Zitat:
Alles beginnt mit einem Papierschein mit dem Aufdruck ENGEL.
Dieser Leipziger Verein schaffte es auch in die öffentlichen Mitteilungen des BAFin. Dort mal gucken.
Bezüglich des Engelgelds ist die Frage, was eher da war: Henne oder Ei - beziehungsweise Leipzig oder Wittenberg. Ich kann die Frage nicht beantworten, aber einiges beitragen.
Wir müssen uns einige Jahre zurückversetzen: Die Arbeitslosigkeit tendiert zu sechs Millionen, den Osten beutelt es besonders. Die Regierung dürckt die Hartz-Gesetze durch, in diesem Paket ist auch die schon vergessene Ich-AG: Arbeitsplätze, koste was es wolle. Kurz vor und in dieser Zeit entstehen deutschlandweit Tauschringe, Tauschwährungen, Regionalgeld. Und unser Staat sagt nichts, denkt sich aber: "Ach komm, lass die mal machen, das ist Kleinkram. Falls das wider erwarten doch was wird, können wir immer noch regeln, derzeit müssen wir uns um diese Online-Banken kümmern."
Im Rathaus der schönsten Kleinstadt der Welt gab es damals den Sozialamtsleiter, ursprünglich aus dem Westen, das war noch jemand, den man sich wünscht: Kein Paragrafenreiter, der packte an, da wo soziale Not war: Ja, die gab es. Der war sich für nichts zu fein: Engelbert P. Irgendwann stand dann im Lokalteil der Mitteldeutschen Zeitung, dass der Sozialamtsleiter Engelbert sich mit den ganz kleinsten Unternehmern traf, man brauche doch eine Regionalwährung. Und in Freiburg und da und dort funktioniert das ja auch. Ich kann mich noch gut erinnern, dass das politische Wittenberg aufstöhnte "Oh Gott, womit haben wir diese Prüfung denn verdient?"
Der Sozialamtsleiter war übrigens sehr beliebt, er hat richtig was gestemmt. Daher kann man nicht ausschllessen, das die Vokabel "Engel" etwas mit dem Namen des damaligen Sozialamtsleiters zu tun hat. Fragen kann man ihn nicht mehr, er ist nun bei den Engeln.
Zurück zur Frage, ob das Engelgeld seinen Ursprung in Wittenberg oder Leipzig hat: Wenn ein Engelschein mit einem Leipziger Motiv auftauchen sollte ziehe ich die Behauptung zurück, dass das Engelgeld in Wittenberg entstand.
Ich gehe im Übrigen davon aus, dass das in der Wertpapierdruckerei Leipzig gedruckt wurde. Der Herr Oppermann meinte ja in Fakt (MDR), dass die Bundesdruckerei unschuldig sei: Er sollte mal in Leipzig nachfragen.
Bei den verlinkten Dokumenten fiel mir zudem etwas auf:
Offenbar spielte damals ein Martin W. aus Jessen eine größere Rolle. Dieser Herr W. gehört zum gleichnamigen Gatenmarkt dieses Ortes. Und dieser wiederum tauchte lange Zeit als Engelgeld-Akzeptanzstelle auf. Dieser Gartenmarkt ist übrigens gar nicht so klein.