"Peter bereitet sich intensiv auf den Prozess vor, treibt viel Sport in seiner Zelle. Er will beweisen, dass nicht stimmt, was die Anklage ihm vorwirft."
Ähem, glaubt der etwa, der Prozess wäre ein Leichtathletikwettkampf? Besteht der Anklagevorwurf etwa darin, er wäre unsportlich?
Evtl. läuft das bei ihm unterschwelllig ab. Er hat doch schon in der Vergangenheit seine Tendenz zur Problemlösung mit Gewalt bewiesen.
Passt ins Schema - Zwei Vorstrafen wegen Körperverletzung sind da doch wohl Indiz genug.
Glaubt vielleicht immer noch tief in sich drinnen, dass man andere körperlich dominieren muss, um Macht ausüben zu können oder Erfolg zu haben.
Dass Peterleang eine problematische Einstellung zur Gewalt hat, ist offenkundig. Neben den beiden Vorstrafen wegen Körperverletzung sind auch zu erwähnen seine Auftritte in einer Schule und im Wittenberger Rathaus, die ihm zwar keine Strafen, aber Hausverbote einbrachten, der Strafbefehl wegen Besitzes einer verbotenen Waffe und nicht zuletzt die "Stuhlkreis-Aktion", bei der Abtrünnige aus dem KRD gegen ihren Willen festgehalten wurden.
Daneben weist er auch eine Rhetorik auf, die immer wieder mit Gewalt droht. Auch seine Dehnübungen als Mittel zur Einschüchterung sind bekannt, daneben seine ehemalige "Kampfsport"-Karriere, die er selbst immer wieder gerne in Erinnerung ruft, und auch einige zumindest rhetorische Überhöhungen seiner Gewaltbereitschaft, etwa der Verweis auf die angeblichen Kriege, die seinetwegen im Himmel geführt worden seien usw.
Halten wir fest: Peterleang hat mehrmals Tendenzen zu körperlicher Gewalttätigkeit gezeigt und verfügt auch über eine entsprechende Rhetorik. Zugleich sind körperliche Gewalt und vor allem seine Fähigkeit, stundenlang einfach drauflos zu labern, die einzigen offenkundigen Talente, über die er verfügt.
Peterleang ist offensichtlich narzisstisch. Narzissten halten sie selbst für die Besten, Stärksten, Edelsten usw., einfach in jeder Hinsicht für die Spitze des Universums. Allerdings steckt tief in ihnen auch ein Zweifel, der nach heutigem Wissensstand auf Ohnmachtserfahrungen in ihrer Kindheit wurzelt, weswegen sie sich dauernd
beweisen müssen, dass sie die Besten sind. Auch Beifall Anderer ist für sie notwendig, um sich stark und gut zu fühlen.
Nun gibt es Narzissten mit entsprechenden Talenten, die sich durch diesen inneren Zwang, sich ständig selbst beweisen zu müssen, was für tolle Hechte sie seien, tatsächlich zu Höchstleistungen anspornen lassen. Wenn man die Auftritte mancher erfolgreicher Manager in der Wirtschaft, aber auch von Politikern bis in höchste Ämter sieht, so fallen einem da bisweilen schon einschlägige Züge auf. Erfolgreiche Narzissten finden sich überdurchschnittlich oft in gehobenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und staatlichen Positionen.
Es gibt daneben aber auch die erfolglosen Narzissten, die teils aus Mangel an wirklichen Fähigkeiten, teils auch durch eine ungünstige Situation daran gehindert werden, Erfolge wirtschaftlicher, gesellschaftlicher oder privater Art zu erzielen. Peterleang ist offensichtlich ein erfolgloser Narzisst, dem es auf der einen Seite an wirklich überragenden Fähigkeiten mangelt, der aber auch noch faul ist; auf der anderen Seite war natürlich die ausgehende DDR auch kein wirklich günstiges Umfeld.
Erfolglose Narzissten neigen dazu, sich mit Gewalt zu beschaffen, was sie anders nicht erreichen können. Bei Peterleang ist ein einschlägiges Muster zu beobachten: Zuerst labert und schwurbelt er die Leute voll, und wenn das nichts hilft, neigt er zu Gewalttätigkeit, wobei als Zwischenstufe die erwähnten verbalen Drohungen und Drohgebärden wie Dehnübungen auftreten.