Autor Thema: Bundesfinanzhof II B 82/19 Reichi möchte seine Äußerungen gelöscht haben  (Gelesen 1133 mal)

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Offline Mr. Devious

Da hat jemand wohl Angst, dass ihm seine früheren Äußerungen im Steuerstrafverfahren um die Ohren fliegen.

Spoiler
Rechtsweg im Datenschutzrecht

ECLI:DE:BFH:2020:B.070420.IIB82.19.0

BFH II. Senat

EUV 2016/679 Art 2 Abs 2 Buchst d , AO § 32i Abs 2 , AO § 208 , FGO § 33 Abs 1 Nr 1 , GVG § 13 , GVG § 17a , BDSG § 20 , BDSG § 45 , BDSG § 57 , VwGO § 40 Abs 1

vorgehend Finanzgericht Baden-Württemberg , 30. September 2019, Az: 10 K 1493/19
Leitsätze

1. Die Datenschutz-Grundverordnung ist auf die Tätigkeit der Strafverfolgungsbehörden nicht anwendbar.

2. Für Ansprüche nach dem BDSG ist der Verwaltungsrechtsweg gegeben.
Tenor

Die Beschwerde des Klägers gegen den Beschluss des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 30.09.2019 - 10 K 1493/19 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat der Kläger zu tragen.
Tatbestand
I.

    Der Kläger und Beschwerdeführer (Kläger) wird beim Finanzamt (FA A) umsatzsteuerlich geführt. Im Jahre 2014 schaltete das FA A den Beklagten und Beschwerdegegner (Finanzamt --FA--), dort die Steuerfahndung ein, die wegen verschiedener Vorwürfe im Jahre 2015 Steuerstrafverfahren gegen den Kläger einleitete. Die strafrechtlichen Ermittlungen, jedoch noch nicht das Strafverfahren selbst, wurden durch den Bericht der Steuerfahndung des FA vom 10.08.2018 abgeschlossen. Dieser enthielt in Bezug auf den Kläger und dessen Bruder unter dem Abschnitt "Hintergrund der Prüfung" den Satz:

    "Beide Brüder sind als Insolvenz erfahren einzustufen und scheuen sich auch nicht, in ihren Verfahren mit Argumenten aus der "Reichsbürgerszene" aufzuwarten bzw. dies über ihre Prozessbevollmächtigten vortragen zu lassen."

    Am 09.11.2018 beantragte der Kläger bei dem FA nach Art. 15 Abs. 1, Art. 4 Abs. 4 der Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27.04.2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung --DS-GVO--, Amtsblatt der Europäischen Union --ABlEU-- Nr. L 119/1) Auskunft über die bei dem FA gesammelten Daten. Er wolle wissen, welche Informationen hinter der Behauptung betreffend die Reichsbürgerszene stünden. Diese sei diskreditierend.

    Am 03.12.2018 lehnte das FA den Antrag ab. Der Anwendungsbereich der DS-GVO sei nach Art. 2 Abs. 2 Buchst. d DS-GVO nicht eröffnet.

    Mit Schreiben vom 25.02.2019 erklärte der Kläger, es sei richtig, dass die DS-GVO nicht einschlägig sei. Allerdings entstehe dadurch kein rechtsfreier Raum. Es gelte die auf Grundlage der DS-GVO erlassene Richtlinie (EU) 2016/680 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27.04.2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten durch die zuständigen Behörden zum Zwecke der Verhütung, Ermittlung, Aufdeckung oder Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung sowie zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung des Rahmenbeschlusses 2008/977/JI des Rates (ABlEU Nr. L 119/89). Dieses Schreiben beantwortete das FA nicht.

    Mit einer am 11.06.2019 eingegangenen Klage beantragte der Kläger, das FA zu verpflichten, Auskunft über die Dokumente zu erteilen, aus denen sich ergeben soll, dass sich der Kläger und sein Bruder … Argumenten der sogenannten "Reichsbürger" bedienen, und das FA weiterhin zu verpflichten, die Dokumente, aus denen sich die Reichsbürgerargumentation ergeben soll, zu löschen. Er hielt den Finanzrechtsweg für eröffnet, da die Daten des FA nicht aus dem Ermittlungsverfahren, sondern dem allgemeinen Schriftverkehr der Vergangenheit stammten. Das FA beantragte, den Rechtsstreit an das aus seiner Sicht zuständige Verwaltungsgericht (VG) zu verweisen.

    Das Finanzgericht (FG) hat mit Beschluss vom 30.09.2019 das Verfahren nach § 17a Abs. 3, 4 des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) an das VG verwiesen und die Beschwerde zugelassen. Der Kläger hat am 08.10.2019 Beschwerde eingelegt, der das FG nicht abgeholfen hat. Die Beschwerde wurde nicht begründet.

Entscheidungsgründe
II.

    Die Beschwerde ist als unbegründet zurückzuweisen.

    1. Die Beschwerde ist zulässig. Sie ist statthaft, da das FG die Beschwerde nach § 17a Abs. 4 Satz 4 GVG zugelassen hat. Unschädlich ist, dass der Kläger sie nicht begründet hat. Eine Beschwerde bedarf, sofern dies nicht anderweit ausdrücklich vorgeschrieben ist, etwa nach § 116 Abs. 3 Satz 3 der Finanzgerichtsordnung (FGO) oder nach § 133a Abs. 2 Satz 5 FGO, grundsätzlich keiner Begründung, sofern die Beschwer erkennbar ist (vgl. Beschlüsse des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 20.11.2008 - VII B 145/07, BFH/NV 2009, 200; vom 21.07.2009 - II B 8/09, BFH/NV 2009, 1845, unter II.1.; vom 27.11.2009 - II B 102/09, juris, unter II.A.). Das ist hier der Fall.

    2. Das FG hat zu Recht erkannt, dass § 32i Abs. 2 der Abgabenordnung (AO) den Rechtsweg zu den Finanzgerichten nicht eröffnet.

    a) Nach dieser Vorschrift ist für Klagen der betroffenen Person hinsichtlich der Verarbeitung personenbezogener Daten gegen Finanzbehörden oder gegen deren Auftragsverarbeiter wegen eines Verstoßes gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen im Anwendungsbereich der Verordnung (EU) 2016/679 oder der darin enthaltenen Rechte der betroffenen Person der Finanzrechtsweg gegeben. § 32i AO wurde durch Art. 17 des Gesetzes zur Änderung des Bundesversorgungsgesetzes und anderer Vorschriften vom 17.07.2017 (BGBl I 2017, 2541) eingefügt und ist nach dessen Art. 31 Abs. 4 seit dem 25.05.2018 in Kraft, mithin dem Grunde nach anwendbar.

    b) Maßgeblich für die Bestimmung des Rechtswegs ist die Rechtsnatur des Streitgegenstandes. Dieser richtet sich neben dem zugrunde liegenden Lebenssachverhalt nach der das Rechtsverhältnis regelnden Anspruchsgrundlage (vgl. Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts --BVerwG-- vom 18.11.2019 - 10 B 20/19, BFH/NV 2020, 336, Rz 7).

    c) Der Kläger macht keinen Verstoß gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen im Anwendungsbereich der DS-GVO geltend. Er erklärt zuletzt selbst, diese sei nicht anwendbar. Diese rechtliche Beurteilung ist zwar nicht bindend, doch zutreffend. Für das gegen das FA gerichtete Klagebegehren kommt die DS-GVO als Anspruchsgrundlage nicht in Betracht.

    aa) Nach Art. 2 Abs. 2 Buchst. d DS-GVO findet die DS-GVO keine Anwendung auf die Verarbeitung personenbezogener Daten durch die zuständigen Behörden zum Zwecke der Verhütung, Ermittlung, Aufdeckung oder Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung, einschließlich des Schutzes vor und der Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit.

    bb) Das FA ist gemäß § 1 Nr. 25 der baden-württembergischen Finanzämter-Zuständigkeitsverordnung vom 30.11.2004 (Gesetzblatt 2004, 865) im Rahmen seiner Zuständigkeit u.a. für die Aufgaben der Steuerfahndung nach § 208 AO für das FA A tätig geworden, und zwar im konkreten Fall nach § 208 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO ("die Erforschung von Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten"). Diese Tätigkeit gehört zu den Aufgaben i.S. des Art. 2 Abs. 2 Buchst. d DS-GVO. Datenschutzrechtliche Begehren gegen das FA im Zusammenhang mit einer solchen Tätigkeit können in der DS-GVO daher keine Grundlage haben.

    Zwar kann die Steuerfahndung nach § 208 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO auch als Steuerermittlungsbehörde tätig werden. Sie besitzt insoweit eine Doppelfunktion. Ist jedoch gegen den Betroffenen ein Verfahren i.S. des § 208 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO eingeleitet und noch nicht abgeschlossen, wird die Steuerfahndung auch in diesem Verfahren tätig, selbst wenn sie in diesem Zusammenhang Besteuerungsgrundlagen ermittelt (vgl. BFH-Beschluss vom 06.02.2001 - VII B 277/00, BFHE 194, 26, BStBl II 2001, 306, unter II.2.a aa). Die Textpassage, die Anlass der Klage ist, ist in einem Bericht enthalten, der seinerseits die Überzeugung dokumentiert, die das FA aus dem steuerstrafrechtlichen Ermittlungsverfahren gewonnen hat.

    cc) Soweit der Kläger geltend macht, die Daten des FA stammten nicht aus dem Ermittlungsverfahren, sondern aus dem Besteuerungsverfahren, wäre das Begehren nicht gegen das allein mit dem Ermittlungsverfahren betraute FA, sondern gegen das FA A oder ggf. ein anderes für die Besteuerung des Klägers zuständiges Finanzamt zu richten. Ob für einen solchen Auskunftsanspruch nach § 32i Abs. 2 AO der Finanzrechtsweg gegeben sein könnte, ist im vorliegenden Verfahren nicht zu entscheiden. Der Kläger hat seine Klage allein gegen das FA gerichtet.

    3. § 33 Abs. 1 FGO eröffnet den Rechtsweg zu den Finanzgerichten ebenfalls nicht. Insbesondere gehören die Steuerstraf- und Bußgeldsachen und damit auch die --wie im Streitfall-- sich darauf beziehende Tätigkeit der Steuerfahndung von der Einleitung bis zur Einstellung eines solchen Verfahrens grundsätzlich nicht zu den Abgabenangelegenheiten i.S. des § 33 Abs. 1 Nr. 1 FGO (vgl. BFH-Urteil vom 02.12.1976 - IV R 2/76, BFHE 120, 571, BStBl II 1977, 318, unter 2.b, c, zu der wesensgleichen Vorläufervorschrift des § 33 Abs. 3 FGO; BFH-Beschluss vom 06.05.1997 - VII B 4/97, BFHE 182, 515, BStBl II 1997, 543, unter II.2.a).

    4. Schließlich hat das FG auch zu Recht den Rechtsstreit an das VG und nicht etwa an die nach § 13 GVG für Strafsachen zuständigen ordentlichen Gerichte verwiesen.

    a) Nach § 45 Satz 1 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) gelten die Vorschriften dieses Teils [Teil 3] für die Verarbeitung personenbezogener Daten durch die für die Verhütung, Ermittlung, Aufdeckung, Verfolgung oder Ahndung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten zuständigen öffentlichen Stellen, soweit sie Daten zum Zweck der Erfüllung dieser Aufgaben verarbeiten. Das BDSG ist durch Art. 1 des Gesetzes zur Anpassung des Datenschutzrechts an die Verordnung (EU) 2016/679 und zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/680 (Datenschutz-Anpassungs- und Umsetzungsgesetz EU) vom 30.06.2017 (BGBl I 2017, 2097) beschlossen und nach dessen Art. 8 Abs. 1 am 25.05.2018 in Kraft getreten, mithin dem Grunde nach anwendbar.

    Lediglich ergänzend wird angemerkt, dass die Anwendbarkeit des BDSG sich nach aktuellem Recht auch aus § 500 der Strafprozessordnung ergibt, der durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/680 im Strafverfahren sowie zur Anpassung datenschutzrechtlicher Bestimmungen an die Verordnung (EU) 2016/679 vom 20.11.2019 (BGBl I 2019, 1724) eingefügt wurde.

    b) Vor welchen Gerichten gerichtlicher Rechtsschutz nach Maßgabe von § 57 Abs. 7 Satz 2 BDSG zu suchen ist, ist im BDSG nicht geregelt. § 20 Abs. 1 BDSG betrifft lediglich bestimmte Streitigkeiten, u.a. solche nach der DS-GVO. Es bleibt insoweit, wie das FG zu Recht erkannt hat, bei dem nach § 40 Abs. 1 der Verwaltungsgerichtsordnung in allen öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten nichtverfassungsrechtlicher Art gegebenen Verwaltungsrechtsweg.

    5. Die Kostenentscheidung folgt aus § 135 Abs. 2 FGO. Die Anfechtung der Entscheidung über den Rechtsweg löst ein selbstständiges Rechtsmittelverfahren aus, in dem nach den allgemeinen Vorschriften über die Kosten zu befinden ist (vgl. BVerwG-Beschluss in BFH/NV 2020, 336, Rz 13).
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Wieso es jetzt ausgerechnet ein Gericht benötigt, um so etwas festzustellen!
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Des Gesetzgebers.
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Da hast Du übersehen, dass der Reichsdepp die Gesetze regelmäßig missversteht. Für das Ablehnen der merkwürdigen Reichsdeppinterpretationen samt Begründung ist der Gesetzgeber nicht zuständig, da hätte er viel zu tun.

Die Datenschutzgrundverordnung regelt ihren Anwendungsbereich so, dass die Ausnahme für zuständige Strafverfolgungsbehörden erst im zweiten Absatz steht. Reichsdeppen lesen aber regelmäßig nur den ersten Absatz.

Bei Reichsdeppen und den vielen anderen Leuten, die sich mit dem Auslegen von Gesetzestexten schwer tun, hilft normalerweise ein Anwalt. Aber Reichsdeppen sind bekanntlich völlig beratungsresistent, was sie übrigens mit dem greatest failing Donald ever verbindet.

Glücklicherweise ist nun für das Ablehnen von sinnlosen Klagen nicht der Gesetzgeber zuständig (also zum Glück für den Gesetzgeber!), sondern die Gerichte.

So kommt es zu diesen Feststellungen.

Aber das weißt Du eh. ;)
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Die Frage ist halt, wie man sich am sichtersten brüstet. Schließlich ist für einen Reichsdepp jeder Gang zum Gericht Grund, sich feiern zu lassen - entweder als Mehrtürer oder als erfolgreichen Kämpfer gegen das System. Und das Beschreiten eines sachlich unzulässigen Rechtsweges ist da immer noch die geistig am wenigsten anspruchsvolle Variante, wenn man im Grunde nichts vorzubringen hat.
 

Offline Mr. Devious

Fairerweise muss man sagen, dass der Ausgang des Beschwerdeverfahrens ex ante betrachtet nicht so sicher erscheinen musste, wie es sich nun nach der Entscheidung des Bundesfinanzhofs darstellt. Immerhin hatte das Finanzgericht die Beschwerde zugelassen, wohl weil es der Sache grundsätzliche Bedeutung beimaß.

Die Steuerfahndung hat eine Zwitterstellung, weil sie sowohl im Besteuerungsverfahren als auch im Strafverfahren ermittelt. Oft wird zehn Jahre zurück ermittelt, weil hinterzogene Steuern zehn Jahre lang festgesetzt werden können. Andererseits kann Steuerhinterziegung in der Regel nur fünf Jahre lang bestraft werden. Die Steuerhinterziehung ermittelt dann ggf. nur für die jüngeren Jahre nach strafprozessualen Regeln, für die älteren dagegen nach steuerlichen. Das führt manchmal zu Zweifelsfragen und Missverständnissen.

Hier ging es um Schlussfolgerungen im steuerlichen Ermittlungsbericht, und die Äußerungen des Betroffenen wurden wohl auch im Besteuerungsverfahren getätigt. Da kann man schon mal darüber nachdenken, ob es wirklich entscheidend ist, dass das Strafverfahren eingeleitet war. Also ich würde dem Rechtsanwalt keinen Vorwurf machen, dass er die Beschwerde eingelegt hat.
Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 
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Fairerweise muss man sagen, dass der Ausgang des Beschwerdeverfahrens ex ante betrachtet nicht so sicher erscheinen musste, wie es sich nun nach der Entscheidung des Bundesfinanzhofs darstellt.


Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Argumentation wohl in die Richtung ging, dass die Anwendbarkeit der DSGVO auf die Strafverfolgungsbehörden zwar ausgeschlossen ist, dies aber an der konkreten Umsetzung in Deutschland liegt.

Die zugrunde liegende europäische Richtlinie soll das nicht zwingend vorschreiben.
Wenn eine europarechtliche Vorgabe im nationalen Recht fehlerhaft/unzureichend umgesetzt ist, kann es durchaus passieren, dass über eine unmittelbare Geltung dieser Richtlinie nachgedacht wird und die europäische Vorgabe gegenüber dem nationalen Recht als höherrangig dem Betroffenen zum Ziel verhilft.

Sich auf die unmittelbare Anwendbarkeit einer Richtlinie zu berufen ist ein Ansatz, der nicht von Anfang an nur querulatorisch oder aussichtslos sein muss.
Der deutsche Gesetzgeber setzt schließlich nicht immer alle Richtlinien „korrekt“ um.
Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann.
 
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