Die Möglichkeit in Haft zu versterben besteht grundsätzlich für jeden Strafgefangenen, da prinzipiell ein jeder jederzeit sterben kann. Darf es deshalb keine Freiheitsstrafen mehr geben?
Wenn sich Ursel davor fürchtet, während einer Strafhaft zu versterben, hätte sie halt nicht kriminell werden dürfen. Wie alt sie ist, wird sie ja wohl noch wissen.
Das finde ich auch immer etwas inkonsequent und unlogisch von denen, die immer greinen, wenn betagte Menschen in den Knast müssen. Zum einen wird überall eine konsequente Strafverfolgung gefordert, zum anderen aber, wenn es um ältere Straftäter geht, fast automatisch ein Straferlass gefordert.
Darf man dann mit z.B. 90 alles machen, was man will? Leute um die Ecke bringen, Banken ausrauben? Oder wenigstens nach Herzenslust schwarzfahren und Ladendiebstahl begehen?
Das ist so ähnlich wie die Diskussion darum, ob ältere Leute Kinder bekommen sollen (gab ja ab und zu mal einen Fall in den letzten Jahren). Ich bin zwar auch nicht grade ein Kämpfer für diese Sache. Aber vor noch nicht so langer Zeit sind Frauen regelmäßig nach der Geburt am Kindbettfieber gestorben. Hätten sie dann besser gar keine Kinder bekommen sollen? Wer garantiert heute, dass z.B. ein 25jähriger Vater oder eine 20jährige Mutter erlebt, dass das Kind erwachsen wird? Es gibt ja vielfältige Schicksalsschläge, die da wirken können.
Aber wie Du schon schreibst,
@Pirx : Man könnte simplerweise unterlassen, in einem Maße straffällig zu werden, dass man in den Knast muss. Und da gehört ja doch schon einiges dazu, um es so weit kommen zu lassen.
Das ist so wie beim Autofahren: Wenn ich mit 50 durch den Ort fahre, lösen komischerweise die Radarfallen alle nicht aus.