Bundesweite Reichsbürger-Razzia am 7. Dezember 2022

[Reichsschlafschaf]

Auf TG gibt gemischte Verlautbarungen.

In FB liest man am häufigsten das sei wohl ein Ablenkungsmanöver wegen des Todes der 14-jährigen in Illerkirchberg und plötzlich bedauern ganz viele, daß es keine Sondersendung zum Tode von Aylin gab.

Das ist ein so ekelhaftes Pack! 

Rothschilds, Freimaurer, Deutschland GmbH: So tickt Heinrich XIII. Prinz Reuss

Der Rädelsführer der Reichsbürger hat seine Verachtung für die Bundesrepublik nie verhehlt. Eine grosse Bühne für seine Verschwörungstheorien erhielt er in der Schweiz. Jetzt sitzt er als Terror-Verdächtiger in Untersuchungshaft.

Rewert Hoffer, Berlin
07.12.2022, 15.43 Uhr

Was waren das doch für gute Zeiten, als noch der Prinz Reuss über Gera in Thüringen herrschte. Damals, vor Ende des Ersten Weltkriegs, waren die Regierungsstrukturen noch einfacher, die Steuern niedriger, und die Menschen führten ein glückliches Leben. Finstere Mächte haben dann aber die deutsche Monarchie gegen den Willen des Volkes gestürzt. So sieht es zumindest der Urenkel des damaligen Prinzen: Heinrich XIII. Prinz Reuss.

Der 71-Jährige mit den zurückgekämmten grauen Haaren ist nicht nur der nostalgische Spross eines über 700 Jahre alten deutschen Adelsgeschlechts, sondern auch mutmasslich einer der Anführer einer rechtsextremen Terrororganisation. Am Mittwoch wurde er mit 24 anderen Verdächtigen festgenommen. Heinrich XIII. trat bereits die Untersuchungshaft an. Der Vorwurf: Die Organisation habe «die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland überwinden» wollen.

Laut der Bundesanwaltschaft hatte die insgesamt aus 52 Mitgliedern bestehende Gruppe dafür «Heimatschutzkompanien» gebildet, Schiessübungen durchgeführt und konkrete Vorbereitungen zur Stürmung des Reichstages mit Waffengewalt getroffen. Während ein Bundeswehr-Kommandeur den sogenannten militärischen Arm der Organisation geleitet haben soll, war Heinrich XIII. laut den Fahndern der zweite Rädelsführer der Gruppe. Der Prinz sollte nach dem erfolgreichen Putsch neues Staatsoberhaupt werden.

Spoiler

Karikatur eines Verschwörungstheoretikers
Die Ode auf seinen Urgrossvater und die Vorzüge der ständischen Gesellschaft hielt Heinrich XIII. 2019 in einem höchst ungewöhnlichen Kontext. Er war als Redner auf dem World Web Forum in Zürich geladen. Die Veranstaltung ist keine randständige Versammlung von Verschwörungstheoretikern, sondern ein Branchentreffen von Grössen aus Politik, Wirtschaft und Technologie. Im gleichen Jahr wie Heinrich XIII. war unter anderem auch SVP-Bundesrat Ueli Maurer zu Besuch.

Während des 15-minütigen Auftritts präsentiert sich der Prinz schon fast als Karikatur eines Verschwörungstheoretikers. In brüchigem Englisch rast er durch die Weltgeschichte und nutzt die ihm gebotene Bühne, um endlich mit ein paar angeblichen Missverständnissen aufzuräumen. Die Gewaltenteilung? Eine Illusion. Deutschland? Kein souveräner Staat. Der Erste Weltkrieg? Wurde dem Deutschen Reich von «internationalen Finanzinteressen» aufgezwungen.

Sowieso stecken laut Heinrich XIII. hinter Kriegen, Revolutionen und auch dem eigenen Unglück als enteigneter Adeliger wahlweise die Rothschilds, die Freimaurer oder ominöse Finanzmächte aus den USA. Seine Rede ist durchsetzt von antisemitischen Klischees. Mehrmals stellt Heinrich XIII. die alles entscheidende Frage: Wer profitiert davon?

Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Deutschland seine Souveränität verloren, da kein Friedensvertrag und keine legitime Verfassung existierten: «Deutschland wurde von den Alliierten zu einer Geschäftsstruktur umgewandelt», ist sich Heinrich XIII. Prinz Reuss sicher. Da ist sie doch, die Deutschland GmbH.

Aus Kreisen, die mit der damaligen Organisation des World Web Forum betraut waren, heisst es, dass Heinrich XIII. kurzfristig eingeladen worden sei, nachdem ein anderer Redner abgesagt habe. Das Publikum habe teilweise mit Buhrufen reagiert und den Saal verlassen.

Persönliche Kränkung
Neben dem Einsatz für Deutschland geht es Heinrich XIII. Prinz Reuss um sich selbst. Seit Jahrzehnten prozessiert der Adelige erfolglos gegen den Staat, um umfangreiche Ländereien und Güter in Thüringen zurückzuerhalten. In seiner Rede hat es den Anschein, dass die Last des eigenen Schicksals als enteigneter Adeliger mindestens so schwer wiegt wie jene Deutschlands. Ihm geht es nicht nur um eine Rückkehr zur Monarchie, sondern auch zu alten persönlichen Privilegien als Mitglied des Hochadels.

Der Immobilienunternehmer pendelte zwischen seinem Wohnsitz in Frankfurt am Main und dem Jagdschloss Waidmannsheil bei Bad Lobenstein in Thüringen. In der alten Heimat des Hauses Reuss will er der Region schon lange den Stempel seines Geschlechts aufdrücken: Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass die Reussen-Sarkophage seiner Vorfahren in Gera ausgestellt werden.

Die ständigen Rechtsstreite und der verlorene Lebenskampf um die Restitution des Familienerbes haben ihn verbittert und radikalisiert, mutmassen anonyme Familienmitglieder im Gespräch mit der «Zeit». Wegen der erfahrenen Kränkungen habe er sich immer mehr der Reichsbürger-Szene angenähert. Eine Anfrage der NZZ liess das Haus Reuss bisher unbeantwortet.

Vor einigen Monaten hatte sich der Sprecher des Hauses aber öffentlich von Heinrich XIII. distanziert: Dieser sei ein teilweise verwirrter alter Mann, der «verschwörungstheoretischen Irrmeinungen» aufsitze. Jetzt hat sich gezeigt, dass Heinrich XIII. womöglich auch gewillt war, seinen Gedanken Taten folgen zu lassen.

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https://www.nzz.ch/international/reichsbuerger-wer-ist-heinrich-xiii-prinz-reuss-ld.1715891

[Seb]

Ard und ZDF mit Sondersendungen heute Abend.

So läuft im Ersten um 20:15 Uhr im Anschluss an die "Tagesschau" ein 15-minütiger "Brennpunkt", für den der SWR verantwortlich zeichnet. Durch die Sendung führen wird Fritz Frey. Der Film "Das Weihnachtsschnitzel" und alle nachfolgenden Sendungen beginnen entsprechend später. Das ZDF hängt an seine "heute"-Sendung schon am Vorabend ein "ZDF spezial" ab 19:20 Uhr dran. Moderiert wird es von Andreas Klinner. Hier verschieben sich die weiteren Sendungen im Lauf des Abends um etwa 10 Minuten.

https://www.dwdl.de/nachrichten/90895/ard_und_zdf_mit_sondersendungen_zur_reichsbuergerrazzia/

[Seastern]

Auf TG gibt gemischte Verlautbarungen. Angefangen von "Medieninszenierung, weil die da oben Angst haben" über "alles Show und Matrix, nicht davon ist wirklich passiert" und "Es kann kein Putsch geplant worden sein, weil es ja keinen Staat gibt, die Verhaftungen dienen nur dazu, den Friedensvertrag zu verhindern" bis zu "Alles nur Ablenkung. Momentan finden richtig fette Festnahmen im Bereich der oberen Mittelschicht des Tiefen Staates statt" und "Sie wollten Prinz Reuss an die Macht bringen statt den Hohenzollern. Der erste Putsch gegen den Kaiser?". Auf einigen Kanälen ist es auffällig ruhig, allerdings soll Frank Radon nicht bei den Verhafteten gewesen sein (da könnte was dran sein, der wollte ja den Kaiser, nicht den Prinzen). Diverse Querdeppen und RT Niemeyer distanzieren sich lautstark und empört - sie können nichts damit zu tun haben, sie sind immer nur friedlich und demokratisch.
Eines ist sicher: Die Szene ist im Öffentlichen zerstritten wie eh und je, jedes Grüppchen kocht seine eigene Suppe und arbeitet mit anderen immer nur punktuell zusammen. Und insofern ist die ganze Angelegenheit doch erschreckend - dass sich so ein relativ großes Netzwerk gebildet und gehalten hat, das ernsthaft gefährlich hätte werden können.
Ja, es stimmt: Man ist immer wieder versucht, sich über die einzelnen Spinner aufzuregen und lustig zu machen und verliert dabei das Risiko aus den Augen.

Wenn das geklappt hätte, hätten sie in Einigkeit zusammengestanden!
Alle, diejenigen, die "erwacht" sind. Egal, wie unterschiedlich und widersprüchlich sie unterwegs sind.
Das Widersprüchliche ist auch nur eine Methode, für jedes Denkmodell beim Normbürger gibt es einen Andokpunkt.

[Schrohm Napoleon]

Wieviele Offiziere sind es denn nun?

Egal, wir sind mehr. Ich kenne einige bis viele, allein aus meinem Abiturjahrgang, die zum Bund gingen und eine Offizierausbildung durchlaufen haben. Beim Bund selbst, triffst Du sie eh. 


Offizier heißt auch nicht unbedingt: Besonders fähig, eher besonders faul. Ich darf das sagen. 

Ein kleines, unverfängliches Beispiel gefällig. Alle Soldaten wurden bei uns angehalten das dt. Sportabzeichen zu machen. Alle quälten sich mit mehr oder weniger Erfolg über den Sportplatz. Alle? Nein, Offiziere konnten sich gegenseitig den Erfolg bescheinigen. (Ich hoffe, das ist nach 30 Jahren verjährt.    )

[Reichsschlafschaf]

Ard und ZDF mit Sondersendungen heute Abend.

Deswegen tobt die Kundschaft ja so.

Renner im Interview
"Die Razzia wirkt wie eine PR-Aktion"
07.12.2022, 16:25 Uhr

Als Sondereinsatzkommandos am Mittwochmorgen in der Dunkelheit bei den rechten Terrorverdächtigen anrücken, sind zum Teil TV-Kameras da, um den Einsatz zu filmen. “Manche Pressevertreter wussten schon seit zwei Wochen von der Razzia”, sagt die Linken-Abgeordnete Martina Renner. Dass die Infos im Vorfeld so breit gestreut wurden, hält die Extremismus-Expertin für unverantwortlich.

ntv.de: Der Einsatz gegen die mutmaßliche Terrorgruppe um den Prinzen und die AfD-Frau war sehr bildstark. Kolleginnen und Kollegen konnten sich schon vorher in Position bringen ...

Martina Renner: Ich selbst wusste seit Mitte letzter Woche bereits davon, und weiß außerdem von mehreren Medien, die schon seit zwei Wochen Kenntnis hatten. Es waren die Namen der Beschuldigten bekannt, ihre Adresse und der geplante Zeitpunkt des Zugriffs.

Sogar die Namen waren bekannt?

Ja. Dabei waren die Pläne für die Razzia vom Generalbundesanwalt als geheim eingestuft worden. Es sollten also keine unbefugten Dritten davon erfahren, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Geheimhaltung ist aber schwierig, wenn man vorher Zielpersonen und Uhrzeiten durchgibt. Hier wurde riskiert, dass eine monatelang geplante Aktion am Ende schief geht.

Alle Personen, die per Haftbefehl gesucht wurden, konnten offenbar festgenommen werden, niemand war flüchtig. Dieser Erfolg spricht nach Darstellung von Innenministerin Nancy Faeser dafür, “dass vorher nichts rausgedrungen ist”. Stimmen Sie ihr zu?

Nein, das lässt sich derzeit überhaupt noch nicht beurteilen. Die Mitglieder der Gruppe halten ihr Handeln, auch die geplante Gewalt, für legitim. Sie fantasieren sich dazu ein “Recht auf Widerstand” herbei, das den Terror begründen soll. Dazu würde nicht unbedingt passen, dass man dann vor der Polizei flüchtet und untertaucht. Um zu beurteilen, ob die Umstürzler vorher vor der Razzia wussten, wird man erst die beschlagnahmten Datenträger und weiteres Material auswerten müssen. Wenn dort in auffälliger Weise Material gelöscht wurde, Dinge verschwunden sind, dann würde das dafür sprechen, dass die mutmaßlichen Terroristen die Razzia erwartet haben.

Spoiler

Welche weiteren Risiken birgt ein Zugriff, der vorher kommuniziert wird?

Wer riskiert, dass die Daten über einen Zugriff bis zu dem Beschuldigten durchsickern, riskiert auch, dass der morgens vielleicht mit einer Waffe aus der Tür tritt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man bei Reichsbürgern befürchten muss, dass sie sich gegen eine Festnahme wehren - auch mit Waffen. Insgesamt waren und sind heute 3000 Beamte bei der Razzia im Einsatz, nicht alle davon sind Spezialkräfte. Wer immer die Daten über diesen Eingriff so offen streute, hat damit die Einsatzkräfte gefährdet.

Aus welchen Gründen sollte ein Mitglied einer beteiligten Behörde oder die Behörde selbst ein solches Risiko eingehen?

Die Infos waren derart breit gestreut, dass es wie eine PR-Aktion wirkt. Die kann den zuständigen Behörden und Ministerien als Arbeitsnachweis dienen. Sie zeigt, dass die Politik nicht nur Aktionspläne gegen rechts verabschiedet, sondern gegen die Terrorgefahr auch erfolgreich vorgeht. Das steht aber mit dem Risiko, das dadurch für den Einsatz und die Einsatzkräfte entstanden ist, in absolut keinem Verhältnis. Terrorabwehr müssen staatliche Stellen mit höchster Sensibilität betreiben, auf keinen Fall darf sie zur Show werden.

Mit Martina Renner sprach Frauke Niemeyer

Quelle: ntv.de

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https://www.n-tv.de/politik/Die-Razzia-wirkt-wie-eine-PR-Aktion-article23769156.html

[Ba_al]

#AktionBauschaum meldet sich dann auch zu Wort.

Alles ne gesteuerte PR-Aktion




https://twitter.com/haintz_markus/status/1600508161839988739?s=20&t=Xp6Xhh_UgXUZC3ScQwPLKQ

https://twitter.com/jreichelt/status/1600454335149678716?s=20&t=YGmwNh5GLZ71xRs94JwtQw

https://twitter.com/jreichelt/status/1600453079500869634?s=20&t=YGmwNh5GLZ71xRs94JwtQw

[nixweiter]

Wieviele Offiziere sind es denn nun?

Kurz mal zusammengesucht aus dem was heute früh durch die Medien ging:

Rüdiger v. P. Oberstleutnant a.D. FschJgBtl 251
Maximilian Eder Oberst a.D. KSK
Andreas M. Dienstgrad unbekannt, aktiv Logistik KSK
Marco v. H. Dienstgrad unbekannt a.D. (Zeitsoldat) KSK

Im militärischen Arm waren freilich noch mehr, aber kein Bezug zur BW erwähnt.

[Reichsschlafschaf]

Er ist jetzt auch wach geworden:

[Ba_al]

Bei Rüdiger v. P. Hatte ich zu erst Rüdiger von Püttelkow gedacht, aber für den interessiert sich ja eigentlich niemand.

[Observer]

Rüdiger v. P. Oberstleutnant a.D. FschJgBtl 251

Und kurz hoffte ich heute schon auf "Rüdiger von Püttelkow".

Träumen wird man ja wohl noch dürfen...

Edit: lol @Ba_al 

[Froschkönig]

Was mich (wohl nicht alleine) brennend interessieren würde wäre, wo das Geld herkommt? Man war ja scheinbar soweit, das man schon Waffen beschafft hatte, Schießübungen machte, etc. Und das alles kostet mit Sicherheit mehr als ein Pauschalwochenende am Ballermann. Haben die heute festgenommenen Personen zusammengelegt, ist da jmd mit Geld und Spendierhosen drunter oder gab es "graue Eminenzen" im Hintergrund?

Ich denke, die Ursache liegt in diesem gescheiterten Volksbegehren. Reuß regierte zwar nur zwei "Duodezstaaten" in Thüringen, und die DDR holte es nach, aber irgendwie arbeitet in diesen Familien niemand als Tischler, Lagerist oder Friseur.

In FB liest man am häufigsten das sei wohl ein Ablenkungsmanöver wegen des Todes der 14-jährigen in Illerkirchberg und plötzlich bedauern ganz viele, daß es keine Sondersendung zum Tode von Aylin gab.

Das ist ein so ekelhaftes Pack! 

Und auch strohdumm. Eine solche Aktion bereitet der deutsche Staat nicht in zwei Tagen vor, das sollte eigentlich offensichtlich sein.

Mal eine Frage für die Juristen: Warum ist Hochverrat nicht im Spiel? Nach meinem Laienverständnis sollte das hier doch eigentlich zutreffen?

[Schrohm Napoleon]

Der 71-Jährige mit den zurückgekämmten grauen Haaren ist nicht nur der nostalgische Spross eines über 700 Jahre alten deutschen Adelsgeschlechts, ...

Pfff, ich biete 1200. Da sind wir wieder bei Karl dem Großen, von dem zwischen 4 bis 110 Millionen Deutsche abstammen. 

Dann biete ich hilfsweise eine welfische Linie an. Schätzungsweise liege ich in der englischen Thronfolge zwischen 600.000 und 700.000. 

Erneut hilfsweise möchte ich das Hausoberhaupt des "Hauses Salm" anbieten. Die hatten wenigstens die "richtigen" Farben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Salm


LOOOOL!

[Tuska]

Die Tabelle füllt sich. Danke an die Schreiberlinge hier im Faden und alle PN-Brieftaubenabgesendethabende!

[echt?]

Alle wussten es - nur Julian Reichelt nicht. Was sagt uns das über ihn?

[Reichsschlafschaf]

Nach BR-Recherchen gehört ein Mann, der am Mittwochmorgen im Landkreis Ansbach festgenommen wurde, offenbar zur Führungsriege der rechtsextremen Terrorgruppe. Den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zufolge war Thomas T. die rechte Hand des mutmaßlichen Anführers. Nach dem geplanten gewaltsamen Umsturz sollte er demnach die Rolle des persönlichen Referenten übernehmen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass T. maßgeblich damit beschäftigt war, verwaltungsähnliche Strukturen aufzubauen, Schießtrainings zu organisieren und neue Mitglieder zu rekrutieren.

Ein Mann aus dem Landkreis Schweinfurt wurde festgenommen, der nach BR-Informationen ein Mitglied des militärischen Arms der Vereinigung gewesen sein soll. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, unter anderem für die Bewaffnung der Gruppe zuständig gewesen zu sein. Außerdem soll er mitgeholfen haben, Schießübungen abzuhalten und eine abhörsicherere Kommunikationsstruktur aufzubauen. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen ehemaligen Bundeswehrsoldaten.

Einen größeren Polizeieinsatz gab es auch in Eppenschlag im Landkreis Freyung-Grafenau. Dort wurde am Morgen ein Anwesen durchsucht. Im Zentrum der Ermittler stand ein ehemaliger Bundeswehrsoldat, der in der Reichsbürger-Szene bekannt ist. Festgenommen wurde Maximilian E. allerdings nicht in seinem Haus, sondern nach BR-Informationen im Ausland.

Bürgermeister Peter Schmid (CSU) sprach von einem riesigen Polizeiaufgebot: "Für den 1.000-Einwohner-Ort ist das natürlich ein riesiger Aufruhr, wenn da 20 Polizeieinsatzwagen kommen und das Haus mit Einsatzkräften umstellt wird." Das Gebäude sei dann gestürmt und von oben bis unten durchsucht worden. Dass die Zielperson nicht zuhause gewesen sei, sei vorher klar gewesen.
Ex-Bundeswehrsoldat befand sich im Ausland

Der Gemeindechef beschreibt Maximilian E. als hochintelligenten Mann, der seine Intelligenz allerdings gegen den Rechtsstaat einsetze. Im Ort sei der Mann als eher zurückhaltend bekannt. Es habe schon Vorfälle mit Waffen gegeben, so Schmid, mit der Bevölkerung im Ort habe es aber keine Probleme gegeben. Ähnliches schildern Nachbarn des Festgenommenen. Sie berichten auch davon, dass immer wieder mal Autos "mit den verschiedensten Kennzeichen" vor dem Haus standen. Zuhause sei Maximilian E. schon länger nicht mehr angetroffen worden.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/reichsbuerger-razzia-sechs-bayern-festgenommen,TPJwb5w