Schwer erträglich. Nein, falsch ausgedrückt, gar nicht erträglich.
Heftig finde ich im im Übrigen, dass derartige Hetze nicht einmal mehr anonym betrieben wird.
Geht mir auch so.
Ein Muster ist ja, dass Massenweise sogenannte "News" gepostet werden, welche die eigene Propaganda und Panik belegen, stützen oder forcieren sollen. Dass es sich dabei häufig um manipulierte News, Bilder und Videos handelt, spielt keine Rolle. Es geht ja nicht um die Wirklichkeit. Sondern um die eigene Wahrheit. Und die sieht, was sie sehen will. Ob das nun der Realität entspricht oder nicht, steht überhaupt nicht zur Diskussion.
Heute Abend lief eine sehr gute Doku zu genau diesem Thema auf der ARD:
Vorschau: Alles Lüge oder was? Wenn Nachrichten zur Waffe werdenIch werde noch versuchen, den kompletten Beitrag zu sichern und hier zu verlinken, da er exakt diese Problematik aufzeigt, die wir hier in Deutschland im Netz gerade erleben.
So gibt es in der Ukraine schon seit längerem die Initiative
http://www.stopfake.org/en/news/, die versucht, der Internet-Probaganda von beiden Seiten (russische wie eigene) auf die Spur zu kommen und somit aufzuzeigen, dass nicht alles, was wir glauben zu wissen, stimmt. Vieles, was im Netz kursiert, dient einem Zweck. Manipulation gehört mittlerweile zum Tagesgeschäft.
In Deutschland ist das Problem offensichtlich auch angekommen und wird insbesondere von den "besorgten Bürgern" massiv eingesetzt. Allerdings geschieht dies in der Mehrheit wohl eher unbewusst: Viele glauben den Murks, den sie weiterverbreiten, tatsächlich und sind sich des manipulativen Potenzials ihrer Postings gar nicht bewusst (ein Umstand, der mir persönlich einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt). Nicht nüchternes Kalkül sondern Paranoia gepaart mit Bildungsschwächen und dem Fehlen jedweder Empathie, sind nach meiner Einschätzung die Basiszutaten der Weiterverbreiter. Die Urheber hingegen wissen ganz genau, was sie tun:
Mimikama: Das neue Hobby von Rechtsaußen - Finder erfindenhttp://dradiowissen.de/beitrag/meinungsmache-fake-meldungen-%C3%BCber-fluechtlinge(Wer runterscrollt, findet am Ende des Artikels weiterführende Links oder
hier.
Das Dilemma, so scheint es, ist, dass man den Urhebern und Verbreitern solchen Materials, kaum wirksam begegnen kann. Es bleibt nur die Aufklärung, der Versuch, diejenigen zu erreichen, die diesen Mist konsumieren und kommentieren. Wobei ich auch da skeptisch bin: Die meisten wollen eben tatsächlich nur das sehen und erfahren, was sie sehen und erfahren wollen - und eben nicht das, was ist.
Don Quichote lässt grüßen