Presseschnipsel - Reichsbürger

[Knallfrosch]

Funfact: § 10 der FZV ist zwar ziemlich ausführlich, verhält sich aber nicht dazu, in welcher Ausrichtung das Kennzeichen angebracht werden muss. Das Kennzeichen muss lesbar sein, aber das geht ja auch, wenn es auf dem Kopf steht.
Die Vorschrift verweist allerdings auf ein paar Nebenvorschriften, die habe ich jetzt nicht geprüft.

Vorläufige Einschätzung: das verdrehte Kennzeichen verletzt nicht das geltende Recht.

Ich lasse mich aber gerne korrigieren.

[Anmaron]

Genau diese Frage hat sich schon ein anderer gestellt und meinte: Die übliche Leseanordnung ist nicht verkehrtherum. Das ist zwar möglich, aber nicht so gedacht.

Gerichte könnten sich jahrelang damit beschäftigen.

Oder man ändert die Vorschrift und schreibt dazu, was "eigentlich jeder weiß", damits geschrieben steht.

Bisher habe ich ein einziges Fahrzeug mit solcher Kennzeichenanordnung gesehen.

[Froschkönig]

Meine Einschätzung wäre, dass der Bußgeldkatalog dafür ganze 10 Euro Verwarngeld vorsieht, und daher sich kein Polizist die Mühe machen wird, dies zu verfolgen.

Ist ähnlich wie bei den Verstößen der Fußgänger: Die kosten sogar nur 5 Euro und mir wäre kein Fall bekannt, wo diese tatsächlich verhängt wurden.

[Sandmännchen]

Vorsicht: Als Fußgänger über einen beschrankten BÜ zu klettern, ist nicht nur saudumm, sondern kann auch sehr viel teurer als 5 € werden. Ich hab so 300 € in Erinnerung, bin aber zu faul zum Raussuchen.

[Gerntroll]

Gar nicht schlimm. Kann man umgehen wenn man auf den Gleisen etwas wartet.

[Rabenaas]

Das gibt dann eine lange Leiche - über mehrere hundert Meter.

[Reichsschlafschaf]

Als Fußgänger über einen beschrankten BÜ zu klettern,

Es sind bis zu 700 freundliche €. 
https://www.bussgeld-info.de/bussgeldkatalog-bahnuebergang/

Wenn man's überlebt.

Spoiler

Tödlicher Unfall an gesperrtem Bahnübergang zwischen Offenburg und Ortenberg

Helmut Seller
Von Helmut Seller

Sa, 06. April 2024 um 17:42 Uhr

Offenburg

BZ-Plus An dem seit Tagen gesperrten Bahnübergang an der Bruchstraße zwischen Offenburg und Ortenberg ist ein Mensch von einem Regionalzug erfasst und tödlich verletzt worden. Er hatte die Gleise trotz der Sperrung überqueren wollen.
Trotz aufwändiger Absperrungen mit Metallgittern und Warnbaken  ...
https://www.badische-zeitung.de/toedlicher-unfall-an-gesperrtem-bahnuebergang-zwischen-offenburg-und-ortenberg

[close]

[Froschkönig]

Eine Zeile darunter steht der Bußgeldsatz für Fußgänger und Radfahrer, es sind 350 €.

Aber auch der wird selten verhängt werden: Entweder die Polizei folgt einem nicht über den Bahnübergang oder § 206a StPO i. V. m. § 46 Abs. 1 OWiG wird wirksam.

[Reichsschlafschaf]

Deshalb ja mein „bis zu“.

Es kommt halt immer drauf an.

Manchmal bekommt man gleich (also sofort) die Höchststrafe.

Spoiler

15. 10. 2023

Zug-Unglück
Durch Handy abgelenkt: 20-Jähriger wird von Zug erfasst und stirbt

Ein 20-Jähriger wurde von einem Regionalzug in Neu-Ulm erfasst und dadurch tödlich verletzt. Der junge Mann war über die Gleise gelaufen und nach bisherigen Erkenntnissen durch sein Handy in der Hand abgelenkt gewesen.
   
Ein 20-Jähriger ist an einem Bahnübergang in Neu-Ulm von einem Regionalzug erfasst und tödlich verletzt worden.

Der junge Mann wollte am Samstagabend noch über die Gleise gehen, obwohl die Schranken bereits geschlossen waren, wie die Polizei am Sonntag (15.10.2023) mitteilte.

20-Jähriger wird von Zug in Neu-Ulm erfasst und stirbt
Nachdem er zunächst erfolglos versucht habe, ein gesperrtes Drehkreuz zu passieren, sei er auf die Straße gewechselt und habe die geschlossene Halbschranke umgangen.
https://www.infranken.de/bayern/neu-ulm-20-jaehriger-wird-von-zug-erfasst-und-stirbt-art-5780254

[close]

[Rabenaas]

Ein heißer Anwärter auf den Darwinaward. 

[Sandmännchen]

Es gibt hie und da besonder Fälle: Grad im etwas menschenleereren Nordosten Deutschlands gibt's immer wieder Haltepunkte kurz vor einem BÜ ohne Unterführung. Von einem Gleis zum anderen kommt man also nur über den BÜ. Wenn die Bahn kommt, gehen vorher die Schranken runter, der Lokführer könnte sich ja verbremsen ("Durchrutschweg"). Bis zur Abfahrt bleiben die Schranken aber dann unten!

Das verführt dann durchaus dazu, vor dem stehenden Zug trotz Schranke die Gleise zu queren, im Fahrplan steht ja auch nur, wann der Zug losfährt und nicht, wann die Schranken runtergehen. Mitunter passiert das an Stellen auch mal massenweise (Schulschluss, Schichtende). Da steht dann gerne mal die Polizei auf der Seite des haltenden Zugs und zieht sich ein paar Dutzend Fußgänger raus, die mit den fußgängerüblichen Sätzen gerechnet hätten, aber niemals mit 350 € (danke fürs Nachschlagen!)

[Gerntroll]

Wenn das der Anzeigenhauptmeister wüsste! Der würde nie wieder popelige Parkvergehen melden.