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Zu einer peinlichen Verwechslung kam es beim gestrigen TV-Duell der Hofburg-Anwärter. Bierpartei-Kandidat und Arzt Marco Pogo hielt die anderen Kandidaten irrtümlich für seine Patienten. Er begann, sie zu untersuchen, die Verwechslung fiel kaum einem TV-Zuseher auf.
WIEN – Kurz nach 22 Uhr. Das TV-Duell beginnt. Michael Brunner wirft sich noch schnell ein Ivermectin ein, Tassilo Wallentin nimmt einen letzten Schluck Bleichmittel, Gerald Grosz beißt in eine Batterie. Ihnen gegenüber sitzt fassungslos Dr. Marco Pogo und studiert einen Krankenakt.
„Zuerst einmal eure E-Cards bitte“, seufzt Pogo und geht durch die Runde. „Das kann nicht sein, oder? Dass die alle Präsidentenkandidaten sind, da bin ich wohl in der falschen Sendung.“ Er blickt zu Claudia Reiterer. „Ist das die Karlich-Show und das sind Patienten zum Thema ‚Hilfe – Holt mich aus mir raus!‘? Oder hat mich der Taxler versehentlich ins Lainzer Krankenhaus statt zum Küniglberg gebracht?“
Untersuchungen
Pogo beugt sich nach vorne. „Herr Brunner, Sie hier? Sollten Sie nicht auf der Geschlossenen in Hollabrunn sein?“ Brunner grinst manisch: „Die Corona-Impfung tötet tapfere russische Soldaten, und das alles wegen der Inflation. Friede, Freiheit, keine Diktatur! MFG!“ Pogo stellt dem paranoiden Rechtsanwalt ein Rezept aus: „Drei Wochen kein Telegram.“
Der Mediziner ist gestresst, noch warten vier andere Patienten auf Pogo. Er hört mit besorgtem Blick Grosz zu, nimmt sein Stethoskop. „Mhm, aha, alles wird gut, den Jörg-Haider-Gedenkanzug bitte freimachen, jetzt atmen Sie einmal durch. Seit wann hamma denn die megalomanischen Symptome? Und dieses koboldhafte Grinsen, wurde bei Ihnen bereits eine Lobotomie durchgeführt?“ Grosz nickt. „Ja, fünfmal, live on air sogar, von diesem Herrn Fellner, der is auch Mediziner, ein Primar oder Primat oder so.“
Nur noch 20 Minuten Sendezeit, Pogo will sich Walter Rosenkranz widmen, doch von der Seite brüllt jemand dazwischen. „Und wann komme ich dran?! Ich bin übrigens zusatzversichert, weil auf die Republik Österreich GmbH ist kein Verlass“, erklärt Tassilo Wallentin unaufgefordert. „Zusatzversichert? Verzeihen Sie, dass ich Sie hab warten lassen!“, ruft Pogo wie vom Blitz getroffen und geht vor Wallentin auf die Knie.
Der Arzt begutachtet die E-Card. „TASSILO? WALLENTIN? Ist das ihr echter Name, oder der Künstlername für dieses Callboy Service für Ü70-Damen, wo Sie arbeiten? Sie müssen sich nicht genieren, ich kenne Sie eh von den Kontaktanzeigen aus der Krone, ich frag nur wegen der Versicherung. Kommen Sie am besten in meine Privatpraxis, da muss ich genau untersuchen in zwölf Sitzungen zu je 180 Euro.“
Die Sendezeit neigt sich dem Ende zu, nur noch ein Patient wartet. „Staudinger Heini. E-Card hab i leider ned, i glaub ned an Plastik und an Versicherungen, aber i bin wohnhaft unter einer Eichenwurzel im Zwettler Nordwald, falls a Adresse brauchen.“ Pogo schüttelt den Kopf. „Bei mir sind’s sowieso falsch, das seh ich auf den ersten Blick. Sie müssen zum Orthopäden, ich glaub Sie brauchen ordentliche Schuhe.“