Oje... da war früher aber deutlich mehr Lametta. Da hätte Fitzek nicht gegen Verkehrslärm anreden müssen und dafür nur den spärlichen Applaus von fünfeinhalb Anhängern geerntet. Da hätte man nicht nur ein lausiges Geschenkeband mit Aushilfsschleife so um eine Glastür gewickelt, dass Fitzek sie mit einer aus der Tasche gezogenen Billigschere irgendwie doch nicht richtig öffnen kann.
Herrlich wie sich der gelangweilte Provinzreporter in den Sessel fläzt als ob es seine "Reichsbank, äh, Gemeinwohlkasse" wäre und Fitzek wie ein nervöser Antragsteller vor ihm herum hampelt bis er selbst merkt wie das wirkt und sich auf dem billigeren Stuhl niederlassen muss. Der Journalist fragt nicht wirklich kritisch aber Fitzek windet sich trotzdem mit seinen Erklärungen. Und im Hintergrund drückt sich die sichtlich gelangweilte Familie der Kölner Siegelbrecher herum.
Schön wie Fitzek auf die teils recht flauen Fragen immer noch flauere Antworten findet:
Mitgliedsbeitrag? Nein, nicht doch. Oder beispielsweise anteilige Beiträge. Oder 60 Euro beispielsweise. Oder verschiedene Stufen. Oder man zahlt beispielsweise so viel wie man zahlen will.
An was kann man sich beteiligen? An Kindergärten, Schulen...
Aber sie betreiben doch keine Schulen! Öh, noch nicht. Aber wenn die Menschen...
Was machen sie noch? Äh... also beispielsweise verkaufen wir auch Bücher.
Was ist das für eine Monarchie? Wer ist in der Regierung? Äh... Schwurbel beispielsweise... Gesundheitssystem beispielsweise... Wahlmonarchie beispielsweise... Nix in die eigene Tasche gesteckt beispielsweise...
Öffnungszeiten? Ja, äh... also vielleicht. Oder... Aber beispielsweise.
Und zuletzt schafft Fitzek es doch noch, sich kurz überlegen auf seinen Stuhl zu fläzen. Nur doziert er dann dummerweise prompt davon, dass die Menschen endlich von der Couch hochkommen müssten.