Die Rubrik "Realitätsverweigerer sprechen über Realitätsverweigerung" ist heute wieder mal besonders unterhaltsam. Projektionen, wohin man hinsieht.
[9:30] Krimpartisan:
Zu diesem beliebten Thema zwei Anmerkungen: Antwort einer alleinstehenden älteren deutschen Dame in Ungarn: «Ich brauche keine Ratschläge!» Wenn man um Rat gebeten wird, diesen nur bei Gegenleistung (z. B. Geldzahlung) geben. Weil sonst ist er ja «nichts wert»...in dieser materialistischen Welt wohl unumstößliche Realität...
Tja, wenn Waldi und seine Rentnergang Geld für ihre Ratschläge haben will, dann hat er das Problem, dass keine Währung der Welt eine so kleine Stückelung anbietet. Da bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig, als ihre Ratschläge in der Großpackung zu verkaufen,à la 1000 Ratschläge für 1 Cent, obwohl das wäre wohl immer noch Wucher. Realistischerweise müssten sie ihren Ratschlägen einen negativen Wert geben.
[10:30] Leserkommentar-DE:
Die Leserkommentare von heute morgen in dieser Rubrik sind mal wieder zugleich Genuss und Entsetzen. Die breite Masse ist nicht im entferntesten in der Lage dazu zu reflektieren was hier gerade (weltweit) passiert. Wer unvorbereitet in dieses Szenrio gegangen ist und auch jetzt noch seiner kognitiven Dissonanz frönt der wird zu 98% genadenlos untergehen. Die restlichen 2% werden einfach nur unverschämtes Glück haben. Aber es ist schon so wie der Kommentator von 9:25 Uhr schrieb. Bieten wir uns jetzt nicht als Zielscheibe für diese Leute an. Mit jeder Woche die nun ins Land geht wird mehr und mehr Menschen klar, das sie Schach matt sind und sie selbst bisher Teil des Problems waren. Sie werden sich im Zuge der kommenden Monate drehen wie Fähnchen im Wind wenn sie merken das es kein Zurück mehr gibt, nur Geduld. Wir haben das nach 1945 gesehen und auch nach 1989. Aber zuerst muss das ganz große Aua kommen und wüten.
Wenn man unter Genuss Realsatire versteht, dann waren die heutigen Beiträge wirklich ein wahrer Genuss, gemischt mit Entsetzen, wie stark manche Menschen in ihren Wahn feststecken. Auch sieht man wieder deutlich anhand der Beiträge, dass die breite Masse der Hartgeld-Anhänger nicht in der Lage sind, die Vorgänge in der Welt zu reflektieren und richtig einordnen zu können. Es wäre wünschenswert, wenn mit jeder Woche, die nun ins Land geht, den Hartgeld-Anhängern klar würde, dass der Systemwechsel Schachmatt ist und sie sich selber eingestehen, dass ihr Wahn ein großes Problem ist. Allerdings ist dieser Teil Wunschdenken und wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht eintreten.
[13:00] Leserkommentar-AT:
Zum Thema Ratschläge nur gegen Entgelt: Das kann ich voll bestätigen. Viele Leute machen genau das Gegenteil eines begründeten Ratschlags. Mein Vater hat sich von mir ca 2007/2008 zur Goldanlage überzeugen lassen. Er hat mir aber damals auch schon gesagt, dass ich dass bei anderen Leuten nicht machen soll. Ich wäre dann der Unglücksbote, der an allem Schuld ist. Geht alles gut, war mein Rat falsch. Trifft das erwartete "Negative" ein, was ich sage, dann hätte ich Ihnen es ja noch öfters sagen müssen, weil es so wichtig war... Ein Jahrzehnt später kann ich dem nur zustimmen. Ganz wenige Leute können negative Nachrichten rational verarbeiten und danach handeln. Echt Handeln können überhaupt nur wenige. Zinseszins/Zinsrechnung verstehen auch nur max. 1% der Menschen. Die Schnittmenge ist somit 0,0000X Prozent...
Abschließend zu nennen ist auch (wieder einmal) das Peter-Prinzip (Unfähigkeitsprinzip nach Laurence Peter) bzw. der Dunning-Kruger-Effekt. Leute, auf die das zutrifft, wurden in den guten Zeiten jahrelang mit den billigen Zinsen in den Unternehmen mitgeschleppt. Je mehr die studiert haben, desto überzeugter sind sie. Da in großen Konzernen hauptsächlich nur noch Unfähige sitzen, die nicht ihr eigenes Geld verwalten, wird der Abbau und die Umstellung im Gegensatz zu kleinen Familienbetrieben deutlich schmerzhafter werden.
Da hat er recht. Nicht jeder kommt mit negativen Nachrichten und der Realität zurecht. Die, die es nicht tun, verlieren sich in Gewaltphantasien, wünschen sich die Monarchie zurück, wo alles viel einfacher und "besser" war, und phantasieren generell von einer Welt, wo sie endlich das Sagen haben und es endlich allen zeigen können. Gerüchteweise gibt es eine Webseite eines Wiener "Journalisten", wo die sich alle sammeln und sich gegenseitig ihr Versagen schönreden.
Auf der erwähnten Webseite kann man auch schön das Peter-Prinzip und den Dunning-Kruger-Effekt live in Action erleben. Der erwähnte "Journalist" hatte es ja auch trotz Unfähigkeit zum Abteilungsleiter gebracht, ein schönes Beispiel des Peter-Prinzip. Und wenn man sich die Diskussionen, insbesondere im "Landwirtschaftsberech, aber auch auf den anderen Seiten, anschaut, dann sieht man nur inkompetente Versager, die alles besser wissen und glauben, sie sind in allen Bereichen die Kompetentesten überhaupt.