Viele machen den Fehler, Souveränität mit Autarkie zu verwechseln.
Quasi nichts, niemand, keine Organisation oder Institution und kein Staat dieser Erde ist autark. Alle haben die einen oder anderen Abhängigkeiten.
Damit diese Abhängigkeiten nicht existenzbedrohend werden, hat sich die Weltgemeinschaft entschieden, die gegenseitigen Abhängigkeiten zu regeln. Dies geschieht über Abgabe von Souveränität.
Wir kennen das auch im ganz kleinen - nämlich von einem selber.
Frage: Kannst Du komplett für ich alleine existieren? Kannst du nachhaltig alle Lebensmittel, die du brauchst, selber erzeugen? Kannst du umfassend für deine physische Sicherheit sorgen? Ja? Dann bist du eine Katze. Nein? Müssen das etwa Polizei, Arbeiter und Bauern tun? Dann bist du ergo nicht autark. Und so geht es weiter: Über den Ortsteil zur Gemeinde zur Stadt, zum Kreis, zum Bezirk, zum Bundesland, zum Zentralstaat, zum Kontinent und letztlich zur ganzen Welt. Überall das Gleiche.
Verabschiede dich mal von der Verwechslung von Autarkie und Souveränität. Autark bist du nicht. Aber: Du bist souverän über dich selber. Natürlich kannst du sagen: Ab jetzt könnt ihr mich alle mal, ich werde mein eigener Bauer, Arbeiter und Polizist. Dann musst du aber auch mit den Konsequenzen leben, die da sein können: Missernste, Feuer in der Hütte, Naturgewalt, andere mit einem größeren Knüppel, die dir dein Eigentum wegnehmen.
Und wieder ist es genauso mit Staaten. Natürlich kann ein Staat sagen: "Mach´ ich alles selber, scheiß auf die Völkergemeinschaft!" - aber auch der muss dann mit den Konsequenzen leben.
Und weil Staaten diese Konsequenzen aus Selbsterhaltungstrieb gerne vermeiden, einigen sie sich darauf, bestimmte Regeln im Umgang miteinander einzuhalten. Wie wir kleinen Einzelmenschen auch. So z.B. Verträge einzuhalten und nicht wild mit allen verfügbaren Waffen aufeinander loszugehen.
Kurz: Wir könnten wenn wir wollten.