Autor Thema: Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14  (Gelesen 56632 mal)

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Offline Königlicher Hofnarr

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #345 am: 9. Februar 2015, 19:07:08 »
Die Sache ist: Fitzek hätte JEDE stattgefundene Sanierung für Werbung ausgeschlachtet. Wenn (im KRD) schon das Reinigen von Regenrinnen berichtenswert ist ...  (Wobei in diesem Fall berichtenswert war, dass der gute Benjamin mit seiner laienhaften Sicherung nicht abgestürtzt ist).

Laut Gutachten wurden auch Auskünfte bei den Versorgern eingeholt, offenbar besteht dort keine Versorgung und es ist fraglich, ob sie schnell wieder herstellbar ist. Auf dem Foto der Rückseite kann man sehen, dass eine Tür im 1. OG dauerhaft offen steht. Der tatsächliche Besitzer ist wohl Väterchen Frost....  Nach Sanierung klingt das alles nicht.

Zu den Zahlen: Fitzeks Behauptung war ja, das 100.000 € in dieses Gebäude investiert wurden. Die 12 Jünger kannst du nicht mit 100 % rechnen, es sei denn, sie hätten nur dort ein Jahr gearbeitet, was man sehen würde. Ferner hätte das KRD für diese Leute dann die Kosten schon gedeckt und keine weiteren Ausgaben haben dürfen.
« Letzte Änderung: 9. Februar 2015, 19:15:28 von Königlicher Hofnarr »
Peter Fitzek: „... dann kommen Dinge aus mir raus, die ich vorher gar nicht wusste!"
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #346 am: 9. Februar 2015, 21:30:18 »
...
Hier ist so einiges nicht Thema, durchaus auch Dinge, die Du aufrufst: Nicht nur wilde Spekulationen über Anwesende, sondern auch Apfel-Birnen-Vergleiche zu Immobilien: Wenn überhaupt reden wir über Immobilien in der historischen Altstadt - und nicht über irgendwelche im weiteren Stadtgebiet oder gar im ländlich geprägten Landkreis: Nur solche hatte Deine Liste. Das ist nicht verwunderlich, da Objekte der Altstadt praktisch nur sehr selten verkauft werden. Wenn sanierungsbedürftige Objekte (Du hattest eins gefunden) auf den Markt kommen, werden sie für "Appel und Ei" aufgerufen, denn der eigentliche Preis sind die außergewöhnlich hohen Sanierungskosten.

Auch Herrn Ozean möchte ich in der Sache widersprechen: Die untere Denkmalbehörde wird kein Einfach-Dach im Sinne einer Sanierung genehmigen, mit großer Sicherheit nicht. Sie wird ein Notdach genehmigen, dann wird aber eifrig nachgefasst, wie die weitere Sanierungsplanung aussieht.

...
Da wäre ich ohne genauere Kenntnis sehr vorsichtig. Wir haben den Eindruck der Fassade, die sieht gruselig aus. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Statik sehr solide ist, die Risse (im Gutachten) deuten das an.

Aber wie gesagt, die ist nicht unser Thema, vielmehr interessieren uns die angeblich dort investierten 100.000 Kröten. Wo sind die hin?

Das weiß ich nicht, das weiß niemand so genau. - Möglich wäre folgendes, ich beziehe mich allgemein auf die Sanierungssituation im sogenannten Sanierungsgebiet (im wesentlichen die Altstadt): Es gibt Gebäude, die eine "Schmalspursanierung" erhielten. Die Fassade wird auf den denkmalgerechten Zustand gebracht, das Ladenlokal wird technisch und optisch aufgerüstet, der Rest bleibt wie er ist. Klares Beispiel ist übrigens die "Reichsbank". Möglich wäre, dass Gelder in den Innenausbau des Erdgeschosses flossen.
...

Nett, wie tapfer Du als Lokalpatriot sogar diese Bude hier schönzureden versuchst, aber ich muß aufgrund meiner Erfahrung -abgesehen davon, daß alle Familienmitglieder -ich auch- Immobilienbesitzer sind, habe ich beruflich jeden Tag etwa ein Dutzend solcher und ähnlicher Gutachten auf dem Tisch- Deinen Vorstellungen leider den Wind aus den Segeln nehmen.

Also, konkret gesagt haben wir hier den schlimmstmöglichen aller Fälle. Es geht eigentlich nicht schlimmer.
- seit Jahren ungenutzt
- seit Jahrzehnten ungepflegt/unrenoviert/unsaniert
- keinerlei aktive Versorgungsanschlüsse
- das, was zuletzt gemacht wurde, war zuwenig, zu lange her und wurde mit minderwertigem DDR-Material ausgeführt
- Zwangsversteigerung
- unwillige/unfähige/nicht kooperierende Noch-Eigentümer
- unklare Dokumentationslage (außer den Grundrißzeichnungen -von wann? Frühe 90er meine Schätzung- ist nichts vorhanden)
- unoriginaler, mehrfach umgebauter Zustand: laut den Unterlagen im 16.Jhdt. erbaut - alle sichtbare Substanz stammt aber aus dem 19.Jhdt., einzelne Bauteile von Mitte des 20.Jhdt. (aus dem 21.Jhdt. gar nichts), was die zwingende Schlußfolgerung ergibt, daß über mehrere Jahrhunderte die jeweiligen Eigentümer immer wieder vor sich hingepfuschert haben, je nachdem, wann Geld und Bereitschaft vorhanden waren. Bild 4 ist der eindeutige Beweis: kaum eine Fensteröffnung paßt zur anderen, noch nicht einmal die Baustruktur ist identisch -links Ziegelbau, rechts Fachwerk mit Ziegelgefachen (wer weiß, vielleicht sind irgendwo noch Lehmgefache).
- Denkmalschutz (was mich angesichts des vorgenannten Punktes ziemlich wundert...)

Zitat
Wir haben den Eindruck der Fassade, die sieht gruselig aus. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Statik sehr solide ist, die Risse (im Gutachten) deuten das an.

Ein bißchen Statik ist noch da - wenn nicht, hätte die Butze bereits die Grätsche gemacht.
Das liegt an den Ziegel-Außenwänden (abgesehen von dem Gebäudeteil in Fachwerk, der aber tatsächlich auch noch nicht in die Knie gegangen ist). Nichtsdestotrotz ist das gesamte Bauwerk komplett durchfeuchtet (kaputtes Dach, marode Fenster, keine Beheizung, (deswegen!) abgefallener Verputz (der sonst eine Isolierung gegen Nässe und Kälte wäre). Somit ist die Befürchtung des Gutachters, daß Schimmel- und Schwammbefall vorliegen könnte, als ziemlich realitätsnäh zu werten.

Deine Äußerung
Zitat
Möglich wäre, dass Gelder in den Innenausbau des Erdgeschosses flossen.
verbuche ich als tapferes Aufbäumen Deines Lokalpatriotismusses, aber: NEIN. Das ist NICHT der Fall. Auch nicht ein bißchen.
Abgesehen davon, daß nicht der geringste Sanierungs-, noch nicht einmal Renovierungsansatz anhand der vorliegenden Unterlagen und Fotos erkennbar ist, wären eventuell doch durchgeführte Arbeiten vollkommen sinnlos und somit unerheblich gewesen: kein denkender Mensch* renoviert ein bißchen im Inneren herum, wenn gleichzeitig das Dach und die Außenwände marode und undicht ist, sprich die unmittelbare Gebäudesubstanz angegriffen, womöglich gar gefährdet ist.** Selbst wenn dem so gewesen sein sollte: so ein Pfuschkram hat auf Wert und Lebensdauer der Objektsubstanz keinerlei Auswirkungen.

Und selbst wenn die KRD-Fuzzis da ein wenig herumgebastelt haben sollten -nur als rein fiktive Annahme, real war dem definitiv nicht so-, dann hätten sie unter keinen nachvollziehbaren realen Umständen damit 100.000 EUR verbraten können. Auch nicht, wenn sie für teures Geld offizielle Fachbetriebe offiziell beauftragt hätten (was sie sowieso nie gemacht haben)
     

Fazit:
- es handelt sich um ein völlig wertloses Abbruchobjekt
- niemals wurden hier 100.000 € investiert



*Okay, es waren Reichsdödel der Fitzek-Truppe. Die würden sowas hinkriegen. Da sind andere Maßstäbe anzulegen.

**Wobei mir dies über die Jahre ab und an vorgekommen ist - übrigens IMMER im Osten. Das waren aber Mieter, keine Eigentümer. Und ich habe dafür gesorgt, daß die alle rausgeschmissen wurden. Solche Horrorkonstellationen gehen gar nicht.


P.S. Oh, gehört der Fachwerkteil, auf dem die Rückseite zeigenden Bild 4 rechts von der Hofdurchfahrt gar nicht zu diesem Objekt?  :think:
Falls ja, muß ich meine auf das Fachwerk bezogenen Äußerungen zurückziehen - und zugleich mein Entsetzen darüber ausdrücken, daß in der schönsten Kleinstadt der Welt die alte Regel "vorne hui, hinten pfui" heute noch aktiv gelebt wird.
« Letzte Änderung: 9. Februar 2015, 21:35:37 von A.R.Schkrampe »
 

Offline Wittenberger

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #347 am: 9. Februar 2015, 21:50:32 »
Ich überlegte, ob ich auf derart persönlich werdenden Beitrag überhaupt antworte: Ich habe inzwischen oft genug gesagt, dass das stillos ist, ich bin weder Kleinkind noch dummes Ossi.

Einmal noch: Das ist alles nicht "meins". Ich habe weder etwas schönzureden noch zu verteidigen. Da die meisten nie vor Ort waren, versuche ich sachlich die Zu- und Umstände zu beschreiben. Und ich erörtere Möglichkeiten. Völlig objektiv wird das nie sein, allerdings mühe ich mich um weitestgehende Objektivität.

Wenn das nicht gewünscht ist - dann halt nicht.

Dann darfst Du mit Deinen sicher treffenderen Ferngutachten unwidersprochen ran.
 

Offline Pantotheus

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #348 am: 9. Februar 2015, 23:14:30 »
Mein Rechenbeispiel: 12 (in Worten: zwölf, nicht zehn) RD, Ausgangsbetrag 100.000, ergibt pro Nase und Jahr 100.000/12=8.333 Periode 3, nicht 10.000. Bei gleicher Verteilung auf 12 Monate ergibt dies dann wiederum pro Nase und Monat 8.333 Periode 3/12=694 Periode 4. Q. E. D.
Was war daran unklar?
Natürlich können wir nicht wissen, ob sie gleiche Teile gemacht haben oder sonst etwas damit angefangen haben. Doch angesichts der bekannten "Unternehmungen" des Herrn F. und seiner "Anhänger" und entsprechend deren wirtschaftlichem Erfolg denke ich, dass sie das Geld ebenso wie alles andere in den Sand gesetzt oder verbraten haben.

(Nebenbei bemerkt: Der Betrag, der bei meiner Rechnung herausschaut, entspricht weitgehend einem durchschnittlichen ALG II-Gesamtsatz: 399 Euro Regelbedarf plus rund 300 Euro für Unterkunft und Heizung.)
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #349 am: 9. Februar 2015, 23:40:19 »
Ich überlegte, ob ich auf derart persönlich werdenden Beitrag überhaupt antworte: Ich habe inzwischen oft genug gesagt, dass das stillos ist, ich bin weder Kleinkind noch dummes Ossi.

Einmal noch: Das ist alles nicht "meins". Ich habe weder etwas schönzureden noch zu verteidigen. Da die meisten nie vor Ort waren, versuche ich sachlich die Zu- und Umstände zu beschreiben. Und ich erörtere Möglichkeiten. Völlig objektiv wird das nie sein, allerdings mühe ich mich um weitestgehende Objektivität.

Wenn das nicht gewünscht ist - dann halt nicht.

Dann darfst Du mit Deinen sicher treffenderen Ferngutachten unwidersprochen ran.

Öhm, inwiefern bin ich hier persönlich geworden? Ich habe, mit nur kleineren Spitzen seitwärts, über das Zwangsversteigerungsobjekt, bzw. dessen Zustand referiert.

Die besagten Spitzen waren nicht spitzer oder persönlicher als die -nicht nur von mir- und nicht zum ersten Male vorgetragenenen Frotzeleien über Deinen manchmal wirklich überbordenden Lokalpatriotismus und Deine Art, bemüht immer irgendwo ein bißchen Positivaspekte bezüglich Fitzek (Herrn Fitzek, um mich Deinem Duktus anzupassen) und dem KRD hervorzukratzen. Positivaspekte, die allesamt von der Mehrzahl der hier Anwesenden als entweder nicht zutreffend oder zumindest marginal erkannt und benannt wurden.
Da die Darlegung der in Quantität und Qualität überwältigenden Negativaspekte bereits mehrfach erfolgt ist, spare ich mir diese, erlaube mir nur eine Wiederholung meiner zuletzt getätigten Äußerungen:

- das Gebäude der vormaligen Brauerei Donhauser ist ein völlig entwertetes Abbruchobjekt
- auf keinen Fall wurden dort zu irgendeinem Zeitpunkt 100.000 € investiert

und gehe auf weitere Aspekte, etwa die divergierenden Wahrnehmungen der Anwesenden (das alte Ossi-Wessi-Ding, Du weißt schon) nicht ein, obwohl sie hier mit hineinspielen, sondern wünsche eine gute Nachtruhe...

...ohne mir jedoch als Nachschlag den Hinweis nicht verkneifen zu können: @Wittenberger: es gibt noch mehr Welt außerhalb Wittenbergs. Sehr viel Welt sogar.
 

Offline Königlicher Hofnarr

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #350 am: 9. Februar 2015, 23:52:39 »
Also Herr Krampe, dein erstes Posting fand ich nicht beleidigend oder persönlich. Daraus hätte ich lediglich das Ossi-Wessi-Thema gestrichen, weil unnötig.
@Wittenberger: Du hast eben eine recht "gewagte" These vertreten und bekommst deshalb mehr Gegenwind als sonst üblich, Argumente wurden oben genannt.

Allerdings finde ich das 2. Posting unnötig. Es ist ja wohl erlaubt, weitere Möglichkeiten zu diskutieren (nur innen saniert), auch wenn andere sie für abwegig halten.

Es mag Investoren geben, die so ein Objekt sanieren würden, wenn "noch windschiefere Gebäude" auch saniert wurden. @Wittenberger: Aber standen die auch so lange leer?

Was unsere Chaostruppe betrifft, würde ich denen sogar zutrauen, es mit null Fachwissen und zu wenig Geld ebenfalls zu wollen. Aber wie gesagt, hätten sie das getan, auch nur teilweise, gäbe es schon 5 Werbevideos und drei fertige Prospekte über das fertige Hotel, samt "Visionen" wie toll das alles wird. Das zeigt die Erfahrung mit unseren "Spezies", die sogar nicht funktionierende Tagträume als Produkt vermarkten.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2015, 00:15:34 von Königlicher Hofnarr »
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #351 am: 10. Februar 2015, 00:31:04 »
...
Es mag Investoren geben, die so ein Objekt sanieren würden, wenn "noch windschiefere Gebäude" auch saniert wurden. @Wittenberger: Aber standen die auch so lange leer?
...

Wie alt Du bist und ob Du evtl. eigene DDR-Erfahrungen gemacht hast, weiß ich nicht, daher nur soviel (sorry, aber das hat mit dem Ossi-Wessi-Thema zu tun. Sogar sehr viel. Genaugenommen handelt es sich um eine der existentiellsten vereinigungsbedingen Streitthemen), daß ein Großteil der im Osten nach 1990 sanierten Gebäude durchaus so lange -mehrere Jahrzehnte häufig- leerstanden, bzw. nicht gepflegt oder renoviert wurden.
De facto wurde zu DDR-Zeiten nur ein Promille-Anteil der Altbausubstanz korrekt saniert. Nur dort, wo ein spezielles touristisches (z.B. der unmittelbare Innenstadtkern Weimars oder die Wartburg. Nein, Wittenberg nicht) oder politisches (z.B. "Protokollstrecke" zwischen Berlin-Mitte und Wandlitz) Interesse bestand. Dann aber auch nur in der Primitivstvariante von "außen hui, innen und hinten pfui", sprich Anmalen der Fassaden (bei der "Protokollstrecke" das auch nur bis maximal zum 1.OG. So weit, wie man aus dem Auto schauen konnte).
Das Vorgenannte beinhaltete ausschließlich staatliche Aktivitäten, privaten Immobilienbesitzern war es vollkommen unmöglich, Altbausubstanz adäquat zu erhalten, gar zu sanieren. Der Grund war Materialmangel, bzw. fehlendes Westgeld, um brauchbares Material zu kaufen. Das gab es nur im Tausch gegen "blaue Fliesen" (= http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7a/100_DM_Serie3_Vorderseite.jpg )
Durch Vermietung kam kein Geld rein, im Gegenteil, damit machte man jeden Tag Miese (Stichwort Mietpreispindung).
 

Offline BlueOcean

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #352 am: 10. Februar 2015, 02:12:52 »
Legen wir den Sach- und Fachverstand doch einfach zusammen, anstatt dass sich jeder allein aus seinem Blickwinkel an der ultimativen Gesamtdarstellung versucht. :)

Wittenberger kennt die Lage vor Ort am besten; Schkrampe hat hinlänglich Erfahrung mit Lagen, Bewertungen und Gutachten und ich kann mein Scherflein Erfahrung mit Sanierungen von Denkmalen beitragen.

Meine Vermutung ist, dass die Kooperationskasse einfach die Kosten für das Dach ausgewiesen hat (40-60 TEUR dürfte passen) und dann hat der Plan nicht geklappt und das Geld ist, wie Pantotheus vermutet hat, für Lebensbedarf und Repräsentation drauf gegangen.
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Offline Königlicher Hofnarr

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #353 am: 10. Februar 2015, 14:49:36 »
Legen wir den Sach- und Fachverstand doch einfach zusammen, anstatt dass sich jeder allein aus seinem Blickwinkel an der ultimativen Gesamtdarstellung versucht. :)

Ein cleverer Gedanke.

@BlueOcean: Das ist sicher richtig, und es stützt die These, dass so ein Gebäude durchaus noch saniert wird. Wenn auch wohl nicht von unserer Klientel.
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Offline Wittenberger

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #354 am: 10. Februar 2015, 19:23:01 »
- das Gebäude der vormaligen Brauerei Donhauser ist ein völlig entwertetes Abbruchobjekt

Wenn Du das aus der Ferne sagst ... ich kann das nicht bewerten. Ich weiß lediglich, dass nach dem Augenschein ganz andere Bruchbuden saniert wurden.

...
Es mag Investoren geben, die so ein Objekt sanieren würden, wenn "noch windschiefere Gebäude" auch saniert wurden. @Wittenberger: Aber standen die auch so lange leer?
...

Ja. - Beispiele wäre die hinteren Bereiche beider Cranachhöfe.

De facto wurde zu DDR-Zeiten nur ein Promille-Anteil der Altbausubstanz korrekt saniert. Nur dort, wo ein spezielles touristisches (z.B. der unmittelbare Innenstadtkern Weimars oder die Wartburg. Nein, Wittenberg nicht)

Ich bin immer wieder erstaunt über Deine verblüffende Fachkenntnis über Wittenberg, die Du mit klaren Worten vorträgst. Leider falsch ... Wittenberg gehörte dazu. Und Wittenberg hat davon weit mehr profitiert als die wenigen anderen Städte, die in diesen Genuss kamen. Wenn das damals nicht passiert wäre, würden wir heute nicht über eine sanierte Altstadt, sondern über Plattenbauten am Markt reden.

Kurz gesagt: 1983 (500. Geburtstag Luthers) ist der Bereich des Marktes und die obere Collegienstraße sowie Teile der Schlossstraße restauriert (so sagte man damals) worden.
 

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #355 am: 10. Februar 2015, 21:17:04 »
Beispiele wäre die hinteren Bereiche beider Cranachhöfe.

Aha, guck an, hätte ich nicht gedacht.

Wahrscheinlich würde mancher Sanierer liebend gerne abreißen und neu bauen, wenn der Denkmalschutz nicht wäre. Wobei ich bei diesem Gebäude (Denkmalschützer mögen entrüstet sein) nichts schutzwürdiges erkennen kann. Es wäre zu wünschen, dass die Behörden bei solchen Bauten großzügig sind. Zum Beispiel, in dem auch Neubauten im gleichen Stil  zugelassen werden, ein Imitat sozusagen (oh oh, ich mache mich schon wieder unbeliebt). Bei diesem Gebäude wäre das ja nicht sooo aufwändig, und für den Straßenzug wäre es kein "Verlust". Vermutlich wäre auch ein solcher Neubau immer noch preisgünstiger und komfortabler als die Sanierung des alten, wo ja auch viel "neues" Material dazu kommt.

Weiß jemand, ob es sowas gibt, oder rühre ich da ein Sakrament an?
« Letzte Änderung: 10. Februar 2015, 21:25:21 von Königlicher Hofnarr »
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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #356 am: 10. Februar 2015, 21:53:56 »
Die Innenstadt ist kein Flächendenkmal. Allerdings gibt es eine Gestaltungssatzung, die die Grenzen des Aussehens festlegen. Das heißt, dass es enge Grenze für die Gestaltung von Fassaden, Fenstern und Dach gibt. Und in Ausnahmefällen (Neubau am Melachthonhaus) wird davon abgewichen.

Außerdem darf bei Welterbestätten der Eindruck des Welterbes nicht verändert werden (Stichwort Waldschlösschenbrücke Dresden). Das fragliche Gebäude hat eine gemeinsame Sicht zur Stadtkirche, sollte davon also betroffen sein.
 

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #357 am: 10. Februar 2015, 22:21:02 »
Das heißt jetzt, meine wilde Idee (Neubau, der nach Altbau aussieht) könnte man so machen? Ist denen wirklich egal, dass der heilige Steinstaub des 16. Jahrhunderts dabei unwiederbringlich vernichtet wird?

Wenn ja, hui, dann sind die ja doch nicht so schlimm. Und in diesem Fall wäre das Gebäude wohl doch nicht so teuer. Diese Fassade zu imitieren (oder sogar irgendwas anderes "passendes" dahin zu setzen) ist ja nicht so schwer. Der Abriss kostet natürlich, aber es sagt ja auch niemand, dass man eine Innenstadtlage umsonst bekommt.
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Offline Wittenberger

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #358 am: 10. Februar 2015, 22:39:54 »
Das heißt jetzt, meine wilde Idee (Neubau, der nach Altbau aussieht) könnte man so machen?

Wenn Du zwei weitere Dinge klärst, würde das gehen: Wenn das Gebäude ein Einzeldenkmal ist (was ich nicht weiß) wird es an der Abrissgenehmigung scheitern. Auch sonst ist die Abrissgenehmigung im Sanierungsgebiet nicht so einfach zu bekommen.

Aber im Grunde hast Du recht. Das Best Western in der unteren Collegienstraße ist natürlich nur ein Hotel, hat zur Straße hin aber vier an den Straßenzug angepasste Einzelfassaden. Auch der südliche Bereich Collegienstraße in der Höhe des "Durchbruchs" sind angepasste Neubauten. Der flüchtige Beobachter wird das nicht erkennen.
 

Offline Königlicher Hofnarr

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #359 am: 10. Februar 2015, 22:53:06 »
Ich wusste doch, es KANN nicht so einfach sein.  :) 
Es wird Zeit, dass ein Neuer Deutscher Staat wieder echte Demokratie...  *Grrmmmmpfffff*   ... und da knebelten sie den Hofnarren und banden ihn an den nächsten Baum, um das Wildschweinessen ohne ihn zu begehen.  :-X

Naja, mit dem Denkmalschutz hadere ich etwas. In Gegenden, wo Immobilien weniger gut laufen, verrotten solche Häuser oft genug, die Eigentümer und Nachbarn können einem leid tun.
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