Bei den Salonberufsrevolutionären wie Horst Mahler oder Jürgen Elsässer drängt sich mir manchmal der Verdacht auf, dass sie nur deswegen von linksextrem auf rechtsextrem umgepolt haben, weil ihnen die Linken mit ihren ewigen Bedenken und ihrem schon protestantischen Purismus auf den Keks gegangen sind.
Bis man sich bei den Linken mal endlich einig ist, wem man wie aufs Maul hauen darf - ist der revolutionäre Furor doch längst schon verraucht. Keine Rede ohne Gegenrede und im Zweifel wird erbittert um die Richtung jeder Locke von Lenin gekämpft. Und was hat es Mahler und Elsässer angekotzt, wenn linke Frauen in ihnen trotz allem Freiheitsgelaber nur die Machos und Chauvis erkannt haben, die sie sind.
Bei den Rechten hetzt es sich doch viel angenehmer: Da wird jeder Kollateralschaden verniedlich und akzeptiert. Da kann man jede Ideologie ins Mikro tröten oder sogar rülpsen. Da darf man sich als Macho und Chauvi ausleben und sich unwidersprochen als Westentaschenrebell anhimmeln lassen, so man denn ausreichend verstrahlte Maiden findet. Anscheinend ein Paradies für gewisse "grumpy old white men".