Autor Thema: Josef Rutz - vom Querulanten zum OPPTler  (Gelesen 2299 mal)

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Offline Helvetia

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Josef Rutz - vom Querulanten zum OPPTler
« am: 4. März 2017, 22:34:01 »
Eigentlich ein sehr tragischer Fall, der mit dem Scheitern einer Beziehung und Streitigkeiten über Besuchsrechte beginnt und in einen sozialen Abstieg zum überregional bekannten Querulanten übergeht, an dessen vorläufiger (?) Endstation das Selbstverständnis als Staatsleugner nach OPPT-Muster steht.

Josef Rutz wohnt in Neuhausen am Rheinfall (Kanton Schaffhausen).

Seine Website http://www.rutzkinder.ch/ ist ein derartiger Salat an wirren Textfragmenten und Links, die dann doch nicht zum versprochenen Inhalt führen, dass ein nicht eingeweihter Betrachter beim besten Willen nicht herausfinden kann, was eigentlich das ursprüngliche Problem war.

Zum "Glück" gibt es dieses Video, in dem Rutz seine Version der Geschichte präsentiert. Dabei erahnt man bereits, dass es bei den involvierten Behörden und der Ex-Familie wohl stark abweichende Versionen geben muss.

Im Wesentlichen wird folgende Entwicklung berichtet:
  • 2000: Trennung von der Frau, sie erhält das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder.
  • In der Folge "diverse Juristereien" mit der Vormundschaftsbehörde und Gerichten, zunächst (nur?) wegen des Besuchsrechts - Rutz hielt sich nicht an die Besuchszeiten - , später offenbar zusehends wegen querulatorischer Umtriebe wie Drohung und Ehrverletzung.
  • Bisher (mindestens) drei Inhaftierungen, einmal sass er für 71 Tage in Haft - "Tötungsdelikte seien nicht auszuschliessen", befand das Gericht damals.
  • Grosse Finanzprobleme wegen Alimenten und Anwalts-/Verfahrenskosten.
  • Aufenthalt in der Psychiatrie, dies nur auf Druck vom Arbeitgeber hin.
  • Die Kinder selbst sind mittlerweile volljährig und wünschen offenbar keinen Kontakt.

Eine andere Perspektive des Geschehens bietet dieser Beitrag des Schweizer Fernsehens von 2006 (auf Schweizerdeutsch). Der Beitrag wurde anlässlich des 5. Jahrestages des sogenannten Zuger Attentats gedreht, bei dem Friedrich Leibacher im Zuger Kantonsparlament Amok lief und 14 Menschen erschoss. Josef Rutz diente dabei als aktuelles Beispiel für einen Querulanten, der den Behörden selbst mit Verweis auf das Zuger Attentat brieflich gedroht hatte. Daraufhin nahmen ihm die Behörden vorsorglich die Armeewaffe weg. Vermutlich könnte auch die oben erwähnte Inhaftierung wegen der Gefahr von Tötungsdelikten mit diesem Brief im Zusammenhang stehen.

Ausserdem ist zu sehen, wie Rutz zusammen mit Gesinnungsgenossen einen Schaffhauser Richter an dessen Privatadresse aufsucht. Auf Rutz' Homepage werden diverse Richter, andere Angestellte von Justizbehörden und Politiker namentlich und mit Adresse genannt.

Nach dem Bericht hatte sich Rutz anfänglich wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung und Nötigung vor Gericht verantworten müssen, eine Verurteilung erfolgte wegen Hausfriedensbruchs.

Wann genau und auf welchem Weg Rutz in die Fänge der OPPT-Sekte geraten ist, ist mir nicht bekannt. Seine "Lebenderklärung" datiert vom 1. 8. 2015, jedoch sind schon Dokumente von Anfang 2015, möglicherweise auch von 2014 oder früher, im typischen Staatsleugner-Duktus gehalten. Seither laufen seine Auseinandersetzungen mit den Justizbehörden in etwa folgendermassen ab:

Zitat
Anwesende: Einzelrichter XXXXXXXXXX u. Co. / josef von grabs als autorisierter Repräsentant der Person JOSEF RUTZ,
Als Prozessbeobachter amtierten I.H., N.G., A.S. mit M.S.

[...]

Als [der Richter] uns hereinbitten lässt, ist er sehr geschäftig, heisst meine Begleiter sich im Besucherraum entlang der Wand parallel zur Türe zu setzen, was diese mit «nein danke,  wir  ziehen  es  vor  zu  stehen»,  ebenso  höflich  zurückweisen.  XXXXXXXXXX nimmt die zum Anlass für einen ersten Verweis und droht, sie im Bedarfsfall nach Belieben wieder hinaus zu befördern bzw. befördern zu lassen.
«Auch mache ich Sie  darauf  aufmerksam,  dass  jegliche  Art  von  Film- und  Tonaufnahmen  im GERICHTssaal  verboten  sind.»

[...]

Nach diesem ersten Disput heisst er mich explizit im ersten Stuhl neben der Türe Platz  zu  nehmen:  «Der  ist  für  Sie  reserviert»,  was  auch  ich  mit  «nein  danke,  ich ziehe es vor zu stehen», verneine. «Wenn Sie so wollen, können Sie von mir aus auch  stehen  bleiben»  und  lässt  sein  Programm  anlaufen.  Ich  wende  ein  «Herr XXXXXXXXXX, VOR Verhandlungsbeginn sind folgende Fragen zu klären». Weiter kam ich  nicht,  da
er  mir  mit  «Hier  stelle ich  die  Fragen.  Sie werden schon  noch dazu kommen. Dann, wenn ICH Sie frage. «So  geht  das  nicht Herr XXXXXXXXXX»,  orientiere  ich  ihn  und  beginne:  «Vor Verhandlungsbeginn  sind  folgende  Fragen  zu  klären.»  Dann  nochmals  dieselbe Leier seitens des RICHTERS. Also falle ich ihm erzwungenermassen - diese Fragen stellte ich ebenfalls vergeblich in den Beweisnachträgen - ins Wort:
«VOR Verhandlungsbeginn sind folgende Fragen zu klären:
1. "Handelt es sich hier um ein Form- oder Substanzgericht?"
2. Kann das Gericht über Menschen verhandeln?
3. Hat das Gericht unlimitierte und unverjährbare Haftung?
4. Ist   das   Gericht souverän und kann es das unter Eid vor einem internationalen Gericht beweisen?
Ich bin nur hier, um diese 4 Fragen VOR Verhandlungsbeginn zu klären.»
«Herr Rutz, lassen Sie mich endlich beginnen. Diese, Ihre Fragen interessieren mich nicht. Auch werde ich diese sicher nicht protokollieren!» Gleichermassen wendet er sich an seine Protokollisten: «Diese Aussagen von Herrn Rutz dürfen Sie nicht ins Protokoll einbringen» und legt los: «Herr Rutz, Sie sehen ja, dass ich freundlich zu  Ihnen  bin;  also  lassen  Sie  mich  jetzt  beginnen: «Wo  arbeiten  Sie? ...  Was verdienen Sie?» ... wie wenn ein Tonbandgerät abgespielt würde. Sodann hole ich ihn wieder in die Wirklichkeit zurück: «Herr XXXXXXXXXX, ich bin nicht dieser HERR JOSEF RUTZ, worein Sie sich wie ein Hund festgebissen zu haben scheinen! Lassen Sie sich ein für alle Mal gesagt sein. Ich bin und bleibe DER AUTORISIERTE REPRÄSENTANT dieser von Euch erdachten, fiktiven Person Namens JOSEF  RUTZ. Diese  lagert  übrigens  beim Bundespräsidenten  Johann Schneider Ammann; fragen Sie nach.»
Mit diesen Worten krame ich das Kuvert mit dem Auszug aus dem Geburtenregister hervor. Ebenso auch die IDENTITÄTSKARTE lautend  auf  diese Person JOSEF RUTZ.
«Herr XXXXXXXXXX, ich bitte Sie dieses Kuvert hier - bei der Türe, wo  ich  stand - durch  einen  Gerichtsdiener abholen  zu  lassen. Danach  haben  Sie Ihren  Ansprechpartner  und mögen IHRE VERHANDLUNG beginnen.»  «Nein,  das tue  ich  nicht.»  «Dann lege ich  es  eben  für  Sie  hier  auf  (den mir  am  nächsten stehenden)  Tisch» - Beweisfoto  vorhanden - wo die  corpus  delicti dann auf  ihr weiteres Schicksal harrten - und zwar auch, als wir gegangen waren.

[...]

XXXXXXXXXX stellt klar: «Auch das brauchen wir nicht.» I. wendet ein, «das geht nicht Herr  Richter»  und  die  anderen  stimmen  mit  ein.  Da  droht  ihnen  der  Jurist  mit
«wenn  Sie  sich  weiter  einmischen  sollten,  lasse  ich  Sie  polizeilich aus  dem Gerichtssaal  entfernen.»  Damit  fährt  er  weiter  mit  Fragen  zur  Person,  während meine Begleiter entsprechen wundern und «wenn Sie nicht sofort aufhören, sich hier  einzumischen,  beende  ich  die  Verhandlung  unverzüglich.» - Eine  unnütze Aussage, da meine Freunde mich beizeiten ermunterten, diesen Part doch gleich selbst zu übernehmen.

Letzter Versuch: «Herr XXXXXXXXXX für dieses verfassungswidrige und rechtsmissbräuchliche Verhalten kann ich Sie unverzüglich verhaften lassen.» Auch haben  Sie  mit  einer  Strafanzeige  /  Strafantrag  wegen  Amtsanmassung  und Amtsmissbrauch  zu  rechnen.  Und  da  Sie  so  geharnischt  auftreten;  wo  ist  die GENFER KONVENTION? Diese hat in jedem Gericht aufzuliegen!» XXXXXXXXXX: «Die brauche ich nicht.» Dem entgegne ich «Sie sind mit sofortiger Wirkung entlassen. Damit  ist  die  Verhandlung geschlossen!», und packe in  der  angebrochenen  13 «Verhandlungs-Minute meine Unterlagen. Während meine Sicherheitsleute bereits im Gehen sind und verabschiede mich ebenfalls. Derweil feixt XXXXXXXXXX: «In diesem Fall findet die  Verhandlung ohne Sie statt.»  ...  womit  sich  für den Schreibenden ja so oder so nichts ändert, da das Urteil ja bereits schon vorgängig abgesprochen, wenn nicht sogar - schon in mit getrockneter Tinte bereit lag.
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Offline Don

Re: Josef Rutz - vom Querulanten zum OPPTler
« Antwort #1 am: 4. März 2017, 22:51:12 »
Tragisch.

Der Typ glaubt sich in seinem Scheidungskrieg im Recht und mangels Erreichbarkeit seiner Ex führt er das ersatzweise mit den Behörden weiter. Mal ehrlich: Wer das über 15 oder mehr Jahre in einer solchen Intensität betreibt und das auf Kosten seiner Existenz....dem ist wohl auch psychiatrisch nicht mehr zu helfen. Das ist eigentlich nur noch Wahnwelt.
 

Offline kairo

Re: Josef Rutz - vom Querulanten zum OPPTler
« Antwort #2 am: 5. März 2017, 10:41:31 »
Zitat
..., da das Urteil ja bereits schon vorgängig abgesprochen, wenn nicht sogar - schon in mit getrockneter Tinte bereit lag.

Dann ist alles in Ordnung, denn wenn die Tinte getrocknet war, dann war sie ja zwangsläufig vorher irgendwann mal nass. Und so muss es sein.
 

Offline BlueOcean

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Re: Josef Rutz - vom Querulanten zum OPPTler
« Antwort #3 am: 5. März 2017, 11:42:13 »
Solche Lebensläufe sind bei Reichsbürgern und anderen Querulanten und Verweigerern nicht ungewöhnlich, sondern eher typisch. Am Beginn steht meistens ein Ereignis, das als zutiefst kränkend empfunden wird. Es wird dann mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht die als Unrecht empfundenen Folgen abzuwehren aber diese Versuche scheitern.

Und dann trennen sich Spreu und Weizen; wohlgemerkt unabhängig von der Frage, ob der ursprüngliche Konflikt und der Ärger darüber berechtigt oder unberechtigt waren. Die meisten Menschen bewältigen den Schmerz, akzeptieren die Realität und arrangieren sich damit, was ihnen wieder eine Zukunft gibt. Sie erkennen ihre eigenen Anteile an dem Konflikt oder richten verbleibende kalte Wut auf die Einzelpersonen, die sie als Schuldige sehen (was manchmal auch durchaus berechtigt sein kann).
Der Typus des Querulanten hingegen überwindet die Kränkung nicht und erweitert den Kreis seiner "Feinde". Zuerst auf die meisten, die mit seinem Fall (und Verfahren) beschäftigt waren. Die haben ihn auch betrogen und hintergangen. Die waren alle von Beginn an gegen ihn. Die Wut des Querulanten bleibt heiß und führt oft zu weiteren Niederlagen wenn sie versuchen nun auch die anderen zur Rechenschaft zu ziehen. Dann ist es nur noch kleiner Schritt über eine der unzähligen Wahnideen zu stolpern, die im Internet kursieren, und sich damit eine Welt zu zimmern, die von vorne bis hinten aus Lug und Trug zu bestehen scheint. Eine allumfassende Verschwörung gegen die eigene Person, die einen von jeder Kritik an sich selbst befreit und einem eine unendliche Fülle von Gegnern beschert, die man für jedes private Problem verantwortlich machen kann. Und wer das dann zu seinem Lebensinhalt macht... ist in der Realität verloren.
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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Offline klingsor3

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Re: Josef Rutz - vom Querulanten zum OPPTler
« Antwort #4 am: 5. März 2017, 12:12:31 »
Die Seite ist ein einziges Labyrinth der Pamphlete, Urteile, Schreiben, die teilweise über 10 Jahre zurückreichen. Ich hab selten einen Deppen, gesehen, der sich so in seinen Wahn reingesteigert hat.
"Als kommissarischer SHAEF-Souverän in staatlicher Selbstverwaltung ist es meine heilige Pflicht, die Menschenrechte der BRiD-Insassen gemäß der Haager Landkriegsordnung gegen die Wortmarke-Schergen der EU-SSR und der NWO GmbH zu verteidigen - so wahr mir Putin und die Bereinigungsgesetze helfen!"