Autor Thema: Neurechte oder Reichsbürger?  (Gelesen 3287 mal)

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Offline hair mess

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #15 am: 22. November 2016, 17:03:43 »
Der Begriff geht m. E. völlig an der Sache vorbei. Unter unserer werten Kundschaft gibt es zweifellos eine Menge echter Rechter, die Schnittmenge ist beachtlich, und linke "Reichsbürger" habe ich noch nie getroffen.

Aber andererseits vertreten viele Reichsbürger keine explizit rechter Positionen, sondern berufen sich eher auf die Weimarer Republik oder gar das Kaiserreich. Viele sind schlicht zu dämlich, um konkrete politische Ansichten zu haben. Sie wollen nur den Staat nicht wahr haben, weil der Steuern will oder Bußgelder oder dergleichen Zumutungen. Was sie stattdessen wollen, wissen sie meist gar nicht zu sagen.
Wenn man einen umfassenden Begriff sucht, ist doch Staatsleugner am besten.
Das umfasst auch die Staatsleugner von links. Doch die gibt's. Knapp links von der Linkspartei. Auch von der Linkpartei hab ich den Test mit der fehelenden Souveränität schon gehört, und dass man nur Vasall von Amerika sei usw. ganz links und ganz rechts liegen nicht nur im Zirkelschluss (wo sich beim Ziehen des Kreises der Anfang mit dem Ende des Kreises trifft) ganz nah beisammen.
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Offline Sigmunds Schaukelpferd

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #16 am: 22. November 2016, 17:06:02 »
Vor allem ist mit dem Begriff verbunden, diese (natürlich mitunter gefährlichen) Menschen weiter ins gesellschaftliche Aus zu stellen. Das kann kein Ziel einer Demokratie sein. Letztendlich muss es darum gehen, diese Menschen irgendwie wieder zu integrieren und in der Zwischenzeit (etwa durch den Verfassungsschutz, der hier aktiver sein müsste) unser aller Wohl zu sichern. Aber mit solchen Begrifflichkeiten werden m.M.n. nur neue Gräben aufgeschüttet, in welche die Reichsbürger in ihrem Wahn nur all zu gerne fallen möchten. Ein Bärendienst, der am Ende bestenfalls noch bewirkt, dass die Verbindungen von Nazis und Reichsbürgern noch zahlreicher werden.

/Edit

Was ja nicht im Umkehrschluss bedeutet, dass Reichsbürger nicht rechts oder keine Neonazis sein könnten. Im Gegenteil. Aber alle Reichsbürger als Neurechte abzustempeln, simplifiziert eine ohnehin schon inheterogene Ansammlung von geistig Verwirrten und mit dieser Simplifizierung kann auch ganz leicht eine Verniedlichung einhergehen, gerade wenn Neurechte wie die AfD chic sind.
« Letzte Änderung: 22. November 2016, 17:27:11 von Sigmunds Schaukelpferd »
"Wann schnallt Ihr Vollpfosten es, dass ihr 2017 allesamt vor Gericht landet & ab in den Bau??? Wie blöde seid ihr eigentlich???" - staatenloser Rüdiger
 
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Offline Flo

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #17 am: 22. November 2016, 17:15:41 »
Ist denn da nicht gleich der nächste Fehler, der auch schon in der Vergangenheit gemacht wurde? Rassistisches und ausländerfeindliches wie auch völkisches Gedankengut an einer Glatze und passendem Schuhwerk bzw Kleidung ausmachen?
Hast du keine Glatze und läufst nicht in szenetypischer Kleidung rum, bist du kein Neonazi sondern bekommst einen niedlicheren Begriff für was du bist?

Ich rede von völlig anderen Zeiten, von Zeiten wo noch ein Michael Kühnen oder Wehrsportgruppen die Straßen unsicher machten; Dies waren die damaligen Neonazis und die Altnazis traf ich dann an der Universität. 
 
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Syssi

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #18 am: 22. November 2016, 18:16:07 »
Ich denke, dass man auf die Entwicklungen (in) der Reichsbürgerszene inzwischen nur noch mit der Autorität des Staates antworten kann. Wir sind immernoch als "wehrhafte Demokratie" definiert. Einzelfälle von eventuell nicht ganz so rechten Reichsbürgern können da in der Gesamtschau nicht mehr ins Gewicht fallen.

Eine Demokratie, die sich extremen Angriffen von erklärten Feinden ausgesetzt sieht, hat m.E. die Pflicht, hiergegen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln vorzugehen, auch um ihre (demokratisch legitimierten!) Vertreter und Beauftragten zu schützen - ebenso wie die Bürger.

Was die Reichsbürger machen, ist hart an der Grenze zu extremem Unrecht - und extremes Unrecht kann niemals Recht sein (über Umwege via Prof. Alexy). 
 

Offline dieda

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #19 am: 22. November 2016, 18:55:14 »
Ich meine, wir erleben parallel mit dem Auftreten von IB, III.Weg und den Einprozentern bzw. mit solchen politischen "Vorbildern" wie Höcke und Kubitschek tatsächlich einen auch sichtbaren Imagewechsel.

Dieser geht deutlich weg vom kahlköpfigen Straßenschläger in Bomberjacke und Springerstiefeln der frühen 90iger hin zum smarten, fein gescheitelten und ordentlich angezogenen, mitunter nicht ungebildeten und "netten" Möchtegernelite- Jungjuppi, der seine Gesinnung nur noch selten und dann oft nur durch feine optische Details zu erkennen gibt und dem man soweit ja "nichts Schlimmes" zutrauten würde. Auch Tätos scheinen schon wieder out zu sein.

Aber vor allem inhaltlich will man sich deutlich und mit wissenschaftlich verbrämten und sehr gefälligen Formulierungen, mit der deutlichen Betonung auf den vermeintlich "sozialen Focus", Ordnung und Sicherheit und die angeblichen "deutschen Werte" und dabei immer hart an der Grenze zum eh schon verbreiteten Alltagsrassismus vorbeischrammend, vom alten Haudrauf- Neonazi abgrenzen.

Auch Fitzeks "Pudel" bzw. seine "Definitionsexperten" dürften diesem Typus "Neurechter" doch ziemlich gut entsprechen, auch wenn sie das selbst weit von sich weisen. Und selbst Adrian war bis zu seinem rasanten Absturz und seiner fatalen "Freundschaft" mit u.a. Sürmeli, Donatus oder Spottoelpel offensichtlich unauffällig smart und "nett" und immer gut ausgerüstet mit seiner "Vorzeigefamilie".

Ich nehme an, es ist hier teilweise schon die Urenkelgeneration der echten "Altnazis" und ich persönlich halte diesen Imagewechsel zum nun "ordentlichen", unauffälligen und scheinbar harmlosen "netten jungen Mann" von "nebenan" mit bedenklicher Einstellung für nicht ganz ungefählich.

Die Bezeichnung "Neurechter" ist m.E. da schon ziemlich treffend.
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #20 am: 22. November 2016, 19:25:05 »
Der Begriff geht m. E. völlig an der Sache vorbei. Unter unserer werten Kundschaft gibt es zweifellos eine Menge echter Rechter, die Schnittmenge ist beachtlich, und linke "Reichsbürger" habe ich noch nie getroffen.
Aber andererseits vertreten viele Reichsbürger keine explizit rechter Positionen, sondern berufen sich eher auf die Weimarer Republik oder gar das Kaiserreich. Viele sind schlicht zu dämlich, um konkrete politische Ansichten zu haben. Sie wollen nur den Staat nicht wahr haben, weil der Steuern will oder Bußgelder oder dergleichen Zumutungen. Was sie stattdessen wollen, wissen sie meist gar nicht zu sagen.

So sehe ich das auch: ein Großteil der Reichis ist letztlich unpolitisch und reitet auf der Reichiwelle aus wirtschaftlichen Gründen. Weil der Kniff mit der Steuerfreiheit, bzw. den ungültigen Forderungen des Staates und anderer Gläubiger die letzte Strohhalm der Verzweiflung ist, um einen drohenden Bankrott abzuwenden. Gewiß, es gibt querulatorische Prinzipienreiter, die wegen 10 € ein Faß aufmachen, aber letztlich stellt sich auch bei diesen Gestalten heraus, daß sie ohnehin wegen diverser anderer Forderungen und Zwangsvollstreckungen keine Luft zum Atmen mehr haben.

Auf was beruhen die meisten gerichtlichen Auseinandersetzungen, sowohl straf-, als auch privatrechtlicher Natur, unserer Kundschaft im eigentlichen Urspung? So gut wie immer auf Zahlungsverzug, auf das Nichtbedienen von Forderungen, in welchem Zusammenhang auch immer. Typisch politische und Gewaltdelikte sind nicht darunter. Gewiß begehen unsere Kunden solche Delikte - aber immer in weiterer Folge ihrer Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht, nie als urspünglicher Auslöser der Querelen.

De facto gibt es doch keinen einzigen Reichsdepp, von den großkopferten Anführern/Geschäftemachern (die aber nur eine winzige Minderheit darstellen) abgesehen, der nicht finanziell mit Arsch auf Grundeis hängt, der nicht schon in der Insolvenz hängt, der nicht schon diversen Vollstreckerbesuch hatte.
Kein Reichsdepp lebt -so wie wir SSL-Trolle, behaupte ich mal verallgemeinernd- in geordneten bis gutsituierten Verhältnissen, geht einer rechtschaffenen Arbeit, die womöglich gut entlohnt ist, nach und hatte mit Sanktionen seitens der Staatsmacht allenfalls in Form eines Strafzettels wegen Tempo 65 in einer 50er Zone zu tun.

Also ich würde nicht alles auf die politische, bzw. Nazi-Schiene setzen. Das mißachtet die m.E. weitaus häufiger anzutreffenden wirtschaftlichen Beweggründe.
 

Offline dieda

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #21 am: 22. November 2016, 21:03:26 »
Also ich würde nicht alles auf die politische, bzw. Nazi-Schiene setzen. Das mißachtet die m.E. weitaus häufiger anzutreffenden wirtschaftlichen Beweggründe.

Ich glaube, wir diskutieren hier mal wieder das alte Henne- Ei- Thema...

Dass die Reichsbürger mit den Rechtspopulisten eng vernetzt sind, wirst Du hoffentlich nicht auch noch bestreiten und wer hinter gewissen rechtspopulistischen Angriffen auf die staatliche Ordnung der BRD selbst nicht das damit angestrebte wirtschaftliche "Umverteilungsprojekt" erkennt, versteht m.E. auch kaum die ideologischen Schnittmengen mit den gerade aktiven Bankrotteurs- Reichsbürgern, die mal eben öffentlichkeitswirksam das Bild bestimmen.

Aber natürlich werden sich bestimmte Neu-Rechte kaum die eigenen Finger schmutzig machen oder durch die Nichtzahlung von ein paar Ordnungsgeldern noch selbst ruinieren, never....

Auch andere Reichsbürger- Krakeler zaubern- oh Wunder- immer in letzter Minute doch noch gewisse Summen aus dem Hut, gugg an. Oder nehmen wir das Beispiel Frau Petry: ohne ihre doppelten AfD- Abgeordnetenbezüge aus dem angeblich so verhassten Politikbetrieb dürfte es z.B. nach der teuren Insolvenz ihrer Firma auch recht zeitnah bei sagen wir 2x10€ Ordnungsgeld vorbei gewesen sein. Aber nur die richtigen Reichi- Frontschweine dürfen sich für mal eben 10€ und die "große Sache" gleich auch noch von der Wortmarke einsammeln lassen.

Natürlich spielt das Ökonomische hier eine entscheidende Rolle, so oder so und selbst der von den echten Altnazis und frischen Neu- Rechten so heftig bestrittene Holocaust war ja im Kern schon ein brutales Umverteilungsprogram, nur unter falschem Namen. Deswegen wird das ja von der einen Seite auch so gern geleugnet und verharmlost und von der anderen Seite leider so oft übersehen.

Oder anderes Beispiel: was machen aus Sicht der Neu- Rechten angeblich die ganzen bösen "Ausländer" so den lieben langen Tag? Richtig: sie nehmen angeblich den armen Deutschen irgendwas "weg", z.B. Geld oder Frauen oder die innere "Sicherheit" oder alles zusammen. Natürlich gibt es Kriminelle und zwar bei den Aus- wie bei den Inländern, aber darum geht es den Rechtspopulisten ja gar nicht, sondern wieder um das leidige Grundthema: um Ökonomie, im Großen wie im Kleinen.
Und das ist auch hier das verbindende Element.
« Letzte Änderung: 22. November 2016, 21:26:00 von dieda »
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #22 am: 22. November 2016, 21:21:46 »
Oder anderes Beispiel: was machen aus Sicht der Neu- Rechten angeblich die ganzen bösen "Ausländer" so den lieben langen Tag? Richtig: sie nehmen angeblich den armen Deutschen irgendwas "weg", z.B. Geld oder Frauen oder die innere "Sicherheit" oder alles zusammen.
@dieda Du hast noch vergessen zu erwähnen, dass die "bösen Ausländer" den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Ich gehöre ja auch dazu ...  ;D

Zum eigentlichen Thema: Persönlich bevorzuge ich die Bezeichnung "Staatsleugner", weil dies das einzige wirklich verbindende Moment aller RD, OPPTler, "Selbstverwalter", Freemen usw. ist. Der Begriff "Reichsbürger" hat sich nun aber mal eingebürgert (das ist jetzt natürlich nicht wörtlich zu verstehen ...).
Was die politisch-ideologische Ausrichtung angeht, so fallen einige deutliche Elemente einer "Querfront" auf. Zum Beispiel vereinen viele RD neben den staatsleugnenden Grundüberzeugungen auch Ausländerfeindlichkeit, rassisch-rassistische Vorstellungen und andere typisch rechtsextreme Ansichten problemlos mit ursprünglich "linken" Anschauungen wie Kritik der Finanzunternehmungen, Antikapitalismus u. dgl.
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #23 am: 22. November 2016, 21:35:05 »
Oder anderes Beispiel: was machen aus Sicht der Neu- Rechten angeblich die ganzen bösen "Ausländer" so den lieben langen Tag? Richtig: sie nehmen angeblich den armen Deutschen irgendwas "weg", z.B. Geld oder Frauen oder die innere "Sicherheit" oder alles zusammen.
@dieda Du hast noch vergessen zu erwähnen, dass die "bösen Ausländer" den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Ich gehöre ja auch dazu ...  ;D

Aber wehe dem "Ausländer", der "dem Toitschen" nicht die Arbeit wegnimmt. Der ist dann wieder faul und liegt dem Kalle, der tagein, tagaus immer am Kiosk um die Ecke steht, höchstpersönlich auf der Tasche.

Es ist ein Kreuz, kein Vorzeigeherrenmensch wie unser DIngo zu sein.
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #24 am: 23. November 2016, 05:57:03 »
@Fottzilla Schrödingers Ausländer. Sie nehmen uns die Arbeit weg und liegen uns gleichzeitig auf der Tasche...  ;D
« Letzte Änderung: 23. November 2016, 06:00:07 von Finanzbeamter »
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #25 am: 23. November 2016, 12:37:35 »
Ich meine, wir erleben parallel mit dem Auftreten von IB, III.Weg und den Einprozentern bzw. mit solchen politischen "Vorbildern" wie Höcke und Kubitschek tatsächlich einen auch sichtbaren Imagewechsel.

Dieser geht deutlich weg vom kahlköpfigen Straßenschläger in Bomberjacke und Springerstiefeln der frühen 90iger hin zum smarten, fein gescheitelten und ordentlich angezogenen, mitunter nicht ungebildeten und "netten" Möchtegernelite- Jungjuppi, der seine Gesinnung nur noch selten und dann oft nur durch feine optische Details zu erkennen gibt und dem man soweit ja "nichts Schlimmes" zutrauten würde. Auch Tätos scheinen schon wieder out zu sein.

Aber vor allem inhaltlich will man sich deutlich und mit wissenschaftlich verbrämten und sehr gefälligen Formulierungen, mit der deutlichen Betonung auf den vermeintlich "sozialen Focus", Ordnung und Sicherheit und die angeblichen "deutschen Werte" und dabei immer hart an der Grenze zum eh schon verbreiteten Alltagsrassismus vorbeischrammend, vom alten Haudrauf- Neonazi abgrenzen.

Die politischen Vorbilder oder Leitfiguren der Rechten, waren auch in den 80ern und 90ern nicht die Bomberjacke und Springerstiefel tragende Glatze, sondern der eher unscheinbare Teil der in der Wiking Jugend, dem Sturmvogel, der HDJ, den Neo-Artamanen und vergleichbaren organisiert sind oder waren. Wenn sie nicht geraden wie Pastörs als Politiker oder Klawitter als Siedler in Erscheinung treten, dann merkt man es dieser Klientel nicht an, wessen Geistes Kind sie sind. Die Typen haben in der Regel auch keine Körperbemalung.

Ich habe so meine eigene VT, dass diese Typen schon sein Jahrzehnten die Stichwortgeber in der Szene sind. Wobei man sie auch kaum als Neonazis oder Neurechte bezeichnen kann, denn die Strukturen in denen sie sozialisiert werden, bestanden fast ohne nennenswerte Unterbrechungen über das Kriegsende hinweg weiter.

Als Neurechte würde ich eher PEGIDA, HOGESA (mit Einschränkungen) und einen Großteil der "besorgten, eventbetonten Bürger bezeichnen. Unsere Klientel nimmt einen Sonderstatus ein, da sie nicht direkt dazu zählt und in der Regel über erheblich kreativeres Weltbild verfügt.
"Macht nichts", sagte Ford, "auch Rom wurde nicht an einem Tag niedergebrannt."
 
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #26 am: 23. November 2016, 13:00:24 »
Oder anderes Beispiel: was machen aus Sicht der Neu- Rechten angeblich die ganzen bösen "Ausländer" so den lieben langen Tag? Richtig: sie nehmen angeblich den armen Deutschen irgendwas "weg", z.B. Geld oder Frauen oder die innere "Sicherheit" oder alles zusammen.
@dieda Du hast noch vergessen zu erwähnen, dass die "bösen Ausländer" den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Ich gehöre ja auch dazu ...  ;D

Ach, Du bist ein Eineurojobber beim städtischen Grünflächenamt?
Nee, nich...  :shifty:
 ;)
Zitat
Zum eigentlichen Thema: Persönlich bevorzuge ich die Bezeichnung "Staatsleugner", weil dies das einzige wirklich verbindende Moment aller RD, OPPTler, "Selbstverwalter", Freemen usw. ist. Der Begriff "Reichsbürger" hat sich nun aber mal eingebürgert (das ist jetzt natürlich nicht wörtlich zu verstehen ...).

Das ist halt wie mit allen Schubladen, die passen eh nie, aber ich finde, im Gegensatz zum allgemeinen Begriff "Staatsleugner" die jetzige Sprachregelung mit "so genannte" und Reichsbürger in Gänsefüßchen bei ihrem RuStag-Gelbem-Scheinblabla schon sehr passend, eben so "genannt", auch wenn es der lieben Kundschaft genauso mal wieder nicht in den Kram passt, wie fast alles andere in der phösen BRD, von H4 und den funktionierenden Infrastrukturen und anderen Annehmlichkeiten natürlich abgesehen.  :facepalm:
"aggressive Egoisten" passt da sicher auch noch eher.

Aber nach der geplanten VS- Überwachung werden wir ja mal sehen, wie sich die Szene entwickelt: die eine Hälfte unserer Kundschaft zahlt bestimmt dann plötzlich auch wieder artig ihre Bußgelder, das sind dann die (neuen) V-Leute...   :shifty:   
;D
*duckundwech*

Zitat
Was die politisch-ideologische Ausrichtung angeht, so fallen einige deutliche Elemente einer "Querfront" auf. Zum Beispiel vereinen viele RD neben den staatsleugnenden Grundüberzeugungen auch Ausländerfeindlichkeit, rassisch-rassistische Vorstellungen und andere typisch rechtsextreme Ansichten problemlos mit ursprünglich "linken" Anschauungen wie Kritik der Finanzunternehmungen, Antikapitalismus u. dgl.

Echte Querfront im Sinne von "Kampfbund Deutscher Sozialisten" (KDS) hatten wir ja z.B. schon bei KRD- Staatszugehörigem und Bombenbastelkumpel von NSU- Piatto und Order777- Antiislamistenfrontler und abgeschalteter V- Mann Nick Greger aus dem Dresdner Umland. Dass das alles wirklich noch was mit echtem "Sozialismus" (Im Sinne von Gleichheit und Brüderlichkeit) oder intellektuell fundiertem "Antikapitalismus" zu tun hatte, mag ich aber echt bezweifeln....

Aber in Sachen zu Zeit sehr beliebtes Gesellschaftsspiel "Sachsenbashing" (wirklich böse Zungen gliedern den Freistaat ja mittlerweile eher in die 2 Regionen; "Nordböhmen" und "Westpolen" ;) ) purzelte mir vorhin dieser bizarre Artikel vor die Füße:

http://app.handelsblatt.com/politik/deutschland/lob-fuer-afd-chefin-petry-biedenkopf-sieht-gruene-als-vorbild-fuer-die-afd/14881560.html?mwl=ok

Der in Sachsen 1990 von den braven Leuten mildtätig aufgenommene NRW- Flüchtling Biedenkopf hält heute die AfD für "die neuen Grünen", weil Provokation sei allen ja schon "politisches Programm" und Petry ein "Talent"?
:o

Oh, ich gebe mich geschlagen, Sachsen ist völlig verloren! Ich verlange sofort mein schönes Kursachsen und meinen alten sächs. Gönich zurück...  >:D

Und dann diese schrecklichen rheinländischen "Ausländer" mal wieder, die mit ihrer gefährlichen und frauenverachtenden Karnevalskultur so gar nicht hier hergehören und so ganz anders sind und die auch noch den "Einheimischen" schon 1990 die Arbeitsplätze als Ministerpräsident "weggenommen" hatten...
#mussmanwissen...
ups  :-X
*duckundwech*

@n0comATS d' accord, nur war um die Wendezeit ein:  "das wird man doch noch mal sagen dürfen..." noch nicht wieder so einfach möglich, und als eigentlicher Stichwortgeber sind die auch heute noch immer dezent im Hintergrund, darum: Generation "Urenkel"...
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Offline rtk

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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #27 am: 23. November 2016, 19:16:43 »
ich steuere dieser diskussion gerne mein eigenes ordnungssystem vom letzten jahr bei:
 
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #28 am: 23. November 2016, 19:21:05 »
Für mich sind das Nazis - mit oder ohne Springerstiefel.
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Re: Neurechte oder Reichsbürger?
« Antwort #29 am: 24. November 2016, 00:48:04 »
Den Begriff Neurechte finde ich noch schlechter als Reichsbürger. Der erste einigermaßen bekannte Reichsbürger war ja Ebel und der hat schon lange vor der Zeit der asozialen Netzwerke sein altes Reich wiederhaben wollen. Die echten Reichsbürger sind nur ein (schrumpfender?) Teil der Szene. Ursache zum Beispiel wünscht sich ja eher die DDR zurück. NTA hat auch nichts mit dem Reich am Hut. Und ein großer Teil sind (verführte?) Zechpreller, wohl auch eher unter der Mitläuferschar. Im Übrigen zahlen die Zechpreller ja nicht nur Strafen und Steuern nicht, sondern auch keine Miete oder Bankkredite zurück und schädigen somit auch Privatpersonen (sind ja alles BRD-Trolls   :cyclops: ). Der einzige Reichsdepp (wir bleiben doch intern bei diesem Begriff  ;D ?) , den ich persönlich kenne ist jedenfalls ein völlig unpolitischer "Sparfuchs".

Ich verwende persönlich wie Pantotheus den Begriff der Staatsleugner, denn das haben sie gemeinsam.  Ich halte sie für nicht staatsgefährdend (mangels Zusammenhalt), aber für amoktauglich und daher für gefährlich. Mit konsequenten staatlichem Durchgreifen, kann man sicher einen Großteil der Zechpreller "heilen". Und die (Neo-) Nazis unter den Staatsleugnern unterscheiden sich nicht wirklich von den Nazis, die diesen Staat in seiner Realität zwar anerkennen, aber genauso beseitigen wollen. Daher wird der Begriff Neurechter nicht in meinem Wortschatz aufgenommen   :snooty: .
« Letzte Änderung: 24. November 2016, 00:50:58 von Staatstragender »
Will nicht heim ins Reich!
 
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