Autor Thema: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer  (Gelesen 4582 mal)

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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #45 am: 30. August 2024, 15:54:28 »
Zitat
Weiterer Reichsbürger-Prozess gestartet

Am Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat ein weiterer Prozess rund um eine geplante Entführung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach begonnen. Angeklagt ist ein 61 Jahre alter Mann, der der Reichsbürger-Szene angehören soll. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung vor. Unter anderem soll der Mann zugesagt haben, an der geplanten Entführung Lauterbachs mitzuwirken. Außerdem soll er sich dazu bereit erklärt haben, nach einem Umsturz in Deutschland als Teil einer Delegation mit einem Schiff über die Ostsee nach Russland zu fahren.| 30.08.2024 15:05 Uhr
https://www.ndr.de/nachrichten/info/meldungen/nachrichten313_con-24x08x30x15y05.html


Wenn man mit einem Schiff über die Ostsee fährt, wird alles gut.  :)
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #46 am: 30. August 2024, 15:59:33 »
Zitat
nach einem Umsturz in Deutschland als Teil einer Delegation mit einem Schiff über die Ostsee nach Russland zu fahren.

Erhoffen sie sich Orden und Posten? Warum griesbachen sie nicht nach Russland?
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #47 am: 3. September 2024, 10:27:12 »
Zitat
Der Prozess um den Reichsbürger aus Gorxheimertal geht weiter

Am zweiten Tag der Hauptverhandlung schildert der Angeklagte, wie ein bis dahin unbescholtener Bürger in die Reichsbürgerszene geriet.

von Manfred Bierbauer

03.09.2024

„Polizei! Zugriff!“ Als der 62 Jahre alte Gorxheimertaler, der sich zurzeit vor dem achten Strafsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt verantworten muss, bei einem Telefonat im Hintergrund diese Worte hört, weiß er, das Unternehmen, einen politischen Umsturz in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, ist gescheitert.

Am anderen Ende der Leitung: ein weiteres Mitglied der Vereinigung, das die für den Terrorakt notwendigen Waffen besorgen wollte. Dieser wähnte sich auch schon am Ziel, als ihm die Strafverfolgungsbehörden einen Strich durch die Rechnung machten: Sie hatten einen V-Mann eingeschleust, der die Polizei schließlich auf die Fährte der weiteren fünf Männer führte, die derzeit in Koblenz wegen der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer inländischen terroristischen Vereinigung sowie der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vor Gericht stehen. In dem Telefonat war es darum gegangen, die Waffen in der Garage auf dem Anwesen des Gorxheimertalers zwischenzulagern – dazu kam es nicht mehr.
In Richtung Internet bewegt

Am gestrigen zweiten Tag der Hauptverhandlung ging der Vorsitzende Richter des achten Strafsenats, Jürgen Bonk, lange Zeit der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, dass ein bis dahin unbescholtener Bürger in die Reichsbürgerszene hinabgleitet. Irgendwann, so der Mann aus Gorxheimertal, habe er sich immer mehr „in Richtung Internet“ bewegt.

Schon lange sei er auf verschiedene Dinge aufmerksam geworden, die ihm „seltsam“ vorkamen; deshalb habe er deren Wahrheitsgehalt im Internet überprüfen wollen. „Wahrscheinlich habe ich mich dabei in die falsche Richtung bewegt.“ Besonders habe er sich für die Reichsverfassung von 1871 und die Verfassung der Weimarer Republik interessiert, die seiner Meinung nach von ihrer Ausgestaltung her sozialer gewesen seien, als es das Grundgesetz für die Bundesrepublik festschreibe.

In Deutschland komme ihm nicht nur deswegen vieles „seltsam“ – er gebrauchte das Wort noch einmal – vor. Dazu gehöre auch, dass die Nachforderungen des Finanzamts in den Steuerbesc heiden teilweise höher gewesen seien als sein Umsatz, erklärte der 62-Jährige auf die Frage von Bonk, inwieweit sein Interesse am Internet auch mit seiner persönlichen Situation zu tun hatte.

Im Internet habe er zudem entdeckt, dass Deutschland noch immer ein besetztes Land sei, für das nach wie vor kein Friedensvertrag ausgehandelt worden sei und das nicht über eine eigene Verfassung verfüge. Habe er mit anderen über diese Themen gesprochen, sei er häufig als „Nazi“ oder „Reichsbürger“ beschimpft worden. „Ein Nazi bin ich sicher nicht. Ob ich ein Reichsbürger bin, weiß ich nicht. In jedem Fall fühle ich mich nicht so.“
Spoiler
Fragezeichen hinter Corona

Nach Ausbruch der Pandemie habe er schon bald an der Gefährlichkeit des Virus und den Sicherheitsmaßnahmen gezweifelt. Auch habe er Personen gekannt, die lange Zeit auf der Intensivstation gelegen hätten, ehe sie gestorben seien. Seine Einschätzung: „Die Isolation hat zum Tod dieser Menschen geführt.“ Sein eigener Vater sei infolge einer Impfung gestorben, darüber hinaus kenne er weitere Menschen, die erhebliche Impfschäden davongetragen hätten.

Anfang 2021 habe er sich einer Corona-Selbsthilfegruppe in Ladenburg angeschlossen, deren Mitglieder unter anderem in verschiedenen Telegram-Gruppen, in denen der Angeklagte mittlerweile ebenfalls heimisch war, ihre Ansichten verbreitet hätten. Die Gruppen hätten Namen wie „Kraftreich“ und „Veteranenpool“ getragen. Dass er selbst kein Veteran sei, habe die Verantwortlichen nicht an seiner Aufnahme in die Gruppe gehindert.
Persönliche Erklärung

Aus einer persönlichen Erklärung des Angeklagten, die die Verteidigerin des 62-Jährigen, die Frankfurter Rechtsanwältin Barbara Jokic, verlas, ging hervor, wie er sich nach und nach immer mehr in die kriminellen Machenschaften der Vereinigung verstrickte. So seien ihm mit der Zeit Videos zugespielt worden, in denen gezeigt worden sei, wie sich ein politischer Umsturz in Deutschland realisieren lasse. Die Telefonate mit dem Rädelsführer, der sich um die Beschaffung von Waffen kümmern wollte, seien immer häufiger geworden.

In dieser Zeit habe er auch erstmals vom „Dreistufenplan“ Kenntnis erlangt, an dessen Ende die Absetzung der Bundesregierung und die Etablierung einer Nachfolgeregierung stehen sollte. Ihm sei erklärt worden, dass es in Deutschland vier zentrale Punkte gebe, über die die Stromversorgung abgewickelt werde. Diese Punkte sollten gewaltsam zerstört werden, um das Land von der Stromversorgung abzuschneiden und so die „nötige Aufmerksamkeit“ der Bevölkerung für den Umsturz zur erlangen.

Immer wieder sei er gefragt worden, ob er „bootsfest“ sei, ohne ihm zunächst die Hintergründe der Frage zu erläutern. Erst später sei ihm erklärt worden, die Vereinigung wolle mit einem Boot in russische Gewässer eindringen und Kontakt zu den dortigen Behörden aufnehmen. Ein Boot sei vorhanden, er sei als Besatzungsmitglied vorgesehen, Kontakte zu einer Delegation von Präsident Putin seien bereits aufgenommen worden. Die dritte Stufe des Plans sei schließlich die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gewesen.
„Wohin soll das führen?“

„Ich fragte mich damals, wohin das alles noch führen sollte“, sagte der Gorxheimertaler gestern. Solche Erwägungen seien ihm damals aber schwergefallen. „Ich habe ja fortwährend Marihuana geraucht und bin immer tiefer in die Drogenwelt versunken.“ Aber: „Ich hatte jetzt fast ein Jahr lang Zeit zum Nachdenken. Ich verstehe, dass meine Handlungen strafbar waren. Es war falsch, was ich gemacht habe. Ich möchte damit nichts mehr zu tun haben.“ Er distanziere sich nachdrücklich von den Umsturzplänen. „Ich hab gelernt, man muss sich aus zwei Dingen heraushalten: aus der Religion und aus der Politik.“

Die Hauptverhandlung wird am Mittwoch, 4. September, 9.30 Uhr vor dem achten Strafsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt fortgesetzt.
[close]
https://www.wnoz.de/nachrichten/odenwald/der-prozess-um-den-mutmasslichen-reichsbuerger-geht-weiter-537968.html


Ja, nee, ist klar!

Die WRV, die zuerst einmal festlegt, was den Staat betrifft, dann, was der Staat darf und wie es im Staat zugeht und nur ganz hinten ein paar rudimentäre Grundrechte kennt, ist viel „sozialer“ als das pöhse GG, das beginnt mit „Die Würde des Menschen ist unantastbar“!

Völlig klar!

 :facepalm:
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #48 am: 3. September 2024, 11:12:05 »
Zitat
„Ich hab gelernt, man muss sich aus zwei Dingen heraushalten: aus der Religion und aus der Politik.“

Ich halte beides für falsch und verstehe nicht, wie er darauf gekommen ist. Vielleicht steht der Satz aus dem Zusammenhang gerissen da.
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #49 am: 3. September 2024, 12:11:51 »
Warum bestehen die bloß immer darauf, mit dem Boot nach Russland zu fahren? Es gibt doch heute Flugzeuge, und Moskau verfügt über mehrere Flughäfen, während es mit dem Boot nicht so gut zu erreichen ist.
 
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #50 am: 3. September 2024, 12:27:10 »
Wir sprechen von Leuten, die zuerst einen bundesweiten, mehrere Tage dauernden Stromausfall hervorrufen und dann jemanden im Fernsehen auftreten lassen wollten. Da kann man nicht mit Logik kommen.
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #51 am: 3. September 2024, 12:34:21 »
Die Grundstruktur ist doch immer gleich

Zitat
Dazu gehöre auch, dass die Nachforderungen des Finanzamts in den Steuerbesc heiden teilweise höher gewesen seien als sein Umsatz, erklärte der 62-Jährige auf die Frage von Bonk, inwieweit sein Interesse am Internet auch mit seiner persönlichen Situation zu tun hatte.

Das kann ja nur passieren wenn die Umsatzsteuer nicht abgeführt wird  und oder mangels Mitarbeit vom Finanzamt geschätzt wird. Dann ist natürlich der Staat schuld wer sonst. Da kann man schon mal ne Regierung stürzen wollen, wer kennt es nicht
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #52 am: 3. September 2024, 12:43:18 »
Über den Wasserweg gibt es die Möglichkeit, dass die Identität nicht geprüft wird.
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #53 am: 3. September 2024, 12:53:09 »
Über die grüne Landgrenze kommt man auch ohne Kontrolle nach Russland. Ob auch zurück, ist eine andere Frage.
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Offline kairo

Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #54 am: 3. September 2024, 14:42:33 »
Über den Wasserweg gibt es die Möglichkeit, dass die Identität nicht geprüft wird.

Bestenfalls bis zum Hafen. Vermutlich aber schon, kurz nachdem man in die russischen Territorialgewässer einläuft.
 
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #55 am: 3. September 2024, 14:57:52 »
Zitat
„Ich hab gelernt, man muss sich aus zwei Dingen heraushalten: aus der Religion und aus der Politik.“

Ich halte beides für falsch und verstehe nicht, wie er darauf gekommen ist. Vielleicht steht der Satz aus dem Zusammenhang gerissen da.

Ich würde sagen, der Mann hat nichts gelernt. Absolut nichts. Sonst müsste er sagen:

"Ich hab gelernt, Menschen wie ich sollten sich aus einem Ding heraushalten: Aus dem gottverdammten Internet.
"Ich gebe der ganzen Thematik noch maximal zwei Jahre, dann werden Elemente rechtlich abkassiert, die hätten nie geglaubt, dass das passieren wird." - Carl-Peter Hofmann (2018)
 
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Re: Vereinte Patrioten - die verhinderten Lauterbach-Entführer
« Antwort #56 am: 14. Oktober 2024, 18:48:35 »
Die Kuscheljustiz wieder:


Zitat
Waffen für die Entführung von Karl Lauterbach
Gericht hält Neonazi nicht für einen Überzeugungstäter

Der bayerische Neonazi und Ex-Soldat Julian V. hatte angeboten, die Umsturzpläne der Reichsbürger-Gruppierung „Vereinte Patrioten“ durch Waffenlieferungen in großem Stil zu unterstützen. Jetzt wurde er deshalb vom Münchner Oberlandesgericht verurteilt – zu einer Bewährungsstrafe. Es ist bereits das dritte Urteil gegen Mitverschwörer der Vereinigung, die unter anderem Gesundheitsminister Lauterbach entführen wollte.

Montag, 14. Oktober 2024
Joachim F. Tornau


Es ist nicht ganz leicht, die Übersicht zu bewahren angesichts all der Reichsbürger, die den gewaltsamen Umsturz in Deutschland angestrebt haben sollen. Da ist nicht nur die „Patriotische Union“ um den Immobilienunternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß, deren mutmaßlichen Mitgliedern derzeit in drei Großverfahren in Frankfurt, München und Stuttgart der Prozess gemacht wird. Es gibt, nicht nur namentlich zum Verwechseln ähnlich, auch noch die „Vereinten Patrioten“.

Deren, nun ja, patriotischer Plan soll es gewesen sein, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu entführen und mit Sprengstoffanschlägen für einen wochenlangen Stromausfall im ganzen Land zu sorgen. Alles mit dem Ziel, die Verfassung des deutschen Kaiserreichs von 1871 wieder in Kraft zu setzen. Am Montag wurde ein Neonazi, der der „Kaiserreichsgruppe“, wie die umstürzlerische Truppe von den Behörden auch genannt wird, tonnenweise Waffen in Aussicht gestellt hatte, vom Oberlandesgericht München zu einer 20-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Kostenlose Waffenlieferung?
Der Staatsschutzsenat befand, dass sich Julian V. der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung schuldig gemacht habe. Der 42-Jährige, ein ehemaliger Bundeswehrsoldat aus Wolfratshausen, hatte den Verschwörer*innen angeboten, zehn Tonnen Waffen und Munition aus einem angeblich vergessenen NATO-Depot im einstigen Jugoslawien zu besorgen. Kostenlos, wie er versprach. Dazu kam es allerdings nie. Genauso wenig wie zu der „konstituierenden Versammlung“ in Berlin, bei der 277 Männer von Gnaden der Umstürzler*innen das Ende der Bundesrepublik sozusagen offiziell beschließen sollten und für die auch Julian V. zugesagt hatte.

„Es spielt für den Schuldspruch keine Rolle, ob der Angeklagte das ernst gemeint hat“, sagte Senatsvorsitzender Philipp Stoll. Entscheidend sei, dass er den Putschplänen, so irrwitzig und aussichtslos sie auch gewesen seien, mit seinen Zusagen weiteres Futter gegeben habe. „Wenn man auf diese Weise zündelt, muss man damit rechnen, dass ein Großbrand ausbricht.“
Spoiler
Vernichtungsfantasien gegen die Grünen
Das Gericht sah in Julian V. zwar mehr als einen Mitläufer. Ideologische Überzeugung aber sprach es ihm ab: Der weitgehend geständige Angeklagte sei weder Reichsbürger noch Anhänger von Verschwörungserzählungen. „Er hat eine besondere militaristische Vorliebe und ein Geltungsbedürfnis“, sagte Stoll. Er fabuliere gerne, vor allem unter Alkoholeinfluss, und habe „eine gewisse Distanz“ zur Corona-Politik. Das war’s. Auf die tiefbraune Gesinnung, die Julian V. im Internet offen an den Tag legt, ging der Richter bei der Urteilsbegründung mit keinem Wort ein.

Dabei nennt der Angeklagte auf seinem Facebook-Profil, das er noch bis kurz vor seiner Verhaftung im Oktober 2023 pflegte, als „Lieblingszitat“ den SS-Wahlspruch „Unsere Ehre heißt Treue“. Er postete Vernichtungsfantasien gegen die Grünen und ein Video, das, unterlegt mit dem Propagandasong einer rechtsextremen Liedermacherin, die nationalsozialistische Wehrmacht verherrlicht. Bei Seiten, die SS-Einheiten oder der NSU-Terroristin Beate Zschäpe gewidmet sind, klickte er auf „Gefällt mir“. Und auch für die faschistische kroatische Ustascha zeigt er Sympathien.

Weitere Mitverschwörer
Julian V. ist bereits der dritte verurteilte Mitverschwörer der „Vereinten Patrioten“. Wie er war im Juli in Hamburg auch der Rentner Frank M. mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Der 67-Jährige aus Schleswig-Holstein hatte sich unter anderem bereit erklärt, in einem Segelboot über die Ostsee zu schippern, um bei Russlands Präsident Wladimir Putin um Unterstützung für den Staatsstreich nachzusuchen. Zudem war er nach Überzeugung des Hanseatischen Oberlandesgerichts in Gespräche über die Beschaffung von Waffen eingebunden.

Wie sich Frank M. vor Gericht präsentierte, entsprach einem Muster, das sich in den Reichsbürger-Prozessen immer wieder erleben lässt: reuig und geständig an der Oberfläche, doch nach Kräften bagatellisierend, wenn es konkret wird – und nicht eben arm an Widersprüchen. Er sei da nur „hereingerutscht“, weil ihm während der Corona-Pandemie so langweilig gewesen sei und er sich schon seit Jugendtagen für Geschichte begeistert habe, sagte der Mann. „Es war für mich ein normaler Austausch von geschichtlich Interessierten. Man steigerte sich dann immer mehr hinein.“

Ehemaliger „Die Basis“-Bundestagskandidat
Frank M. hatte sich nacheinander in mehreren Reichsbürger-Vereinigungen engagiert, wusste nach eigenem Bekunden auch Bescheid über das Treiben von Prinz Reuß und hätte, wenn alles scheitern würde, nichts gegen einen russischen Einmarsch in Deutschland gehabt. Aber, sagte er: Ein Rechter sei er keinesfalls, die Bundesrepublik habe er „akzeptiert“, die Verfassung des Kaiserreichs sei für ihn lediglich der Weg zu mehr „Basisdemokratie“ gewesen. Und mit Gewalt habe er, der freimütig über Waffenkäufe chattete und illegal einen Revolver besaß, selbstverständlich nie etwas zu tun haben wollen.

Strenger fiel dagegen im August ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf aus: Es schickte Marc G., einen ehemaligen Bundestagskandidaten der Pandemie-Leugner*innen-Partei „Die Basis“ aus dem Kreis Mettmann, für zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Der 50-Jährige hatte gestanden, dass er sich an den geplanten Anschlägen auf Stromleitungen beteiligen wollte. „Ich möchte mich von meinem damaligen radikalen Gedankengut distanzieren“, sagte er vor Gericht. „Ich habe mich da so reingequatscht in den Blödsinn.“

Verhandlungen bis Frühjahr 2025
Weitere Prozesse gegen mutmaßlich Beteiligte laufen noch. In Frankfurt muss sich Wilhelm P. aus dem Odenwald verantworten, der den „Vereinten Patrioten“ seine Garage als Waffendepot zur Verfügung stellen wollte. Dem 62-Jährigen, der die Vorwürfe gestanden hat, drohen maximal dreieinhalb Jahre Haft – das hat der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts schon beim Prozessauftakt Ende August signalisiert. Von „einer großen Dummheit“ sprach der Angeklagte und machte nicht zuletzt exzessives Kiffen für sein reichsbürgerliches Tun verantwortlich. An die eine oder andere Verschwörungserzählung aber glaubt er, wie vor Gericht deutlich wurde, auch heute noch.

Und dass er die Welt schon weit vor Corona durch die rechte Brille gesehen hat, zeigt ein Blick auf sein Facebook-Profil: Da gefielen ihm die AfD und andere rechtsextreme Hetzseiten. Er teilte Beiträge gegen Geflüchtete und solidarisierte sich mit dem reichsbürgernahen Sänger Xavier Naidoo, als der 2017 seine antisemitische Verschwörungshymne „Marionetten“ veröffentlicht hatte.

Vor dem Koblenzer Oberlandesgericht schließlich wird nicht nur gegen zwei weitere mutmaßliche Unterstützer*innen der Umsturzplanungen verhandelt, sondern vor allem gegen das Quintett, das die Bundesanwaltschaft für den harten Kern der „Vereinten Patrioten“ hält. Die Verhandlung gegen die vier Männer und eine Frau zieht sich seit bald anderthalb Jahren hin und gestaltet sich äußerst zäh, erst kürzlich wurden weitere Termine bis zum März 2025 angesetzt. Was die Gerichte andernorts ohne allzu viel Federlesens als bewiesen erachteten, ist hier noch hart umkämpft: dass die Angeklagten tatsächlich eine Vereinigung gebildet haben. Und dass die Ziele, die sie verfolgten, eindeutig terroristisch waren.
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