stets auf Angriff gebürstet, schweigt. Keine Tiraden, kein Widerwort... Dass es zu diesem wundersamen Wandel gekommen ist, kann sich wohl zuerst Rechtsanwalt Manuel Lüdtke aus München zu gute schreiben."

Spoiler
Halle (Saale) -
Ein Griff und der Schlagstock tanzt. Pfefferspray, Handschellen, Schutzwesten, alles einsatzbereit: Sechs maskierte Justizbeamte umringen den Angeklagten. Ein martialischer Auftritt, der erschrecken kann. Die Verhandlung gegen Adrian Ursache findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. „Das geschieht vorsorglich. Bei der Festnahme fielen Schüsse. Es geht um versuchten Mord“, erklärt Wolfgang Ehm, Sprecher des Landgerichtes Halle.
Die ungewöhnliche Machtdemonstration scheint am Donnerstag die beabsichtigte Wirkung nicht zu verfehlen. Das Publikum am siebenten Prozesstag enthält sich, anders als sonst, jeglicher Bekundungen. Für die größte Überraschung aber sorgt der ehemalige Mister Germany und spätere Reichsgründer selbst. Adrian Ursache, bisher stets auf Angriff gebürstet, schweigt. Keine Tiraden, kein Widerwort.
Prozess gegen Adrian Ursache: Gutachter müssen unverrichteter Dinge wieder abreisen
Die Konfrontation, von zahlreichen Beobachtern erwartet, bleibt aus. Dass es zu diesem wundersamen Wandel gekommen ist, kann sich wohl zuerst Rechtsanwalt Manuel Lüdtke aus München zu gute schreiben. Der erfahrene Strafrechtler ist Pflichtverteidiger und setzt dabei auf ein altbewährtes Motto, das auch vor Gericht gilt: „Der Ton macht die Musik.“

In der Sache präzise und verbindlich trägt der Jurist freundlich seine Argumente vor, die dann den vorgesehenen Fortgang der Beweisaufnahme am Ende außer Kraft setzen. Gutachter, die eigentlich zu Wort kommen sollen, müssen unverrichteter Dinge wieder abreisen.

Prozess gegen Adrian Ursache: Zuerst die Zeugen vom Tatort, dann erst die Bewertung durch die Sachverständigen
Noch wisse man hier nicht, so der Verteidiger von Ursache, was vor Ort bei der Festnahme seines Mandanten tatsächlich abgelaufen sei. Deshalb habe er die Bitte, zunächst die Einsatzkräfte zu vernehmen. Vorher wäre es schwierig, den Gutachtern die richtigen und wichtigen Fragen zu stellen.
Zuerst die Zeugen vom Tatort, dann erst die Bewertung durch die Sachverständigen - diese Änderung habe einen großen Vorteil: Aussagen könnten nicht den Gutachten angepasst werden. Dass diese Möglichkeit immerhin bestehe, besage seine juristische Erfahrung.
Staatsanwaltschaft verzichtet auf Einwände
Was Lüdtke in aller Bescheidenheit als „Anregung“ bezeichnet, erweist sich als einfacher, aber umso überzeugenderer prozessualer Schachzug. Die Staatsanwaltschaft verzichtet auf Einwände. Das Gericht schließt sich dem Vorschlag nach kurzer Beratung an. Richter Jan Stengel geht sogar soweit: „Ja, das war ursprünglich auch unser Plan.“ Aber dazu sei es aus verschiedenen Gründen nicht gekommen. Welche er speziell meint, ist dann freilich kein Thema mehr.
Stattdessen erfährt einer der Gutachter, dass sein Beitrag zur Wahrheitsfindung nun am 5. Dezember gehört werden soll. Dieser Termin liegt dann fast eineinhalb Jahre nach dem Ereignis im August 2016. Damals soll Ursache bei der Zwangsräumung seines Hauses auf einen Beamten des Sondereinsatzkommandos (SEK) geschossen haben.
Schüsse in Reuden: Unklarheiten gibt es zum genauen Ablauf
Nur die Schutzausrüstung wendet damals die sonst wohl tödliche Verletzung ab. Die Anklage: „Er nahm den Tod zumindest billigend in Kauf.“ Oberstaatsanwalt Uwe Damaschke geht insgesamt von niederen Beweggründen des 42-jährigen Verdächtigen aus.
Unklarheiten gibt es allerdings zum genauen Ablauf. Ein Video, auf dem Schussgeräusche zu hören sind, soll diese beiden Fragen nahe legen: Wer hatte zuerst die Hand am Drücker? Knallte da der Revolver von Ursache oder feuerten die großkalibrigen Polizeipistolen? Ohne auf Details einzugehen, lässt Verteidiger Lüdtke erkennen, dass darüber hinaus noch viele Fragen unbeantwortet sind. Von daher halte er ein rasches Verhandlungsende für eher unwahrscheinlich.

Verteidiger beschreibt seinen Mandanten Adrian Ursache mit Respekt
Zu einem späteren Zeitpunkt soll ein Psychologe das Wort bekommen. Der Mann, von dem bereits die Expertise über den Mörder der chinesischen Studentin Yangjie Li in Dessau-Roßlau vorliegt, untersucht das Verhalten des Angeklagten während der Vernehmungen und im Prozess. Dass Adrian Ursache über ausgeprägte Eigenarten verfügt, wäre da keine große Entdeckung.
Sein Verteidiger beschreibt seinen Mandanten mit Respekt. Er sei gewiss kein einfacher Mensch und besitze zudem über eine sehr eigene Rechtsauffassung. In Erinnerung geblieben ist die Inszenierung zum Prozessauftakt. Damals erklärte Ursache das Gericht für nicht zuständig und sparte nicht mit wüster Beschimpfung. (mz)
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– Quelle: https://www.mz-web.de/28818494 ©2017
« Letzte Änderung: 9. November 2017, 20:36:58 von R. Kimble »
 
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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #448 am: 9. November 2017, 20:34:50 »
Tja, wenn der Sachverständige noch mal antanzen muss, wird es einfach teurer. Das zahlt am Ende der Verurteilte.
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Re: Adrian Ursache - Die Abrechnung a.k.a. Der Prozess vor dem LG Halle
« Antwort #449 am: 9. November 2017, 23:19:42 »
Prozess gegen Adrian Ursache „Reichsgründers“ vermeidet plötzlich die Konfrontation
"... Dass es zu diesem wundersamen Wandel gekommen ist, kann sich wohl zuerst Rechtsanwalt Manuel Lüdtke aus München zu gute schreiben."

Im Pressetext steht dann etwas von einem "Schachzug". Diese Vokabel halte ich für falsch und nicht nur, weil sowohl Staatsanwalt als auch Richter seiner Einlassung zustimmten: Selbstverständlich darf ein Strafverteidiger Anträge stellen. Er darf auch Anträge stellen, die der Staatsanwaltschaft nicht gefallen, das ist nun mal Teil des Verfahrens. Da alle Beteiligten das im Anschluss des Antrags so sahen, halte ich "Schachzug" für eine noch weniger passende Vokabel.

Tja, wenn der Sachverständige noch mal antanzen muss, wird es einfach teurer. Das zahlt am Ende der Verurteilte.

Das wohl eher nicht. Selbst wenn Herr Ursache den Weg über die Privatinsolvenz wählen sollte, bleiben genug Kosten, die nicht unter Privatinsolvenz fallen, dass er diese bis an sein Lebensende nicht abbezahlen kann. Aber egal: Das ist der Preis der Demokratie. Wir alle zahlen das.
 
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