Ich war heute zum ersten mal beim Goldenen Aluhut.
Polizei war auch vor Ort. Schon an der Treppe des U-Bahnhofs Karl-Marx-Straße standen zwei Polizisten, die alles was sich zum Ausgang bewegte im Auge hatten. Oben auf der Straße an beiden Ausgängen je eine Wanne (so heißen hier die Mannschaftswagen). Im Heimathafen ca. ein Dutzend Beamte. Es wurde mitgeteilt, dass sich Reichsbürger angekündigt hätten, aber solange ich da war habe ich keine gesehen. Leider konnte ich nicht bis zum Ende bleiben und musste nach etwa zwei Stunden wieder los.
Meine
kleine Kamera musste ich im Foyer abgeben, aber dass haufenweise Leute mit ihren Smartphones auch im Saal Fotos gemacht haben, was ausdrücklich auf Schildern untersagt wurde, schien niemanden zu stören.
War aber auch nicht schlimm, denn Rüdi die Pfeife ist natürlich nicht gekommen.
Im "Heimathafen", übrigens ein sehr schöner angenehmer Ort, waren alle Plätze besetzt.
Die Laudatio für Rüdi fand ich ... ich sag mal: nicht sooo toll. Rüdis Wahn ist kaum deutlich geworden. Dazu hätte man mehr entsprechende kurze Videoausschnitte und Fotos bringen können. Letztere sind u.a. hier im
Wiki vorhanden und eins davon
haben sie ganz sicher von da genommen, denn es wäre ein sehr ungwöhnlicher Zufall, wenn jemand exakt den gleichen Screenshot wie ich gemacht hätte
. Das Bild zu verwenden ist völlig in Ordnung, warum aber dann nicht auch z.B. die Bilder mit den "preußischen Insignien" oder die Piratenbilder und die Enten?
Als Videobeispiel wurde dann die
Circus Halligalli-Szene genommen; die ist zwar relativ bekannt und spektakulär, zeigt aber im Grunde wenig von bzw. über Rüdi, denn der steht nur unschlüssig daneben und sagt nichts.
Ich hätte auch andere Zitate von Rüdi vorgestellt.
Die Auslandsreisen (insbesondere nach Moskau) wurden gar nicht erwähnt, "Heimat und Friedensprogramm" und "Stürme auf den Reichstag" kurz angeschnitten, aber die einzelnen Punkte fand ich dann eher verwirrend, z.B. warum will Rüdi einen Übergangsrat?
Manche Facts fehlten, so z.B. dass Rüdi einen Verein hat mit dem er in mehreren Städten aktiv ist, dass er mit seiner Haupt- und Dauerveranstaltung die Kleinstadt Wittenburg nervt und dass er am laufenden Band irgendwelche Verfahren hat; andere Aussagen waren nicht richtig, wie z.B. die, dass Rüdi fast jeden Tag vor dem Reichstag stehe, denn da stehen meistens seine Zombies.
Aber gut. Rüdi hat den Aluhut gewonnen, und da er nicht kam, hätte ich den Preis am Ende zu gerne ersteigert, musste dann aber vorher schon wieder weg.
Was mir auch sehr gefallen hat waren die Laudatio für „Truthvestigation by Nadja“, die ich noch gar nicht kannte, und der Vortrag von Ginsburg, nicht neu wenn man das Buch kennt, aber deswegen nicht langweilig, sondern kurz und knackig.
Trotz meiner Mäkelei, mir hat die Veranstaltung gut gefallen.