Autor Thema: Post-Brexit: Die Beziehungen zwischen EU und UK  (Gelesen 57837 mal)

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dtx

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Nordirland ist zwar nach wie vor Teil des UK, allerdings müssen alle Waren aus Großbritannien durch den EU-Zoll.

Der aus 15 EU-Beamten besteht, die die Böcke beim Gärtnern beaufsichtigen sollen und dafür noch nicht mal eine eigene Niederlassung kriegen.

Wer das für Polemik hält: Die Einnahmeverluste, die der britische Zoll der EU und anderen Mitgliedsländern durch irrwitzige Warenbewertungen verursacht habe, würden auf etwa 5 Mrd. Euro geschätzt. https://www.manager-magazin.de/politik/europa/grossbritannien-milliardenverlust-fuer-eu-durch-zollbetrug-a-1137864.html





In Nordirland läuft das Erasmus-Programm weiter, bezahlt von der irischen Regierung:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexit-was-der-deal-ab-1-januar-fuer-sie-bedeutet-a-d1b90ee0-c62a-4511-a171-3c7aee4ce820

Mein Eindruck: Wenn man sich vielleicht bald vereinigen wollte, wäre es Blödsinn, die zukünftigen Staatsbürger jetzt aus dem Programm fallen zu lassen, auf das sie bald wieder Anspruch hätten ...

« Letzte Änderung: 3. Januar 2021, 18:36:23 von dtx »
 
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Offline kairo

In Nordirland läuft das Erasmus-Programm weiter, bezahlt von der irischen Regierung:

Der nordirischen? Oder der der Republik?
 
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Offline Gutemine

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Scheint wirklich perfekt zu Laufen für den britischen Trump.  ;)

Spoiler
Nach dem Brexit : Boris Johnsons Vater beantragt französischen Pass

    Aktualisiert am 01.01.2021-16:47

Die Briten haben mit der EU gebrochen, und der Vater des britischen Ministerpräsidenten, Stanley Johnson, beantragt umgehend die französische Staatsbürgerschaft. Das sorgt für bissige Kommentare.

Der Brexit ist vollzogen, maßgeblich vorangetrieben hat ihn der britische Premierminister Boris Johnson. Dessen Vater Stanley Johnson hat nun die französische Staatsbürgerschaft beantragt. Sein Plan war schon im vergangenen Frühjahr bekannt geworden, nun macht er offenbar ernst und begründete seinen Schritt in einem Interview mit dem französischen Radiosender RTL. Er wolle eine persönliche „Verbindung“ zur Europäischen Union erhalten, sagte Stanley Johnson. „Ich werde immer Europäer sein, das steht fest.“

Johnson gab das Interview auf Französisch. Es wurde am Donnerstag gesendet, einen Tag bevor das Vereinigte Königreich auch aus der Zollunion und dem gemeinsamen europäischen Binnenmarkt ausschied und die Post-Brexit-Übergangsperiode endete. „Es geht nicht darum, dass ich Franzose werde. Wenn ich es richtig verstehe, bin ich Franzose“, sagte der 80-Jährige. „Meine Mutter wurde in Frankreich geboren, ihre Mutter wiederum war völlig französisch und ihr Großvater auch.“ Er wolle lediglich einfordern, was er schon besitze.

Stanley Johnson war einer der ersten britischen Beamten in der EU. 1979 wurde er Mitglied des Europäischen Parlaments, später arbeitete er für die EU-Kommission. Wie seine Familie lebte auch Sohn Boris damals in Brüssel. Stanley Johnson stimmte im Referendum 2016 gegen den Brexit, änderte später aber seine Meinung.
„Familiendrama zum Abschluss der Brexit-Saga“

Seine Einlassungen lösten nun Kritik, Spott und Belustigung bei Briten und EU-Bürgern aus. Stanley Johnson bewahre sich durch die Beantragung eines EU-Passes persönliche Vorteile, sagte Chris Rennard, ein Mitglied im britischen Oberhaus. „Das ist etwas, was sein Sohn Boris heute 67 Millionen britischen Bürgern vorenthält.“

Der irische EU-Abgeordnete Billy Kelleher brachte die Entscheidung Johnsons in Verbindung mit dem Erasmus-Austauschprogramm, an dem Großbritannien fortan nicht mehr teilnimmt. „Während Herr Stanley Johnson also ein Glas Wein in Frankreich genießt, werden britische Studenten dort nicht mehr studieren können“, twitterte Kelleher.

Die französische Zeitung „Libération“ bezeichnete Johsons Ankündigung humorvoll als „Familiendrama zum Abschluss der letzten Episode der guten alten Brexit-Saga“.

Tatsächlich hat der Brexit die Familie des britischen Premierministers politisch entzweit. Aus Protest dagegen verließ seine Schwester Rachel Johnson, eine Journalistin, die konservative Partei und trat noch vor der Unterhauswahl 2017 den Liberaldemokraten bei. Boris Johnsons Bruder Jo Johnson legte 2018 einen Kabinettsposten nieder, weil er für engere Beziehungen zur Europäischen Union eintrat.
[close]
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-brexit-boris-johnsons-vater-stanley-beantragt-franzoesischen-pass-17126244.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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Hatten wir schon. Liest Du überhaupt, bevor Du schreibst?

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dtx

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Der nordirischen? Oder der der Republik?

Wie wäre es, wahlweise den Beitrag zu Ende zu lesen, wenn er schon nur zwei Zeilen hat oder den verlinkten Artikel anzuschauen?





Zitat
...
Es sei daran erinnert, dass der englische Nationalismus, dessen Produkt der Brexit ist, nicht nur antieuropäisch, sondern auch antischottisch ist. Vor dem Brexit-Referendum 2016 fand die Konservative Partei in Meinungsumfragen und Fokusgruppen heraus, mit welcher Botschaft sie die englische Wählerschaft aufrütteln und auf ihre Seite bringen könnte: Sollten die Tories bei den Unterhauswahlen nicht die Mehrheit erhalten, könnte Alex Salmond, der (damalige) Vorsitzende der SNP, in Westminster zum Zünglein an der Waage werden.

Die starke Ablehnung, auf die dieses Szenario stieß, ließ sich laut Jeremy Sinclair, dem Vorstand der Werbeagentur Saatchi & Saatchi, die die Konservativen traditionell für ihren Wahlkampf anheuern, damit erklären, dass "wir" (darunter verstand er die Engländer) "es nicht ertragen, von Fremden regiert und herumkommandiert zu werden. Ob von Franzosen, Deutschen, Schotten oder sonst wem – und es sah ja danach aus, dass dann alles von Alex Salmond abhängen würde. Wenn die Leute fürchten, von Fremdem regiert zu werden, hat man leichtes Spiel." Franzosen, Deutsche – Schotten! Die wichtigsten Verbündeten im Königreich in einem Atemzug mit dahergelaufenen Ausländern zu nennen, deren Einmischung in die eigenen Angelegenheiten man sich verbittet — das allein gibt Aufschluss über den Stand der englischen Identitätskrise (und die mit ihr einhergehenden Ängsten, die ein Jahr später offensichtlich wurden).

...


https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-12/brexit-grossbritannien-handel-corona-krise-nationalismus

« Letzte Änderung: 5. Januar 2021, 13:07:31 von dtx »
 
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Offline kairo

Wie wäre es, wahlweise den Beitrag zu Ende zu lesen, wenn er schon nur zwei Zeilen hat oder den verlinkten Artikel anzuschauen?

Das ist sogar eine deiner besseren Ideen, aber leider endet der SPIEGEL-Artikel mit diesem Satz.
 
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Genau. Es gibt daher zwei Möglichkeiten (zukünftige Staatsbürger):

Entweder vereinigen sich die Iren unter Federführung der Republik (und die nordirischen Studenten werden zukünftig deren Staatsbürger) oder unter Federführung der Nordirischen Regionalregierung, werden somit allesamt Briten und Bobbele zahlt - im Gegensatz zu den englischen - wenigstens für die nordirischen Studenten weiter ins Programm ein.

Frage: Was ist wahrscheinlicher?

 
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Offline kairo

Frage: Was ist wahrscheinlicher?

So langsam würde mich gar nichts mehr wundern.
 
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dtx

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Dumm gelaufen. Die spanische Polizei schickt Briten mit spanischem Wohnsitz wegen angeblich ungültig gewordener Papiere zurück auf die Insel. Beinahe hätte es auch noch einen Portugiesen mit doppelter Staatsbürgerschaft getroffen, der mit der BA via Barcelona nach Hause wollte.

https://www.theguardian.com/politics/2021/jan/03/britons-living-in-spain-barred-from-madrid-flight-in-post-brexit-travel-row

 
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Mein Eindruck: Wenn man sich vielleicht bald vereinigen wollte, wäre es Blödsinn, die zukünftigen Staatsbürger jetzt aus dem Programm fallen zu lassen, auf das sie bald wieder Anspruch hätten ...

Gemäss des Karfreitag-Abkommens dürfen alle Nordiren zusätzlich zur britischen auch die irische Staatsangehörigkeit besitzen. Alle "Katholiken" dürften sie haben.

Ansonsten bleibt abzuwarten, wie sich Irland und Nordirland entwickeln. Wenn Nordirland weiterhin hinterherhinkt, dann steht einer Vereinigung wohl nichts mehr im Wege. Ansonsten haben die "Katholiken" wohl in ein paar Jahren die Mehrheit.
« Letzte Änderung: 6. Januar 2021, 09:11:41 von mork77 »
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Ergibt sich letzteres nicht automatisch aufgrund des göttlichen Verhürungsverbots extra für Katholiken??
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Heise weiß zu berichten, daß restliche 81.000 von ursprünglich 300.000 einmal durch Briten gehaltene .eu-Domains "suspendiert" seien.

https://www.heise.de/news/Brexit-Goodbye-EU-Domain-fuer-81-000-britische-Registranten-5004835.html

https://eurid.eu/de/register-a-eu-domain/brexit-notice/

 
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dtx

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Ein Hoch auf die YT-University. Offenbar lernt man dort, mit welchen Papieren LKW von England nach Nordirland zu bringen sind:

https://www.theguardian.com/uk-news/2021/jan/06/northern-ireland-facing-food-supply-disruption-over-brexit-mps-told

 
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