Bei den abstrakteren Geschäfte mit Zins läßt sich ungleich leichter die Schuld vom Basisgeschäft getrennt veräußern, was die Art von Turbofinanzgeschäften erst möglich macht, die zur Lehmannpleite samt Folgen geführt hat. Wenn die Bank nämlich am Geschäft beteiligt bleibt, das mit dem Kredit finanziert wird, dann hat sie kein Interesse daran, ziemlich offensichtlich notleidende Kredite zu vergeben. Und die Kredite bleiben stets mit etwas verbunden, das die "Zinsen" erwirtschaft, das läßt sich nicht trennen.
Ich möchte nicht behaupten, daß ich mir um beide Arten von Banken ausreichend Gedanken gemacht hätte, aber so ganz grundsätzlich scheint mir die Scharia-Methode die Finanzwirtschaft etwas auszubremsen, was zumindest in gewissen Grenzen gar nicht so sinnlos erscheint. "Too big to fail" passiert damit nicht so leicht, weil eben eine Konzentration der Risiken wie in den Lehmann-Papieren gar nicht möglich ist, die Hebelwirkung fehlt.
Die Finanzwirtschaft hat so gar nicht die Chance, wesentlich höhere Renditen als die Realwirtschaft herauszuholen, was meiner Meinung nach der Wirtschaft insgesamt nur gut tut (und überdies nicht so sehr Kriminelle anzieht).