Das kalifornische Gesetz verbietet es Schulbezirken, von ihren Angestellten zu verlangen, Informationen über die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität eines Schülers ohne dessen Zustimmung weiterzugeben. Befürworter des Gesetzes sagen, dass es Kinder davor schützt, zu einem Outing gezwungen zu werden, und einen sicheren Ort für sie in der Schule schafft. Kritiker sagen, es verletze das Recht der Eltern, informiert zu werden.
Der Sinn dieses Gesetzes ist mir unklar, offen gestanden. Eltern haben ein Recht darauf, zu wissen, was ihre Kinder in der Schule tun, wenn nicht sogar die Pflicht. Die Schule darf kein Raum sein, in dem die Kinder vor den Eltern geschützt werden. Sonst würden ja die Kinder tatsächlich dem Staat gehören. (Ja, ich weiß, es gibt Leute, die behaupten, das sei tatsächlich so, nur keiner wüsste es, aber mit denen funken wir ja nicht auf einer Wellenlänge.) Natürlich gibt es schlechte Eltern, z. B. solche, denen derartige Neigungen ihrer Kinder nicht bekannt sind, aber erstens dürften das wenige sein, und zweitens sind auch nicht ganz so hochklassige Eltern immer noch weit besser als gar keine. Das Recht des Staates, Kinder aus ihren Familien zu entfernen, gilt nur in Extremfällen, und das ist in meinen Augen keiner.
Ich glaube, dass es in der US-Verfassung kein Gegenstück zum Art. 6 GG gibt (besonders Absatz 2), aber der Grundsatz dürfte auch dort sicher in der allgemeinen Gesetzgebung und Rechtsprechung verankert sein.